Usul hat geschrieben: ↑02.11.2019 16:17
Ganz einfach: Weil jemandem beim Spielen/Testen das eine wie "Kunst" vorkommt, während das andere
nur "Unterhaltung". Wo ist da das Problem?
Problem sehe ich persönlich darin wenn man es mit einer mathematischen Zahl am Ende zum Vergleichsobjekt macht. Mathematik erscheint halt "objektiv" weil 1+1 halt nicht 3 ergibt.
So wird das Ganze über Genregrenzen und Kunst und Unterhaltung bewertet untereinander ohne den ganzen Textest im Zusammenhang zu sehen. Wie oft in den Foren zählt Jemand nur die Prozentbewertungen von Spielen auf und erzählt dir dass man kein echter Gamer ist wenn man die "Meisterwerke" nicht gespielt hat?
Würde alles weniger passieren bei einem gröberen System wo man eher noch nachsehen muss warum es in diesen Rahmen fällt. Da ist ein 89% halt zu einem 95% eher gleichgestellt. Ein gewisser Rahmen ist halt rein subjektiv. Würden 3 Tester hier das gleiche Game bewerten völlig unabhängig Voneinander kämen vermutlich oft 3 verschiedene Prozentwerte raus.
Den Aufwand kannst natürlich nicht verlangen da kaum jede Redaktion diese Zeit und Kapazitäten hat. Klar wird auch mal Rücksprache gehalten und Meinungen eingeholt. Letzten Endes klebt dann da eine exakt festgelegte Entwertung drauf die je nach Gemütslage jeden Tag vielleicht anders ausgefallen wäre.
Ich würde halt diese strickte Vergleichbarkeit, die es halt suggeriert, den Wind aus den Segeln nehmen.
So wird es sich aber nie vermeiden lassen auch wenn man "Subjektiv" und nur die Meinung einer Person ständig wiederholt. Diese "Meinung" wird in der Öffentlichkeit mehr gehört und über Monate und Jahre benannt werden als dein Lesertest.
Es hat Gewicht wie man unschwer an so bestrebten Diskussionen wie hier sehen kann.
Da du Autotests erwähnst, kannst du ja auch mal auf die unterschiedlichen Tests eingehen. Es wird bestimmt etablierte Tester geben, die dann z.B. den Test des neuen Ford Fiesta anders aufziehen als den zum neuesten Tesla oder was auch immer.
Solange die Lesekompetenz der Leser vorhanden ist und sie das Gelesene richtig einordnen können, ist das alles auch kein Problem.
Sache ist aber dass es voraussetzt einen Tester über die Jahre zu kennen und einzuschätzen. Geht aber nicht immer und schon gar nicht wenn man neu hinzukommt.
Nur wenn du die Hintergründe wirklich exakt kennst kannst es einschätzen. Trotzdem entstehen dann oben genannte Situationen wenn man es auf eine strickte Endwertung festsetzt. Nur wird hier beim Spieletest selten nach Technik, Gameplay, Geschichte usw bewertet wo du in den meisten Autotest unterschiedliche Kategorien hast die du für dich persönlich dann einzeln gewichten kannst.
Wenn du aber einen Test liest der ewig drumrumredet was sich der Designe beim Schwung der Motorhaube an welchen Weltkünstlern orientiert hat als die nüchternen Fakten auch klar herauszustellen dann liest wohl künftig auch weniger. Testvideos wo du nicht wirklich die Info bekommst die du erwartest schaltest doch auch weiter.
Genau da entstehen halt Anmerkungen was man besser gefunden hätte. Solange es sachlich bleibt kann man sie dich aussprechen. Warum wird sonst bei neuen Rubriken z.B. Feedback gewünscht wenn die eh unverändert ihr Ding durchziehen?
Anregungen können auch Hilfreich sein. Manche Tester sehen es aber gleich als komplette Kritik an ihrer Arbeit an die eigentlich gar nicht so böse gemeint ist.
Wir sind ja alle keine Anteilseigner an 4p und können Ansprüche stellen.
Trotzdem kann man Feedback geben was man persönlich gut findet. Kann gehört werden oder nicht. Kann auch dazu führen dass man irgendwann weiterzieht wo es einem eher zusagt.
Aber bei einem "Meisterwerk" scheint bei einigen eben diese Kompetenz nahezu komplett aus dem Fenster zu fliegen. Wenn dann auch noch weitere Trigger vorhanden sind wie kontroverse Gamedesigner oder - Gott bewahre - auch noch dieser Möchtegern-Feuilletonist Jörg, dann potenziert sich das Ganze.
Es wird immer Leute geben die da nicht sachlich rangehen. Die einfach alles schlechtreden ohne wirklich selber eine Begründung zu haben. Die wirst nie ganz aussortieren können.
Trotzdem steckt auch in manchem Test Kalkül drin welche Schlagworte bewusst für Aufmerksamkeit sorgen.
Hier wird immer noch gewirtschaftet. Da nur nüchtern alles Runterzurattern hilft auf Dauer auch nicht.
Wie gesagt geht es nicht Jedem darum dass es eine natürliche Subjektivität gibt. Man will aber zum Teil ein gewisses Muster erkennen warum etwas bei Spiel A streng
bewertet wird und bei Spiel B es fast vollkommen egal erscheint obwohl es sich um die gleiche Sache dreht.