Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

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L!ght
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von L!ght »

TaLLa hat geschrieben: 01.08.2019 13:56 Oh ja verschiebt das Spiel und dann nochmal, und dann immer weiter, nehmt euch doch direkt ein Jahr Urlaub. Ach Crunch braucht niemand, Zeiten muss keiner Einhalten, wen interessieren schon die Investoren und Zahlen und Budget. Ich glaube niemand der nicht in der Produktentwicklung arbeitet, kann sowas nachvollziehen. Idealisten Palaver und Clickbaits.
L!ght hat geschrieben: 01.08.2019 13:39 Du meinst wie Duke Nukem Forever? "When its done" :mrgreen:
So würde es in jeder Produktentwicklung enden, wenn alles auf laissez-faire umgestellt würde.
Also entweder du bist arbeitslos oder bist kassierer bei McDonalds das du nicht verstehst was für nen Druck das auf Leute ausübt. Aber ok, mit dir diskutiere ich nicht weiter, davon abgesehen das ich mit dir sowieso gar nicht gesprochen habe.
ozKaOne
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von ozKaOne »

Er solidarisiert sich dadurch mit anderen Entwicklerteams, die wissen wie der Hase läuft. Gute Aktion.

Leute die sich über diesen Twitterpost echauffieren, sind eh nicht seine Zielgruppe, und wahrscheinlich auch emotional zu ungefestigt für den Spieleinhalt.

Gute Wahl des Getränks, "Monster" :lol:
Ja das ist er für die Kritiker...
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BigEl_nobody
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von BigEl_nobody »

Peter__Piper hat geschrieben: 01.08.2019 13:51 Ja, doch schon.
Mich wundert es nur das Kojima dann hier so ein Wort wählt.
Für mich war Crunch halt einfach ein Wort für "die heiße Phase".
Bei R* hieß es ja auch "Massig überstunden in der Crunch Phase"
Sprich, ich hätte jetzt nicht gedacht das "Crunch" gleich schon die Überstunden,schlechten Arbeitsbedingungen,etc. inne trägt.

Verstehst du meinen Gedankengang :thinking:
Ja versteh was du meinst, wundert mich auch das Kojima das Wort benutzt. Unabhängig davon was er jetzt damit genau meint oder was es im Endeffekt intern für die Entwickler bedeutet (sprich ob es tatsächlich den negativen "Ausnahmezustand" mit sich bringt oder nicht), der Begriff "Crunch" ist im Bezug auf die Spieleentwicklung mittlerweile so negativ belegt, dass er sich mit dem Tweet keinen Gefallen getan hat.
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Skippofiler22
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Skippofiler22 »

Nun, dann könnte ihm Druck gemacht werden, das Spiel endlich mal weiter zu entwickeln.
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
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SethSteiner
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von SethSteiner »

DEMDEM hat geschrieben: 02.08.2019 15:08 Aha, also wenn etwas in der Praxis nicht klappt und es deswegen zu crunches führt und Mitarbeiter Überstunden machen müssten, würdest du es vorziehen, dass die Firma pleite geht und die MItarbeiter arbeitslos sind? Läuft ja bei dir.
Wenn eine Firma schlechtes Management betreibt, kann sie schon mal Pleite gehen. Und ja ich ziehe es vor, dass Firmen Pleite gehen, wenn sie nicht erhaltungsfähig sind als dass man ihnen irgendwelche Freifahrtsscheine ausstellt. Sowenig wie eine Firma sich einfach Material klauen kann, wenn es kein Geld mehr dafür hat, sollte es die Lebenszeit der Mitarbeiter stehlen, nur weil das Management es nicht gebacken bekommt, ein Projekt ordentlich zu leiten.
Du hast einfach keine Vorstellung davon, was in der Planung alles schief gehen kann. (...)
Doch das kann ich mir schon alles vorstellen. Ich sage auch nicht, man sollte ab Tag X das gesamte Projekt bis ins kleinste Detail geplant haben. Ich denke Kajetan hat dazu schon einiges gutes geschrieben. Es geht mir auch nicht um Überstunden mal hier oder da, sondern um Überstunden als Regel bis hin zur Matratze im Büro. Und logisch machen das oft Arbeitnehmer freiwillig, ist ja nun nicht so als sei ein Erwachsener Mensch nun das strahlende Beispiel von Mündigkeit oder Rationalität. Gesetze existieren nicht nur weil jemand "das gern hätte", sondern auch um Menschen vor sich selbst zu schützen, denn sie merken gern mal erst wenn es zu spät ist, was für einen ungesunden Lebensstil sie pflegen.
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Doc Angelo »

Niemand hier behauptet, das es "total einfach" ist einen Projektplan so zu machen, das er zu 100% hinhaut. Es wird nur gesagt, das so geplant werden kann, das die Planung darauf beruht die Überarbeitung von Menschen zu vermeiden. Ganz einfach: Entweder man fokussiert den finanziellen Gewinn, oder man fokussiert die Menschlichkeit. Diese beiden Dinge stehen sich nicht zwanghaft polar gegenüber, aber oft leidet das eine, wenn man das andere priorisiert.

Und das wars eigentlich auch schon. Das ist das Thema. Ich denke es wäre einfacher, wenn man sich auf den Kern der Sache beschränkt, und nicht mit komplizierten Gedankenkonstrukten Argumente gegen den Menschen formuliert. Was hätte man davon? Wer sich vormacht, das etwaigen Nachteilen nur "die anderen" betroffen sind, der sieht sich selbst wohl nicht als Teil der Gesellschaft.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Sh0xx »

Das problem sind die big boys in dieser Branche, ja auch so jemand wie Kojima. Sie stellen sich auf die Bühnen, räumen preise ab, machen sich einen Namen, verwirklichen ihre Träume. Was aber keiner sieht, ist dass sie dies auf dem Rücke vieler anderer Menschen machen ohne die sie ihre Visionen nicht in die Realität umsetzen könnten.
Das wäre generell kein problem, würden diese Vernünftig behandelt werden, hätten faire Gehälter und humane Arbeitszeiten. Ich kann jedoch aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist, zumindest wenn es um die AA und die AAA Branche geht. Menschen sind hier eine einfache Resource und das wird auch so gelebt! Outsourcing, damit man mitarbeiter sparen kann, Mitarbeiter bekommen befristete Verträge und sind von heute auf morgen kündbar, mit allen möglich sonderklauseln und die Gehälter sind verglichen mit anderen Industrien eine Lachnummer. Als wäre das nicht genug, gehen die großen "Macher" dann hin und leiten Crunchphasen ein, damit auch bloß alle deadlines eingehalten werden. Wer mault fliegt, denn man hat ja das riesen Privileg in der Games Industrie, der Traum Industrie zu arbeiten. Da kann man doch ruhig seine Gesundheit, seine Beziehung und seine Altersvorsorge für her geben!!
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von CritsJumper »

Kajetan hat geschrieben: 02.08.2019 11:50
Peter__Piper hat geschrieben: 02.08.2019 11:09 Man kann also alles im vorhinein Planen, ...
Nein, kann man nicht. Kann man wirklich nicht. Deswegen geraten vor allem große Projekte auch immer so ausser Kontrolle, weil die Projektleitung eben nicht alle Faktoren berücksichtigen kann. Wie z.B.. beim BER die ständig wechselnden Zielvorgaben und Einmischung der Politik.

Der Trick besteht darin keinen großen Masterplan anzufertigen, sondern das gewünschte Ziel in kleine Abschnitte aufzuteilen, die dann in ständiger Absprache mit dem umsetzenden Team von diesem selbstständig abgearbeitet werden. Der Zeitplan muss hierbei vom Umsetzungs-Team akzeptiert werden.
Bei Bauprojekten ist das gut. Bei Software in der Regel auch. Die meiste Software lässt sich ja auch vermessen und prüfen und entsprechend Abhandeln.

Aber probiere mal damit ein neuronales Netz zu entwickeln welches Spracherkennung macht oder Musik komponieren soll. Das hat alles zeitliche Grenzen. Auch lässt sich nicht jedes Problem modular aufspalten. Ich will Scrum und Agile Programmierung nicht schlecht machen. Das ist schon sehr gut und hat seien Berechtigung.

Aber gerade im kreativen Umfeld ist das etwas schwieriger. Es kann schon mal vor kommen das etwas perfekt funktioniert, es aber im Kontext des Spieles keinen Spaß macht. Oder das sich eine Szene oder ein Raum oder eine Sequenz einfach nicht mit der Hardware und der Rechenleistung in 30 FPS machen lässt.

Das führt dann eben zu größeren Umbauarbeiten.

Die Sache bei BER und Stuttgart 21, war sehr wahrscheinlich einer Korruption oder einem Komplott geschuldet. Aber das kann immer mal wieder passieren. Das Problem ist, deswegen kommt man damit durch. Bei Software gibt es ja etwas ähnliches. Wenn es ein Software Problem war muss man das hinnehmen. Der Computer macht nun schon mal Probleme, und ich kann dann immer nur mit dem Kopf schütteln. Auch wenn in den USA ganze Städte unter Krypto-Trojaner leiden etc. Dort wird das Gesellschaftlich hingenommen weil man scheinbar keinen besseren Weg kennt.

Das Buch zum Crunch von Jason Schreier ist toll. Empfehlenswert! :D

Die von dir bezeichneten Studienabbrecher oder der aktuellen Entwicklung hinter her hängenden Softwareklitschen gibt es immer noch. Aber ich halte das langsam für unwahrscheinlich, weil es ein Milliarden Markt ist und EA, Rockstar, Valve, Ubisoft oder Sony, einfach genug Kapital und Erfahrung in der Entwicklung haben müssten! Teilweise machen sie das schon seit mehr als 20 Jahren.

Manche Studios werden wohl auch zu groß. Man erinnere sich an das Mega-Projekt Destiny (10 Jahres Plan) und das man in der Entwicklung einfach die ganze Story umgeworfen hat etc.. ich glaube die sind einfach zu groß. Oder das Debakel von Anthem.... Crunch gab es da sehr wohl aber solche riesigen Einflüsse und Bewegungen kann man nicht so einfach mit Scrum und Agiler Entwicklung abfangen. Sicher das sind Management-Fehler und schon in der Projektphase... hin und wieder kommt ein neuer König mit verrückten Ideen, oder einer neuen Verordnung und der sind wir alle nun mal Ausgeliefert.

Aber diese Sachen gibt es in allen Bereichen, auch der Hardware Entwicklung. Wo dann der Preis von einem Bauteil zu teuer wird, die alternative braucht mehr Platz oder ist zu schwer. Man stelle sich einfach nur mal vor wie Aufwendig das ist ein neues Auto zu planen. Ob es dann Realisiert wird oder gar Marktreif wird und gekauft wird steht auf ganz anderen Füßen. Aber dahinter stehen andere Finanzierungsvorstellungen. Vielleicht ist der Trans-Rapid auch so ein gutes Beispiel. ;)
Oder der Airbus welcher als Gemeinschaftsprojekt startete aber sich nicht so wie erhofft produzieren oder gar Verkaufen lässt. Trotz der Subventionen usw.

Der Optimist in mir weigert sich zum Teil an die Korruption oder der Bewussten Fehlplanung glauben zu wollen. Auch wenn die Realität mit dem Klimawandel da draußen anders ausschaut.

Es ist halt ein Unterschied ob etwas mit Vorsatz und Kalkül schief läuft (wie bei Deep Horrizon!), oder nur die Projekt-Planung nicht greift.
Doc Angelo hat geschrieben: 02.08.2019 17:07Entweder man fokussiert den finanziellen Gewinn, oder man fokussiert die Menschlichkeit. Diese beiden Dinge stehen sich nicht zwanghaft polar gegenüber, aber oft leidet das eine, wenn man das andere priorisiert.
Ja das hast du gut beschrieben. Es ist aber auch oft so dieses Gefühl das man hat wenn man anderen unter die Arme greift. Jeden Tag macht man das eigentlich mehrmals und so lange genug da ist sind die meisten auch gerne bereit zu Teilen. Werden die Ressourcen aber knapp und kommt Druck auf verwandelt sich jeder in ein Tier oder eine Egomaschine.

Doch genau da ist halt die Menschlichkeit und die Rücksicht am wichtigsten.

Deswegen verbinde ich Crunch-Zeiten, Stoßzeit, einen Schluss-Sprint oder eine Krisen Situation, auch immer mit einem gewissen Team-Geist. Man lässt sich hoffentlich nicht gegenseitig im Stich. Man tut alles für einander. Man steht dieses Problem zusammen durch. Wobei durch diese Selbstausbeutung ein Mehrwert entsteht der halt die schwächsten Individuen am besten Schützt. Weil der Wert der andernfalls verloren geht, größer ist, oder eben teurer. Auch das kann sich niemand leisten.

Wahrscheinlich hab ich deswegen auch so einen verklärten Blick auf das Thema Crunch und würde es halt auch selber immer wieder machen, weil es für mich eine Herausforderung darstellt, bei der ich auch neugierig bin ob ich das (erneut) meistern würde.

Natürlich kostet so etwas Zeit, natürlich ist es Kraft und es gibt vielleicht einfachere Lösungen, aber die sind dann auch nicht so spannend.

Gut jüngere Menschen haben halt keine Vorstellung davon was sie erwartet, vielleicht hat die Job-Bezeichnung das auch nicht ausgewiesen. Oder es ist anders als sie sich das vorgestellt haben. Aber deswegen meine ich man muss da halt mal rein schnuppern. Wenn bei solchen Videospiel-Projekten die Crunch-Phase bei 8 von 10 Studios wahrscheinlich auftritt, dann gehört das für mich halt zur Herausforderung dazu, wie bei einem Sanitäter oder Soldaten, der heimlich hofft nur eine ruhige Kugel in der Kaserne schieben zu wollen, aber bitte nicht in einen wirklichen Einsatz verwickelt werden möchten.

Das meinte ich mit der Job-Wahl und das man sich das irgendwie selber aussucht. Ich bin da vielleicht auch zu optimistisch. Denke selber das Menschen die Videospiele machen können auch Quereinsteiger in anderen Bereichen sind. Weil sich vieles überschneidet, deswegen habe ich da wenig Mitteleid. Von Spiele-Entwicklern erwarte ich auch das sie zum Beispiel Buchhaltung programmieren können, vielleicht müssen die sich ein wenig Fortbilden aber das traue ich denen zu, ganz besonders jungen Menschen!

Deswegen sehe ich das eher wie jammern auf hohem Niveau. Weil sie schon eine höhere Spezialisierung und Ausbildung genossen haben als die Kassierer oder Fernfahrer da draußen. Die wenn sie Pech haben durch Automatisierung ersetzt werden oder durch Menschen die Bereit sind für noch weniger Geld zu arbeiten.
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von sabienchen.banned »

Kajetan hat geschrieben: 02.08.2019 11:50 Agile Entwicklung Videospielbranche
Also ich denke du tust der Branche etwas unrecht.
[wobei ich nichts über den SpieleEntwicklungsbereich großartig weiß]

Im Gegensatz zu vielen anderen Softwareprodukten hast du bei VideoSpielen meist nen anderen VeröffentlichungsDruck [bspw. zwecks Marketing] um zu ZielTermin X auch tatsächlich zu liefern.
Auch ist der CodingAnteil an VideoSpielen mitlerweile wohl relativ gering, da spielen dann viele andere "Teams" mit rein.

Deswegen finde ich persönlich Verschiebungen meist positiv, auch wenn diese nicht selten auf auch auf größere Probleme mit dem Spiel hindeuten. :cry:
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Doc Angelo »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.08.2019 18:38 Wenn bei solchen Videospiel-Projekten die Crunch-Phase bei 8 von 10 Studios wahrscheinlich auftritt, dann gehört das für mich halt zur Herausforderung dazu, wie bei einem Sanitäter oder Soldaten, der heimlich hofft nur eine ruhige Kugel in der Kaserne schieben zu wollen, aber bitte nicht in einen wirklichen Einsatz verwickelt werden möchten.
Aha. Crunch ist also "der wahre Krieg", den Du als "Thrill" und "Herausforderung" ansiehst. Und wenn es dazu kommt, dann ist das Team, in dem Du bist, der Trupp, in bedrohlicher (?) Lage und greift sich unter die Arme und wird so zu Brüdern.

Kriegsromantik an der Crunch-Front? Ne, sorry, aber da komm ich nicht mehr mit. Die Entwicklung von interaktiven Unterhaltungsmedien hat mit dem nackten Überleben innerhalb des größten Wahnsinns, den sich die Menschheit je ausgedacht hat, nicht das geringste gemein. Das ist mir zu abgehoben... und mir persönlich vor allem absolut unangebracht.

Mein Vorschlag: Den Krieg vermeiden. Aber das ist offensichtlich nicht dein Style.
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von DEMDEM »

SethSteiner hat geschrieben: 02.08.2019 16:24
DEMDEM hat geschrieben: 02.08.2019 15:08 Aha, also wenn etwas in der Praxis nicht klappt und es deswegen zu crunches führt und Mitarbeiter Überstunden machen müssten, würdest du es vorziehen, dass die Firma pleite geht und die MItarbeiter arbeitslos sind? Läuft ja bei dir.
Wenn eine Firma schlechtes Management betreibt, kann sie schon mal Pleite gehen. Und ja ich ziehe es vor, dass Firmen Pleite gehen, wenn sie nicht erhaltungsfähig sind als dass man ihnen irgendwelche Freifahrtsscheine ausstellt. Sowenig wie eine Firma sich einfach Material klauen kann, wenn es kein Geld mehr dafür hat, sollte es die Lebenszeit der Mitarbeiter stehlen, nur weil das Management es nicht gebacken bekommt, ein Projekt ordentlich zu leiten.
Du hast einfach keine Vorstellung davon, was in der Planung alles schief gehen kann. (...)
Doch das kann ich mir schon alles vorstellen. Ich sage auch nicht, man sollte ab Tag X das gesamte Projekt bis ins kleinste Detail geplant haben. Ich denke Kajetan hat dazu schon einiges gutes geschrieben. Es geht mir auch nicht um Überstunden mal hier oder da, sondern um Überstunden als Regel bis hin zur Matratze im Büro. Und logisch machen das oft Arbeitnehmer freiwillig, ist ja nun nicht so als sei ein Erwachsener Mensch nun das strahlende Beispiel von Mündigkeit oder Rationalität. Gesetze existieren nicht nur weil jemand "das gern hätte", sondern auch um Menschen vor sich selbst zu schützen, denn sie merken gern mal erst wenn es zu spät ist, was für einen ungesunden Lebensstil sie pflegen.
Diesen Schutz der Arbeitnehmer von denen du sprichst, der existiert aber nicht. Das ist doch der Punkt. Theorie trifft Praxis. Es "soll" zu etwas dienen, dient aber etwas anderem.

Das selbe haben wir z.B. auch in unserer neuen Betriebsvereinbarung. Unter anderem ist es nun so geregelt, dass wenn jemand 40h+ Überstunden hat, also eine ganze Arbeitswoche, man diesem Kollegen auch diese Woche geben MUSS, die Überstunden müssen abgebaut werden, dürfen nicht ins neue Jahr getragen werden, um zum Beispiel im Sommerloch abgebaut zu werden. Das hat zur Folge das während der wichtigen Stoßzeiten wir Leute zu Hause lassen, damit die nicht das 40h-Limit überschreiten und schön brav drunter bleiben. Ein hoch auf Regulierungen.

Als wir dem Betriebsrat zur Rede stellen wollten, was der Mist denn sein soll, war die Antwort so die Betriebsleitung dazu zu zwingen mehr Leute einzustellen. Zum Schutz des Arbeitnehmers. Das Problem ist dabei aber die Tatsache, dass die Betriebsleitung schon längst dabei ist die Stellen besetzen zu wollen, wir sind ja schon von Hause mindestens 1 Vollzeitkraft zu wenig. Nur findet man keine Bewerber und hat man einen, verliert man wo anders wieder jemanden. Auch haben wir versucht Teilzeitkräfte einzustellen, die man dann zum Jahresende auch mal "hochWAZen" kann, nur Teilzeitkräfte findet man noch weniger und auch scheint der Gesetzgeber aktuell ein Problem mit Teilzeitkräften zu haben, anscheinend ist das auch Ausbeute, warum auch immer. Fristverträge sind auch anscheinend ein Problem, so dass die mit massig Hürden verknüpft sind. Die Liste geht so weiter. Alles, was uns helfen könnte, ist anscheinend nicht gewünscht, weil es uns angeblich schadet.

So bleibt es dabei, dass Kollegen Überstunden illegal leisten, Arbeit mit nach Hause nehmen, was auch ein Kündigungsgrund darstellt etc. Deine Antwort darauf? Weitere Regulierung, damit genau das nicht passiert, was nur zur Folge hat, dass der Arbeitnehmer noch mehr darunter leidet?

Theorie trifft Praxis halt.

Regulierungen machen Sinn den Arbeitnehmer während Rezessionen zu schützen, damit nicht sowas wie in den USA während der Wirtschaftskrise 2008 passiert, wo es massig Entlassungen gegeben hat. Aber wenn es der Wirtschaft gut geht, sollte man auch einen Gang zurück schalten können. Und genau das passiert hier nicht. Stattdessen werden noch mehr Regulierungen gefordert. Ich finde das einfach absurd, vorallem wenn der Arbeitnehmer letzen Endes der Leidtragende von diesen Regulierungen ist.
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Doc Angelo »

DEMDEM hat geschrieben: 02.08.2019 19:53 So bleibt es dabei, dass Kollegen Überstunden illegal leisten, Arbeit mit nach Hause nehmen, was auch ein Kündigungsgrund darstellt etc. Deine Antwort darauf? Weitere Regulierung, damit genau das nicht passiert, was nur zur Folge hat, dass der Arbeitnehmer noch mehr darunter leidet?
Mal so kurz reingerätscht: Warum nicht die Leistung an die Kapazität anpassen? Warum muss die Leistung über der Kapazität liegen? Weils mehr Geld bringt, oder gibt es noch einen anderen Grund?
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von SethSteiner »

DEMDEM hat geschrieben: 02.08.2019 19:53
SethSteiner hat geschrieben: 02.08.2019 16:24
DEMDEM hat geschrieben: 02.08.2019 15:08 Aha, also wenn etwas in der Praxis nicht klappt und es deswegen zu crunches führt und Mitarbeiter Überstunden machen müssten, würdest du es vorziehen, dass die Firma pleite geht und die MItarbeiter arbeitslos sind? Läuft ja bei dir.
Wenn eine Firma schlechtes Management betreibt, kann sie schon mal Pleite gehen. Und ja ich ziehe es vor, dass Firmen Pleite gehen, wenn sie nicht erhaltungsfähig sind als dass man ihnen irgendwelche Freifahrtsscheine ausstellt. Sowenig wie eine Firma sich einfach Material klauen kann, wenn es kein Geld mehr dafür hat, sollte es die Lebenszeit der Mitarbeiter stehlen, nur weil das Management es nicht gebacken bekommt, ein Projekt ordentlich zu leiten.
Du hast einfach keine Vorstellung davon, was in der Planung alles schief gehen kann. (...)
Doch das kann ich mir schon alles vorstellen. Ich sage auch nicht, man sollte ab Tag X das gesamte Projekt bis ins kleinste Detail geplant haben. Ich denke Kajetan hat dazu schon einiges gutes geschrieben. Es geht mir auch nicht um Überstunden mal hier oder da, sondern um Überstunden als Regel bis hin zur Matratze im Büro. Und logisch machen das oft Arbeitnehmer freiwillig, ist ja nun nicht so als sei ein Erwachsener Mensch nun das strahlende Beispiel von Mündigkeit oder Rationalität. Gesetze existieren nicht nur weil jemand "das gern hätte", sondern auch um Menschen vor sich selbst zu schützen, denn sie merken gern mal erst wenn es zu spät ist, was für einen ungesunden Lebensstil sie pflegen.
Diesen Schutz der Arbeitnehmer von denen du sprichst, der existiert aber nicht. Das ist doch der Punkt. Theorie trifft Praxis. Es "soll" zu etwas dienen, dient aber etwas anderem.

Das selbe haben wir z.B. auch in unserer neuen Betriebsvereinbarung. Unter anderem ist es nun so geregelt, dass wenn jemand 40h+ Überstunden hat, also eine ganze Arbeitswoche, man diesem Kollegen auch diese Woche geben MUSS, die Überstunden müssen abgebaut werden, dürfen nicht ins neue Jahr getragen werden, um zum Beispiel im Sommerloch abgebaut zu werden. Das hat zur Folge das während der wichtigen Stoßzeiten wir Leute zu Hause lassen, damit die nicht das 40h-Limit überschreiten und schön brav drunter bleiben. Ein hoch auf Regulierungen.

Als wir dem Betriebsrat zur Rede stellen wollten, was der Mist denn sein soll, war die Antwort so die Betriebsleitung dazu zu zwingen mehr Leute einzustellen. Zum Schutz des Arbeitnehmers. Das Problem ist dabei aber die Tatsache, dass die Betriebsleitung schon längst dabei ist die Stellen besetzen zu wollen, wir sind ja schon von Hause mindestens 1 Vollzeitkraft zu wenig. Nur findet man keine Bewerber und hat man einen, verliert man wo anders wieder jemanden. Auch haben wir versucht Teilzeitkräfte einzustellen, die man dann zum Jahresende auch mal "hochWAZen" kann, nur Teilzeitkräfte findet man noch weniger und auch scheint der Gesetzgeber aktuell ein Problem mit Teilzeitkräften zu haben, anscheinend ist das auch Ausbeute, warum auch immer. Fristverträge sind auch anscheinend ein Problem, so dass die mit massig Hürden verknüpft sind. Die Liste geht so weiter. Alles, was uns helfen könnte, ist anscheinend nicht gewünscht, weil es uns angeblich schadet.

So bleibt es dabei, dass Kollegen Überstunden illegal leisten, Arbeit mit nach Hause nehmen, was auch ein Kündigungsgrund darstellt etc. Deine Antwort darauf? Weitere Regulierung, damit genau das nicht passiert, was nur zur Folge hat, dass der Arbeitnehmer noch mehr darunter leidet?

Theorie trifft Praxis halt.

Regulierungen machen Sinn den Arbeitnehmer während Rezessionen zu schützen, damit nicht sowas wie in den USA während der Wirtschaftskrise 2008 passiert, wo es massig Entlassungen gegeben hat. Aber wenn es der Wirtschaft gut geht, sollte man auch einen Gang zurück schalten können. Und genau das passiert hier nicht. Stattdessen werden noch mehr Regulierungen gefordert. Ich finde das einfach absurd, vorallem wenn der Arbeitnehmer letzen Endes der Leidtragende von diesen Regulierungen ist.
Ich finde es absurd, Überstunden illegal zu leisten und Arbeit mit nach Hause zu nehmen, anstatt gefälligst einfach mal die Füße hoch zu legen. Da sieht man doch nur, wie sehr man einen Teil der Arbeitnehmerschaft dazu erzogen hat, der Firma zu dienen und sich doch bitteschön ausbeuten zu lassen. Dem wirkt man aber nicht entgegen, in dem man die Arbeitnehmerrechte aufweicht, sondern in dem man es weiter forciert und Leute wie du sie beschreibst schlichtweg zu ihrem Glück zwingt.

Zum Thema Arbeitermangel kann man auch nur darauf zeigen, dass es Millionen von Arbeitslosen gibt. Nicht die Schuld des St... na ja gut, die Arbeitslosigkeit ist schon Schuld des Staates mit seiner Job-Politik und "JobCentern"
statt effektiven Arbeitsämtern ABER es ist nicht so als gäbe es nicht genug Arbeitnehmer da draußen. Es ist jedenfalls nicht die Schuld des Arbeitsschutzes oder Arbeitnehmerrechten, dass ihr Einstellungsschwierigkeiten habt.
johndoe711686
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von johndoe711686 »

sabienchen hat geschrieben: 02.08.2019 18:41 Auch ist der CodingAnteil an VideoSpielen mitlerweile wohl relativ gering, da spielen dann viele andere "Teams" mit rein.
Oh, keineswegs, Spiele haben weiterhin Millionen Codezeilen die geschrieben werden müssen.
Doc Angelo
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Re: Death Stranding: Hideo Kojima läutet "Crunch-Phase" ein und bekommt Gegenwind von anderen Spiele-Entwicklern

Beitrag von Doc Angelo »

Ryan2k6 hat geschrieben: 02.08.2019 21:29
sabienchen hat geschrieben: 02.08.2019 18:41 Auch ist der CodingAnteil an VideoSpielen mitlerweile wohl relativ gering, da spielen dann viele andere "Teams" mit rein.
Oh, keineswegs, Spiele haben weiterhin Millionen Codezeilen die geschrieben werden müssen.
"Relativ" gering ist schon korrekt würde ich sagen. Die meisten Angestellten sitzen in der grafischen Abteilung. Modelling und Texturen und so. Außerdem noch Questscripter und dergleichen. Die Programmierarbeit macht einen recht kleinen Teil aus. Wenn man sich die Credits durchliest sieht man das.

https://www.mobygames.com/game/windows/ ... nt/credits
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