Victim Blaming ist auch nicht zielführend, um es mal SEHR höflich auszudrücken. Da gebe ich Dir vollkommen recht.
Ich weise dem Entwickler eine Mitverantwortung zu, weil er nicht das bedauernswerte Opfer ist, welches aus heiterem Himmel plötzlich mit Chargeback-Gebühren belästigt wird.Sofern ich da etwas falsch verstanden habe, bitte erleuchte mich. Hast du etwa nicht versucht, die Verantwortung dem Opfer zu geben?
Wer Kreditkarten als Zahlungsmittel zulässt, sollte wissen, dass es Chargebacks gibt. Immer. Es gibt hier Erfahrungswerte wie oft das in etwa passiert und man kennt die durchschnittliche Chargeback-Gebühr der Dienstleister, die man zulässt. Daraus lässt sich zusammen mit einem Durchschnittsproduktwert eine Kalkulation erstellen. Sinn dieser Rechnung ist herauszufinden, 1. wie hoch die potentielle Belastung durch Chargeback-Gebühren ist und 2. ob es sich überhaupt rentiert Kreditkarten als Zahlungsmittel zu zulassen. Dann trifft man auf Basis dieser Kalkulation folgende Entscheidungen: Welche Zahlungswege biete ich an? Wo rechne ich den Aufwand für Chargebacks drauf, wenn ich Kreditkarten zulasse? Oder verkaufe ich gar nichts selbst, weil mir das alles zu blöde ist und sich lieber Valve oder Epic mit dem Scheiss herumschlagen sollen, ich nur Keys zur Verfügung stelle?
Hat man diese Entscheidungen getroffen, betreibt man sein Business und hat nur noch schlaflose Nächte, weil das neue Spiel kein Erfolg ist oder die aktuelle Produktion aus dem Ruder läuft. Aber man fällt nicht aus allen Wolken, nur weil man feststellen muss, dass der Kreditkartenanbieter plötzlich eine dicke, fette Rechnung stellt, die man nirgendwo auf selbiger hatte.
DESWEGEN ist das kein Victim Blaming. Weil der Entwickler, der sich hier beschwert, kein Opfer ist, sondern nur ein Marktteilnehmer, der die Rahmenbedingungen für die Teilnahme an diesem Markt fahrlässigerweise ignoriert hat. Mehr ist das nicht.