The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

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Eisenherz
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Eisenherz »

Mit farblich gemischtem Cast habe ich im Rahmen eines fiktiven Stoffes kein Problem. Was mir aber absolut zu wider ist, sind waschechte Geschichtsklitterungen. Sehr schönes Negativbeispiel ist der Historienstreifen "Maria Stuart, Königin von Schottland" von 2018. In dem Film laufen jede Menge Schwarze und Asiaten am königlichen Hof herum, was blanker Unsinn ist und nur der politischen Korrektheit das Wort führt.

Hier wird für eine gerade angesagte Ideologie absichtlich die tatsächliche Geschichte verdreht, und das halte ich für hochgefährlich.
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Nobilis 1984
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Nobilis 1984 »

Naja dann bin ich der wenigen der die Erzählstruktur nicht mag. Diese Kurzgeschichte pro Folge ist mir zu nervig.
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BoothTheGrey
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von BoothTheGrey »

Angesichts der Tatsache, dass es sich beim Witcher um eine vollkommen erfundene Fantasy-Welt handelt... wird Geschichts-Beschönigung ein Vorwurf sein, der schwerlich erhoben werden kann ;)

Innerhalb der Witcher-Welt werden insbesondere Anderlinge diskriminiert. Und die sind nicht wegen der Hautfarbe anders. Und das ist auch leicht zu erklären, da man in einer Welt voller Monster die wirklich andersartigen für solche schnell halten kann und auch will. Nur ne andere Farbe im Gesicht macht aus einem Menschen in einer SOLCHEN Welt nun wirklich kein Ungeheuer, sondern ganz im Gegenteil. Man erkennt eher schnell dieselbe Spezies. Die anderen Menschen werden also wie auch bei uns aus rein politischen Gründen im Krieg ermordet. Nationen-Diskriminierung findet auf politische Ebene aber ja sogar auch hier statt. Also alles eigentlich gut nachvollziehbar.
Zuletzt geändert von BoothTheGrey am 23.12.2019 13:13, insgesamt 6-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Doc Angelo »

"Historisch akkurat" ist bei Unterhaltungsmedien mit einem ganz großen und dicken Augenzwinkern zu verstehen. So wies wirklich damals war will sich kaum jemand heute angucken, zumindest nicht als Unterhaltung. Ich fänd eine tatsächlich historisch akkurate Serie über eine Familie und das normale Leben eigentlich mal ganz nett. Aber es wäre definitiv ganz anders als man das von einer typischen Serie erwarten würde. Es würde jede Menge Dinge als normaler Alltag präsentiert werden, die heute als moralisch abgrundtief falsch angesehen sind. Und wenn die Sonne untergeht, dann macht die normale mittelalterliche Familie nicht drölfzich Kerzen an und versammelt sich zum Wildschwein-Essen. Es sei denn, es ist eine wohlhabende Familie zu Weihnachten.
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 23.12.2019 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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R_eQuiEm
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von R_eQuiEm »

Eisenherz hat geschrieben: 23.12.2019 12:47 Mit farblich gemischtem Cast habe ich im Rahmen eines fiktiven Stoffes kein Problem. Was mir aber absolut zu wider ist, sind waschechte Geschichtsklitterungen. Sehr schönes Negativbeispiel ist der Historienstreifen "Maria Stuart, Königin von Schottland" von 2018. In dem Film laufen jede Menge Schwarze und Asiaten am königlichen Hof herum, was blanker Unsinn ist und nur der politischen Korrektheit das Wort führt.

Hier wird für eine gerade angesagte Ideologie absichtlich die tatsächliche Geschichte verdreht, und das halte ich für hochgefährlich.
Ich verstehe was du meinst und sehe das auch kritisch. aber ich halte es nicht für hochgefährlich. Filme und Spiele waren in ihrer Machart immer ein spiegel derzeitiger gesellschaftsmoralen. jetzt schwingt halt das pendel in die andere Richtung. Aber jede Epoche hat ihre Werke die authentisch und akkurat wirken. Genauso wie Schrott^^
BoothTheGrey hat geschrieben: 23.12.2019 12:39
Wer bei der Serie allerdings "Holzhammer-Diversität" beklagt... hat eine sehr, sehr individuelle Wahrnehmung auf das Ganze, die keine besonders positiven Vermutungen über die Ursachen zulässt.
Was willst du andeuten? das in ihm ein rassist schlummert? sowas liest du aus einem wort wie "holzhammer-diversität" raus?
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
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Ribizli
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Ribizli »

BoothTheGrey hat geschrieben: 23.12.2019 12:39
SethSteiner hat geschrieben: Ja auf soetwas musst du dich einstellen.
[...]
Es wirkt einfach lächerlich in einer rauen, reaktionären Welt, wo jeder in den Dreck getreten wird, Frauen, Krüppel, Elfen, jeder der "anders" ist, dass ausgerechnet die Hautfarbe quasi eine rote Linie darstellt, an die sich niemand rantraut.
Sehe ich anders. Rassismus ist eine ziemlich willkürliche Ausgrenzung. Und die kann eben auch willkürlich NICHT ausgrenzen.

Wer also einen bestimmten Rassismus (oder gar "seinen") vermisst, muss seine willkürliche Erwartung nur etwas anpassen. Schon klappt's.

Ich selber hatte überhaupt keine Probleme mit den äußerlichen Änderungen. Ist halt eine sehr individuelle Sache und lässt sich nicht vorhersagen, ob jemand auf sowas überhaupt achten will oder nicht.

Wer bei der Serie allerdings "Holzhammer-Diversität" beklagt... hat eine sehr, sehr individuelle Wahrnehmung auf das Ganze, die keine besonders positiven Vermutungen über die Ursachen zulässt.
Finde du spielst es aber auch schon ziemlich runter. Der Diversisätshammer ist schon da...Die teils offensichtlich aus diversitätsgünden gecasteten Schauspieler sind unverkennlich. Anders kann man nicht erklären wieso eine für ihre roten haare bekannte bzw. "beliebte" Triss auf einmal so dargestellt wird wie in der Serie. Yennefer ist noch grenzwertig. Es gibt aber genug andere Beispiele. Einzig positive ist, dass immerhin nicht auf aus Männern, plötzlich Frauencharaktere gemacht wurden :)
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Danilot
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Danilot »

Die 1. Staffel habe ich komplett gesehen und es gefällt mir wirklich gut: 4 von 5 Punkten. Die 1. Staffel wirkt wie ein Prolog mit ihrem Ende und macht große Lust auf mehr.

Wenn man die Spiele und vor allem die Bücher nicht kennt, dann ist der Einstieg wahrscheinlich schwer und die Sympathie für die Charaktere muss sich erst einmal entwickeln.

Die Erzählstruktur bezieht sich natürlich auf das erste Buch mit den Kurzgeschichten. Die Zeitsprünge fand ich gut, aber nicht alle Geschichten waren gut ausgearbeitet - speziell die Folgen um die Schlächter-von-Blaviken-Story und die Drachen-Geschichte waren eher mau.

In der 1. Folge wird nicht wirklich klar, welche Drohkulisse Renvi aufbaut, um den Magier aus seiner Festung zu pressen, und warum Geralt das kleinere Übel wählt. Der Zwiespalt hätte besser dargestellt werden können.

Und die Drachenfolge fand ich zu lahm wegen dem schlechten CGI-Drachen, den schwächlich wirkenden Zwergen und der eigentlichen Story: Yennefers Kinderwunsch, der viel wichtiger war für die Figuren als die Drachenhatz. Die Drachenjagd war zudem zu spannungsfrei.

Die Figur von Geralt finde ich super gespielt von Cavill und auch Chalotra überzeugt als Yennefer voll. Yennefers Vorgeschichte war sehr gut dargestellt (darauf hatte ich mich sehr gefreut und wurde nicht enttäuscht) und ihre Figur ist hier etwas anders aufgebaut: Vom verlachten Krüppelmädchen, zur Novizen, zur beruflichen Zauberin, zur Sinnsucherin in eigener Sache/das Talent und erst am Ende die kraftvolle Zauberin mit großen Fähigkeiten, welche sie eigentlich ist.

In Staffel 2 legen sie hoffentlich noch etwas drauf (durchgehend runde Folgen, mehr Ciri-Schauspiel und weniger CGI-Aussetzer) - gespannt bin ich darauf.
Zuletzt geändert von Danilot am 23.12.2019 14:20, insgesamt 3-mal geändert.
BoothTheGrey
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von BoothTheGrey »

R_eQuiEm hat geschrieben: Was willst du andeuten? das in ihm ein rassist schlummert? sowas liest du aus einem wort wie "holzhammer-diversität" raus?
Ich deutet an, dass man die Vermutung anstellen kann, nicht dass er es ist. Dieser Begriff war quasi die Essenz von zwei längeren Absätzen, wo er auf allgemeingültiger Ebene der Serie eine massive Diversitäts-Aussage unterjubeln will. Die schlicht nicht da ist, weil der Rassismus des Buches ziemlich deutlich umgesetzt wurde.

Der Rassismus der vermißt wird, kommt im Buch kaum bis gar nicht vor. Wieso vermißt also jemand diesen Rassismus?

Edit: Triss war in den Büchern keine feuerrote Frau. Das war in den Spielen so. Was eine Brünette statt einer Rothaarigen (EINER Nebenrolle!) mit "Diversitats-Hammer" zu tun hat... versteht man wohl nur, wenn man irgendwas gegen Brünette hat.

Was wäre wohl gewesen, wenn aus der Brünetten Yennefer eine Blonde oder Rothaarige gemacht worden wär? Hätte es dann Rassismus-Vorwürfe gegeben? ;) - Sorry. Aber das ist echt lächerlich.

Insbesondere wenn man das konkrete Universum betrachtet, wo ein anderer Rassismus als bei unseren lokalen Nazis zu finden ist.
Zuletzt geändert von BoothTheGrey am 23.12.2019 13:23, insgesamt 3-mal geändert.
abcde12345
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von abcde12345 »

SethSteiner hat geschrieben: 23.12.2019 11:39
abcde12345 hat geschrieben: 23.12.2019 11:08 Ich habe noch nicht alle Bücher durch, mir fehlen noch "Die Dame vom See" und "Etwas endet, etwas beginnt". Die Spiele habe ich auch noch nicht gespielt; die kommen nach den Büchern dran. In welcher Zeit spielt die Serie, kann ich sie zum jetzigen Zeitpunkt schon gucken, oder spoiler ich mich damit?

Zudem: Ich habe vor Monaten hier und da gehört, dass die Serie "ein Auswuchs sozialer Gerechtigkeitskrieger" ( :lol: ) sein soll, weswegen die Charaktere nicht den Buchvorlagen entsprechend besetzt würden. Dunkelhaarige spielen Rothaarige, Schwarze spielen Weiße, blabla. Müsste ich mich auf sowas einstellen?
Ginge mir ziemlich auf den Geist, ich kann das Erzwingen vermeintlicher Parität nicht ab. Es geht um die Vorlage, nicht um unsere gegenwärtige Politik/unser soziales Miteinander. Möchte aber auch keine gute Serie/ ihre Schauspieler mit Boykott bestrafen, die können ja auch nichts für die mMn Fehlentscheidungen von Regisseuren.
Ja auf soetwas musst du dich einstellen. Ich bin jetzt bei etwas mehr als der Hälfte denke ich und die Serie ist wirklich nicht schlecht aber die visuelle Repräsentation an mancher Stelle ist ziemlich erzwungen. CD Projekt hat hier einfach die bessere Arbeit abgeliefert. Es wirkt einfach lächerlich in einer rauen, reaktionären Welt, wo jeder in den Dreck getreten wird, Frauen, Krüppel, Elfen, jeder der "anders" ist, dass ausgerechnet die Hautfarbe quasi eine rote Linie darstellt, an die sich niemand rantraut. Diese Supra-Diversität ist schon ziemlich mit dem Holzhammer präsentiert und ja, am Ende stechen gerade eine Yennefer oder Triss deutlich weniger heraus als in den Spielen, wo man irgendwie besser verstanden hat, wie man die Beschreibungen aus den Büchern übersetzt. Gerade die Zauberinnen fand ich schon leicht komisch, allen voran Fringilla, da sie kein Stück den Eindruck machen als seien sie wie verwandelt und hätten wirklich an enormer Präsenz zugelegt.

Trotzdem, die Serie ist nicht schlecht, sie macht Spaß und das gilt sogar insbesondere für den Yennefer Part aber man muss die unpassende Holzhammer-Diversität betont ignorieren, denn sie zieht sich (bislang) so ziemlich durch die Serie hindurch. Abseits vom Casting, gab es sonst nur 2 Elemente die wirklich ziemlich grottig waren und das waren die Nilfgaard-Rüstungen und die Dryaden, die eher was von einem Xena-Stamm haben. Dir würde denke ich eine unterhaltsame Serie entgehen, wenn du sie boykottierst.
Danke für die umfangreiche und detaillierte Einschätzung. Klingt zum Glück noch gut verkraftbar; da werde ich mir die Serie wohl anschauen, wenn sie denn die letzten Bücher und Spiele nicht spoilert. :)

Edit: Mich schert nicht, dass der Cast gemischt ist oder nicht, mich schert es, ob sich an die Vorlage gehalten wird. Ich möchte auch nicht, daß schwarze Charaktere durch weiße Schauspieler dargestellt werden.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Gast »

@Eisenherz: Jap. Gerade in historischen Settings hat so etwas nicht zu suchen.

Generell finde ich zwanghafte Diversität und einschneidende Änderungen am Kanon problematisch. Gerade wenn es um Geschichten geht die einfach Klassiker sind. Geschichten wie keine Ahnung... Herr der Ringe, Tom Sawyer, Pippi Langstrumpf... Geschichten die Millionen Menschen bewegt haben. Geschichten die sich jemand ausgedacht hat, der das richtige Gespür für eine gute Geschichte hatte. Gerade diese Geschichten verdienen einen ungeheuren Respekt, und ich könnte manchmal kotzen was dann aus dem Lore gemacht wird, sobald irgendeine gierige Firma die Rechte in die Hände bekommt.

Bei Witcher soll es so extrem ja nicht sein, zumal auch keine bekannten Charaktere abgeändert wurden.

Ich möchte aber keine Neuverfilmung vom Herr der Ringe, wo Aragorn durch eine weibliche Waldläuferin ersetzt wird - weil die Gefährten laut der neuen Regie nicht mehr ausschließlich männlich sein dürfen. Genau so wenig möchte ich einen Han Solo oder Luke Skywalker sehen, die ins Lächerliche gezogen werden... ok, letzteres ist schon passiert. ;)

Das hat für mich allerdings nichts damit zu tun, ob Charaktere männlich, weiblich oder divers sind, sondern vielmehr damit, den Geist der Originale zu achten. Und da ist unsere Film- und leider auch Spieleindustrie heute eben ein seelenloses Manifest, das keinen noch so peinlichen Lore-Bruch scheut. Hauptsache man kann aus seiner Lizenz und Effekt-Hascherei nochmal Millionen rauspressen. Ist ja schon bei der Tolkien Lizenz mit den drei Hobbit Filmen dann völlig aus dem Ruder gelaufen. Das sagte z.B. Tolkiens Sohn Christopher über die Hobbit Filme:

„Tolkien[s Werk] ist ein Monster geworden, verschlungen von der eigenen Popularität und aufgesogen in die Absurdität unserer Zeit. Die Kluft zwischen der Schönheit und Ernsthaftigkeit dieser Werke – und was daraus gemacht wurde – hat mich bestürzt. Die Kommerzialisierung hat die ästhetische und philosophische Bedeutung seiner Schöpfung nichtig gemacht. Für mich gibt es nur eine Lösung. Und zwar mich davon abzuwenden.“

Dem kann man eigentlich nichts hinzufügen.

Storytelling ist weitaus mehr als dieser kommerzielle Schrott der heute daraus gemacht wird.
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Danilot
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Danilot »

Zur Yennefers Hautfarbe: Die Schauspielern ist fast weiß mit einem etwas dunklen Hautteint, sie hat schwarzes Haar sowie die violetten Augen bekommen. Mit diesem Aussehen gibt es 0 Konflikt zur Charakterbeschreibung in der Buchvorlage. Die Schauspielerin sieht nur etwas anders aus als die Yennefer aus dem Spiel. Die Spielvorlage kann aber nicht der alleinige Maßstaab sein.

Die Diskussion dazu ist Quark. Wer hier ein Problem sieht hat ein Problem mit seiner persönlichen Erwartungshaltung. Am Ende diskutieren wir vielleicht noch wieviel Hörner ein Drache haben "muss".
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Ribizli
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Ribizli »

Khorneblume hat geschrieben: 23.12.2019 13:23 @Eisenherz: Jap. Gerade in historischen Settings hat so etwas nicht zu suchen.

Generell finde ich zwanghafte Diversität und einschneidende Änderungen am Kanon problematisch. Gerade wenn es um Geschichten geht die einfach Klassiker sind. Geschichten wie keine Ahnung... Herr der Ringe, Tom Sawyer, Pippi Langstrumpf... Geschichten die Millionen Menschen bewegt haben. Geschichten die sich jemand ausgedacht hat, der das richtige Gespür für eine gute Geschichte hatte. Gerade diese Geschichten verdienen einen ungeheuren Respekt, und ich könnte manchmal kotzen was dann aus dem Lore gemacht wird, sobald irgendeine gierige Firma die Rechte in die Hände bekommt.

Bei Witcher soll es so extrem ja nicht sein, zumal auch keine bekannten Charaktere abgeändert wurden.

Ich möchte aber keine Neuverfilmung vom Herr der Ringe, wo Aragorn durch eine weibliche Waldläuferin ersetzt wird - weil die Gefährten laut der neuen Regie nicht mehr ausschließlich männlich sein dürfen. Genau so wenig möchte ich einen Han Solo oder Luke Skywalker sehen, die ins Lächerliche gezogen werden... ok, letzteres ist schon passiert. ;)

Das hat für mich allerdings nichts damit zu tun, ob Charaktere männlich, weiblich oder divers sind, sondern vielmehr damit, den Geist der Originale zu achten. Und da ist unsere Film- und leider auch Spieleindustrie heute eben ein seelenloses Manifest, das keinen noch so peinlichen Lore-Bruch scheut. Hauptsache man kann aus seiner Lizenz und Effekt-Hascherei nochmal Millionen rauspressen. Ist ja schon bei der Tolkien Lizenz mit den drei Hobbit Filmen dann völlig aus dem Ruder gelaufen. Das sagte z.B. Tolkiens Sohn Christopher über die Hobbit Filme:

„Tolkien[s Werk] ist ein Monster geworden, verschlungen von der eigenen Popularität und aufgesogen in die Absurdität unserer Zeit. Die Kluft zwischen der Schönheit und Ernsthaftigkeit dieser Werke – und was daraus gemacht wurde – hat mich bestürzt. Die Kommerzialisierung hat die ästhetische und philosophische Bedeutung seiner Schöpfung nichtig gemacht. Für mich gibt es nur eine Lösung. Und zwar mich davon abzuwenden.“

Dem kann man eigentlich nichts hinzufügen.

Storytelling ist weitaus mehr als dieser kommerzielle Schrott der heute daraus gemacht wird.
Dem Stimme ich voll und ganz zu! Ok nicht ganz da im Witcher schon 1 Charakter mehr als deutlich abgeändert wurde (Triss). aber ansonsten absolute meine Meinung. Der Respekt von Original / Lore ist es der abhanden geht wenn man solche drastischen Characteränderungen vornimmt.

Dann macht von mir aus eine neue Geschichte mit Charakteren die so sind und aussehen wie ihr wollt aber nehmt doch bitte nicht eine bekannte Geschichte und verändert die nach euren belieben.

Davon abgesehen, muss ich sagen das ich die Witcher Serie schon noch mag. Tortz des diversitätshammers.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von R_eQuiEm »

BoothTheGrey hat geschrieben: 23.12.2019 13:17
R_eQuiEm hat geschrieben: Was willst du andeuten? das in ihm ein rassist schlummert? sowas liest du aus einem wort wie "holzhammer-diversität" raus?
Ich deutet an, dass man die Vermutung anstellen kann, nicht dass er es ist. Dieser Begriff war quasi die Essenz von zwei längeren Absätzen, wo er auf allgemeingültiger Ebene der Serie eine massive Diversitäts-Aussage unterjubeln will. Die schlicht nicht da ist, weil der Rassismus des Buches ziemlich deutlich umgesetzt wurde.

Der Rassismus der vermißt wird, kommt im Buch kaum bis gar nicht vor. Wieso vermißt also jemand diesen Rassismus?

Edit: Triss war in den Büchern keine feuerrote Frau. Das war in den Spielen so. Was eine Brünette statt einer Rothaarigen (EINER Nebenrolle!) mit "Diversitats-Hammer" zu tun hat... versteht man wohl nur, wenn man irgendwas gegen Brünette hat.

Was wäre wohl gewesen, wenn aus der Brünetten Yennefer eine Blonde oder Rothaarige gemacht worden wär? Hätte es dann Rassismus-Vorwürfe gegeben? ;) - Sorry. Aber das ist echt lächerlich.

Insbesondere wenn man das konkrete Universum betrachtet, wo ein anderer Rassismus als bei unseren lokalen Nazis zu finden ist.
Und du meinst nicht das andere Motive vorher wahrscheinlicher sind als das er rassistisch sein könnte? zb kann ich durchaus verstehen das eine komplettgemischte Gesellschaft in einer Mittelalterlichen Fantasywelt unnatürlich auf den zuseher wirken kann. Du kannst auch nicht vorraussetzen das jeder mit dem witcheruniversum bis ins kleinste detail vertraut ist. Bücher, sowie Spiele.Und selbst wenn könnte man gegenführen das wenn man mit Geralt in witcher 3 durch novigrad reitet nicht sonderlich viele Schwarze da zu sehen sind. Da gehts dann nicht um die Fantasywelt, sondern halt wie man sich das Mittelalter vorstellt. Aber dieses voreilige aufbringen der Nazikeule ist einfach eine Unart heutzutage.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von dasApaath2 »

Bin jetzt bei folge 5 angelangt und durchaus positiv überrascht. Klar hat die 2.te Staffel durchaus Potential nach oben. Ich Persönlich freue mich aber mal wieder was auf Netflix zu sehen das durchaus begeistern kann, im Gegensatz zu dem ganzen unterdurchschnittlichen Mist der einem da vor die Nase geworfen wird.
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SethSteiner
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von SethSteiner »

BoothTheGrey hat geschrieben: 23.12.2019 12:39
SethSteiner hat geschrieben: Ja auf soetwas musst du dich einstellen.
[...]
Es wirkt einfach lächerlich in einer rauen, reaktionären Welt, wo jeder in den Dreck getreten wird, Frauen, Krüppel, Elfen, jeder der "anders" ist, dass ausgerechnet die Hautfarbe quasi eine rote Linie darstellt, an die sich niemand rantraut.
Sehe ich anders. Rassismus ist eine ziemlich willkürliche Ausgrenzung. Und die kann eben auch willkürlich NICHT ausgrenzen.

Wer also einen bestimmten Rassismus (oder gar "seinen") vermisst, muss seine willkürliche Erwartung nur etwas anpassen. Schon klappt's.

Ich selber hatte überhaupt keine Probleme mit den äußerlichen Änderungen. Ist halt eine sehr individuelle Sache und lässt sich nicht vorhersagen, ob jemand auf sowas überhaupt achten will oder nicht.

Wer bei der Serie allerdings "Holzhammer-Diversität" beklagt... hat eine sehr, sehr individuelle Wahrnehmung auf das Ganze, die keine besonders positiven Vermutungen über die Ursachen zulässt.
Mit Rassismus (und nicht nur Rassismus, siehe Hexenverfolgung) verhält es sich genauso wie mit Mobbing. Man pickt sich hervorstechende Merkmale heraus und nutzt diese als Kriterium zur Herabwürdigung. Jemand ist klein, jemand ist fett, jemand hat abstehende Ohren, jemand hat eine Brille, rote Haare, die Kleidung einer anderen (oder keinen) Marke ecetera pp.. Das ausgerechnet etwas derart offensichtliches wie schwarze Haut oder Mandelaugen in einer dermaßen unaufgeklärten Gesellschaft nicht zu Abgrenzung führen sollte, ist doch eine völlig absurde Vorstellung. Die Hexer-Welt ist halt nicht sonderlich tolerant, allenfalls in sehr klar abgesteckten Grenzen durch ein starkes Machtgefälle wie am Hofe oder wie in Bezug auf die Zauberinnen (was nicht heißt, dass man denen gegenüber nicht auch recht feindlich eingestellt ist). Es ist halt nicht glaubwürdig, das an allen Ecken und Enden soziale Probleme thematisiert werden und vorherrschend sind aber ausgerechnet Rassismus sei etwas, das man nicht kennt. Und dass dieser im Buch nicht thematisiert wird, ist auch nicht verwunderlich, da im Buch (nahezu) keinerlei Charaktere beschrieben werden, die eben nicht kaukasisch sind.

Nebenbei bemerkt, solche Änderungen sind nicht zwingend negativ. Nehmen wir doch als Gegenbeispiel Star Wars. Dort hat man zunehmend mehr Frauen integriert, auch im Imperium und auch andere Ethnien. Das war kein grundsätzlich aber kein Problem, weil das Universum nie eine Aussage dazu getroffen hat. Rassismus oder Sexismus waren nie ein Thema gewesen. Das ist beim Hexer grundverschieden, wo eben Vorurteile, Oberflächlichkeit und letztendlich "ismen" ein wichtiger Aspekt der Geschichte sind.

Zu Triss: Die war in den Büchern vielleicht keine Frau mit feuerroten Haaren aber die Beschreibung ließ die rote Farbe durchaus zu und die letztendliche Umsetzung war halt klar vorteilhaft, da es half deutlich visuell die Charaktere zu unterscheiden und obendrein auch dem Wesen der Zauberinnen entsprach. CD Projekts Umgang mit dem Charakter setzte also quasi überall den Haken.
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