Levi hat geschrieben: ↑19.08.2019 06:03
Kurz und knapp: nein. Das sehe ich nicht so. Das Geld welches Epic hier raus haut ist explizit nicht für zukünftige games der Entwickler gedacht. Dass es dafür vielleicht irgendwann mal genutzt wird... Okay. Aber zur Erinnerung: das ist ne mindestabsatzmenge.... Das ist nicht zwingend zusätzliches Geld... Hätten die Entwickler ihr Spiel auf allen anderen Plattformen gebracht, hätten sie womöglich das gleiche Geld erwirtschaftet... Soll heißen, dass Geld von Epic ist einzig und allein für die Exklusivität geflossen.
Die wichtigen Punkte wurden genannt:
Wenn ein Entwickler Geld bekommt, was glaubst du, wofür er es dann benutzt? Um sich ein Dutzend Ferraris vor die Tür zu stellen? Natürlich werden sie damit weiter Spiele entwickeln - wenn du spekulieren möchtest, daß sie damit was anderes machen, dann kannst du auch bei Studios, die gekauft werden, darüber spekulieren, daß sie keine gute Arbeit mehr leisten, daß sie aufgelöst werden, daß die Geldgeber ihre Vorstellungen unterminieren usw.
Zumal ich ja gesagt habe, daß es einfach auf den Anfangspunkt der Betrachtung ankommt. Wenn Epic einem Entwickler VOR dem Spiel Geld für die Entwicklung gibt - glaubst du dann, daß der Entwickler dann dieses Geld einfach geschenkt bekommt und dann noch zusätzlich die gesamten Einnahmen erhält? Eine Investition VOR einem Projekt hat dann eben den Nachteil, daß der Investor nicht nur das Geld wieder zurückhaben will (mit Gewinn!), sondern - Achtung, Spekulation! - auch noch eigene Vorstellungen in das Projekt mit reinbringt. Und das findest du dann besser?
Und was die Menge an Geld angeht, wurde auch angesprochen: Wird schon genug sein, damit die Entwickler solche Deals eingehen. Warum sollten sie es sonst tun? Diese Rechnungen sollten wir dann schon lieber den Betroffenen überlassen, als auch noch darüber zu spekulieren. Abgesehen davon: Eine Garantiesumme SOFORT zu bekommen, kann durchaus ein Segen sein, statt über einen längeren Zeitraum darauf zu warten, daß sich das zusammenläppert. Eben damit die Arbeit umgehend weitergehen kann.
Und noch etwas: wenn Entwickler mindestabsatzmengen brauchen, um sich über Wasser zu halten, liegt das Problem woanders....
Wo liegt das Problem dann? Es geht wie gesagt am Ende immer nur ums Geld. Dem einen mehr, dem anderen weniger, aber wer professionell Spiele entwickelt, will damit Geld verdienen. Und es gibt nicht viele Entwickler, bei denen du mit 100%iger Sicherheit sagen kannst, daß ihr kommendes Spiel erfolgreich sein wird - die große Menge an Entwicklern muß genau wie jede andere Firma mit den Unwägbarkeiten ihrer Branche leben.
Was im Übrigen noch einen Aspekt anreißt: Eben wegen dieser Unsicherheit gibt es dann nicht wenig Entwickler, die meinen, daß sie dieses oder jenes populäre Feature einbauen müssen, um die Wahrhscheinlichkeit für den Erfolg zu erhöhen. Am Ende kommen dann Survival-Zombie-Crafting-Rhythmus-Online-Shooter mit MTA raus.
Dadurch daß Epic das Geld, welches sie durch Spieler verdienen, ins System reinpumpen, wirken sie diesem Punkt meines Erachtens durchaus entgegen - denn das Geld verschwindet ja nicht, es landet eben bei den Entwicklern, die damit neue Projekte angehen, vielleicht neue Leute einstellen, neue Dinge ausprobieren usw. usf.
dOpesen hat geschrieben: ↑19.08.2019 10:22wir haben uns, wie du siehst, von dem marktentzug, das zustandekommens dieses entzuges und dem nachteil für die kunden, dahin entwickelt, dass wir nun darüber sprechen was für den entwickler gut oder besser ist bzw. sein kann, warum?
Die Frage ging nicht direkt an mich, aber ich finde sie dennoch seltsam. Ist es nicht nachvollziehbar, daß es - Achtung, Spekulation! - zu besseren Spielen führen könnte, wenn es den Entwicklern besser geht? Oder müssen wir auf 4Developers.de gehen, um über sowas auch noch reden zu können?
(Wie gesagt, das Entwickler-Argument ist nicht neu, sondern Teil dieser Diskussion).