The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

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Raskir
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

abcde12345 hat geschrieben: 23.12.2019 17:59
Raskir hat geschrieben: 23.12.2019 17:03 Da werden neuerdings ein paar weiße Rollen divers gemacht. Jahrzehntelang , ach was, Jahrtausende lang (ein gewisser Herr aus Bethlehem wünscht kurz vor seinem Geburtstag allen hier alles gute) war das genau anders herum, ist doch wohl wirklich nichts schlimmes dabei. Von mir aus kann vesemir whoopie goldberg und Rittersporn dwayne Johnson sein. Die Serie ist keine 1:1 Umsetzung der Bücher, genauso wenig wie die Witcher Spiele eine Fortsetzung dieser sind (zumindest noch nicht). Sind eigenständige Werke denen die Romane als Vorlage/Leitfaden dienen, aber nicht als Gesetzesbuch. Wer eine 1:1 Adaption erwartet, wird immer enttäuscht werden

Oder ist es wirklich so immersiv störend, dass in einer fiktiven Welt bevölkert von allerlei Spezien und Ungetümen, diese auch von diversen menschlichen rassen Bevölkert wurde?
Du greifst den Kern (zumindest meiner) Kritik nicht ganz auf, vielleicht rührt dein Unverständnis daher. Recht gebe ich dir aber auf jeden Fall mit deiner Schlussfolgerung: "Wer eine 1:1 Adaption erwartet, wird immer enttäuscht werden". Absolute Zustimmung. Aber das ist ja nicht der Punkt, zumindest nicht der meine. 1:1 muss nicht sein. Die Welt kann auch gerne angefüllt werden mit neuen Geschichten und Charakteren, wo es reinpasst. Super! Mein Punkt war, daß vor allem wiederkehrende (bekannte) Charaktere so dargestellt werden sollten wie sie in der Primärquelle beschrieben wurden. Wenn sie nicht beschrieben wurden, kann man sie so abändern wie man Bock hat. Aber wenn ein Charakter mit einem bestimmten Aussehen etabliert wurde, und auch noch häufiger vorkommt, dann sollte er so aussehen wie beschrieben.

Ein simpler, pragmatischer Grund dafür ist, daß du nicht weißt ob das Aussehen des Charakters nicht irgendwann doch noch mal wichtig wird/gar Auswirkungen auf einen Plot hat, was dann im schlimmsten Fall zum Bruch der Serie mit der Primärquelle (den Büchern) führen würde. Und was wir uns denke ich alle wünschen ist doch eine Welt, die kanonisch im Einklang ist.

Edit: Noch wichtiger ist mir aber, dass nichts aus unserer Welt etwas in einem Fantasyuniversum zu suchen hat. Wir haben die Werke und Künste von Autoren oder Spieleentwicklern nicht für unsere idealistische Propagandas zu nutzen. Das hat nichts mit der Primärquelle zu tun, es hat nichts mit der Welt zu tun, denn diese ist ja bereit definiert - so wie sie ist. Wer ein "modernisiertes" Fantasy-Epos will mit einer Diversität die in anderen Werken wie dem Witcher nicht geboten ist, der kann sich so ein Epos doch ausdenken. Das fände ich sogar spannend. Leute, die versessen auf Diversität sind (das meine ich nicht negativ), können doch ein Universum erschaffen in dem genau das thematisiert und erklärt wird. Es würde mich brennend interessieren, wie so eine bunte, diverse Welt zustande käme, denn in unserer Welt ist es noch nicht so weit daß wir alle zusammen und in Frieden leben, uns unsere kulturellen höchst spezifischen Eigenschaften aber erhalten haben. Das würde ich mir angucken! Aber dafür sollte keine bereits bestehende Welt verändert werden müssen, das wird der Welt und dem Erschaffer nicht gerecht, denn er/sie hat sie nun mal//nicht grundlos so geschaffen, wie sie erschaffen wurde.

Unabhängig von dem Zitat: In den Büchern wird werden Rassismus und Ausgrenzung durchaus thematisiert, es gibt viel Hass und Diskriminierung. Seien es die Elfen im Brokilon vs. Menschen, seien es tatsächlich die Hautfarbe oder andere Merkmale bestimmter Gruppen.
Das alles kommt halt drauf an, wie sehr das Werk der Vorlage entsprechen soll. Solange ein insgesamt stimmiges Bild geschaffen wird, können auch radikale Änderungen Sinn machen oder eben passend sein. Nicht immer ist es erforderlich sich bei solchen Sachen exakt an die Vorlage zu halten. Das Aussehen von triss wurde einigermaßen beschrieben. Wirklich wichtig war dies nicht, die Änderungen wirken sich nicht Negativ aus außer man entscheidet sich bewusst dafür, dass es störend ist. Das gleiche mit den diversen Menschen innerhalb der nördlichen reiche. Im Buch hat das so gepasst, wenn die Serie das anders haben möchte, darf sie das. Und solange es im Kontext der serie Sinn macht, ist es auch ok. Die Serie ist keine penible Nacherzählung der Bücher. Sie erlaubt sich Freiheiten. Mich als Leser der Bücher stört das 0. Es hätte mich viel mehr gestört, wenn geralt nur ein schwert nutzen würde. Und selbst damit hätte ich mich arrangieren können :)
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

Melcor hat geschrieben: 23.12.2019 19:23
SethSteiner hat geschrieben: 23.12.2019 16:37 @Melcor
Tatsächlich hört man Geralt Rittersporn mit eben jenem deutschen Namen ansprechen.^^
Kudos an die deutschen Übersetzer. Keine Ahnung was sich die Schreiber im Original dachten.

Usul hat geschrieben: 23.12.2019 16:49
Melcor hat geschrieben: 23.12.2019 15:50Was ich sagen will: Man kann auch Repräsentation und Diversität einbauen, die 'in-universe' Sinn macht und keine bestehenden Charaktere verändert. Macht The Witcher aber nicht. Hier wird einfach ausgelost und zufällig jeder 5. Charakter schwarz gemacht. Das ist Holzhammer-Diversität.
Die Frage wäre, ob diese schlimme Holzhammer-Diversität in der Serie funktioniert oder stört - und nicht, ob sie so in der Vorlage stören würde oder nicht.
Stört sie in der Serie? Und damit meine ich nicht ästhtetisch oder politisch oder gesellschaftlich oder sonstwas...
Das kommt natürlich auf jeden selbst an. Ich schätze interne Konsistenz, deswegen reißt mich das oft aus dem Geschehen und ich sehe nur Netflix Executives, die das Häkchen bei "Diversity" setzen. Ich tue mir auch schwer Triss in der Serie tatsächlich als Triss zu sehen. Aber das muss nicht jedem so gehen.

Raskir hat geschrieben: 23.12.2019 17:03 Da werden neuerdings ein paar weiße Rollen divers gemacht. Jahrzehntelang , ach was, Jahrtausende lang (ein gewisser Herr aus Bethlehem wünscht kurz vor seinem Geburtstag allen hier alles gute) war das genau anders herum, ist doch wohl wirklich nichts schlimmes dabei.
"Affirmative Action" bei Diversität in Filmen also? Weil es früher mies war, dreht man alles einfach um und macht es genauso mies, bloß anders rum? Früher hatte man einen Weißen in Brownface als Gandhi, jetzt haben wir einen Schwarzen Achilles. Bravo. Fortschritt... Glaube ich?
Raskir hat geschrieben: 23.12.2019 17:03 Oder ist es wirklich so immersiv störend, dass in einer fiktiven Welt bevölkert von allerlei Spezien und Ungetümen, diese auch von diversen menschlichen rassen Bevölkert wurde?
Interne Konsistenz. Dieses dumme Argument "Es ist Fantasy, da geht alles" ist wirklich nervig. Auch für eine Fantasywelt bestehen Regeln; es wird eine Welt aufgebaut, die konsistent sein muss. Das hat bereits Tolkien so etabliert. Die Welt des Witchers hat einen "nahen Osten" und ein "Afrika" mit entsprechenden Ethnizitäten. Wenn in den Nördlichen Königreichen nun so aussehen, stellt das die Frage wieso es hier so einen Völkermarsch gab:

Bild

Das ist Jahrzehnte vor dem Krieg mit Nilfgaard.
Uff sorry, das ist mir die Diskussion nicht wert, würde nur unnötig Zeit kosten ohne Ergebnisse zu bringen. Ich wünsche einfach frohe Weihnachten :)
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von c452h »

BoothTheGrey hat geschrieben: 22.12.2019 19:36 Bin hin und weg vom Witcher - eine für mich famose Serie. Das erste mal seit einigen Jahren, daß ich emotional endlich mal wieder richtig involviert und reingesogen wurde. Game of Thrones war für mich dagegen Hochplastik-Soziopathen-TV. Wieso alle DAS als "authentisch" angesehen hatten, war mir ein Rätsel.
Dann hast du wohl Game of Thrones nicht gesehen. Dagegen wirkt Witcher wie ein Trash-Film. Ja, Witcher ist leider Trash geworden.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von R_eQuiEm »

Usul hat geschrieben: 23.12.2019 19:18
R_eQuiEm hat geschrieben: 23.12.2019 18:53Ja, sie stört. Ist doch offenkundig wenn hier darüber kritik geäußert wird.
Die Kritik wurde hier auch schon geäußert, bevor es die Serie überhaupt zu sehen gab. Eben aus Prinzip und nicht weil das dann in der Serie irgendwie gestört hätte oder sonstwas. Von daher ist das nicht wirklich aussagekräftig, wenn die stets gleichen Leute die stets gleiche "Kritik" äußern. Also für mich, meine ich jetzt. Andere mögen das anders sehen.
Das liegt auch eventuell daran da das thema ja nicht das erste mal aufspringt. Wenn für mich das Thema schon seit Jahren ein leidiges ist und ich merke das bei der neuen serie die ich sehnlichst erwarte dies auch passiert, übe ich schon vorher kritik. Ich glaube auch das aufgrund der Kritik vorher auch Ciri jetzt weiß und nicht schwarz ist. Warum überhaupt immer so oft schwarz? warum nicht gleich eine Inderin oder eine Chinesin?
Usul hat geschrieben: 23.12.2019 19:18
Und wenn dir die oben genannten adjektive wie ästethisch oder politisch nicht ausreichen, welchen Grund würdest du denn als legitim betrachten? Die Originalquelle darfs ja auch nicht sein.
Wenn jemand solch eine "Diversität" aus politischen Gründen nicht gut findet, würde ich das als nicht legitim bezeichnen. Welche politischen Gründen könnten das sein? Generelle Abneigung gegen jedwede Form von Diversität z.B.... oder ein Problem damit, daß "weiße" Figuren mit "nicht-weißen" Personen besetzt werden, weil persönliche Ressentiments gegen solche "nicht-weißen" Personen bestehen.
Obacht: Ich sage nicht, daß das der Grund für die Kritik hier ist... sondern spezifiziere, was ich mit politischen Gründen meine. Daß ich so etwas dann nicht akzeptabel finde, ist meines Erachtens nachvollziehbar.
Die Politik ist ja eben schon drinnen. Ich glaube auch das das der Haupttenor einer jeden Kritik ist. Diese flächenbetriebene, künstlich aufgezwungende Diversitätsschiene ist ja ein Produkt von Politik und gesellschaftlichen Themen die uns in der Realität begleiten. Und Produktionsfirmen haben dies nun in ihrer Agenda drinnen. Die Leute sollen umerzogen werden auf kosten der Kunst. Das hört sich jetzt schlimmer an als was ich es empfinde, aber ich weiß auch nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Wenn es dich nicht stört ist das schön für dich. Mir persönlich ist es oft zu sehr aufs Aug gebunden und damit einfach störend.

Usul hat geschrieben: 23.12.2019 19:18 Ästhetische Gründe... wie sähen die aus? Dem einen gefällt die eine Haarfarbe nicht, dem anderen die Nase, dem anderen die Oberweite, dem anderen die Hautfarbe... Subjektive Bewertungen - und dann sollte man sich eingestehen, daß diese subjektiv sind und nicht unbedingt etwas Grundsätzliches am Werk darstellen.
Ich sehe es bei Ästethik eher so das ich ein bestimmtes Bild vom Mittelalter habe. Und ich habe ein bestimmtes Bild aufgrund historischer Fakten. Und ich habe ein Bild weil es von dieser Welt einfach schon vieles gibt. Bücher, sowie Spiele. Jetzt könnte man natürlich wieder das Argument der Fantasy bringen, aber das als Legitimation ist einfach nur schwach. Baun wir auch gleich ein paar laserwaffen rein...is ja fantasy. Ich will nur sagen das die Ästethik und die Authtizität darunter leiden kann.
Usul hat geschrieben: 23.12.2019 19:18
Oder anders gefragt worin würdest du bemessen ob sie funktioniert? Am imdb-score?
Mache ich den Eindruck, daß mir der imdb-Score irgendwie wichtig ist? Ich hoffe und glaube nicht.

Solange die Hautfarbe z.B. im Film zu keinem inhaltlichen Problem führt, ist die nebensächlich - und dann funktioniert die hier teilweise kritisierte Diversität meiner höchstbescheidenen Meinung nach. Ein inhaltliches Problem wäre, wenn die Hautfarbe etwa inhaltlich ein Thema ist und die Hautfarbe eines Darstellers dem zuwiderläuft.

Fiktives Beispiel aus der realen Welt: Ein Buch spielt in Südafrika der 80er Jahre, mit einem weißen Hauptdarsteller, der keine Probleme mit der Apartheid hat.
Nun wird das heute verfilmt und man denkt sich, daß ein schwarzer Darsteller ja geil wäre. Wenn sie sonst kaum etwas ändern, würde das natürlich nicht funktionieren, weil ein Schwarzer nicht die Rolle eines Weißen im Südafrika der 80er Jahre spielen kann.
Das würde also nicht funktionieren.

Jetzt könnte man hergehen und das Setting ins heutige Südafrika verlegen... und dann wäre es schon wieder anders, dann würde es auf weitere inhaltliche Dinge ankommen und um was es schlußendlich geht.
Das KÖNNTE funktionieren.

Einfach gegen eine Form von Diversität sein, nur weil es eine Form von Diversität ist, finde ich hingegen - vorsichtig ausgedrückt - kindisch.
Einfacher wäre es ein Beispiel zu nennen was auch sich der Fantasie nähert. Würdest du zb eine Fantasywelt im alten Japan aufbauen und auch da wild durchgemischt Schwarze, Latinos, Weiße und co herumspazieren lassen. Und wenn ja, warum? Angenommen es hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Würdest du nicht eher versuchen der welt und der geschichte zu dienen und es authentisch aussehen zu lassen? Oder anders gefragt. Welchen Grund hättest du überhaupt in diesem Beispiel Diversität reinzubringen wenn es nicht der Geschichte dient?
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von abcde12345 »

Raskir hat geschrieben: 23.12.2019 19:23 [blablabla]
Das alles kommt halt drauf an, wie sehr das Werk der Vorlage entsprechen soll. Solange ein insgesamt stimmiges Bild geschaffen wird, können auch radikale Änderungen Sinn machen oder eben passend sein. Nicht immer ist es erforderlich sich bei solchen Sachen exakt an die Vorlage zu halten. Das Aussehen von triss wurde einigermaßen beschrieben. Wirklich wichtig war dies nicht, die Änderungen wirken sich nicht Negativ aus außer man entscheidet sich bewusst dafür, dass es störend ist. Das gleiche mit den diversen Menschen innerhalb der nördlichen reiche. Im Buch hat das so gepasst, wenn die Serie das anders haben möchte, darf sie das. Und solange es im Kontext der serie Sinn macht, ist es auch ok. Die Serie ist keine penible Nacherzählung der Bücher. Sie erlaubt sich Freiheiten. Mich als Leser der Bücher stört das 0. Es hätte mich viel mehr gestört, wenn geralt nur ein schwert nutzen würde. Und selbst damit hätte ich mich arrangieren können :)
Dann haben wir unterschiedliche Erwartungen an so eine Serie/Adaption, die, da sie grundlegend sind, nicht miteinander vereinbar sind. Hoffen wir einfach mal, daß für beide Ansichten genug vom Kuchen der Serie abfällt, sodaß jeder etwas hat woran/worüber er sich erfreuen kann. :D
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Beitrag von c452h »

greenelve hat geschrieben: 22.12.2019 14:54 Der Film Samurai Cop ist handwerklich so schlecht, das er als Kunstwerk gilt.
Ein Meisterwerk des Dilettantismus. Natürlich nur im englischen Original. :mrgreen: :mrgreen:
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Beitrag von SethSteiner »

c452h hat geschrieben: 23.12.2019 19:51
BoothTheGrey hat geschrieben: 22.12.2019 19:36 Bin hin und weg vom Witcher - eine für mich famose Serie. Das erste mal seit einigen Jahren, daß ich emotional endlich mal wieder richtig involviert und reingesogen wurde. Game of Thrones war für mich dagegen Hochplastik-Soziopathen-TV. Wieso alle DAS als "authentisch" angesehen hatten, war mir ein Rätsel.
Dann hast du wohl Game of Thrones nicht gesehen. Dagegen wirkt Witcher wie ein Trash-Film. Ja, Witcher ist leider Trash geworden.
Ich habe Game of Thrones gesehen und das wirkt von Zeit zu Zeit auch wie Trash. Ich würde das nicht so eindeutig bei beiden Serien in die eine oder andere Richtung einordnen. Der Hexer hat trashige Momente, die sehe ich ganz besonders in der aller ersten Episode oder bei den Dryaden und zugegeben immer wenn ein Nilfgaarder auftaucht. Das wirkt wirklich unheimlich billig. Auf der anderen Seite gibt es finde ich vieles das wirklich gut aussieht, die Monster zum Beispiel. Ich höre an mancher Stelle, das Ding mit den Hörnern sei nicht so doll aber genau das fand ich hervorragend, einfach weil plastisch, real und echt, anstelle von einem schnöden Computereffekt und selbst die sahen ziemlich gut aus, gerade wenn ich das mal im Vergleich sehe zu sowas wie dem Demogorgon in Stranger Things. Klar, Game of Thrones hat allgemein ja deutlich weniger Magie also auch weniger Notwendigkeit hier etwas wagen zu müssen. Gleichzeitig war bspw. der gesamte Dorne Arc absoluter Xena-Trash gewesen und kein bisschen hochwertiger gewesen wie bspw. die Dryaden und da musste man kein Monster animieren. In den letzten Staffeln hatte man dann auch bei Schlacht/Häuser-Geschichte geschlampt. Ja klar, die Drachen sahen toll aus aber als es gegen Rosengarten ging, zeigte man nicht mehr als das Anrücken und verplante total, dass hier nicht nur Lannister kämpfen. Von den ganzen Teleportationen fangen wir besser gar nicht erst an.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Eisenherz »

Man sollte generell mal die Kirche im Dorf lassen, denn eine Gegenüberstellung der letzten GoT-Staffeln mit der ersten vom Witcher ist schlicht unfair. GoT war seinerzeit ein weltweiter Megahit mit zum Ende praktisch unbegrenztem Budget im Rücken.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Usul »

R_eQuiEm hat geschrieben: 23.12.2019 19:57Die Politik ist ja eben schon drinnen. Ich glaube auch das das der Haupttenor einer jeden Kritik ist. Diese flächenbetriebene, künstlich aufgezwungende Diversitätsschiene ist ja ein Produkt von Politik und gesellschaftlichen Themen die uns in der Realität begleiten. Und Produktionsfirmen haben dies nun in ihrer Agenda drinnen. Die Leute sollen umerzogen werden auf kosten der Kunst. Das hört sich jetzt schlimmer an als was ich es empfinde, aber ich weiß auch nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Wenn es dich nicht stört ist das schön für dich. Mir persönlich ist es oft zu sehr aufs Aug gebunden und damit einfach störend.
Wenn es dich stört, schön für dich. Aber diese politische Ebene ist eben der Grund, warum die "Werkkritik" nicht ernstzunehmen ist. Denn es geht nicht um das Werk, es geht um den politischen Subtext. Dann bitte das auch so ausdrücken und nicht unter dem Deckmantel "Aber ich will doch nur, daß die Geschichte werknah umgesetzt wird".
Ich habe jetzt nicht genau den Überblick, wer genau hier im Thread nicht einfach dazu steht, daß er auf dieser politischen Ebene gegen diese Form der Diversität ist... von daher muß sich nicht jeder davon angesprochen fühlen und brüskiert darauf reagieren.
Einfacher wäre es ein Beispiel zu nennen was auch sich der Fantasie nähert. Würdest du zb eine Fantasywelt im alten Japan aufbauen und auch da wild durchgemischt Schwarze, Latinos, Weiße und co herumspazieren lassen. Und wenn ja, warum? Angenommen es hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Würdest du nicht eher versuchen der welt und der geschichte zu dienen und es authentisch aussehen zu lassen? Oder anders gefragt. Welchen Grund hättest du überhaupt in diesem Beispiel Diversität reinzubringen wenn es nicht der Geschichte dient?
Ich würde das durchaus auch so machen, wenn es sich anbietet - sei es, weil ich gerade diese Schauspieler zur Hand habe... oder gerne auch, um unterschiedliche Zuschauerkreise anzusprechen, warum auch nicht? Da finde ich nix Schlimmes daran.
Letztendlich leben wir in der Gegenwart und diese zeichnet sich eben dadurch aus, daß sich die Menschen immer mehr vermischen. Von daher wäre es mir doch relativ egal, wenn in einer Fantasy-Welt ein bestimmtes Volk aus unterschiedlichen realen Völkern besteht. Wenn ich "reinrassig" vorgehen würde, wäre mir das sehr oberflächlich und eben nicht mehr zeitgemäß.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Gast »

GoT hatte auch ein ganz anderes Budget gerade am Ende... In der 1. Staffel mussten Schlachten noch komplett ausgelassen werden, da einfach kein Geld für solche zur Verfügung stand. Was aber gar nicht schlimm gewesen ist, da die Qualität der späteren "Kriege" auch bei GoT nie über "Zwei Armeen rennen stoisch und ohne jede Ordnung aufeinander zu" hinausging. Also komplett Trash. Die erste Staffel GoT bot eben wirklich Top Qualität und Plot. Da musste man noch inhaltlich überzeugen... und genau daran ist die Serie hinten raus dann gescheitert. Da kann auch die bis zum Schluss tolle Inszenierung nicht darüber hinweg täuschen, das man es vollbracht hat, nach der Red Wedding seinen gesamten Plot mal eben wegzuschießen, und eben wie SethSteiner schrieb, seinen Plot mit so Häusern wie Dorne oder Ramsay komplett auf Trash Niveau herab zu senken.

Das zig sich dann gefühlt bis zum Ende so weiter, da der Plot und seine Wendungen am Ende wirklich nicht mehr konsistent wirkten und Charaktere gegen Ende immer häufiger gegen ihre typischen Charakter-Merkmale agierten. Kein Vergleich zu einer anspruchsvollen Weltklasse-Serie wie Breaking Bad... die von Anfang bis Ende perfekt stimmig und in sich geschlossen war.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Eisenherz »

Die Showrunnerin der Serie sammelt zur Zeit auch fleißig Kritiken und Verbesserungsvorschläge auf Twitter. Denke schon, dass sie sich da nicht verschließt und das Ding inhaltlich weiterentwickelt.
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Beitrag von SethSteiner »

Es geht eben sehr wohl um das Werk. Erzähle ich eine Geschichte, in der das Thema Ausgrenzung, Vorurteile und Co. eine große Rolle spiele und zeige gleichzeitig eine Welt, in der das auf alles zutrifft aber nicht auf die Hautfarbe also ausgerechnet Rassismus nicht existiert, ist das paradox. Es macht keinen Sinn und da hilft das dauernde verweisen auf "Ja aber es ist doch Fantasy!" nicht, denn es geht nun Mal um Authenzität und die bricht auf, wenn es an Konsistenz mangelt und genau das passiert eben auch hier. Ich frage mich die ganze Zeit bspw., wie es überhaupt verschiedene Ethnien geben kann, wenn doch totale Toleranz existiert. Das sind ja keine Millionengesellschaften, sondern mittelalterliche Gesellschaften, Elfen inklusive. Wie also soll es da überhaupt möglich sein, eine so ethnische Vielfalt zu erhalten? Erneut, Star Wars ist ein Beispiel, bei dem man problemlos die volle Diversitätskeule schwingen kann, das Universum hat einfach nie wirklich Stellung bezogen, die Darstellung selbst war ein Produkt seiner Zeit. Der Hexer ist da komplett gegenteilig zu und die fehlende Diversität und Toleranz ist ein Thema des Stoffes, den man mit solchen Entscheidungen schlichtweg untergräbt.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von R_eQuiEm »

Usul hat geschrieben: 23.12.2019 20:32
R_eQuiEm hat geschrieben: 23.12.2019 19:57Die Politik ist ja eben schon drinnen. Ich glaube auch das das der Haupttenor einer jeden Kritik ist. Diese flächenbetriebene, künstlich aufgezwungende Diversitätsschiene ist ja ein Produkt von Politik und gesellschaftlichen Themen die uns in der Realität begleiten. Und Produktionsfirmen haben dies nun in ihrer Agenda drinnen. Die Leute sollen umerzogen werden auf kosten der Kunst. Das hört sich jetzt schlimmer an als was ich es empfinde, aber ich weiß auch nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Wenn es dich nicht stört ist das schön für dich. Mir persönlich ist es oft zu sehr aufs Aug gebunden und damit einfach störend.
Wenn es dich stört, schön für dich. Aber diese politische Ebene ist eben der Grund, warum die "Werkkritik" nicht ernstzunehmen ist. Denn es geht nicht um das Werk, es geht um den politischen Subtext. Dann bitte das auch so ausdrücken und nicht unter dem Deckmantel "Aber ich will doch nur, daß die Geschichte werknah umgesetzt wird".
Ich habe jetzt nicht genau den Überblick, wer genau hier im Thread nicht einfach dazu steht, daß er auf dieser politischen Ebene gegen diese Form der Diversität ist... von daher muß sich nicht jeder davon angesprochen fühlen und brüskiert darauf reagieren.
Erstens mal: Warum soll etwas schön für mich sein wenn es mich stört? Der Satz ist irgendwie sinnbefreit.
Zweitens: Du verdrehst die Tatsachen. Das Werk wird geändert aufgrund der Politik. Ich sage bitte nicht, das Werk und seine innere Logik sollten oberste Priorität haben und nicht durch aktuelle politische Haltungen geändert werden. Und du meinst jetzt das ich das werk als deckmantel nehme weil ich generell politisch gegen Diversität bin??? Was für eine Logik..

Usul hat geschrieben: 23.12.2019 20:32
Einfacher wäre es ein Beispiel zu nennen was auch sich der Fantasie nähert. Würdest du zb eine Fantasywelt im alten Japan aufbauen und auch da wild durchgemischt Schwarze, Latinos, Weiße und co herumspazieren lassen. Und wenn ja, warum? Angenommen es hat nichts mit dem Inhalt zu tun. Würdest du nicht eher versuchen der welt und der geschichte zu dienen und es authentisch aussehen zu lassen? Oder anders gefragt. Welchen Grund hättest du überhaupt in diesem Beispiel Diversität reinzubringen wenn es nicht der Geschichte dient?
Ich würde das durchaus auch so machen, wenn es sich anbietet - sei es, weil ich gerade diese Schauspieler zur Hand habe... oder gerne auch, um unterschiedliche Zuschauerkreise anzusprechen, warum auch nicht? Da finde ich nix Schlimmes daran.
Letztendlich leben wir in der Gegenwart und diese zeichnet sich eben dadurch aus, daß sich die Menschen immer mehr vermischen. Von daher wäre es mir doch relativ egal, wenn in einer Fantasy-Welt ein bestimmtes Volk aus unterschiedlichen realen Völkern besteht. Wenn ich "reinrassig" vorgehen würde, wäre mir das sehr oberflächlich und eben nicht mehr zeitgemäß.
Du redest von Gegenwart und ich vom alten Japan. Ich habe auch nicht ein gegenwarts oder zukunftswerk kritisiert. Aber gut wenn du das alte Japan mit lauter schwarzen und latinos darstellen möchtest um mehr publikum zu erreichen (wobei auch dieses argument mmn hannebüchen ist) ist das dein bier. Mich wundert es nur das man sich so querstellt und nicht begreifen kann das es einfach ein paar, wenn nicht viele leute stört. Und wenn es die Leute stört sind sie entweder nicht weltoffen, gegen diversität auch in der realität oder vielleicht sogar nazis. (der letzte satz ist dir nicht vorzuwerfen, sag ich gleich. nur genereller tenor wie man ihn halt mitkriegt in solchen diskussionen oft)
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Usul »

R_eQuiEm hat geschrieben: 23.12.2019 20:53Erstens mal: Warum soll etwas schön für mich sein wenn es mich stört? Der Satz ist irgendwie sinnbefreit.
Das war Ironie.
Zweitens: Du verdrehst die Tatsachen. Das Werk wird geändert aufgrund der Politik. Ich sage bitte nicht, das Werk und seine innere Logik sollten oberste Priorität haben und nicht durch aktuelle politische Haltungen geändert werden. Und du meinst jetzt das ich das werk als deckmantel nehme weil ich generell politisch gegen Diversität bin??? Was für eine Logik..
Das liegt daran, daß ich eben keine politische Agenda in der Umsetzung sehe. Nur weil hier und da andere Personen genommen werden, wie du oder sonstwer - auf Basis des Buches - möchte, ist das noch nicht ein politischer Vorgang. Sondern eben Normalität in der Unterhaltungsbranche.

Einfacher wäre es ein Beispiel zu nennen was auch sich der Fantasie nähert. Würdest du zb eine Fantasywelt im alten Japan aufbauen und auch da wild durchgemischt Schwarze, Latinos, Weiße und co herumspazieren lassen.
Um ehrlich zu sein, muß ich zugeben, daß ich deinen Beitrag nicht sorgfältig gelesen haben in dem Punkt - weil ich nebenher (bzw. hauptsächlich) die Darts-WM schaue. Von daher bitte ich in der Hinsicht um Verzeihung.

Dementsprechend: Würde ich eine Fantasywelt aufbauen, in der man unterscheiden müßte zwischen "Japanern" und "Nicht-Japanern", wäre es natürlich angebracht, dann dementsprechend zu casten. Wobei man da z.B. dann bei den Nicht-Japanern durchmischen könnte, wenn man wollte. Es kommt immer auf das Werk und die Umsetzung an.

Und das ist der Punkt, an dem keine Einigkeit herrscht: Ist die Serie so umgesetzt, daß die "Diversität" paßt, dann ist sie meines Erachtens egal. Und manchen ist es eben nicht egal - sie sind grundsätzlich dagegen.
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

Chisnall und de zwaan spielen aber auch ein geiles match grade :)
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