Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

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CritsJumper
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von CritsJumper »

An der Stelle frage ich mich immer, warum unsere Regierung das nicht auch macht.

P.s.: Wenn es nach mir ginge würde es ein Internet Device erst mit 13 geben. ;) Was nicht am Internet oder der Technik liegt, sondern an den ganze Apps und Betriebssystemen da draußen die alles tun um dich süchtig zu machen. Kids wollen Internet rund um die Uhr? Dann nur via Kommandozeile!
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SethSteiner
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von SethSteiner »

Aus dem einfachen Grund, dass unsere Regierung nicht faschistisch ist.
CritsJumper
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von CritsJumper »

Na ich sehe das nicht als Faschistisch sondern als Verbraucherschutz.

Damals TM. Hat es das heir auch noch gegeben, da gab es kein Alkohol und kein Nikotin für Minderjährige.....

...oder Pornos, Hate Speech, Kommerzielle Selbstdarstellung. Nazis dürften keine Web-Platform äh Social Media betreiben usw.

Aber ich bin da vielleicht zu konservativ.
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SethSteiner
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von SethSteiner »

Ja klar, wenn ich dir vorschreibe, wann du zu spielen hast ist das "Verbraucherschutz". Videospiele und Drogen miteinander gleichzusetzen ist auch reichlich hirnrissig, in vielerlei Hinsicht. Du erwähnst einen ganzen Haufen sehr unterschiedlicher Sachen, die aus unterschiedlichsten Gründen eingeschränkt oder verboten sind und die meisten davon aus ziemlich guten Gründen, die auch kaum etwas mit Verbraucherschutz zutun haben oder sogar gar nichts. Und ja konservativ mag das gut treffen, konservativ hatte schon immer einen Hang zur Autokratie und totalen Kontrolle der Bürger und Kinder hat man da schon immer gern vorgeschoben, um reaktionäre Ideologie zu zementieren.
Und wo das "Dammbruchargument" fiel. In China gabs den Dammbruch schon längst, wenn nicht sogar mehrfach, sei es nun die Kulturrevolution oder der Social Score. Das hier ist nicht der Anfang, sondern schlichtweg ein Ergebnis des Dammbruchs.
El Spacko
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von El Spacko »

Die Einschränkung bei den Ausgaben halte ich für sinnvoll.
Dass Minderjährige unter der Woche nicht mitten der Nacht zocken sollten, halte ich ebenfalls für sinnvoll.

Die zeitliche Beschränung halte ich für eher weniger zielführend.
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danke15jahre4p
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von danke15jahre4p »

bin zwiegespalten, denn dieses verbot trifft ja auch zocken über internetcafes, was gut ist, denn dort haben die eltern zumeist keine kontrolle.

das verbot sollte allerdings nicht für die eigenen vier wände wirksam sein, da ist es die aufgabe der eltern ihren kindern entsprechend zeit fürs konsumieren einzuräumen oder halt nicht.

spielsucht sollte nicht auf die leichte schulter genommen werden und eine einschränkung für minderjährige im öffentlichen raum ist denke ich nicht verkehrt.

greetingz
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BMTH93
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von BMTH93 »

ChrisJumper hat geschrieben: 07.11.2019 22:31 An der Stelle frage ich mich immer, warum unsere Regierung das nicht auch macht.

P.s.: Wenn es nach mir ginge würde es ein Internet Device erst mit 13 geben. ;) Was nicht am Internet oder der Technik liegt, sondern an den ganze Apps und Betriebssystemen da draußen die alles tun um dich süchtig zu machen. Kids wollen Internet rund um die Uhr? Dann nur via Kommandozeile!
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mindfaQ
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von mindfaQ »

SethSteiner hat geschrieben: 07.11.2019 23:12 Und wo das "Dammbruchargument" fiel. In China gabs den Dammbruch schon längst, wenn nicht sogar mehrfach, sei es nun die Kulturrevolution oder der Social Score. Das hier ist nicht der Anfang, sondern schlichtweg ein Ergebnis des Dammbruchs.
Stimmt natürlich, gibt schon Beschränkungen wie Reisebeschränkung bei schlechter Score. Echt grausig.
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CritsJumper
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von CritsJumper »

BMTH93 hat geschrieben: 08.11.2019 15:17 Weil wir in einer liberalen Demokratie leben, ganz einfach.
Also du findest jeder sollte das Recht haben Drogen, Süßigkeiten mit Medikamentenrückständen oder verdorbene Lebensmittel (vorerst) legal deinen Kindern zur freien Verwendung bereit stellen zu dürfen?

Ganz ernsthaft. Der einzige Grund warum das bei uns (noch) nicht untersagt ist, ist weil hier die Auswirkungen noch nicht so bekannt sind. China hat sehr wohl durch ihre illegale Industrie-Spionage natürlich schon die Nebenwirkungen gesehen und betreibt vorausschauend Schadensbegrenzung. Auch wenn sie in anderen Bereichen länger brauchten.
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SethSteiner
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von SethSteiner »

ChrisJumper hat geschrieben: 08.11.2019 23:03
BMTH93 hat geschrieben: 08.11.2019 15:17 Weil wir in einer liberalen Demokratie leben, ganz einfach.
Also du findest jeder sollte das Recht haben Drogen, Süßigkeiten mit Medikamentenrückständen oder verdorbene Lebensmittel (vorerst) legal deinen Kindern zur freien Verwendung bereit stellen zu dürfen?

Ganz ernsthaft. Der einzige Grund warum das bei uns (noch) nicht untersagt ist, ist weil hier die Auswirkungen noch nicht so bekannt sind. China hat sehr wohl durch ihre illegale Industrie-Spionage natürlich schon die Nebenwirkungen gesehen und betreibt vorausschauend Schadensbegrenzung. Auch wenn sie in anderen Bereichen länger brauchten.
Du stellst hier nächtliches Zocken einfach mit Sachen gleich, die etwas vollkommen anderes sind. Videospiele sind keine Drogen oder Süßigkeiten mit Medikamentenrückständen oder verdorebene Lebensmittel. Hier betreibt man keine Schadensbegrenzung, es geht nicht um Schadensbegrenzung, sondern um ganz klassischen, staatlichen Kontrollwahn, der gerade in China absurde Ausmaße angenommen hat. Gerade wir in Deutschland, wo wir schon 30 Jahre Mauerfall feiern, sollten da einen Ticken schlauer sein und aus unserer eigenen Geschichte lernen aber schon der Coin Master Thread hat gelehrt, dass Erwachsene sich genauso einlullen lassen wie zu jeder anderen Zeit und resistent gegenüber allen freiheitlich-demokratischen Prinzipien wie lobotomiert Bevormundung bejubeln, solange der Grund dafür nur die Behauptung einer Bedrohung bzw. dem Schutz der Jugend ist, vor allem in Verbindung zu irgendetwas, das sie selbst nicht tangiert. Hier gelten freiheitliche Werte und um Lübcke zu zitieren, wer diese nicht vertritt, kann das Land jederzeit verlassen.
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von CritsJumper »

SethSteiner hat geschrieben: 08.11.2019 23:19 Hier betreibt man keine Schadensbegrenzung, es geht nicht um Schadensbegrenzung, sondern um ganz klassischen, staatlichen Kontrollwahn, der gerade in China absurde Ausmaße angenommen hat.
Seth, ernsthaft. Erinnerst du dich noch daran wie du angefangen hast zu lesen zu lernen? Wie mühsam es war jeden einzelnen Buchstaben mit Wörtern in Verbindung zu bringen? Dann wie ein ganzes Wort leicht wurde, dann der Satz. Dann ein ganzes Buch?

Es geht letztlich um Informationsübertragung. Die Brücke zu einer Droge wird geschlagen, wenn der Mensch selber keine Prioritäten setzen kann. Das ist beim Essen so das man zu dick wird, beim TV so das man zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringt und beim Internet so das man zu viel Zeit im Internet verbringt mit unwichtigen Informatioen und fast kein reales Leben mehr hat.

Wir alle kennen Werbung, wir haben gelernt diese gezielt als Werbung zu klassifizieren usw. Jemand der Werbung so suggestiv, per Algorithmen über ein Programm auf sein Zielobjekt zuschneidet kann das so geschickt machen, das diese Individuen keine Chance haben das zu erkennen und dem Auszuweichen. China macht es aus Selbstschutz. Weil sie das verstanden haben. Die meisten Menschen verstehen nicht wenn der Werbe-Algorithmus unsere Freunde dazu überredet uns ein neues Topfset, Tupperware oder eine Reinigungsmittel oder einen Thermomix zu verkaufen.

Es ist so wie ein Fieber das nur bestimmte Organismen angreift und manche verschont, aber jene die Befallen werden sterben daran. Deswegen auch die harte Formulierung.

Der Grund warum es nicht als Schadenbegrenzung beschrieben wird ist ganz klar weil hier die meisten noch nicht verstanden haben wo das Problem liegt. Sie haben den größeren Zusammenhang noch nicht im Blick und finde es ganz ok wenn so was wie der Brexit passiert oder wie die eine App die jetzt tatsächlich verboten wurde weil dort Setzmaschine vor kamen und es bekannt wurde das es von der Glücksspiel-(Mafia) finanziert wurde, damit sich die Heranwachsenden frühzeitig an diese Mechanismen gewöhnen um im Alter mit höherer Wahrscheinlichkeit dafür Anfällig zu sein.

Mit dem Kontrollwahn hast du allerdings recht. Aber schau dich mal um. Die ganzen Tracker, die ganzen Apps, der Fokus auf Smartphones... fällt dir was auf?

P.s.: "lobotomiert Bevormundung " ist sehr gut! Vielleicht übertreibe ich es. Aber ich denke es ist in der Tat so, das wir uns von Software bevormunden lassen, weil wir nicht sehen welche Sensorinformationen übertragen werden und wie die einzelnen Entscheidungen im Programmcode fallen. Letztlich was Auswirkungen auf die unterschiedlichen Ergebnisse hat. Vor dessen Tatsachen wir im Alltag dann stehen. Für mich hat das auch nicht mehr viel mit Demokratie oder Freiheit zu tun. Wenn wir dir z.B. eine vorgesetzte Software, nur ganz bestimmte Routen vorgibt. Es mögen die besten sein. Aber du siehst selber das du keine Freiheit hast, außer z.B. der Routenplanung zu trauen.. oder davon Abzuweichen mit einer anschließenden "neu Berechnung". Genau wie den Suchergebnissen. Letztlich suchen wir halt weiter wenn wir nicht zufrieden sind um uns "anzunähern". Aber das hat alles Grenzen und der Freie Wille wird zur Illusion wenn wir halt immer wieder mehrmals in die richtige Richtung gestupst werden. Letztlich war und ist es immer so, die Situationen und Suchanfragen verschieden. Aber ich fühle mich einfach besser wenn ich "weiß" wie die Algorithmen funktionieren.

Jemand der alles über mich weiß, kann mir das beste Produkt für mich verkaufen, oder mich so manipulieren das ich blind Gehorche. Ich finde beide Vorstellungen blöd und hab lieber noch "Produkte und Dienstleistungen" mit Ecken und Kannten.

P.p.s: Bei China und Russland bin ich nur tolerant weil ich nicht an ein absolutes Feindbild glaube (es sind auch nur Menschen). Ich denke das jeder Player seine Interessen legitim vorbringen kann und aus der jeweiligen Perspektive möglichst schlüssig/logisch Argumentiert. China kann zum Beispiel nichts dafür das Hongkong eine englische Kolonie war, die jetzt - laut Gesetz - China übergeben werden soll. Natürlich müssen sich die Bürger dann an ein chinesisches Gesetz halten (!!!).
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BMTH93
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von BMTH93 »

ChrisJumper hat geschrieben: 08.11.2019 23:03
BMTH93 hat geschrieben: 08.11.2019 15:17 Weil wir in einer liberalen Demokratie leben, ganz einfach.
Also du findest jeder sollte das Recht haben Drogen, Süßigkeiten mit Medikamentenrückständen oder verdorbene Lebensmittel (vorerst) legal deinen Kindern zur freien Verwendung bereit stellen zu dürfen?

Ganz ernsthaft. Der einzige Grund warum das bei uns (noch) nicht untersagt ist, ist weil hier die Auswirkungen noch nicht so bekannt sind. China hat sehr wohl durch ihre illegale Industrie-Spionage natürlich schon die Nebenwirkungen gesehen und betreibt vorausschauend Schadensbegrenzung. Auch wenn sie in anderen Bereichen länger brauchten.
Ich weiß worauf du hinaus willst, aber die Vergleiche hinken etwas, wenn du mich fragst. Ich bin zwar auch der Meinung, dass der Staat in gewissen Situationen schützend eingreifen sollte, aber solche Aktionen seitens des Staates sollten mMn, immer auf einer demokratischen Legitimation basieren. Ansonsten läuft man Gefahr, einen autokratischen Staatsapparat zu etablieren, der den Menschen von vornherein alles verbietet, ohne sie überhaupt aufzuklären.

Ich meine, wäre es denn nicht sinnvoller und wesentlich sozialistischer, wenn man ein Umfeld schafft in dem Eltern, die Möglichkeit erhalten mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen? Ein Umfeld in denen Eltern Neutral und auf Fakten basierend über Risiken aufgeklärt werden so, dass sie selber entscheiden können, was ihre Kinder, wann machen und was nicht? Sollte das nichts bringen kann man immer noch über ein Verbot diskutieren. Aber dann in einem demokratisch legitimierten Parlament und nicht, wie in China von oben herab.

Was ich dich noch fragen wollte. Ich meine, ich verstehe, dass du es eigentlich gut meinst, aber glaubst du wirklich, dass die chinesische "Regierung" aus Nächstenliebe so handelt? Was ist, wenn ich dir sage, dass das Regime nur deswegen so agiert, weil sie die Kontrolle über ihre "Schäfchen" nicht verlieren möchte?
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Gast
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von Gast »

Ich finde die Maßnahme gut.

Würde ich mir bei uns ebenfalls wünschen. Allerdings hier insbesondere bei Mobilnutzung und Handygames. Gerade irgendwelche Kasino-ähnlichen Apps wie Coin Master unterliegen bis dato überhaupt keiner Kontrolle, weder USK, noch sonst irgendeinem Verbraucherschutz. Die Anbieter solcher, bewusst süchtig machenden (und zu Glücksspiel verleitenden) Anwendungen, die zur Ironie auch noch von der Glücksspiel-Industrie gefördert werden, bewegen sich bewusst in einer rechtlichen Grauzone, um Menschen möglichst früh ans Glücksspiel heran zu führen ohne das Behörden viel dagegen tun können.

Das so etwas ohne jede Kontrolle passiert ist purer Hohn. Nahezu jedes Spiel das halbwegs Gewalt beinhaltet wird akribisch seziert oder direkt auf den Index geschickt. Irgendwelche simuliertes Glücksspiel, das noch dazu Pay to Win Mechanismen beinhaltet bleibt hingegen völlig Wertungsfrei.

Nur weil China so eine Kontrolle einführt, sollte man das ganze nicht pauschal verurteilen. Demokratische Legitimation hin oder her. Bei uns wäre eine Einschränkung in Form eines Gesetzes doch ebenfalls Mehrheits-Konsens einer jeweiligen Koalition. Der Bürger würde hierzu überhaupt nicht befragt werden. Natürlich ist dies innerhalb der parlamentarischen Demokratie so rechtens. Jedoch müssen Beschlüsse und Gesetze nicht auch zwingend der Mehrheit des Volkes entsprechen. Insofern ist es moralisch gesehen kein Unterschied, ob der Deutsche Bundestag eine Kontrolle für Spielzeit bei Minderjährigen einführt, oder ob die Zentralregierung in Peking das tut. Gerade China, so sehr man das Land kritisieren darf, hat aber auch stets gezeigt, das man negativen Auswirkungen von Überkonsum sehr schnell und effektiv entgegen wirkt. Natürlich nicht ganz uneigennützig, schließlich sind gesunde Bürger das höchste Gut für den dortigen Kapitalismus. Tatsächlich kann eine Verordnung gleichzeitig auch gut für die Gesellschaft an sich sein, weil effektiv negativen Auswirkungen vorgebeugt wird. Eine Prävention für Bewegungsmangel oder Zuckerkonsum gab es bei uns beispielsweise nie. Da sind die Asiaten insgesamt schon weiter. Das dies natürlich im Zuge totalitärer Systeme, nicht immer ganzheitlich als positiv zu bewerten ist, darüber brauchen wir uns nicht unterhalten. Sehe ich genau so kritisch wie jeder andere. Man sollte aber die guten Gedanken hinter solchen Maßnahmen deswegen nicht pauschal verurteilen, sondern vielmehr überlegen, wie man die Maßnahmen ggf. demokratisch legitimiert hier umsetzen könnte.
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von chrische5 »

Hallo

Es gibt sehr wohl große Unterschiede zwischen einer repräsentativen Demokratie und einer Diktatur. Schade, dass solche Wahrheiten negiert und verwaschen werden.

Solche Maßnahmen sind komplett gruselig. Schade ist hier, dass manche das erst merken, wenn sie selber betroffen sind.

Christoph
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SethSteiner
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von SethSteiner »

@ChrisJumper
Mir war schon klar, dass es auf das Thema Spielsucht hinausläuft und ja der Staat hat sicherlich die Aufgabe hier den Bürgern zu helfen und auch vor sich selbst zu schützen aber das muss auf Basis von Fakten passieren und nicht auf Basis von Ideologie. Du fragst mich, ob ich mich daran erinnern kann, wie ich angefangen habe zu lesen. Ich habe keine Ahnung, ich habe so früh angefangen, dass ich mich nicht mehr an den Prozess erinnern kann. Aber woran ich mich erinnern kann ist, dass Russland häusliche Gewalt quasi legalisiert hat, obwohl dort ein massives Problem mit häuslicher Gewalt existiert. Oder wie China Einschränkungen bezüglich Thematiken von Videospielen erlässt.

Was ziemlich auffällig ist bei konservativer/autokratischer Politik sind Einschränkungen oder das Fehlen von Einschränkungen, ohne jegliche Berücksichtigung der Realität. Man basiert Entscheidungen nicht auf einen komplexen Prozess, der diese Entscheidung legitimiert, sondern auf Bauchgefühl, Meinung, Ideologie, Glaube. Natürlich spielt es am Ende des Tages keine Rolle ob die Union ein unrechtes Gesetz beschlossen hat oder ob die Zentralregierung ein unrechtes Gesetz beschlossen hat. Auch eine Demokratie ermöglicht Unrecht, weshalb wir in der BRD quasi seit Gründung Zeit, Energie und Geld darauf verwenden müssen in Gesetze gegossenen Absurditäten abzuschaffen oder zumindest abzumildern. Der Unterschied ist, eine Demokratie ermöglicht das immerhin, während dieser Kampf gegen eine Zentralregierung oder Putin damit enden kann, dass man womöglich einfach verschwindet oder sich mit giftigen Stoffen im Körper im Krankenhaus wiederfindet oder im Leichenschauhaus.

Ohne Frage gibt es Spielsucht, nicht nur Glücksspielsucht, sondern auch die Sucht ein Videospiel zu spielen. Hier kommt aber ein großes ABER. Nur weil es das gibt, ist das nicht Grund genug einer ganzen Bevölkerungsschicht ein Verbot aufzuerlegen. Dafür braucht es eine Vielzahl von Informationen, Analysen, Forschung, nicht nur um überhaupt festzustellen ob es ein Problem gibt, sondern auch um festzustellen welche Lösungsansätze es gibt. Das geht nicht aus der News vor und ist dasselbe Phänomen wie im Coin Master Thread. Anstatt überhaupt nur eine einzige Zahl parat zu haben, ist die erste Reaktion auf eine Behauptung der Ruf nach einem Verbot. Und dabei wiederholst du sogar eines der Argumente, für die es da schon gar keinen Beleg gab, das der Gewöhnung nämlich, ignorierend dass die Opfer von eben Spielsucht maßgeblich Erwachsene sind und die Zahlen die es gibt auch darauf hindeuten, dass bereits heute vor allem Erwachsene das meiste Geld reinpumpen. Das deutet eher darauf hin, dass Tabuisierung, anstatt offener Kommunikation, Aufklärung und Präventionsmaßnahmen das eigentliche Problem sind aber wie auch bei Drogen (jetzt kann man sie mal erwähnen), scheint es mit diesem Konzept irgendwie Schwierigkeiten zu geben. Dabei ist die Einschränkung bei der Ausgabe für einzelne Titel sogar einer der wenigen oder der einzige positive Aspekt dessen, was der chinesische Staat hier tut, denn das ist eine Maßnahme die tatsächlich den Verbraucher vor den Auswirkungen von perfiden Geschäftsmethoden schützt, ohne zur kompletten Entmündigung zu kommen.

Und Tracker, Apps und Co.? Abgesehen davon, dass das reguliert ist und man entsprechend selbst entscheiden kann, trifft es hier auch unternehmen. Apple, Facebook, Google und Co. haben noch in keinem Stadion Menschen hingerichtet.

"China kann zum Beispiel nichts dafür das Hongkong eine englische Kolonie war, die jetzt - laut Gesetz - China übergeben werden soll. Natürlich müssen sich die Bürger dann an ein chinesisches Gesetz halten (!!!)."

Nein, müssen sie nicht. Jeder Bürger kann Gesetze ignorieren, man kann sogar abstreiten überhaupt ein Bürger eines Staates zusein und sich als Bürger von etwas ganz anderes sehen. Niemand muss sich einfach den Gesetzen unterwerfen und niemand sollte sich unreflektiert einfach jedem Gesetz unterwerfen, nur mit der Begründung dass es halt da wäre, das hat die Geschichte uns mehr als ein Mal gezeigt, nicht nur irgendwo im Ausland, sondern direkt hier in Deutschland. Das gilt für jedes System, sowohl das der BRD, sowohl das in Ostdeutschland, dem Dritten Reich, der Weimarer Republik oder dem Kaiserreich.
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