So, guten Morgen. Ich fang nochmal von vorn an. Jetzt hat das Fieber auch nachgelassen
Hoodie McSackschweiß hat geschrieben: ↑13.05.2019 22:31
Ich sage, dass diese Wertung schlecht für ein Spiel mit diesem Budget ist. Wo genau entnimmst du da, dass ich der Meinung bin, das Produktionskosten in eine Bewertung des Spielspaß mit einfließen sollten? Ein Spiel mit hohen Produktionskosten hat halt den Anspruch besser zu sein als ein Spiel mit niedrigen Produktionskosten. Daher würde ich sagen, dass eine 60er Wertung für einen solch großen Titel nicht gerade "solide" ist. Zumindest würde sich kein großer Publisher die Wertung auf die Hülle packen.
Aus Sicht eines Publishers ist eine 60er-Wertung sicher kein Erfolg. Gerade in Zeiten, in denen alles unter 80 ein Verriss ist. Aber hier finden sich keine Tests für Publisher, sondern für Leser. Du möchtest gern eine bessere Vergleichbarkeit der Wertungen, sagst aber, dass eine 60 für ein "AAA"-Spiel weniger gut ist als für ein Indie-Spiel. Vielleicht möchtest Du generell nur sagen, dass man eine solche Wertung als Entwickler oder Publisher eher verknusen kann, wenn das Budget überschaubar ist - das tust Du aber nicht.
Ich vergleiche genau die Spiele mit Rage 2, die auch im Test aufgeführt werden. Es wird namentlich Borderlands, Just Cause, Crackdown, Doom und Quake genannt. Und es wird vom Tester auch erwähnt, dass er andere Spiele des Studios als "ähnlich leblose, rein funktionale Beschäftigungstherapien ohne nennenswerten Esprit" empfindet. Warum genau darf ich den Vergleich zu den Spielen dann nicht aufgreifen?
Hier war ich nicht deutlich genug, was ich meinte - Du strebst beim Untermauern Deiner Argumentation einen Vergleich zwischen Metro Exodus und One Piece World Seeker an. Von Äpfeln und Birnen zu sprechen wäre hier noch untertrieben.
Man wusste vorher recht genau was Rage 2 werden sollte und was es werden will. Dann frage ich mich halt in wie fern es Sinn macht, eine Person an den Test heranzulassen, die dieser Art von Spiel generell nichts abgewinnen kann. Ich zitiere nochmal aus dem Test: "Wer mit diesen Spielen [Mad Max, Just Cause] seinen Spaß hat, darf meine Abneigung gerne entsprechend einordnen". Okay und wie genau darf ich diese Abneigung dann einordnen? Ich teste auch keine Rennspiele und sage dann ja eigentlich mag ich generell keine Rennspiele, das dürft ihr entsprechend berücksichtigen bei meinem Test. Und ich teste auch keine Strategiespiele und tu sie als Beschäftigungstherapie ab, weil andere Leute darin offensichtlich keine Beschäftigungstherapie sehen und meine Wertung für potenzielle Käufer und Interessenten an solchen Titeln eigentlich nur irreführend ist.
Ich gebe Dir völlig Recht damit, dass die Auswahl des Testers durchaus hinterfragt werden kann und muss. Aber soll ich Dir ehrlich was sagen? Mit dem von Dir zitierten Satz ist eigentlich alles gesagt. Ich kann erkennen, was Benjamin für eine Art Spieler ist und ich kann seine Meinung damit tatsächlich sehr gut einordnen. Für mich heißt das nämlich, dass ich locker 20 Punkte drauflegen kann, wenn mir die genannten Spiele gefallen haben. Die Tests bleiben subjektiv. Immer. Egal, wer testet. Das wichtige ist nur, dass der Tester so ehrlich wie möglich ist und dem Leser auch Einblick in seinen Hintergrund gibt - und da ließ 4players bis dato (für mich) keine Wünsche offen. Festzuhalten bleibt dennoch, dass Benjamin nicht völlig Genrefremd ist. In seiner Test-Historie finden sich beispielsweise Bioshock, The Division 2, etc. Wir sprechen bei Rage 2 von einem Shooter Subgenre, gelinde formuliert. Eine eindeutige Zuordnung ist hier ohnehin schwierig.
Andere Seiten bekommen das meiner Meinung nach halt besser hin oder holen zum Fazit zumindest eine zweite Testperson heran, die eine andere Sicht auf die Dinge hat.
... und dann hast Du eine "Durchschnittswertung", die nichts halbes und nichts ganzes ist, weil sie die finale Wertung verwässert. Spieler sind kein Durchschnitt. Das erkennst Du schon daran, wieviele Leute die 60er Wertung richtig und wieviele falsch finden.
Ich wollte eigentlich noch mehr schreiben, merke aber gerade, dass alles auf eine einzige Sache hinausläuft: Zahlen als Wertung sind Unsinn.