Doc, vorweg ich bin kein Arzt, kein Psychologe oder etwas in diese Richtung mit einer Ausbildung auf diesen Gebieten.
Letztlich hängt wie bei allem auch immer eine riesige Portion Zufall, oder nenne es Glück und Unglück zusammen.
Was du durchgemacht hast das kann ich als Außenstehender gar nicht bewerten und steht mir auch nicht zu. Aber ich denke es ist wichtig das du mit dieser Zeit abgeschlossen hast, das beste daraus machst und vor allem einen Weg findest jetzt und in Zukunft glücklich zu sein oder glücklicher zu werden. So ein Einschnitt verändert die Sichtweise und lässt manche Optionen weg fallen. Aber davon darf man sich zu keinem Zeitpunkt unter kriegen lassen. Es gibt immer eine Zukunft, selbst mit 85 Jahren - gut die ist vielleicht etwas kurz, aber schön machen trotzdem noch drin. Vielleicht wird man ja noch 120!
Ich muss an der Stelle aufpassen, du auch. Weil wie ich Freya schon schrieb beim letzten mal bin ich gerade Ayn Rand geschädigt. Die hat etwas von einer Sekte, deren Sichtweise unser Schaffen der letzten 100 Jahre beeinflusste weil damit alle aufgewachsen sind und die Neoliberalen Think Tanks, letztlich alles was wir heute Tun, beeinflusst haben und wie wir als Gesellschaft die Welt sehen. Kurz: Ich denke deshalb ist sie so kaputt. Aber das ist ein anderes Thema.
Doc Angelo hat geschrieben: ↑30.07.2019 16:50
Welchen Beruf man ausübt hat so ziemlich gar nichts damit zu tun, ob man von der Ausübung Depressionen/Burnout bekommt oder nicht.
Doch sehr wohl. Weil der Beruf das ist was man sich ausgesucht hat, und sehr oft, sein Leben lang, täglich machen möchte. Man kann zwischendurch wechseln und das wird auch immer öfter nötig. Aber es ist ein entscheidender Faktor.
Wie würdest Du Burnout vermeiden? An welchen Zeichen würdest Du für dich selbst festmachen können, ob Du gerade in Richtung Burnout gehst oder nicht?
Nun zuvor muss man sich der Lage bewusst sein. Dinge die man leisten Kann in Angriff nehmen und Dinge die einen zu sehr belasten, nur unter Vorbehalt eingehen wenn man einen Ausweg oder eine Rückzugsort hat. Ein Krieger der in der Schlacht auf dem Feld Unterlegen ist, kommt mit Verstärkung zurück und versucht es nicht alleine mit fünf Personen auf zu nehmen.
Beim Burnout ist es wichtig das man sich seines Körpers und Geistes bewusst ist und auch den Belastungsgrenzen. Man sollte diese Erfahrungen relativ früh versuchen zu machen und sich anzunähern. Ähnlich wie Sport kann man darauf aufbauen. Aber unzureichend trainiert, zu versuchen einen reißenden Strom mit Untiefen, selbst wenn man es nicht direkt so erkannt hat, zu durchqueren ist ... naja mutig.
Meditation wäre gut, wenn man sich auf ein Burnout zu bewegt, einen Berater oder Mentor zu haben oder einfach Freunde mit denen man drüber sprechen kann.
Schon das erkennen ist schwieriger. Entweder man vermisst sich selbst.. aber das ist keine Lösung. In wirklich Stressigen Situationen hat man da selten Zeit für. Aber eben a ist es wichtig das man eine "Karte der Lage" hat und den Überblick behält. Etwas das Hilft sind dann Ruhezeiten. Ein Ying Yang, das dir als Gegengewicht zu den ganzen Energieräubern, Energie, Entspannung und Ausdauer schenkt.
Wenn ein schreckliches Ereignis eintritt. Beispielsweise eine Krankheit oder man wird Zeuge, zB. am Bahnhof einer schrecklichen Tat. Dann muss man damit Umgehen. Mit anderen Sprechen oder sich Hilfe suchen. Ich weiß nicht ob Ärzte da der richtige Ansprechpartner sind, generell würde ich das mit Ja beantworten, weil es die Situation in den meisten Situationen verbessert. Aber Ärzte sind auch nur Menschen, die an der eigenen Situation von Mitmenschen verdienen wollen. Sie haben in der Regel ein Wirtschaftsunternehmen zu führen und.. nun. Eine Zweitmeinung ist gut, ein alternativer Chinesicher Mediziner auch, Freunde die an einer Universität gerade studieren vielleicht auch. Wichtig ist das sie noch nicht von der Lobby geimpft wurden die daran verdienen.
Generell bin ich Überzeugt das es Gründe für alles gibt. Sei es das Evil-Gen, welches versucht den eigenen Körper (auch durch eine Depression) in Futter für Raubkatzen zu verwandeln, damit deine Energie der Gaja wieder zur Verfügung steht. Dieses Ying Yang Konzept, erfasst viele Bereiche und man selber muss sich stetig beweisen. Auch das man selber noch weiter leben möchte. So ist eine Depression ein wenig wie ein Daemon, ein Antagonist in einem Computerspiel. Wie die Sucht einer Droge die bekämpft werden muss. Wie sich das täglich Aufrichten wenn man als Kind gefallen ist. Fallen ist wichtig, ohne kann man nicht lernen etc. Sich selbst nicht weiter entwickeln.
Unser Gehirn. Wenn das nicht mehr mitmacht, dann leidet das ganze System.
Was das betrifft habe ich meine ganz eigene Einstellung. Ich misstraue meinem eigenen Gehirn so sehr wie ich einem Windwos Computer misstrauen würde oder der Tatsache das ich niemals den kompletten Linux-Source Code der aktuell läuft analysieren könnte.
Man kann das eigene Gehirn, wenn nicht gerade ein Nagel drin steckt, genauso formen und trainieren wie alles andere auch. Das macht man ja auch schon als Kind. Immer dann wenn du eine neue Fähigkeit lernst, eine neue Sprache, eine neue Vorliebe bekommst usw.. verändert sich dein Gehirn.
Im Long Run ist es so wie bei Tetris, man träumt davon, es beeinflusst die Zukunft und wie bei Tetris kann man sich selbst mit Entscheidungen in der Vergangenheit die Zukunft verbauen und beeinflussen. Wichtig ist dann wo man sich wie entscheidet. Nicht weiter zu spielen ist aber keine Lösung.
Ich denke der Körper ist wie der Geist, eine formbare Masse. Man muss im Leben vieles hin nehmen und hat darauf auch keinen Einfluss. Aber wenn man sich Zeit nimmt ist sehr vieles Möglich. Man muss sich selbst nur Zeit geben, geduldig sein und auf ein Ziel hin arbeiten.
Reich ist nicht unbedingt derjenige der vieles hat, sondern derjenige der wenig braucht. Letztlich weil er so viel mehr hat als er braucht. Dabei Zufrieden und glücklich sein ist der springende Punkt.
Nochmal zu ND und der Crunch Time
Ich erkenne mich da halt selber wieder, wenn ich an etwas baue oder mich auf eine Arbeit konzentriere, kann ich mich auch erst wieder mit ruhigem Gewissen anderen Dingen zuwenden wenn alles wieder 100% läuft und ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Die Arbeit daran selber, ist für mich zwar auch Stress und belastend. Aber es macht Spaß. Es ist ein bisschen wie, an etwas zu Arbeiten, aber man hat das Gefühl das man es nicht muss. Man macht es freiwillig. Ich dachte das hätte ich bei ND gesehen. Wenn man in einem guten Team, zusammen etwas so perfekt hinbekommt mit so viel Liebe zum Detail. Dann stelle ich mir halt vor wie ich das bin der auch gerade ein Projekt abschließt und hier und da noch mal was Ändert, auch wenn es so kurz vor Release noch mal 30 Stunden mehr Arbeit bedeutet und ich eigentlich nur 20 Stunden zeit hätte.
Ich weiß mir steht das nicht zu. Ja genau in solchen Situationen "noch schnell etwas neues Einfügen weil es so viel besser wäre", das zieht oft weitere Probleme mit sich und die Mehrarbeit steigt für alle im Projekt an. Doch sehr oft geht man so ein Risiko ein wenn es einem das selber Wert ist. Und ich finde das merkt man den ND Spielen an. Der Detailgrad ist einfach ein Meisterwerk.
So etwas lässt sich nicht immer verschieben. Irgendwann ist die Zeit um, das Projekt zu Ende und die "Gute Zeit mit Kollegen daran zu Arbeiten auch". Ich hätte sehr gerne LoU mit Entwickelt oder UC4 und ich finde man merkt bei dem Addon zu UC4, das wohl als Zusatz erschaffen wurde. Das da auch viel Begeisterung drin steckt. Letztlich ist es Unbezahlbar, in der Zeit vor Release ein Produkt noch so zu verbessern, das man auf ein mal einen Mehrwert drin hat wenn man einen Vorschlag macht und der auch anderen Gefällt und das Programm wirklich besser macht.
Dieser fruchtbare Boden, bietet sich halt nur einmalig und nicht überall. Die Gelegenheit in einem flexiblen Team eigene Inhalte da zu integrieren etc. Das treibt glaube ich sehr gut an und macht Spaß. Keiner der bei ND arbeitet hat später die Chance mit den Kollegen ein eigenes Studio zu eröffnen, weil es dazu in der Regel mehr Geld braucht als der einzelne verdient. Das Kapital in dem Unternehmen und die Absicht so viel Geld in dieses Projekt zu stecken ist etwas einmaliges.
Da kann man jetzt sagen, das trifft auch auf die Entwickler und Publisher zu. Aber ... ich denke eher nicht. Ohne bisher das Buch zum Crunshing gelesen zu haben, ist d bisher mein Eindruck. Daher auch der Vergleich mit Universität oder einer Forschungseinrichtung.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan