Chibiterasu hat geschrieben: ↑23.09.2019 10:31
Ich sehe es nur nicht als gegeben an, dass diese Modelle beim digitalen Onlinehandel noch genau so funktionieren.
Leute, die günstiger 2nd Hand ein Spiel einkaufen und dann dieses weiterverkaufen bringen den Publishern/Verkaufsplattformen ja überhaupt nichts. Das läuft komplett an ihnen vorbei.
Das ist doch jetzt schon so bei physischen Datenträgern und OH WUNDER, die Branche blüht und gedeiht seit Jahrzehnten. Sry, das ist nicht einmal mehr ein Scheinargument.
Zudem, Das Gericht sagt ja nicht, dass man die Nutzungslizenz vollkommen von der Plattform loslösen muss. Das Gericht sagt nur, dass man den Weiterverkauf ermöglichen soll. Wenn dieser nur auf der jeweiligen Plattform möglich ist, sprich, ich kann Steam-Spiele nur an Leute mit Steam-Accounts weiterverkaufen ... das ist doch klasse für Plattformbetreiber wie Anbieter, weil dann jede Transaktion aufgezeichnet und entsprechend abgerechnet werden kann. Dann verdient an jedem privaten Weiterverkauf sowohl der Plattformbetreiber, als auch der Publisher/Entwickler. Während sie jetzt GAR NICHTS bekommen.
Man kann natürlich argumentieren, dass diese Konsumenten das gesparte Geld anderswo ausgeben und für die Gesamtwirtschaft wird es sich schon irgendwo auswirken. Da wird es dann aber immer Gewinner- (Essen, Kleidung, Gadgets etc.) und Verlierersparten geben.
Videospiele würden mMn zu letzteren gehören.
Siehe oben. Das passiert seit Jahrzehnten so und die Branche ist in dieser Zeit in Umsatzregionen aufgestiegen, die sich vor zwanzig, dreissig Jahren niemand vorstellen konnte.
So wie in Torrentzeiten Musik und Film zu den Verlierern gehörten.
Meinst Du die Jahre, in denen Hollywood einen Umsatzrekord nach dem anderen hingelegt hatte und die Musikindustrie nur deswegen Umsatzverluste erleiden musste, weil sie nicht schnell genug ihr Angebot von CD auf MP3 umgestellt hatte? Das Märchen von den achso schädlichen Kopien bleibt ein Märchen. Zudem, die Torrentzeiten haben nie aufgehört.
Beim rein digitalen Verkaufsmodell funktioniert das Modell aber für mich nicht mehr.
Die Nachfrage nach Videospielen bleibt ja ungebrochen. Es wird weiterhin einen gigantischen Markt geben, es werden weiterhin Anbieter und Platformbetreiber sich dumm und dämlich verdienen können. Sie müssen sich halt ein wenig anpassen, mehr würde hier nicht passieren.
Nein, ehrlich, diese Weltuntergangsszenarien, die hier aufkommen, haben keine Entsprechung in der Wirklichkeit. Hier wird nur Panik geschoben, weil sich ein paar Dinge verändern werden. Man schaue sich nur man das Thema "Refund" an. Was wurde da der Untergang der Videospielbranche an die Wand gemalt und was ist passiert? Ausser dass Kunden nun sorgenloser Geld ausgeben können? Nicht viel. Von all der Panik, die hier im Vorfeld geschoben wurde, ist ein Jahr später NICHTS mehr übrig geblieben. Kein Entwickler musste deswegen dicht machen.
Und so wird es auch hier passieren. Zuerst kreischen einige Betroffenene laut auf, weil HuchHach, ist ja eine Veränderung, das wollen wir gar nicht, jammer, und ein, zwei Jahre später drücken sie Dich am Telefon weg, weil Du sie gerade beim Geldzählen störst. Die Vorteile sind enorm, mögliche Nachteile lassen sich regeln, abschwächen, verhindern und der Rest ist einfach Gewöhnung. So wie immer.