Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

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greenelve
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von greenelve »

Doc Angelo hat geschrieben: 26.05.2019 17:15 Wenn Verhaltenssucht von der Krankenkasse übernommen wird, und Spielesucht eine Verhaltenssucht ist, dann ist doch alles geregelt. Ob die zusätzliche Kategorie den Patienten wirklich etwas nutzt, das wird sich zeigen. Ich persönlich sehe da noch keine konkrete Differenzierung, abgesehen von der Tatsache das viele Menschen sehr gerne so tun, als wären Computer etwas grundsätzlich "böses" und man dürfte nicht zu viel davon machen. Sie haben ja recht... aber nur in dem Sinne, das dies für wortwörtlich alles gilt.
Ich kann dir nicht folgen. Du wirfst mehrere Sachen zusammen und bringst Neues unter. Ich kann nicht mehr sagen, worauf du dich mit einzelnen Aussagen beziehst. Warum die Übernahme durch Krankenkassen in Ordnung ist und inwieweit es Betroffenen hilft, als wäre es ein Thema zwischen uns gewesen. Warum neue Kategorie? Spielsucht wird als Krankheit anerkannt und offiziell zu Sucht gezählt. Da ist nichts neu, die Kategorie "Sucht als Krankheit" wird lediglich erweitert. Was genau konkret differenziert sein könnte, erschließt sich mir wirklich nicht. Und woher kommen plötzlich Leute, die in Computern etwas böses sehen?

Zur Erinnerung: Es ging die ganze Zeit um die Fragen aus einem Link, mit der Leute an sich selbst feststellen können, inwieweit sie von einer möglichen Sucht betroffen sind.
Man kann eine psychische Störung oder Erkrankung nicht lösen, in dem man sich in seiner gesamten Freizeit damit befasst. Schön wärs, aber so läuft das nicht. Erstens können nicht alle solche Erkrankungen über Verhaltenstherapie geheilt werden, zweitens braucht so etwas Zeit. Man kann sich nicht hinsetzen und seine Depression oder Selbstmordgedanken im Akkord beseitigen. Das Resultat wäre vielmehr das es noch schlimmer wird, wenn man das ernsthaft versuchen würde.
Sowas habe ich auch nie gesagt.... Depression lässt sich allein, mit Nachdenken, nicht lösen. Das verstärkt das Problem nur noch, da die Gedanken einen Teufelskreis auslösen, der sich selbst verstärkt.

Nochmal zum Thema mit diesen Listen: Ich sage, man soll sich innerhalb dieser Fragen hinsetzen und überlegen, wie die eigene Situation aussieht.
Und nochmal: Diese Fragebögen sind keine Diagnose wie ein Arztbesuch. Und so ein Fragebogen sowie das Auseinandersetzen damit ist kein Heilmittel.

Solche Fragen dienen der Selbstreflektion, über das eigene Handeln und Denken nachzudenken. Sich konzentriert zu erinnern, wie oft sagen Leute, ich würde zu viel machen, wie oft habe ich selbstauferlegte Zeitgrenzen überschritten und mich in Zeitnot gebracht, denke ich nur über Strategien im Fußballmanager nach oder spüre ich zusätzlich ein Verlangen weiterzumachen? Diese Gefahr besteht tatsächlich, aus richtiger Ablenkung heraus in eine Sucht zu verfallen.
Was die Gleichsetzung von Betäubungs-/Rauschmitteln und Häkeln/Spielen angeht: Ne, da kann ich dir wirklich überhaupt nicht zustimmen. Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge, auch wenn sie teilweise für den gleichen Zweck missbraucht werden können. Sich beschäftigen und sich zudröhnen sind wirklich zwei ganz unterschiedliche Dinge. Ist der Unterschied zwischen diesen Dingen für dich wirklich irrelevant?

Frag doch mal einen Psychologen oder Psychotherapeuten, was er vorziehen würde bei einer Zwangsstörung: Eine handwerkliche oder mentale Ablenkung, oder Alkohol zu saufen? Was meinst Du wie die Antwort ausfallen würde?
Der Missbrauch bzw. negative Folgen ist der entscheidende Faktor. Ich setze es rein vom Verstädnis her gleich, nicht in der tatsächlichen Auswirkung. Sowie dein Punkt, es gäbe einen Unterschied in der aktiven und bewussten Entscheidung. Das hatte ich doch deutlich gesagt?

Ob Häkeln, daddeln oder saufen, jedes davon ist eine aktive und bewusste Entscheidung, um die Konfrontation mit Problemen zu meiden. Wichtig ist nur: Hat es negative Folgen, welchen Einfluss haben sie, wie sind diese kontrollierbar?

Hast du wirklich herausgelesen, ich würde häkeln mit saufen als gleichwertige Therapie empfehlen? 8O

Kajetan hat geschrieben: 26.05.2019 17:13 Die Zeit, die man mit einer Sache verbringt, ist aber kein Kriterium für diese Sucht. Es sind Verhaltensänderungen, wenn man soziale Bindungen vernachlässigt, wenn man Arbeit und Haushalt und Körperpflege vernachlässigt.
Ja, da bin ich gedanklich falsch abgebogen und der Richtung mit Zeitaufwand gefolgt, mit der die Diskussion angefangen hatte.
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Doc Angelo
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Doc Angelo »

greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 17:36 Warum neue Kategorie? Spielsucht wird als Krankheit anerkannt und offiziell zu Sucht gezählt. Da ist nichts neu, die Kategorie "Sucht als Krankheit" wird lediglich erweitert.
Das ist ja mein Punkt: Man braucht nicht jede einzelne Möglichkeit der menschlichen Kultur aufzählen. So gut wie alles kann eine Suchtverhalten sein. Die Kategorie "Computerspielsucht" bringt für mich keinen Mehrwert oder Sinn. Das sehe ich zumindest (noch) nicht. Du sagst, das es wichtig ist, wegen der Frage der Finanzierung der Therapie. Ich sehe das so, das es so oder so therapiert werden sollte, wenn jemand ein Sucht-Problem hat. Ganz egal weswegen genau.
greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 17:36 Nochmal zum Thema mit diesen Listen: Ich sage, man soll sich innerhalb dieser Fragen hinsetzen und überlegen, wie die eigene Situation aussieht.
Und nochmal: Diese Fragebögen sind keine Diagnose wie ein Arztbesuch. Und so ein Fragebogen sowie das Auseinandersetzen damit ist kein Heilmittel.

Solche Fragen dienen der Selbstreflektion, über das eigene Handeln und Denken nachzudenken. Sich konzentriert zu erinnern, wie oft sagen Leute, ich würde zu viel machen, wie oft habe ich selbstauferlegte Zeitgrenzen überschritten und mich in Zeitnot gebracht, denke ich nur über Strategien im Fußballmanager nach oder spüre ich zusätzlich ein Verlangen weiterzumachen?
Das ist mir klar, das so eine Liste keinen Arztbesuch ersetzt. Das schließt nicht aus, das so eine Liste kompletter Bullshit ist. Die eine der Listen ist nicht zu gebrauchen. So seh ich das. Wie gesagt: Ich kenne so einige Leute, die sollten nach dieser Liste ein "schwerwiegendes Problem" haben. Aber, so ist das nicht. Diese Liste ist als Anleitung zur Reflektion nicht geeignet, weil sie stereotypisch und generisch ist. Die Auswertung der eigenen Antworten kann ein ziemlich verzerrtes Bild abliefern.
greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 17:36 Ob Häkeln, daddeln oder saufen, jedes davon ist eine aktive und bewusste Entscheidung, um die Konfrontation mit Problemen zu meiden. Wichtig ist nur: Hat es negative Folgen, welchen Einfluss haben sie, wie sind diese kontrollierbar?

Hast du wirklich herausgelesen, ich würde häkeln mit saufen als gleichwertige Therapie empfehlen? 8O
Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich das bejahen. Wie schon gesagt: Eine Konfrontation mit der Sache ist nicht immer wünschenswert oder zielführend. Ich hatte das Gefühl, das für dich die Ablenkung genau so problematisch ist wie das saufen bis zur Betäubung. Wenn das das so nicht gemeint hast, dann weiß ich nicht so recht worauf Du hinaus wolltest.

Um es anders zu formulieren: Sein Gehirn durch Ablenkung, wodurch auch immer, in einen anderen Modus zu bringen, aus eigener Kraft heraus, ist ganz klar etwas ganz anderes als es mit dem Rauschhammer in einen anderen Modus zu zwingen. Das eine machst Du selbst, konstant und ohne Hilfe von Chemie von außen, das andere erzwingst Du, in dem Du Chemie von außen drauf kippst, die wirkt solange sie im System ist. Für mich ein riesiger Unterschied.

Das ist was ich meine: Jemand, der tagtäglich 4-8 Stunden spielt, um einer viel schlimmeren und ungesünderen Alternative zu entgehen, der hat kein Problem, sondern der löst sein Problem.
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greenelve
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von greenelve »

Doc Angelo hat geschrieben: 26.05.2019 18:05
greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 17:36 Warum neue Kategorie? Spielsucht wird als Krankheit anerkannt und offiziell zu Sucht gezählt. Da ist nichts neu, die Kategorie "Sucht als Krankheit" wird lediglich erweitert.
Das ist ja mein Punkt: Man braucht nicht jede einzelne Möglichkeit der menschlichen Kultur aufzählen. So gut wie alles kann eine Suchtverhalten sein. Die Kategorie "Computerspielsucht" bringt für mich keinen Mehrwert oder Sinn. Das sehe ich zumindest (noch) nicht. Du sagst, das es wichtig ist, wegen der Frage der Finanzierung der Therapie. Ich sehe das so, das es so oder so therapiert werden sollte, wenn jemand ein Sucht-Problem hat. Ganz egal weswegen genau.
Willkommen in der Welt der Bürokratie, oder so ähnlich. Verhaltensstörungen und Sucht lässt sich nicht so einfach festlegen. Wie du sagst, fast alles kann ein Suchtverhalten sein. Ist es aber nicht immer zwingend im Sinne einer zu behandelnden Sache. Genauso die Dringlichkeit, wie sehr gegen eine Störung vorgegangen werden sollte. Daher wird festgelegt, was genau als Sucht und Störung aufgenommen und entsprechend innerhalb des Gesundheitssystems, dazu gehören Krankenkassen, behandelt wird. Wofür massig Geld in genauerer Forschung und Therapie ausgegeben werden sollte.
Genauso die Wahrnehmung, was als Krankheit, Störung usw. zählt. Ein reizbarer Charakter macht noch keinen Choleriker.

An der Stelle würde ich dich bitten, dich mehr über das Thema zu belesen und nicht einfach die echte Welt anhand deiner Sichtweise abzustimmen, die sollen das so machen, weil du einen Mehrwehrt hast. So wirkt es bisweilen sehr naiv.
Im Schlimmsten Fall könnte man auch einfach eine Sucht erfinden und sich so Gratisurlaub erschummeln. Kann ja alles eine Sucht sein und eine Liste, was es (wissenschaftlich bestätigt) gibt, existiert nicht, weil soll einfach jede Sucht behandelt werden.

Schön ist auch, wie dieser Gedanke, wie die Welt sein soll, bei dir scheinbar die ganze Zeit vorhanden war, obwohl es im Thema um etwas ganz anderes ging... nicht schön, so können wir nur aneinander vorbeireden. :(
Wie schon gesagt: Eine Konfrontation mit der Sache ist nicht immer wünschenswert oder zielführend. Ich hatte das Gefühl, das für dich die Ablenkung genau so problematisch ist wie das saufen bis zur Betäubung. Wenn das das so nicht gemeint hast, dann weiß ich nicht so recht worauf Du hinaus wolltest.
Wenn man sich nur ablenkt, um die Symptome zu überdecken, ohne an einem therapeutischem Ziel zu arbeiten, dann ja. Aber da kommen wieder mehrere Dinge durcheinander.

-bei der Frage, ob man selbst süchtig ist, sollte man sich mit sich selbst auseinandersetzen und mit der Sache konfrontieren
-eine Ablenkung, um einer anstrengenden Therapie auszuweichen halte ich für falsch - und in dem Moment ist die Ablenkung egal
-bei einem Mittel zur Ablenkung sollte geschaut werden, was am besten geeignet ist

(Alkohol ist immer Betäubung. Egal wie viel man trinkt. Selbst ein kleiner Schluck "zum Mutmachen" ist bereits Betäubung von Ängsten - im Vergleich zu einer Angsttörung allerdings sehr geringen Ängsten. Mut antrinken sollte aber insoweit bekannt sein, als dass es ein universelles Beispiel ist. Dass damit eine Betäubung von Zweifeln stattfindet und man mit einem anderen, "mutigerem" Verhalten agiert. Ganz klassisches Beispiel ist eine Person ansprechen, sei es zum Flirt oder der Chef. Direkte Störungen und Süchte nachvollziehen zu können, ist schon spezieller.)

Das ist was ich meine: Jemand, der tagtäglich 4-8 Stunden spielt, um einer viel schlimmeren und ungesünderen Alternative zu entgehen, der hat kein Problem, sondern der löst sein Problem.
Nicht unbedingt. Kommt auf das Problem an. Ich weiß was du meinst, aber so allgemein kann man das nicht sagen.
Wenn es rein zur Vermeidung gemacht wird, um das Problem nicht anzugehen, kann das Problem dadurch schlimmer werden.
Oder es muss gezockt werden. Und sobald nicht mehr gezockt wird, geht das alte Problem wieder los. Wenn das so einfach klappt, denn zocken kann sich ebenfalls zur Sucht entwickeln. Das nennt sich Ersatzsucht.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Doc Angelo »

greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 19:01 An der Stelle würde ich dich bitten, dich mehr über das Thema zu belesen
Das würde ich mir von einer Person gefallen lassen, die nicht selbst unter dieser Kritik stehen müsste. Nimms mir nicht böse, aber ich denke nicht das Du vom Fach bist oder bei diesem Thema belesen bist. Vielleicht täusch ich mich da aber auch.

Ansonsten kann ich nur feststellen, das wir wirklich hart aneinander vorbei reden. Ist glaube ich nicht das erste mal, wenn ich mich recht erinnere. Naja, sind halt einfach nicht alle kompatibel.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von greenelve »

Doc Angelo hat geschrieben: 26.05.2019 19:23 Das würde ich mir von einer Person gefallen lassen, die nicht selbst unter dieser Kritik stehen müsste. Nimms mir nicht böse, aber ich denke nicht das Du vom Fach bist oder bei diesem Thema belesen bist. Vielleicht täusch ich mich da aber auch.

Ansonsten kann ich nur feststellen, das wir wirklich hart aneinander vorbei reden. Ist glaube ich nicht das erste mal, wenn ich mich recht erinnere. Naja, sind halt einfach nicht alle kompatibel.
Bin kein Experte nicht, sage ich auch nicht. Nur komme ich nicht mit naiven Vorstellungen und die Realität möge doch so funktionieren, weil ich das so möchte.
Der Satz mit belesen war nicht böse gemeint, es nicht nur störend für ein Gespräch Abschnitte zu lesen, die nicht mehr verständlich sind. Was teils von fehlendem Wissen von Sachverhalten kommt (Schaffung einer neuen Kategorie seitens WHO für Spielesucht als Beispiel) oder Antipathie (gibt Menschen, die halten Computer für böse).

Es ist keine Frage von Kompatibel. Es ist nur von Vorteil beim Thema zu bleiben und nicht von A nach lila zu springen. Und das ist mir regelmäßig in unseren Gesprächen aufgefallen. Manchmal hab ich nachgefragt, warum und woher es plötzlich kommt und vielleicht sollte ich das häufiger machen, um dieses Aneinerandervorbeireden vorzeitig aufzulösen.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von PogopuschelX »

Für die Abrechnung bei den Krankenkassen ist es sicherlich hilfreich und somit eher von Nutzen für Betroffene.
Grüße,
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Doc Angelo »

greenelve hat geschrieben: 26.05.2019 21:36 Bin kein Experte nicht, sage ich auch nicht. Nur komme ich nicht mit naiven Vorstellungen und die Realität möge doch so funktionieren, weil ich das so möchte.
Schade das meine Botschaft wieder nicht so angekommen ist wie ich sie gemeint habe. Ich denke schon das wir da eine gewisse Inkompatibilität haben.

Was die "Realität" angeht: Es ist nicht das erste Mal, das Du unterschiedliche Meinungen nicht akzeptierst. Für dich ist eine Sichtweise deine Realität. So weit so gut. Das gilt für jeden, würde ich sagen. Aber wenn Du der Meinung bist, das diese deinige Sichtweise auch für andere zu gelten hat, dann begehst Du leider selbst den Fehler, den Du mir vorwirfst. Jeder sieht die Welt so wie er sie sieht, und wenn Du keine belastbaren Informationen beitragen kannst, dann solltest Du die Vorstellungen, Meinungen und Ansichten anderer Leute als das akzeptieren was sie sind. Ich hoffe das war deutlich genug.

Ganz ehrlich, ich werde erstmal von Gesprächen mit dir absehen. Das war mir jetzt wirklich ein mal zu viel des Guten. Da hab ich keinen Bock mehr drauf.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von greenelve »

Doc Angelo hat geschrieben: 26.05.2019 22:06 Was die "Realität" angeht: Es ist nicht das erste Mal, das Du unterschiedliche Meinungen nicht akzeptierst. Für dich ist eine Sichtweise deine Realität.
Nein. Ich rede davon, wie die Welt ist. Du redest davon, wie du sie gerne hättest. Damit machst du in einer Diskussion deine Sichtweise zur Realität. Und das kritisiere ich, wenn wir über Realität reden.

Klar ist es meine Wahrnehmung, wie ich die Realität empfinde. Wir tendieren übrigens dazu, die Realität negativer zu sehen, als sie ist. Sprich, jeder sieht die Welt anders und auch verzerrt. Aber ich trenne zwischen der Welt und mir. Es ist nicht alles eine Meinung, was man erzählt. Meiner Meinung nach ist es falsch, jegliche Aussage als Meinung einzustufen. Dann gibt es sachlich und objektiv nicht mehr, es gibt nur noch subjektive Meinung.

Allein zu sagen, die Welt sollte so sein, dass "ich" einen Mehrwert oder Vorteil habe, ist eine sehr egozentrische Herangehensweise.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Usul »

Doc Angelo hat geschrieben: 26.05.2019 18:05Das ist ja mein Punkt: Man braucht nicht jede einzelne Möglichkeit der menschlichen Kultur aufzählen. So gut wie alles kann eine Suchtverhalten sein. Die Kategorie "Computerspielsucht" bringt für mich keinen Mehrwert oder Sinn. Das sehe ich zumindest (noch) nicht. Du sagst, das es wichtig ist, wegen der Frage der Finanzierung der Therapie. Ich sehe das so, das es so oder so therapiert werden sollte, wenn jemand ein Sucht-Problem hat. Ganz egal weswegen genau.
Aber das ist doch genau das Problem: Die bürokratischen Pflichten von behandelnden Personen ggü. den Krankenkassen sind teilweise so streng, daß sie nicht einfach sagen können "Ja, der Typ ist halt süchtig" - in den meisten Fällen wir die Kasse dann nachhaken und weitere Infos fordern. Wenn man sagt "Es liegt eine Form von Gaming Disorder vor", dann sieht die Sache nur dann anders aus, wenn diese Störung auch so in den offiziellen Klassifizierungsschriften aufgenommen wurde. Ich habe die aktuellen Versionen des ICD und des DSM gerade nicht zur Hand, daher kann ich es nicht genau sagen, was bisher drin stand und was genau jetzt diese Anerkennung der WHO bringt. Aber zum Nachteil der betroffenen Personen dürfte es nicht gereichen. Im Gegenteil.

Allgemeine Kritik an der Klassizifizierungsgeilheit des Gesundheitssystems kann man hingegen natürlich üben. Allerdings gibt es auch da Bestrebungen, zumindest die extreme kategoriale Ausrichtung der einzelnen Störungen aufzubrechen, und eine dimensionale Betrachtung durchzusetzen. Explizit weiß ich das aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen. Da ist im aktuellen DSM bereits im Anhang die dimensionale Klassifizierung aufgeführt und es ist davon auszugehen, daß im nächsten DSM das dann Standard werden wird - wie es bereits im bald kommenden neuen ICD auch der Fall sein wird. Mit diesem neuen System wird anerkannt, daß Menschen mit Persönlichkeitsstörungen so gut wie niemals streng in eine Kategorie hineingepreßt werden können, sondern in den allermeisten Fällen Aspekte verschiedener bisheriger Kategorien zeigen - und nach bisherigem Stand der Empirie alle diese Störungen auf grundlegende Beeinträchtigungen des sog. Funktionsniveaus der Persönlichkeit zurückgehen, die wiederum anhand von Beziehungsfähigkeiten der Personen zu sicht selbst und zu anderen Personen eingeschätzt werden können.
Kurz gesagt: Man bestimmt grundsätzlich dieses Funktionsniveau der Persönlichkeit und kann dann Aussagen über die Schwere der Beeinträchtigung machen. Ab einem gewissen Schwellenwert redet man dann von einer Persönlichkeitsstörung.
Damit diese Änderung durchgesetzt werden konnte, hat man dann noch eine zweite Analyse-Stufe eingebaut - auf der dann die spezifischere Art der Störung diagnostiziert wird. D.h. da gibt es dann wieder Kategorien, aber zum einen nicht mehr so viele und zum anderen sind die Grenzen fließender und auch nicht mehr so streng zu befolgen.

Und diese Art der Reform wird sich hoffentlich auch in weiteren Bereichen der psychischen Störungen durchsetzen. Das erfordert allerdings Zeit, denn die ganze Bürokratie dahinter läßt sich nicht von heute auf morgen umstoßen. Und bis es soweit ist, finde ich eine offizielle Anerkennung der Spielsucht als Störung positiv.
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Cytasis
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Cytasis »

War die Spielautomatensucht nicht auch schon anerkannt? Müsste doch in einer Kategorie sein mit der Spielesucht, man hat Erfolg und bekommt einfach nicht genug davon.
Auch finde ich es merkwürdig, dass oftmals gesagt wird man spielt doch nur um in eine andere Welt zu "flüchten". Ich gehe natürlich nur von mir aus und aus meiner Sicht (zumindest für mich) ist das keine Flucht, ich will einfach nur Spaß haben. Allerdings gibt es viele Dinge die mir Spaß machen, zb. Fußball spielen mit Kollegen oder für die Familie kochen. Wenn ich das nun im übermaß tue, bin ich dann auch irgendwann Kochsüchtig (ich denke, nein)?
Ich hoffe einfach nur, dass es sich nicht so drastisch auf die Spiele auswirken wird, denn es muss doch jeder selber wissen wie lange er zockt (klar wenn man sich und sein Umfeld vernachlässigt, seine Miete nicht mehr zahlen kann deswegen etc. ist das natürlich ein Suchtverhalten, keine Frage.) Aber stellt euch mal vor das nächste COD (oder was weiss ich) hat nen automatischen Timer eingebaut und dann ist nach 2 Std Schluss und man kann erst am nächsten Tag wieder weiterzocken, kommt bestimmt richtig gut an :lol: .
Ich hab auch schon Stunden, ach was sag ich, Tagelang sogar (im Lan) gezockt und bin nicht sozial abgestumpft, eher im Gegenteil.
Die soziale Komponente in einem MMO (oder gerade auf einer Lan) ist ja auch nicht zu verachten.

Allerdings finde ich es natürlich auch gut dass es anerkannt wird, damit die Leute auch hilfe bekommen, die wirklich ein Problem damit haben auch auf den PC verzichten zu können um mal rauszugehen oder sich wirklich heftig davon vereinahmen lassen.
Ich hab schon Leute gekannt, die haben ihr letztes Hemd in imaginären Krams gesteckt, nur um ein paar LvL weiter zu sein, oder sich den Staff kaufen konnten den kein anderer hat und dadurch finanzielle Probleme bekommen haben, hier muss man wirklich auf den einzelnen Fall auch schauen, denke ich mal.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Usul »

Cytasis hat geschrieben: 27.05.2019 12:15Allerdings gibt es viele Dinge die mir Spaß machen, zb. Fußball spielen mit Kollegen oder für die Familie kochen. Wenn ich das nun im übermaß tue, bin ich dann auch irgendwann Kochsüchtig (ich denke, nein)?
Wenn du Entzugserscheinungen beim Nicht-Kochen hast, dann solltest du dir Gedanken machen. Wenn sich deine Kocherei dann auch noch negativ auf dein soziales Leben auswirkt und du für das Kochen alle anderen Hobbys und Tätigkeiten merklich vernachlässigst, wird es Zeit für professionelle Hilfe.
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Cytasis »

Usul hat geschrieben: 27.05.2019 12:24 Wenn du Entzugserscheinungen beim Nicht-Kochen hast, dann solltest du dir Gedanken machen. Wenn sich deine Kocherei dann auch noch negativ auf dein soziales Leben auswirkt und du für das Kochen alle anderen Hobbys und Tätigkeiten merklich vernachlässigst, wird es Zeit für professionelle Hilfe.
Hehe, das hat mich tatsächlich nachdenklich gemacht, denn ohne Kochen ja kein essen und somit=hunger. :D Zählt das dann auch als Entzugserscheinungen?
Aber es geht ja ums Kochen an sich, und ehrlich gesagt bin ich öfter auch froh wenn es jemand anderes übernimmt, also brauch ich mir in der Hinsicht nicht so große Gedanken machen. :D
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Kajetan »

Cytasis hat geschrieben: 27.05.2019 12:35 Hehe, das hat mich tatsächlich nachdenklich gemacht, denn ohne Kochen ja kein essen und somit=hunger. :D Zählt das dann auch als Entzugserscheinungen?
Nein. Genauso wenig wie Atmen oder der Fortpflanzungsdrang. Es gibt aber Sexsucht :)
Aber es geht ja ums Kochen an sich, und ehrlich gesagt bin ich öfter auch froh wenn es jemand anderes übernimmt, also brauch ich mir in der Hinsicht nicht so große Gedanken machen. :D
Um es nochmal zu verdeutlichen: Die Zeit, die jemand mit einer Aktivität verbringt, ist irrelevant für eine Suchtdiagnose. Sie kann zwar ein allererstes Indiz sein, aber wenn alle anderen Indikatoren nicht zutreffen ... ist man nur jemand, der halt viel Zeit in XYZ reinsteckt.

Ich habe während meines ersten Studiums selbiges vernachlässigt, weil ich lieber zocken wollte. War ich süchtig? Mein zweites Studium habe ich ordentlich über die Bühne gebracht, habe dabei aber nur unwesentlich weniger gezockt. Ich war wohl nicht süchtig, sondern nur enorm unglücklich mit dem ersten Studium und anstatt es aktiv zu beenden, habe ich lieber gezockt und bin dann durchgefallen. Nicht süchtig, nur zu feige sich im Spiegel anzuschauen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen! Vorstadium einer Sucht? Will ich nicht ausschließen ...

Man sollte also nicht hinter jedem Busch gleich eine Sucht vermuten. Man sollte aber auch, wenn man eine Sucht feststellt, dies nicht relativieren und kleinreden. Ist kein Spaß!
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von Scorplian »

Mir gefällt... oder eventuell missfällt dieser Punkt hier
Es wird erwartet, dass die Anerkennung der Krankheit auch einen Einfluss auf die inhaltliche Entwicklung von Spielen haben wird.
Der logische Fall wäre hier wohl, dass stark süchtig machende Elemente gestrichen bzw. reduziert werden. Also weg mit Lootboxen, weg mit Event-Mechaniken, usw.
Das würde ich doch seeeeehhhr begrüßen :Blauesauge:

Aber leider ist hier natürlich viel Potential, dass es auch massiv übertrieben wird ... :steinigen:
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JunkieXXL
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Re: Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt "Gaming Disorder" ("Spielsucht") als Krankheit offiziell an

Beitrag von JunkieXXL »

So, ich habe mich mit meiner Krankenkasse in Verbindung gesetzt. Ne Therapie gegen meine Spielsucht gibts zwar noch nicht, aber ich kriege nächste Woche das ausrangierte Wohnklo eines nunmehr anonymen WoW-Zockers mit der Spedition geliefert.

https://winfuture.de/news,46736.html
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