Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

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Nanoklam
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Nanoklam »

Völlig falsche Herangehensweise. Hier wird Rockstar an den Pranger gestellt obwohl Rockstar nur das tut was ein Unternehmen eben tut : Geld verdienen. Das ist Kapitalismus das System was wir doch alle so lieben und verehren. Die Überschrift sollte eher lauten : Britische Gesetze erlauben es Multi Billion Dollar Unternehmen keine Steuer zu zahlen und die Gesetzgeber haben 0 Interessen dran diese Schlupflöcher zu schließen weil sie dafür bezahlt werden. Lobbyismus in Reinkultur und das ist nicht nur Rockstar das ist fast jedes größere Weltfirma zahlt 0 Steuern von Amazon bis Apple alles abgesegnet von Vater Staat und seinen Vertretern. Aber lasst uns ruhig weiter auf Rockstar , Apply , Activision und Amazon zeigen während die waren schuldigen sich ins Fäustchen lachen und nicht wissen wohin mit dem ganzen Geld.

Aber wehe Otto Normalbürger vergisst mal 50€ in der Steuererklärung dann steht man direkt mit anderthalb Beinen im Knast.
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artmanphil
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von artmanphil »

Nanoklam hat geschrieben: 05.08.2019 00:33 Völlig falsche Herangehensweise. Hier wird Rockstar an den Pranger gestellt obwohl Rockstar nur das tut was ein Unternehmen eben tut : Geld verdienen. Das ist Kapitalismus das System was wir doch alle so lieben und verehren. Die Überschrift sollte eher lauten : Britische Gesetze erlauben es Multi Billion Dollar Unternehmen keine Steuer zu zahlen und die Gesetzgeber haben 0 Interessen dran diese Schlupflöcher zu schließen weil sie dafür bezahlt werden.
Klassischer Neoliberaler Ansatz: Wenn es die Lücke gibt, sollte man sie nutzen. Sehe ich vollkommen anders. Wenn Rockstar einfach ihre steuern zahlen würde, wären sie auch noch reich AF. Recht hast Du im Ansatz, nämlich damit, das Land AUCH an den Pranger zu stellen.
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DEMDEM
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von DEMDEM »

artmanphil hat geschrieben: 05.08.2019 01:15
Nanoklam hat geschrieben: 05.08.2019 00:33 Völlig falsche Herangehensweise. Hier wird Rockstar an den Pranger gestellt obwohl Rockstar nur das tut was ein Unternehmen eben tut : Geld verdienen. Das ist Kapitalismus das System was wir doch alle so lieben und verehren. Die Überschrift sollte eher lauten : Britische Gesetze erlauben es Multi Billion Dollar Unternehmen keine Steuer zu zahlen und die Gesetzgeber haben 0 Interessen dran diese Schlupflöcher zu schließen weil sie dafür bezahlt werden.
Klassischer Neoliberaler Ansatz: Wenn es die Lücke gibt, sollte man sie nutzen. Sehe ich vollkommen anders. Wenn Rockstar einfach ihre steuern zahlen würde, wären sie auch noch reich AF. Recht hast Du im Ansatz, nämlich damit, das Land AUCH an den Pranger zu stellen.
Nope, Rockstar hat das Recht seine rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschopfen, so wenig Steuern zu zahlen, genau wie wir als Normalbürger auch das Recht haben, sämtliche uns zur Verfügung stehende Möglichkeiten auszuschopfen, möglichst wenig Steuern zu zahlen bzw. eine die großtmöglichste Rückzahlen zu bekommen.
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Kajetan
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Kajetan »

DEMDEM hat geschrieben: 05.08.2019 06:56 Nope, Rockstar hat das Recht seine rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschopfen, so wenig Steuern zu zahlen, genau wie wir als Normalbürger auch das Recht haben, sämtliche uns zur Verfügung stehende Möglichkeiten auszuschopfen, möglichst wenig Steuern zu zahlen bzw. eine die großtmöglichste Rückzahlen zu bekommen.
Genau DAS meint er mit "klassischer neoliberaler Ansatz". Nur das eigene Wohl im Sinne haben und sich bei entsprechenden Vorwürfen damit herausreden, dass ja alles legal sei und man nur sein Recht ausübe.

Neoliberalismus = Ich habe nur Rechte und Vorteile, Pflichten und Nachteile haben alle anderen und der Staat hat gefälligst dafür zu sorgen, dass ich weiterhin nur Rechte und Vorteile habe, auf Kosten aller anderen.
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WH173W0LF
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von WH173W0LF »

DEMDEM hat geschrieben: 05.08.2019 06:56
artmanphil hat geschrieben: 05.08.2019 01:15
Nanoklam hat geschrieben: 05.08.2019 00:33 Völlig falsche Herangehensweise. Hier wird Rockstar an den Pranger gestellt obwohl Rockstar nur das tut was ein Unternehmen eben tut : Geld verdienen. Das ist Kapitalismus das System was wir doch alle so lieben und verehren. Die Überschrift sollte eher lauten : Britische Gesetze erlauben es Multi Billion Dollar Unternehmen keine Steuer zu zahlen und die Gesetzgeber haben 0 Interessen dran diese Schlupflöcher zu schließen weil sie dafür bezahlt werden.
Klassischer Neoliberaler Ansatz: Wenn es die Lücke gibt, sollte man sie nutzen. Sehe ich vollkommen anders. Wenn Rockstar einfach ihre steuern zahlen würde, wären sie auch noch reich AF. Recht hast Du im Ansatz, nämlich damit, das Land AUCH an den Pranger zu stellen.
Nope, Rockstar hat das Recht seine rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschopfen, so wenig Steuern zu zahlen, genau wie wir als Normalbürger auch das Recht haben, sämtliche uns zur Verfügung stehende Möglichkeiten auszuschopfen, möglichst wenig Steuern zu zahlen bzw. eine die großtmöglichste Rückzahlen zu bekommen.
Nur weil ein System es möglich macht andere auszubeuten, heißt das noch lange nicht dass das auch in Ordnung ist. Diese Lücken sollten geschlossen werden. Wer von der Gemeinschaft nimmt, hat an diese Gemeinschaft auch zurück zu zahlen. Dieser Grenzenlose Egoismus wird auch den größten Egoisten irgendwann selbst zu Fall bringen. Und wenn man sich nur an einer Kirsche verschluckt. ;-)
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johndoe527990
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von johndoe527990 »

WH173W0LF hat geschrieben: 05.08.2019 10:02 Und wenn man sich nur an einer Kirsche verschluckt. ;-)
Oder auf einen Legostein tritt :twisted:
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Balla-Balla
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Balla-Balla »

Kajetan mal wieder mit der Lobpreisung der Gemeinschaft, hat ja im Sozialismus schon wunderbar funktioniert. Mich würde mal interessieren, was er denn so freiwillig in den Topf der Allgemeinheit bezahlt.
Und dann die ewige Mär vom Neoliberalismus, gähn.

Wir sind alle Egoisten, außer K natürlich, so funktioniert der Kapitalismus. Und damit es dort einigermaßen gerecht und sozial zugeht, ist die Politik gefordert. Wenn eine Firma, wie in diesem Fall, sich so unverschämt bereichern kann, hat eben diese Politik versagt, bzw. die Politiker, die für solche Gesetze verantwortlich sind.
In einer Demokratie kann man solche Leute abwählen, geschieht das nicht, ist eben das Wahlvolk mitverantwortlich für solche Entwicklungen. Es besteht aus erwachsenen Menschen, die sich alle über Alles informieren können und dementsprechend ihre Stimme vergeben. Man könnte, aus der egomanen Sicht dessen, der für sich in Anspruch nimmt, den besseren Durchblick zu haben als andere, sagen, dass das Wahlvolk aus lauter Idioten besteht. Somit eine Wahl immer zu ungünstigen Ergebnissen führt. Dann bleibt nur die Einsetzung eines dem Egomanen genehmen Diktators.

Ich kenne keinen einzigen historischen Fall, wo dieses Konzept besser aufging als das der unzulänglichen Demokratie, die derzeit in den westlichen kapitalistischen Ländern die Staatsform bildet.
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Sir_pillepalle
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Sir_pillepalle »

Balla-Balla hat geschrieben: 05.08.2019 10:29 Kajetan mal wieder mit der Lobpreisung der Gemeinschaft, hat ja im Sozialismus schon wunderbar funktioniert. Mich würde mal interessieren, was er denn so freiwillig in den Topf der Allgemeinheit bezahlt.
Und dann die ewige Mär vom Neoliberalismus, gähn.

Wir sind alle Egoisten, außer K natürlich, so funktioniert der Kapitalismus. Und damit es dort einigermaßen gerecht und sozial zugeht, ist die Politik gefordert. Wenn eine Firma, wie in diesem Fall, sich so unverschämt bereichern kann, hat eben diese Politik versagt, bzw. die Politiker, die für solche Gesetze verantwortlich sind.
In einer Demokratie kann man solche Leute abwählen, geschieht das nicht, ist eben das Wahlvolk mitverantwortlich für solche Entwicklungen. Es besteht aus erwachsenen Menschen, die sich alle über Alles informieren können und dementsprechend ihre Stimme vergeben. Man könnte, aus der egomanen Sicht dessen, der für sich in Anspruch nimmt, den besseren Durchblick zu haben als andere, sagen, dass das Wahlvolk aus lauter Idioten besteht. Somit eine Wahl immer zu ungünstigen Ergebnissen führt. Dann bleibt nur die Einsetzung eines dem Egomanen genehmen Diktators.

Ich kenne keinen einzigen historischen Fall, wo dieses Konzept besser aufging als das der unzulänglichen Demokratie, die derzeit in den westlichen kapitalistischen Ländern die Staatsform bildet.
Liest du ab und an Nachrichten? So ziemlich alle aktuellen Verwerfungen kann man den inheränten Widersprüchen des Produktionsmodus Kapitalismus in Kombination mit einem Zinseszins-Fiatgeldsystem zurechnen.
Kapitalismus funktioniert dauerhaft nicht. Da wurd vor bald 100 Jahren das Gesellschaftsspiel Monopoly veröffentlicht, zur Veranschaulichung der Kapitalakkumulation. Das Spiel endet, sobald einer alles hat. Vorher hat noch so'n Typ, dessen Name nicht genannt werden darf, quasi das Schreckgespent, mit dem man Kindern Angst vor einem anderen System macht, 'n paar Bücher darüber geschrieben. Auf Basis dessen entstanden dann die ersten sozialistischen Staaten.

In dem Moment, in dem der Staat eingreift und "den Mark reguliert", haben wir a) keinen "richtigen Kapitsalismus mit freiem Markt" mehr, was die Kapitalisten zum Weinen bringt und b) holt sich jedes Unternehmen, im Rahmen seiner Möglichkeiten, den dadurch eingefahrenen "Verlust" zurück. Sei es durch Umgehen der Steuern mit Hilfe der im Artikel beschriebenen Unternehmenskonstrukte, oder das direkte Auslagern der Arbeit in Regionen mit geringeren Lohnstückkosten oder indem die Kosten an den Verbraucher durch gereicht werden.
Dass unser dahinsiechender, zunehmend geschliffener Wohlfahrtsstaat ebenso auf Kosten der ärmsten Menschen in in den ärmsten Nationen besteht, sei nur am Rande erwähnt.

Die Tatsächliche Mär ist zu glauben, dass neoliberaler Turbokapitalismus "das einzige historisch belegt funktionierende" System sei, während man jetzt im Augenblick dabei zusehen kann, wie das System historisch zu kollabieren beginnt.

Ein extremer Auswuchs dieses "late stage capitalism" wird im Artikel beleuchtet. Die Internetökonomie ist ein großartiges Beispiel für die Monopolisierung innerhalb des Kapitalismus. Es sind förmlich "private Märkte" in Form von Facebook, Youtube und anderen Plattformen entstanden, die sich der staatlichen Kontrolle entziehen. Facebook will sogar eine eigene Währung ins Leben rufen.
Unter diesen Gesichtspunkten nehmen Privatunternehmen zunehmend ehemals der Staatshoheit unterliegende Handlungen vor, während die Staaten bisweilen ziemlich ratlos wirken, wie sie die Kontrolle aufrecht erhalten, oder sogar gewinnen, können.

In dem Moment, in dem der Staat tatsächlich sämtliche Rahmenbedingungen des Wirtschaftens vorgeben und durchsetzen kann, handelt es sich nicht mehr um Kapitalismus.
So lang dies nicht geschehen ist, werden kapitalistische Unternehmen alle verfügbaren Mittel und Wege einsetzen, um ihr einziges, ihr existentielles Ziel zu erreichen: Profitmaximierung. Zu lasten aller anderen.

Ob man das für den einzigen gangbaren Weg hält, hängt fundamental mit dem eigenen Menschenbild zusammen.
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Sir Richfield
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Sir Richfield »

Balla-Balla hat geschrieben: 05.08.2019 10:29 Kajetan mal wieder mit der Lobpreisung der Gemeinschaft, hat ja im Sozialismus schon wunderbar funktioniert. Mich würde mal interessieren, was er denn so freiwillig in den Topf der Allgemeinheit bezahlt.
Wahrscheinlich, was alle Menschen tun, die in Deutschland leben: STEUERN ZAHLEN.
Dass Kajetan einen großen Batzen seines Einkommens erst gar nicht auf dem Konto sieht, beim Tanken und Essen kaufen quasi draufzahlt, dient unter anderem dazu, dass DU die angehmenen Teile des Lebens in D genießen darfst, mehr oder minder freie Schulbildung, größtenteils intakte Straßen, fließend Wasser, Leitungen, auf deren Basis man dir dein Internet überteuert zur Verfügung stellt, Post, die auch ankommt, durchschnittlich nur 40 Stunden Arbeit die Woche, Sonntags frei, etc. etc.
Ich kenne keinen einzigen historischen Fall, wo dieses Konzept besser aufging als das der unzulänglichen Demokratie, die derzeit in den westlichen kapitalistischen Ländern die Staatsform bildet.
Dir ist aber klar, dass wir hier eine sog. "Soziale Marktwirtschaft" haben, in der sich der Staat durchaus zum Wohle der Allgemeinheit in die Belange von Unternehmen einmischt?
(Und dass aktuell jede Form der Privatisierung, sehr zu Lasten der Allgemeinheit, gegen die Wand fährt)

Oder anders: Bioshock war eigentlich nicht als Utopie gedacht!

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artmanphil
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von artmanphil »

Balla-Balla hat geschrieben: 05.08.2019 10:29 Wir sind alle Egoisten, außer K natürlich, so funktioniert der Kapitalismus. Und damit es dort einigermaßen gerecht und sozial zugeht, ist die Politik gefordert. Wenn eine Firma, wie in diesem Fall, sich so unverschämt bereichern kann, hat eben diese Politik versagt, bzw. die Politiker, die für solche Gesetze verantwortlich sind.
Sind wir nur, solange wir es zulassen. Und ja, die Politik hat versagt, gebe ich Dir Recht. Nur muss ich doch nicht, sobald ich kann, eine Lücke ausnutzen, oder?
DEMDEM hat geschrieben: 05.08.2019 06:56 Nope, Rockstar hat das Recht seine rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschopfen, so wenig Steuern zu zahlen, genau wie wir als Normalbürger auch das Recht haben, sämtliche uns zur Verfügung stehende Möglichkeiten auszuschopfen, möglichst wenig Steuern zu zahlen bzw. eine die großtmöglichste Rückzahlen zu bekommen.
Wenn man ein A*Loch sein will, nutzt man alle seine Rechte und pocht darauf, egal ob es anderen schadet, oder nicht. Das gilt zwischenmenschlich, wie für Unternehmen. Niemand zwingt Rockstar, keine Steuern zu zahlen. Es wird einfach gemacht, weil es geht. Und das ist doch mies, oder nicht? Findest Du es WIRKLICH in Ordnung so? Lebst Du nach diesem Grundsatz, den Du beschreibst?
WH173W0LF hat geschrieben: 05.08.2019 10:02 Nur weil ein System es möglich macht andere auszubeuten, heißt das noch lange nicht dass das auch in Ordnung ist. Diese Lücken sollten geschlossen werden. Wer von der Gemeinschaft nimmt, hat an diese Gemeinschaft auch zurück zu zahlen. Dieser Grenzenlose Egoismus wird auch den größten Egoisten irgendwann selbst zu Fall bringen.
Ein bisschen, wie die Szene aus dem Fünften Element, bei dem Zorg sich verschluckt und keinen hat, der ihm hilft. Aber dass wirklich jemand zu Fall kommt, glaube ich nicht. Immobilienblase in den USA? Kein Verantwortlicher litt unter der Konsequenz. Der Präsident der USA ist ein offensichtlicher Hochstapler und Sexist, trägt er Konsequenzen bisher? Es wäre schön, wenn solche Individuen, nein sogar ganze Konzerne einfach untergehen könnten. Am Ende trägt es aber die Ameise in Ihrem Bürocubical, die zuerst ihren Job, dann ihr Haus verliert, ihren Kredit nicht zahlen kann und im Zweifelsfall hartzt, weil sie ü50 ist.
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Kajetan
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Kajetan »

Sir Richfield hat geschrieben: 05.08.2019 11:34 Oder anders: Bioshock war eigentlich nicht als Utopie gedacht!
In den USA; aber auch hierzulande, finden vor allem junge Männer unglaublich Gefallen an Ayn Rands Romanen. Denn gerade wenn man anfängt die ersten eigenen Schritte zu gehen, die erste eigene Wohnung, der erste Job, ist man natürlich besonders stolz auf diese ersten eigenen Schritte. Da fallen ihre Romane natürlich auf fruchtbaren Boden, wenn hier von einer Welt geredet wird, in der man die Früchte der eigenen Leistung nicht mit anderen Leuten teilen muss.

Das klingt sehr verlockend, der Reiz dieser Romane ist nachvollziehbar. Aber in der Regel wachsen die Leute aus dieser Begeisterung heraus, wenn sie mit der Zeit herausfinden, welche unglaublichen Vorteile eine funktionierende Gemeinschaft bietet und dass man daher eine Teil seiner Früchte abgeben muss, damit man selbst von diesen unbestreitbaren Vorteilen profitieren kann. Man begreift dann auch, dass Ayn Rand diese Romane als direkte Antwort auf ihre traumatischen Erfahrungen mit dem Stalinismus in Ungarn geschrieben hat und sie nur in DIESEM Kontext Sinn ergeben.

Die meisten schaffen diesen Sprung. Manche nicht. Die mißverstehen diese Bücher als direkte Bauanleitung für eine ideale Welt und begreifen nicht, was die Anwendung der in diesen Romanen beschriebenen Prinzipien letztendlich bedeuten würde. Eine totale Atomisierung jeglicher Gemeinschaft. Eine Welt, in der jeder nur für sich selbst verantwortlich ist und somit jeder nur für sich selbst lebt. Selbst Familien wären da fast schon zuviel, denn sind Kinder nicht Schmarotzer, die man nur mühsam erträgt, weil man Gefangener der eigenen, angeborenen Reflexe ist?

Aber so ist das eben mit Mißverständnissen. Karl Marxs Beobachtungen zu grundlegenden Eigenschaften des Kapitalismus wurden ja auch als direkte Bauanleitung mißverstanden. Ayn Rand hat das Glück, dass niemand auf Grundlage ihrer Romane eine Revolution gestartet und die Menschen mit Gewalt umerziehen wollte.
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von c452h »

Jungs, hier sind ja mal wieder feine Argumente unterwegs.

- jeder macht es oder würde es machen, also Klappe halten
- Unternehmen müssen Gewinne machen, also ist es legitim, jeden Weg zu gehen, um die Steuerlast zu schmälern
- nicht die Unternehmen sind anzuprangern, sondern der Staat
- die bösen Kommunisten wollen mal wieder den Sozialismus einführen und unternehmerische Leistung bestrafen

Das leuchtet mir alles ein. Darum haben also auch Fans des Fussballvereines Schalke 04 ihren Fleischmogul Clemens Tönnies verteidigt, als dieser durch Tricks seine Kartellstrafen vermieden hat. Er sei Unternehmer und daher wäre das in Ordnung so, denn Unternehmen müssen so handeln. Auf moralische Prinzipien zu verweisen, sei Neid oder die Sehnsucht nach Kommunismus.

Wann kommt der nächste Asteroid? :lol:
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von gollum_krumen »

Kajetan hat geschrieben: 05.08.2019 12:39 [...]
Absolute Zustimmung.
Kajetan hat geschrieben: 05.08.2019 12:39 Ayn Rand hat das Glück, dass niemand auf Grundlage ihrer Romane eine Revolution gestartet und die Menschen mit Gewalt umerziehen wollte.
Je nachdem, welchen Revolutions- sowie Gewalt-Begriff wir hier zu Grunde legen, würde ich an diesem Satz aber vorsichtige Zweifel anmelden.
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Kajetan
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von Kajetan »

gollum_krumen hat geschrieben: 05.08.2019 12:59 Je nachdem, welchen Revolutions- sowie Gewalt-Begriff wir hier zu Grunde legen, würde ich an diesem Satz aber vorsichtige Zweifel anmelden.
Nun, sagen wir so ... die Konzernführungen sind schlau genug nicht auf eine komplette Auflösung des Staates zu drängen, sondern nur gerade so viel Staat zu zulassen, damit sie weiterhin Geschäfte machen können.

Die Koch-Brüder in den USA wollen ja nicht, dass es keine USA mehr gibt, sondern nur, dass sie selbst und ihre reichen Kumpels keine Steuern mehr zahlen müssen. Die USA und all die nützliche Infrastruktur will man immer noch, aber dafür soll jemand anderes zahlen. Wer? Egal, nur nicht sie. Und wenn das alles nach einer Weile zusammenkracht, ist das auch wurscht, weil man dann längst tot ist.

Wobei man aber auch sagen muss, dass immer mehr Reiche in den USA allmählich aufwachen und wirklich Panik vor dem Tag haben, an dem ihnen all das Sicherheitspersonal und die abgeschirmten Communities und gekauften Regierungen nichts mehr nützen, weil man Millionen von wütenden Menschen nicht aufhalten kann. Immer mehr der sog. 1% wollen freiwillig mehr Steuern zahlen und beginnen entsprechende Politiker im Wahlkampf zu unterstützen. Zusammen mit der immer größeren Begeisterung der US-Jugend für sozialistische Ideen (kreisch!) könnte es den USA gelingen sich wieder am eigenen Schopf aus dem Schlamassel zu ziehen. Schau mehr mal ...
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Re: Rockstar Games - Bericht über hohe Steuererleichterungen in Großbritannien; keine Unternehmenssteuer gezahlt

Beitrag von gollum_krumen »

Ja, ist richtig. Wollte nur darauf hinaus, dass der autoritäre Neoliberalismus durchaus auch revolutionäre Züge hat, und eben immer mit einem Disziplinierungsregime einhergeht, was, abhängig von deinem Gewaltbegriff, natürlich Konformität auch gewaltvoll erzwingt. Wendy Brown hat diese Kombi aus Formung der Gesellschaft und Formung der Psyche als parallele Entwicklung ganz gut in ihren Analyse drin, siehe z.B. hier.

Edit: Sieht man ja auch ganz gut hier im Forum, wenn Leute bei solchen Crunchmeldungen immer noch ein Loblied auf diese moderne Form der kompletten Ausbeutung singen.
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