Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

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Levi 
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Levi  »

VaniKa hat geschrieben: 16.06.2019 00:47
Levi  hat geschrieben: 16.06.2019 00:22Ich frage nochmal: Warum regen diese Leute sich auf?

(das gleiche gilt auch für das Plakat: Warum regen sich Leute hier eigentlich auf? Wenn dieses plakat doch eins zeigt, dass ein abweichen vom stumpfen Mann/Frau im dieser Gesellschaft angekommen ist. Etwas Gutes!)
Vielleicht mal meinen Beitrag am Anfang dieser Seite lesen? Ich hab generell das Gefühl, hier von manchen einfach "überlesen" zu werden. Ich habe auch keine Lust, mich immer zu wiederholen.


Könnte daran liegen, dass du sehr viel schreibst ohne groß etwas zu sagen.
(Das ist etwas übertrieben unhöflich... Spiegelt aber leider mein Gefühl beim Lesen deiner Posts wieder....)

Und ich zudem am Anfang einmal meine Meinung schrieb und zuletzt nur die letzten paar Seiten überflogen habe, bei denen es hauptsächlich darum ging, ob der "generische Maskulin" heutzutage noch angebracht sei... Oder ob es nun Sex, Gender oder Geschlecht sei....
Aber nicht um die vermeintlich einfache Frage: Warum ist es plötzlich ein Problem? Warum fühlen sich auf einmal Leute berufen, hier diese Umständlichkeit der Sprache zu fördern, anstelle den Leuten im alltäglichen Handeln und Tun Gleichberechtigung einzubläuen. Wie man das Kind nennt ist doch drittrangig. Es sollte in erster Linie um die Umsetzung gehen. Und die konservativen erreicht man definitiv nicht damit, dass man erstmal irgend welche sprachkonventionen ändert...
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Usul »

Levi  hat geschrieben: 16.06.2019 00:56Wie man das Kind nennt ist doch drittrangig.
Eben nicht. Denn Sprache betrifft nicht nur alte, unbelehrbare Grantler, sondern eben auch junge Menschen und Kinder. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, daß ein Kind, das nur männliche Berufsbezeichnungen z.B. hört, anders aufwächst bzw. sprachlich sozialisiert wird als ein Kind, das eben nicht mehr das generische Maskulinum hört, sondern "gender-neutrale" Sprache kennen lernt. Unsere Sprache ist teil unseres Charakters und bestimmt unser Verhalten mit.
Das versuche ich aber auch die ganze Zeit zu erläutern: Diese ganzen Sprachdiskussionen sind nicht für jene gedacht, die sich sowieso nicht darauf einlassen wollen. Sondern zum einen für diejenigen, die kein Problem damit haben - und vor allem für diejenigen, die damit dann aufwachsen werden.

Und in 30 Jahren kotzt hier niemand mehr seine reaktionäre Meinungsgülle in dieses Forum, wenn es um solche Themen geht. :) (Dafür dann ganz andere nervige Dinge, die jetzt kaum abzusehen sind)


P.S: Es ist mitnichten "plötzlich" ein Problem. Vielmehr wird dieses Problem immer deutlicher angesprochen, sodaß es größere Personenkreise mitbekommen. Genauso wie z.B. die Klimafrage auch nicht "plötzlich" das Hauptthema in der Politik ist, sondern in den letzten 30-40 Jahren dorthin gekommen ist - aber auch hier eben mit den umweltthematischen Begleitumständen.
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VaniKa
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von VaniKa »

JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 00:52Mein Beispiel betraf die Änderung des Alters (im Pass). Genauso wie man das Geschlecht auf Basis von Gefühlen ja ändern kann (im Pass).

Weil wenn man so ist, wie man sich fühlt und das gelebter Alltag ist (Vgl. Aussage VaniKa), dürfte dem ja nichts im Wege stehen.
Hinterfragst du damit die bedingungslose Anerkennung der geschlechtlichen Selbstaussage? Stellst du eine Zuweisung auf Basis von Genitalien über diese? Der Vergleich mit dem Alter (manche nehmen da übrigens einen Kampfhubschrauber) soll ja wohl nur das suggerieren. Mich kotzt es gelinde gesagt an, dass dieses "Fühlen" immer als weniger "echt" angesehen wird. Warum "fühlt" sich denn jemand so? Und welche Bedeutung hat dieses "Fühlen" für eine Person? Da verkennt man die Ursachen und reduziert Geschlecht auf lediglich einen Aspekt. Genau so wenig wie homosexuelle Menschen sich ihre sexuelle Orientierung aussuchen, suchen sich trans Personen ihr Geschlecht aus.

Ich weiß, für einen normalsterblichen Menschen, der nie über sein Geschlecht nachdenken musste, scheint das ganz einfach zu sein. Penis, suggeriert XY-Chromosomen, bedeutet Mann. Vagina, suggeriert XX-Chromosomen, bedeutet Frau. Aber man kommt mit so einer simplen Definition nicht weiter, wenn man die Lebenswirklichkeiten von Menschen betrachtet. Diese simplen Gleichungen hauen für eine Mehrheit von Menschen hin, aber wir haben es hier im Endeffekt lediglich mit einer Korrelation zu tun und nicht mit einer kausalen Verbindung.

Geschlechtliche Entwicklung ist auf biologischer Ebene eine recht komplexe Kiste und die wenigsten wissen, was wirklich dazu führt, ob ein Mensch sich zu einer Frau oder einem Mann entwickelt. Da ist z.B. das SRY-Gen, das für gewöhnlich auf dem Y-Chromosom sitzt, aber auch wandern kann, wodurch XX-Männer entstehen können, oder es fehlt oder funktioniert nicht und es entstehen XY-Frauen. Dabei dient dieses Gen lediglich als Kickstarter für die Bildung der Gonaden. Ist das Gen aktiv, entstehen Hoden aus dem undifferenzierten Ur-Organ, ansonsten Eierstöcke. Diese Gonaden produzieren bereits im Mutterleib Geschlechtshormone und beeinflussen so die weitere geschlechtliche Entwicklung, die bezogen auf den Körper und das Gehirn in zwei Phasen verläuft, wodurch es passieren kann, dass sich das Gehirn in eine andere Richtung entwickelt. So kommt es dann, dass sich Menschen anders "fühlen" als ihr Körper es nach außen hin suggeriert. Das ist deswegen aber nicht weniger authentisch, bloß weil man es einem von außen nicht ansieht. Wäre es nicht auch absurd, anzunehmen, dass ein Mensch bloß aufgrund seines Genitals "wie ein Mann" bzw. "wie eine Frau" denkt und empfindet? (Bitte jetzt keine Diskussionen darüber, was das denn genau sein soll. Genau so wie jemand weiß, auf welches Geschlecht oder welche Geschlechter er sexuell steht, so weiß jemand auch, welches Geschlecht sich für ihn richtig anfühlt. Und wenn man da nichts bewusst empfindet, dann fühlt es sich richtig an.) Die Gonaden sind es dann auch, die für das Einsetzen der jeweiligen Pubertät sorgen und so einen Körper vermännlichen oder verweiblichen. Greift man vor der Pubertät in den Hormonhaushalt ein, so entwickeln sich auch andere sekundäre Geschlechtsmerkmale. Das SRY-Gen spielt an dem Punkt auch überhaupt keine Rolle mehr. Es sind also die Hormone, die die gesamte geschlechtliche Entwicklung steuern und einen Körper auch nachträglich verändern können. So wächst Frauen bei der Gabe von Testosteron ein Bart und der Stimmbruch setzt ein. Männern wachsen Brüste. Die Fettverteilung und der Muskelaufbau ändern sind, wodurch sich Statur und Figur ändern. Aus dem Grund ist dieses Beharren auf Chromosomen bei der Geschlechtszuweisung auch ziemlicher Unfug, genau so wie auf Basis des angeborenen Genitals. Das sind lediglich Aspekte von Geschlecht, neben Hormonen, der Selbstverortung im Gehirn (und ich rede hier nicht bloß von Psychologie, sondern von Neurologie und Hirnanatomie) und dem allgemeinen Aussehen einer Person. So "klar" wie manche das gerne sehen würden, ist das also nicht. Trotzdem glaubt jeder, mit so simplen "Fakten" wie "Chromosomen" jeden argumentativ Schachmatt setzen zu können. Deswegen ist auch ein Begriff wie "biologisches Geschlecht" äußerst irreführend, weil es suggeriert, dass das Geschlecht von trans Personen nicht biologisch begründet wäre und das gleichzeitig als weniger "echt" bewertet wird.

@Levi: Ich schrieb zu allem schon etwas. Wenn du das nicht erkennen kannst, dann kann ich es auch nicht ändern.
Zuletzt geändert von VaniKa am 16.06.2019 01:35, insgesamt 3-mal geändert.
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Usul »

JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 00:52Mein Beispiel betraf die Änderung des Alters (im Pass). Genauso wie man das Geschlecht auf Basis von Gefühlen ja ändern kann (im Pass).

Weil wenn man so ist, wie man sich fühlt und das gelebter Alltag ist (Vgl. Aussage VaniKa), dürfte dem ja nichts im Wege stehen.
Dann ist dein Beispiel aber doch relativ nutzlos. Denn zum einen kann man nicht einfach auf Basis von Gefühl das Geschlecht im Pass ändern (siehe z.B. Wikipedia), zum anderen ist die Pass-Sache ja nur ein kleiner Aspekt des gesamten Problemspektrums. Warum also das Beispiel nehmen und dann so abwertend über "Genderwissenschaft" daherreden?
Wie schon gesagt könntest du mit solch einer Argumentation einen Großteil der Psychologie aushebeln.
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JunkieXXL
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von JunkieXXL »

VaniKa

Ist ja gut. Tut dir ja keiner was. Nur weil man "Genderwissenschaft" für Quatsch hält, bedeutet das nicht, dass man Transvestiten oder wen auch immer nicht respektiert. Ich halte auch Intelligent-Design für Quatsch, aber respektiere Gottesgläubige.
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Sarkasmus
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Sarkasmus »

VaniKa hat geschrieben: 15.06.2019 23:31 Da sind wir bei einem Kernaspekt dieser Debatte. Immer dann, wenn sich Leute gegen zu viel "Political Correctness" wehren, weil das in ihren Augen übertrieben sei und sie sich nichts vorschreiben lassen wollen von Minderheiten oder "hysterischen" Gruppen, dann geht es genau darum, den anderen die Berechtigung absprechen zu wollen, beleidigt oder verletzt zu sein. "Wenn das früher kein Problem war, dann hat auch heute keiner das Recht, das (auf meine Kosten) zum Problem zu machen." Es geht also immer darum, dass man es nicht "einsieht", dem anderen derartige Zugeständnisse zu machen. Die interessante Frage dabei ist, warum das so ist. Woher die Weigerung? Woher die Uneinsichtigkeit? Woher das Kleinreden oder Absprechen der Wünsche oder Forderungen anderer?
Uff...eigentlich will ich mich ja aus Diskusionen im Internet raushalten....aber ich erklär es dir gern wieso ich, früher bevor ich mir als Aufgabe gestellt habe mich aus solche Diskusionen raus zu halten, gegen diese "hysterische" Gruppen im Internet versucht habe zu diskutieren.
Einfach weil diese lauten Schreihälse in der Regel selber extrem arrogant und ignorant sind.
Wenn ich "versucht" habe mit solchen Leuten eine duskusion anzufangen hieß es meißten "Du weißer Cis Mann, check deine Priviligien und halt die Klappe!", diese hysterischen Gruppen wollen einfach nur ihre Meinungen durchdrücken komme was wolle.
Egal ob man Gegenargumente hat oder nicht und als weißer Cis Mann der nicht die gleiche Meinung vertritt wie die Gruppe brauch man sich eh gar nicht erst damit befassen.

Das ist wie, zu mindestens bei mir, wie mit der Politikverdroßenheit.Sobald ein Politiker nur den Mund aufmacht, fangen meine Augen an schon sich zu verdrehen.Das gleiche mit diesen hysterischen Gruppen und Political Correctness.

Btw
Die Antwort darauf lautet knapp: Check your fucking privilege.
Die Frage hab ich schon oft den Leuten gestellt die mir den gleichen Satzt auf Twitter geschrieben haben, hab aber leider nie eine Antwort bekommen.
Was sind eigentlich meine Priviligen als weißer Cis Mann?
Zuletzt geändert von Sarkasmus am 16.06.2019 02:59, insgesamt 1-mal geändert.
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JunkieXXL
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von JunkieXXL »

Usul hat geschrieben: 16.06.2019 01:30
JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 00:52Mein Beispiel betraf die Änderung des Alters (im Pass). Genauso wie man das Geschlecht auf Basis von Gefühlen ja ändern kann (im Pass).

Weil wenn man so ist, wie man sich fühlt und das gelebter Alltag ist (Vgl. Aussage VaniKa), dürfte dem ja nichts im Wege stehen.
Dann ist dein Beispiel aber doch relativ nutzlos. Denn zum einen kann man nicht einfach auf Basis von Gefühl das Geschlecht im Pass ändern (siehe z.B. Wikipedia), zum anderen ist die Pass-Sache ja nur ein kleiner Aspekt des gesamten Problemspektrums. Warum also das Beispiel nehmen und dann so abwertend über "Genderwissenschaft" daherreden?
Wie schon gesagt könntest du mit solch einer Argumentation einen Großteil der Psychologie aushebeln.
In anderen Ländern, USA z.B., reichen Gefühle aus. Es wird vorher freilich geprüft, ob es dem Antragsteller ernst ist.

https://de.wikibooks.org/wiki/Geschlech ... _Amtliches

Ansonsten kann ich dir leider nicht folgen.
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Levi 
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Levi  »

Usul hat geschrieben: 16.06.2019 01:23
Levi  hat geschrieben: 16.06.2019 00:56Wie man das Kind nennt ist doch drittrangig.
Eben nicht. Denn Sprache betrifft nicht nur alte, unbelehrbare Grantler, sondern eben auch junge Menschen und Kinder. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, daß ein Kind, das nur männliche Berufsbezeichnungen z.B. hört, anders aufwächst bzw. sprachlich sozialisiert wird als ein Kind, das eben nicht mehr das generische Maskulinum hört, sondern "gender-neutrale" Sprache kennen lernt. Unsere Sprache ist teil unseres Charakters und bestimmt unser Verhalten mit.
Das versuche ich aber auch die ganze Zeit zu erläutern: Diese ganzen Sprachdiskussionen sind nicht für jene gedacht, die sich sowieso nicht darauf einlassen wollen. Sondern zum einen für diejenigen, die kein Problem damit haben - und vor allem für diejenigen, die damit dann aufwachsen werden.

Und in 30 Jahren kotzt hier niemand mehr seine reaktionäre Meinungsgülle in dieses Forum, wenn es um solche Themen geht. :) (Dafür dann ganz andere nervige Dinge, die jetzt kaum abzusehen sind)


P.S: Es ist mitnichten "plötzlich" ein Problem. Vielmehr wird dieses Problem immer deutlicher angesprochen, sodaß es größere Personenkreise mitbekommen. Genauso wie z.B. die Klimafrage auch nicht "plötzlich" das Hauptthema in der Politik ist, sondern in den letzten 30-40 Jahren dorthin gekommen ist - aber auch hier eben mit den umweltthematischen Begleitumständen.
Also ist es überhaupt ein Thema... Weil irgendwer damit mal angefangen hat?... So Henne-Ei-mäßig?

Oder umgedreht: ich denke wenn ich "Schüler" höre an alle.... Da 'damals' niemand Panik geschoben hat?

... Dann frage ich nochmal: warum wurde überhaupt damit angefangen???
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VaniKa
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von VaniKa »

JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 02:53Transvestiten oder wen auch immer
Du findest es wohl cool, derart zu provozieren. Mehr sage ich dazu nicht.

Sarkasmus hat geschrieben: 16.06.2019 02:55Was sind eigentlich meine Priviligen als weißer Cis Mann?
Guter und umfassender Artikel zum Thema Weißsein:
https://www.deutschlandfunk.de/critical ... _id=315084

Vieles lässt sich auch analaog zu "weiß vs. nicht weiß" auch auf "Mann vs. Frau" übertragen. z.B.:

Zitat: „[W]eiße Menschen [sind] es gewohnt, sich nur als Mensch zu identifizieren und Weißsein unsichtbar zu machen. Aber es gibt keine machtvollere Position, als sich nur als Mensch zu sehen und die Norm zu bestimmen“.

Denn Männer sehen sich auch meist nur als Mensch und wundern sich dann darüber, wenn Frauen Ungleichbehandlung anprangern, die sie selbst nicht erleben.

Ein Einstieg, greift dann leider etwas kurz:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/mans ... -1.4357864

Dafür dann hier noch eine Liste:
http://queertopia.blogsport.de/images/m ... legien.pdf

Man findet eigentlich deutlich mehr dazu in englischer Sprache. Allerdings unterscheiden sich da auch gewisse Details, weil wir eben nicht in einer US-amerikanischen Gesellschaft leben.

Generell kann man Privilegien kurz und knapp damit zusammenfassen, dass sie es, wenn man sie hat, nicht nötig machen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. D.h. in der Regel merken benachteiligte Gruppen eher, dass sie benachteiligt sind, als dass bevorteilte Gruppen merken, dass sie bevorteilt sind. Das betrifft natürlich auch ganz unmittelbar den Wunsch, etwas an den Zuständen zu ändern. Das macht den Diskurs auch so schwierig. Beispielsweise fällt es Frauen eher auf, dass sie viel weniger repräsentiert werden in Filmen, Büchern und Spielen, während Männern das gar nicht bewusst ist, weil sie kein Defizit empfinden in ihrer eigenen Repräsentation. Gefühlt geht es allen Menschen wie ihnen, weil sie selbst sich einfach als Mensch wahrnehmen und so auch die Kategorien kaum wahrnehmen, was es heißt, eine Frau zu sein oder schwul oder schwarz oder eine Behinderung zu haben. Der systemische Charakter wird dann auch im Hinblick auf konkrete Fälle selten deutlich, weil man Zusammenhänge nicht herstellt und von "Einzelfällen" ausgeht, so wie es ja bei einem selbst auch wäre, da es keinen systemischen Grund für bestimmte Probleme bei der eigenen Gruppe gibt.

Dieses Nichtnötighaben führt auch leicht zu Arroganz. Privilegierte argumentieren aus einer sicheren Position heraus. Es ist eigentlich egal, was sie sagen, es bleibt für ihr Leben konsequenzlos und sie können jederzeit zur "Tagesordnung" übergehen, während die anderen um zentrale Aspekte in ihrem Leben ringen. Sie können in solche Diskussionen zum puren Amüsement einsteigen, Leuten aus reiner Diskutierlaune ewig Kontra geben und jederzeit gehen, während andere sich emotional investieren und an der Gegenwehr aufreiben. Aus dem Grund war es das jetzt auch für mich. Ich habe schon viel zu viel Zeit in diesen Thread investiert, für eine Handvoll random people im Internet, deren Meinung ich ohnehin kaum bis gar nicht beeinflussen kann und die tatsächlich auch für mein Leben keine unmittelbare Relevanz haben.
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Bachstail
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Bachstail »

Usul hat geschrieben: 15.06.2019 16:57Inwiefern "erlaubt" dir die deutsche Sprache, "Schüler" zu schreiben, wenn du nicht nur männliche Schüler meinst? Ich wüßte nicht, wo genau diese Angelegenheit "erlaubt" bzw. "verboten" würde. Von daher finde ich deinen Einwurf etwas seltsam.
Daran ist gar nichts seltsam.

Nehmen wir an, ich würde noch in der Schule sitzen und eine Arbeit in Deutsch schreiben, wenn ich da jetzt von "Schülern" schreibe und damit beide Geschlechter meine, darf mir das nicht als Fehler angerechnet werden.

Insofern "erlaubt" mir die deutsche Sprache die Nutzung des Wortes "Schüler" als Zusammenfassung beider Geschlechter und das kann man mir auch nicht verbieten, da ist dann egal, was irgendwer auf Twitter dazu schreibt.
Es mag sich so eingebürgert haben, daß wir mit "Schüler" nicht nur männliche Schüler meinen... aber genauso kann es sich einbürgern, daß man irgendwann "Schülerinnen und Schüler" sagt, weil sich die Bedeutung von "Schüler" dann geändert hat.
Das hat sich bereits eingebürgert, das tolle ist aber, dass man beide Schreibweisen nutzen kann, ich muss mich nicht in die sexistische oder gar rechte Ecke stellen lassen (letzteres ist sowieso hanebüchen, wenn man sich ansschaut, was ich die letzten Jahre so gewählt habe und demnach weiß, wie ich politisch ticke), nur weil ich "Schüler" statt "Schülerinnen und Schüler" oder "Schüler_innen" oder so schreibe.
Sarkasmus hat geschrieben: 16.06.2019 02:55Was sind eigentlich meine Priviligen als weißer Cis Mann?
Das habe ich mich auch oft gefragt.

Ich bin weiss und wurde in meinen 28 jahren, welche ich nun schon auf dieser Erde verweile, einen Großteil meines Lebens wie Dreck behandelt.

Ich wurde bespuckt, geschlagen, ausgelacht und anderweitig fertiggemacht, so sehr, dass ich heute von Psychologe zu Psychologe rennen, Medikamente schlucken und laut diverser Gutachten aktuell nicht arbeiten darf.

Von Privilegien habe ich bisher nicht allzu viel bemerkt.
VaniKa hat geschrieben: 16.06.2019 05:24Guter und umfassender Artikel zum Thema Weißsein:
https://www.deutschlandfunk.de/critical ... _id=315084

Vieles lässt sich auch analaog zu "weiß vs. nicht weiß" auch auf "Mann vs. Frau" übertragen. z.B.:

Zitat: „[W]eiße Menschen [sind] es gewohnt, sich nur als Mensch zu identifizieren und Weißsein unsichtbar zu machen. Aber es gibt keine machtvollere Position, als sich nur als Mensch zu sehen und die Norm zu bestimmen“.
Ich habe mir den ersten Artikel jetzt durchgelesen und finde es ironisch, dass dieser Artikel stellenweise selbst ziemlich rassistisch ist.

Mir wird suggeriert, ich habe mich als weisser für das Weiss-Sein zu schämen und darf mich nicht als Mensch bezeichnen, weil ich ja weiss bin und muss mich demnach als weisser Mensch bezeichnen, da andere irgendwie Menschen anderer Hautfarbe als schwarze oder gelbe Menschen bezeichnen oder so, das heißt, der Artikel pauschalisiert und unterstellt auch Leuten wie mir, welchen die Hautfarbe eines Menschen absolut egal ist, ich würde in Hautfarben unterteilen.

Ich kann hier nur für mich sprechen aber ich habe Menschen noch nie in Hautfarben unterteilt, mein türkischstämmiger Kumpel war immer nur mein Kumpel und eben nicht der türkische Kumpel, so wie ich für ihn nicht der weisse deutsche Kumpel sondern einfach ein Kumpel war.

Dein zweiter Artikel suggeriert mir dann, ich bin ein Mann also sowieso scheiße, das heißt, ich muss mich gleich doppelt schämen, denn ich bin ein weisser Mann (schön auch, dass der Artikel behauptet, Feminsimus würde von vielen Männern nur als "Verbotsideologie" betrachtet, ohne dabei zu erwähnen, dass es mittlerweile zwei Formen des Feminismus gibt und einer tatsächlich NICHT darauf ausgelegt ist, Gleichberechtigung zu schaffen, sondern Frauen zum besseren Geschlecht zu machen, was dann in der Tat einer Verbotsideologie gleichkommt und dem echten Feminismus einen Bärendienst erweist).

Und wie erwähnt, in meiner Vergangenheit habe ich nicht sonderlich viel von irgendwelchen Privilegien bemerkt.
Beispielsweise fällt es Frauen eher auf, dass sie viel weniger repräsentiert werden in Filmen, Büchern und Spielen, während Männern das gar nicht bewusst ist, weil sie kein Defizit empfinden in ihrer eigenen Repräsentation.
Warum ist Repräsentation überhaupt so wichtig ?

Mir persönlich ist völlig Wurscht, ob in Spielen Männer oder Frauen auftauchen und welche Hautfarbe und geschlechtliche Orientierung diese haben, wichtig ist mir nur, ob das Spiel unterhaltsam ist oder nicht, da interessieren mich all diese Aspekte schlicht nicht.

Wenn ein Spiel eine Frau als Hauptcharakter hat, dann ist das cool, ich spiele in Spielen, in welchen ich die Wahl habe sogar IMMER eine Frau, so wie das dann auch in Cyberpunk der Fall sein wird aber wenn der Hauptcharakter männlich ist, ist das auch cool, es sollte schlichtweg egal sein und mir fällt es schwer, all jene nachzuvollziehen, welche damit tatsächlich irgend ein Problem haben, denn ich sehe hier keines und ich denke nicht, dass das nicht daran liegt, dass ich weiss bin.

Zusammenfassend möchte ich also schreiben, dass wir alles in der Tat nur Menschen sind und es keine Rolle spielen sollte, welche Hautfarbe, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung ein Mensch besitzt, nichts davon sollte bei einem friedlichen und respektvollen Umgang miteinander irgend eine Rolle spielen aber leider scheint dem doch so zu sein, wie unter anderem Deine Artikel beweisen.
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von DEMDEM »

Wenn ein großer Anteil an weißen Deutschen in Deutschland genau so "benachteiligt" sind wie die Nicht-Weißen, dann bilden die sich ihre Benachteiligung nur deswegen ein, weil sie gar nicht wissen, dass sie priviligiert sind. Aha, tolle Argumentation.

Und wenn man also irgendwelchen Behauptungen ohne jegliche Beweislast so nicht glaubt, dann ist das einfach nur Ingoranz. Aha, tolle neue Definition des Wortes "Ignoranz".

Jemand, der aus einer rein moralischen Überlegenheit völlig ignorant jeden, der nicht seiner/Ihrer Meinung vertritt, ignoranz auf Grund einer Überlegenheit? Vorwirft ist natürlich frei von jeglicher Ignoranz, da er/sie moralisch ja rein sind, oder wie?
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von CritsJumper »

VaniKa hat geschrieben:Nun kommt erschwerend hinzu, dass die meisten Leute gar keine genaue Vorstellung von "Transgendern" haben.
Ein Problem wird sein das sie im Schnitt wenig in der Mitte der Gesellschaft stehen. Wenn man solchen Menschen nicht begegnet ist kann man sich schlecht ein Urteil bilden und die Online-Kommunikation ist aufgrund des ewigen Logbuchs etwas anderes als wenn man einen Freund oder Bekannten hat der so ist und darüber spricht.

Dazu kommt noch das Problem das diese Menschen Online stellenweise gemobbt, gemieden oder versucht werden sie ausgrenzen.

Ich finde es dann aber wiederum dienlich das über Kulturmedien solche Impulse aufkommen, die Diskussionen entfachen. Dafür ist es ja da. Ich kann dabei immer nur hoffen das auch hier, die Entwickler sich dabei etwas gedacht haben und auch ihre Ideen und Vorschläge mit entsprechenden Gelehrten oder Interessenverbände vorab diskutiert haben, bevor etwas veröffentlicht wird.

Es ist schwierig an der Stelle immer den richtigen Ton zu treffen. Aber dann kann man in dem Diskurs immer noch nach fragen oder etwas klar stellen.
Und es macht richtig wütend, immer wieder Kommentare von Leuten zu lesen, die derart ignorant und leichtfertig die Lebenswirklichkeiten anderer Menschen wegwischen, weil es sie nicht betrifft oder weil sie das nie mitbekommen haben.
Diesen Punkt kann ich sehr gut nachvollziehen. Doch es hilft wenn man sich selber, den Diskurs und dem Vorhaben mehr Zeit einräumt. Sprichwörtlich Jahre. Gerade im Internet trifft man auf sehr viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kenntnisstand. Es kostet Zeit die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Dialog auszuarbeiten, selbst ein digitaler Backgroundcheck kann Fehler enthalten oder den Verlauf einer Meinung über mehrere Jahre bedienen und nicht das aktuelle Mindset widerspiegeln.

Da braucht es einfach mehrere unterschiedliche Modi/Mindsets zu haben für alltäglichen Dialog, Aufklärung, Notfall oder die philosophische Ausarbeitung. Je nach Modus sollte dann auch eine andere Toleranz gelten. Zwar ist es im Alltag wichtig Position zu beziehen, aber nicht immer. Wenn jemand gemobbt oder Diskriminiert wird sollte man eingreifen. Wenn jemand aber nur in einem Nebensatz so eine Äußerung trifft muss man sie bewerten und spontan entscheiden ob man darüber streiten will, sie einfach tot schweigen oder ignorieren. Wenn man mit bekommt das gerade das Kind von der Oma/Opa diese Äußerung auf geschnappt hat kann man sie ohne einen Streit los zu lösen stillschweigend akzeptieren aber später darüber Aufklären.

JunkieXXL hat geschrieben:Intelligent-Design für Quatsch, aber respektiere Gottesgläubige.
:D Aber das ist doch das selbe! Schon gut JunkieXXL, ich respektiere deine Meinung und verstehe deine Ansichten total. Stelle dir aber mal einen Moment vor es gäbe eine Weltformel in einem 100% deterministischem Universum. Dann ist der Hardwareentwickler natürlich der Gott, auch wenn sich die Hardware von alleine weiterentwickelt. Persönlich halte ich Gott da aber raus wegen der ungünstigen religiösen Aufladung. Es ist, wie beim Geschlecht auch praktisch das ganze eher mal Abstrakter zu betrachten. ;)

Bei der Psychologie, fand ich deinen Post zuerst intuitive, aber Ursuls Einwand logisch. Psychologie und wie jemand fühlt, ist definiert durch die Entwicklung und den eigenen Körper. Da gibt es natürlich eine Wissenschaft, weil beides nicht aus den Wolken fällt, wenn ich es aus einer transhumanistischen Perspektive heraus betrachte.
Levi hat geschrieben:Warum ist es plötzlich ein Problem? Warum fühlen sich auf einmal Leute berufen, hier diese Umständlichkeit der Sprache zu fördern, anstelle den Leuten im alltäglichen Handeln und Tun Gleichberechtigung einzubläuen.
Es ist der Wunsch das man es gerne einfach hat. Simple und unkompliziert. Generell würde ich das auch so bevorzugen. Erklärt man einfach dritten wie Freya und ich zuvor vernahm das generische Maskulin und lasst es uns einfach so verwenden.
Das Berechtigte Problem ist: Es ist schwieriger dies zu transportieren. Vor allem wenn die Welt immer digitaler wird und man auch mehrere Sprachen überbrückt. Kurz: Das generische Maskulin scheint Dritte nicht ausreichend zufrieden zu stellen. Es ist zu wenig Wasser um den Brand zu löschen, es gibt weiterhin zu viele Missverständnisse. Man verhält sich unhöflich wenn man jemandem nicht zuhört, der wirklich ein Problem hat. Ach diese kleine Fleischwunde ist doch nicht so schlimm, jetzt stell dich nicht so an. Kann ein Scherz sein aber nur wenn man dann trotzdem hilft und beide verstehen das es als Scherz gedacht war. Wenn man jemanden aber verbluten lässt oder die Wunde nicht entsprechend behandelt... - Wobei ich hätte eher ein Beispiel nehmen sollen wo jemand gemobbt wird oder verprügelt und man selber weg sieht.
Oder umgedreht: ich denke wenn ich "Schüler" höre an alle.... Da 'damals' niemand Panik geschoben hat?

... Dann frage ich nochmal: warum wurde überhaupt damit angefangen???
Ich denke weil es damals kein Internet gab. Die Globalisierung und Vernetzung war kleiner. Mittlerweile ist das Publikum größer. Deine Inhalte werden von mehreren gelesen und der Wirkkreis ist höher. Ein bisschen auch wie dieses "Somebody is wrong on the Internet"-Mem wo man sich selber Emotional und Idologisch genötigt fühlt... einen fehler in der Matrix anderer zu korrigieren.

Damals war es einfaher, da wusste man wie die kleinere Peergroup, Familie die Freunde, das Schulumfeld tickt und es gam maximal Impressionen außerhalb aus Kulturquellen in diversen Medien. Aber da fand es auch nicht wichtig das man da drüber sprach. Das kommt dann allmählich wie bei der sexuellen Revolution langsam im Alltag an. Heute ist das Internet ein Katalysator, ein Beschleuniger all dieser Vorgänge.

Ein wenig aber auch neue Erkenntnisse. Auch damals war es kein Problem Zigarrettenkippen weg zu werfen, Kaugumi auf den Boden zu werfen oder der Umgang mit Plastik. Erst wenn man sich den Auswirkungen bewusst wird ändert man sein Verhalten. Der Mensch ist ja von sich aus Gesellig und Freundlich. Wenn du jemand hast, Freund der Tochter und der fühlt sich nicht richtig wahr genommen weil du selber das mit dem Gendern im Sprachgebrauch nicht schaffst/akzeptierst. Ist das ein Problem. Nichts wovon man gleich stirbt, aber es würde die Welt ein bisschen besser machen. Ist man älter will man ja auch nicht als jemand gelten der Intolerant ist oder nicht dynamisch genug für diese Modernisierung. Es hilft sich das vorzustellen wie das Frauenwahlrecht. Natürlich gibt es Menschen die lieber in dem anderen Hosenbein der Realität/Zeit stecken bleiben wollen. Irgendwann muss man sich entscheiden.
Usul hat geschrieben:Diese ganzen Sprachdiskussionen sind nicht für jene gedacht, die sich sowieso nicht darauf einlassen wollen. Sondern zum einen für diejenigen, die kein Problem damit haben - und vor allem für diejenigen, die damit dann aufwachsen werden.
Nein. Ich zum Beispiel habe eher ein Problem damit weil es mir schwer fällt das genau zu lernen. Wie man sich denn jetzt besser richtig ausdrückt. Es ist als würde man in ein Land reisen wo andere Konventionen gelten, kein Hände drücken, aber Küsschen Wange links und Küsschen Wange rechts, oder eine Frau nicht in die Augen schauen.
Es ist schwer respektvoll und höflich zu sein wenn man die Schreibweise nicht schon drin hat. Dazu gibt es dann noch diese vielen Formen wie Freya Nakamichi-47 auf Seite 16 schrieb: "Liebe Nachbar(n)Innen", ja das tut mir auch weh. Aber hätte man jetzt Nachbar*innen schreiben sollen? Da bin ich dann doch lieber bei Nachbarinnen und Nachbarn. Das generische Maskulin mit "Liebe Nachbarn".

Oh meine Rechtschreib-Korrektur kennt die Sternchenschreibweise schon! Das Wort Sternchenschreibweise aber noch nicht. Generell wäre es wünschenswert wenn wie bei der Grammatikalischen Unterstützung, die Feministen ein freies Open Source Grammatik-Programm erstellen und dort die richtige Verwendung erläutern. Das würde vielen wahrscheinlich helfen eine andere Umgangsform zu pflegen.
Sarkasmus hat geschrieben: 16.06.2019 02:55 Wenn ich "versucht" habe mit solchen Leuten eine Diskussion anzufangen hieß es meisten "Du weißer Cis Mann, check deine Privilegien und halt die Klappe!", diese hysterischen Gruppen wollen einfach nur ihre Meinungen durchdrücken komme was wolle.
Wenn jemand deswegen mit dir nicht darüber sprechen möchte, weil dein Gegenüber scheinbar ein Vorurteil über dich hat. Kann es auch nicht wichtig gewesen sein.

Das hängt aber eher mit dem Kommunikationspartner zusammen den du da hattest als mit dem Problem als solches. Stell dir vor es ginge hier nicht um Gender, sondern um Mathematik.

Wenn der andere dir nicht nahelegen kann wo du ein Verständnis-Problem hast, hat er scheinbar nicht genug Wissen über das was er da schreibt sondern fordert dich lediglich auf mehr Hausaufgaben zu machen. Was zwar auch dazu führen könnte das du zu einer anderen Erkenntnis gelangst aber nicht dienlich ist wenn es um einer politischen Ausarbeitung geht.

Auch hier ist wichtig welchen Modus das Gespräch hatte, eher Smalltalk, wirkliches Interesse für eine mögliche Aufklärung oder wenn du nicht bereit bist deine Fehler zu korrigieren, um auf das Mathematik Beispiel zurück zu kommen, weil du denkst deine Definition ist korrekt, obwohl das Ergebnis nicht stimmt, dann wärst du ein Troll. Ich denke aber eher jemand ist bewusst unhöflich zu dir weil in dem Fall der Kommunikationspartner ein §$()§ ist.

Ich weiß nicht viel über die "Check deine Privilegien" Thematik, aber es ist wohl ein Vorurteil dir gegenüber das auch beschreiben soll warum du bestimmte Dinge nicht siehst, oder sehen willst. Als Standardöl Millionär*in könnte man vielleicht dazu neigen voreingenommen zu sein was die Klimadiskussion betrifft. CyP sollte wohl dazu Aufrufen sich mit der Thematik zu befassen und bewusst zu werden. Quasi um sich selber die Kosten/Nutzen noch mal vor zu halten. Jemand der dazu aufruft hofft vielleicht darauf das dann ein Umdenken statt findet. Aber ich empfinde diesen Aufruf auch eher als Unhöflich. Wahrscheinlich twittert er sich gut und ist eine Art Torschlagargument.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 16.06.2019 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von Usul »

JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 02:56Ansonsten kann ich dir leider nicht folgen.
Das tut mir leid.

Levi hat geschrieben: 16.06.2019 04:51... Dann frage ich nochmal: warum wurde überhaupt damit angefangen???
Soll ich dir jetzt die Geschichte der Gender-Wissenschaften erläutern, oder was genau willst du mit der Frage bezwecken? Es HAT angefangen, Leute fühlen sich davon angesprochen, deswegen ebbt das Thema auch nicht ab. Was ist so wichtig daran, WARUM es angefangen hat? Mal ganz davon abgesehen, daß man bei gesellschaftlichen Themen relativ selten sagen kann, daß sie aus einem bestimmten Grund angefangen haben. Es ist Realität, darauf kann man sich einstellen.

ChrisJumper hat geschrieben: 16.06.2019 11:32
Usul hat geschrieben:Diese ganzen Sprachdiskussionen sind nicht für jene gedacht, die sich sowieso nicht darauf einlassen wollen. Sondern zum einen für diejenigen, die kein Problem damit haben - und vor allem für diejenigen, die damit dann aufwachsen werden.
Nein. Ich zum Beispiel habe eher ein Problem damit weil es mir schwer fällt das genau zu lernen. Wie man sich denn jetzt besser richtig ausdrückt.
Nein was? Das, was du schreibst, ist doch keine Verneinung dessen, was ich geschrieben habe. Wenn ich schreibe, daß das eher für diejenigen ist, die kein Problem damit haben, kannst du das nicht verneinen, indem du deine Probleme damit schilderst. Denn dann gehörst du nicht zu jenen, die kein Problem damit haben.

Bachstail hat geschrieben: 16.06.2019 11:17Nehmen wir an, ich würde noch in der Schule sitzen und eine Arbeit in Deutsch schreiben, wenn ich da jetzt von "Schülern" schreibe und damit beide Geschlechter meine, darf mir das nicht als Fehler angerechnet werden.
Wenn du dann in der Uni eine Abschlussarbeit schreibst, wird es dir als Fehler angerechnet, wenn du nicht geschlechtsneutral schreibst. Was lernen wir also daraus?
Insofern "erlaubt" mir die deutsche Sprache die Nutzung des Wortes "Schüler" als Zusammenfassung beider Geschlechter und das kann man mir auch nicht verbieten, da ist dann egal, was irgendwer auf Twitter dazu schreibt.
Das sage ich ja auch: Dir verbietet niemand etwas, genauso wie dir niemand wirklich etwas erlaubt. Du lebst und kommunizierst, wie du willst. Aber du kannst nicht von deiner Kommunikationsrealität auf alle anderen schließen und dich dieser Diskussion entziehen. Oder natürlich kannst du das... aber dann reihst du dich ein in eine Reihe von recht fragwürdigen Leuten.
Das hat sich bereits eingebürgert, das tolle ist aber, dass man beide Schreibweisen nutzen kann, ich muss mich nicht in die sexistische oder gar rechte Ecke stellen lassen (letzteres ist sowieso hanebüchen, wenn man sich ansschaut, was ich die letzten Jahre so gewählt habe und demnach weiß, wie ich politisch ticke), nur weil ich "Schüler" statt "Schülerinnen und Schüler" oder "Schüler_innen" oder so schreibe.
Wer stellt dich denn in die sexistische oder rechte Ecke, wenn du schreibst, was du schreibst? Ich wiederhole mich: Niemand wird etwas verboten, niemand wird zu etwas gezwungen, jeder kommuniziert für sich, wie er will. Es gibt natürlich Bereiche, in denen Vorgaben gemacht werden - eben wie Unis z.B. oder öffentliche Kommunikation udgl. Aber diese betreffen die meisten Menschen nicht im Geringsten. Woher also diese Vorstellung, daß du in irgendeine Ecke gestellt wirst, wenn du "nur" so kommunizierst, wie du es tust?
Das habe ich mich auch oft gefragt.

Ich bin weiss und wurde in meinen 28 jahren, welche ich nun schon auf dieser Erde verweile, einen Großteil meines Lebens wie Dreck behandelt.

Ich wurde bespuckt, geschlagen, ausgelacht und anderweitig fertiggemacht, so sehr, dass ich heute von Psychologe zu Psychologe rennen, Medikamente schlucken und laut diverser Gutachten aktuell nicht arbeiten darf.

Von Privilegien habe ich bisher nicht allzu viel bemerkt.
Das Privilegien-Argument stammt zwar nicht von mir, aber selbstverständlich ist es kein Argument, das für JEDEN EINZELNEN zutrifft. Du hast offensichtlich nichts von diesen Privilegien gespürt in deinem Leben, aber du bist nur Exemplar einer entsprechend großen Menge - statistisch gesehen ist weder dein noch mein Leben für sich genommen in irgendeiner Weise entscheidend. Was würde es für die Diskussion bringen, wenn jetzt hier jemand von all den Privilegien berichten würde, die er in seinem Leben genossen hat?
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von CritsJumper »

Usul hat geschrieben:Nein was? Das, was du schreibst, ist doch keine Verneinung dessen, was ich geschrieben habe. Wenn ich schreibe, daß das eher für diejenigen ist, die kein Problem damit haben, kannst du das nicht verneinen, indem du deine Probleme damit schilderst. Denn dann gehörst du nicht zu jenen, die kein Problem damit haben.
Ja alles gut. Ich hatte den Abschnitt den ich von dir zittierte auch nur falsch interpretiert. Es hat nicht direkt bei mir klick gemacht sondern ich dachte zuerst meine Perspektive wird ignoriert. Doch nein, alles gut weiter gehen! Dabei hattest du das wirklich so trefflich formuliert... war wohl noch zu wenig Kaffee. :)
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Re: Cyberpunk 2077 - Transgender-Plakat sorgt für Aufsehen: Hypersexualisierung in der Werbung am Pranger

Beitrag von JunkieXXL »

VaniKa hat geschrieben: 16.06.2019 05:24
JunkieXXL hat geschrieben: 16.06.2019 02:53Transvestiten oder wen auch immer
Du findest es wohl cool, derart zu provozieren. Mehr sage ich dazu nicht.
8O
ChrisJumper hat geschrieben: 16.06.2019 11:32
JunkieXXL hat geschrieben:Intelligent-Design für Quatsch, aber respektiere Gottesgläubige.
:D Aber das ist doch das selbe! Schon gut JunkieXXL, ich respektiere deine Meinung und verstehe deine Ansichten total. Stelle dir aber mal einen Moment vor es gäbe eine Weltformel in einem 100% deterministischem Universum. Dann ist der Hardwareentwickler natürlich der Gott
Oder das Fliegende Spaghettimonster. Ramen. xD
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