The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

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MaxDetroit
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von MaxDetroit »

Hab heute die Serie auch durchgeschaut und bin sehr begeistert. vor allem den Drehbuchschreibern muss ich großen Respekt zollen, sehr gutes Skript, gerade die zeitlich versetzten Handlungsstränge fand ich ansprechend. Der Humor hat auch voll gepasst, im großen und ganzen den Geist von den Büchern und den Spielen gut eingefangen. Die Schauspieler waren okay. Habe mir auch Witcher 3 direkt wieder installiert ... richtig Bock bekommen auf einen zweiten Durchlauf jetzt nach der Serie.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 29.12.2019 01:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Raskir
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

Spoiler
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listrahtes hat geschrieben: 29.12.2019 01:06 Was einige Konsumenten spüren ist der Einbau klassischer Hollywood Tropen / Vorurteile in narrative Entwicklung, Charakterentwicklung und Schauspielauswahl auch wenn das ursprüngliche Werk dafür vergewaltigt werden muss.

Das muss man nicht schlecht finden aber es ist eine Art planwirtschaftlicher Gleichschaltung und große kreative Armut. Irgendwo traurig wenn man weiß wo Hollywood früher schon einmal war. Witcher weicht in diesen Aspekten massiv von der Vorlage ab und führt diese z.T. ins Lächerliche.

Figurenauswahl mit Quote nach Nationalität / Hautfarbe, Einbau der immergleichen Schemata bez. Charakterentwicklung nach Schema F über Negativabgrenzung ...etc und permanentem manipulieren in simplifizierende moralische Schemata auch wenn diese nichts mit der Welt der Bücher zu tun haben. Klingt hart aber der gute Quotenschwarze wird VORGEGEBEN dies ist keine Vermutung mehr.

“Instead of opening the field for actors of any race to compete for any role in a color-blind manner, there has been a significant number of parts designated as ethnic this year, making them off-limits for Caucasian actors, some agents signal.” Andreeva

Diesen ideologischen Aspekt spüren Zuseher die auch freiere filmische Darstellungen aus älteren oder kleineren Produktionen gewohnt sind. Ich nenne da für die USA gerne "The Corner" oder "The Wire S1-4) , aus Europa auch unzählige Meisterwerke aber möchte hier nicht den Thread zuschreiben.

Die Kampfszenen mit dem Witcher sind imo (mag gerne jeder anders sehen) immer wieder theaterhaft überzogen was zum Witcher Universum nicht passt. Man nehme dazu nur den ersten Kampf gegen das Monster. Dann als Vergleich ein mehrere Jahrzehnte altes Dune und dessen Messerkämpfe.

Man bemerkt da das keinerlei Expertise eingeholt wurde wie mit den verwendeten Waffengattungen gekämpft wird. Am schlimmsten anzusehen die Schlacht. Das war beeindruckend schlecht und echte Kampfdramaturgie aus nachvollziehbarer Taktik wurde billigen Hollywood momenten geopfert aus der Retorte. Kavallerieattacke :Häschen: ...etc

Wünsche trotzdem allen viel Spaß mit der Serie. Diese Muster zu erkennen ist jedoch immer hilfreich und leider mit mehr Erfahrung recht frustrierend in seiner Stupidität.
Das alles ist maßlos übertrieben. "Weicht stellenweise massiv von der Vorlage ab". Bin jetzt bei Folge 4, so divers ist die Serie nicht aufgebaut und selbst wenn wäre es nicht zwingend abweichend von der Vorlage. Lediglich die Besetzung von Triss ist optisch diskutabel, charakterlich hingegen wurde sie relativ gut getroffen. Darüber spricht keiner. Genauso, dass die Kurzgeschichten ziemlich gut umgesetzt wurden. Geralt, ciri, yen und Rittersporn sind ebenfalls sehr gut getroffen (äußerlich wie charakterlich).

Die Choreographien sind auch ungewohnt gut, bisher wurden sehr wenige stellen und Charaktere groß umgeschrieben (höchstens die ciri story ein bisschen).

Die Umsetzung ist richtig gut geworden, viel besser als man sie hätte erwarten können. Perfekt? Nein, aber bei einigen scheint mir das Perfektion gerade gut genug gewesen wäre. Es gibt so vieles, dass richtig gemacht wurde und einige hängen sich an den wenigen auf, dass vermeintlich nicht gut umgesetzt wurde. Das ist doch schade. Die Serie muss einem ja nicht gefallen, zu behaupten es wäre eine schlechte Literaturumsetzung, das halte ich dann doch für vermessen.

Aber gut, jeder wie er will, ich bin sehr positiv von der serie überrascht worden bisher. Ich hätte sie bei Leibe nicht so gut erwartet :D
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CrayCobra
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von CrayCobra »

Welches Buch wurde denn in der Serie verfilmt? Kam leider noch nicht zum Schauen, zu viel Serie im Backlog 😉
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Raskir
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

Hauptsächlich einige Kurzgeschichten und ein wenig vom roman Teil 1
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zmonx
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von zmonx »

Was ich ja noch ganz witzig finde, in Bezug auf Charakterauswahl, sind die Zwerge... Hey, das habe ich immer verboten bekommen, Liliputan ähhh Kleinwüchsige Menschen so zu nennen! Da gabs sofort eine mit der flachen Hand auf den Hinterkopf :D

Das sollte aufhören, die zu "verwenden" und schon etwas getrickst werden müssen, wie bei "Der Hobbit". So, ist das irgendwie nicht cool ^^
Zuletzt geändert von zmonx am 29.12.2019 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
listrahtes
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von listrahtes »

@Raskir
Ich werde die Bücher noch einmal lesen ob sie wirklich derart oberflächlich waren. Glaube kaum das ich sie derart falsch in Erinnerung habe. Annähernd jede Szene wird mit einem Holzhammer ICH BIN DER GUTE, DER IST DER BÖSE / Feigling..etc eröffnet. Wie in 50er Jahre Mantel & Degen Filmen an der Kleidung erkennbar.

Jede Figur auf eine Plattitüde reduziert ala Disney Star Wars.

Geralt ist kein Outcast. Kein Hexer welcher in Grautönen unterwegs ist. Nein er ist der archetypische Held ins Extrem übersteigert. Supersexy mit Bodybuilderfigur (völlig unpassend), selbstlos immer für die moralisch genehme Entscheidung kämpfend welche zuvor über das fiese Verhalten der Superfieslinge gespiegelt wurde. Nebenbei hat er Darth Vaders Stimmverzerrmodul geklaut :-) Die Bösen tragen schwarze Kleidung (passt zum Original nur das es dort keinerlei Relevanz bezüglich Bewertung hatte)

Habe nun 6 Folgen angeschaut und es wird eher schlimmer. Die Kämpfe sind ultrabrutal um Realismus vorzugaukeln und choreographiert wie im Circe de Soleil (Kampf bei Hochzeitsbankett..etc.).

Es ist leider oberflächlicher Müll. GoT hat in Staffel 1 gezeigt wie glaubhafte Figurenportraits in einer magiebeseelten Welt möglich sind.Der Hexer könnte von der Vorlage her in dieser Region mitspielen. Leider nicht der Fall.

Was vielleicht rein mein Problem ist: Cahill bringt die Tiefe von Geralt nicht rüber unabhängig der Dialoge. Wenn er z.B. über Drachen spricht klingt das wie der Dorfhonk der nach der Grundschule abgegangen ist und nicht wie ein alter erfahrener & gebildeter Jäger. Vom Typus her wäre jemand wie Stannis Baratheon aus GoT imo geeigneter gewesen. Aber das ist viell. nur meine Wahrnehmung.
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Raskir
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

Eher solltest du nochmals die serie sehen statt die Bücher lesen. Witcher ohne moralische Entscheidungen?
Spoiler
Show
so wie in folge 3 wo er einen Mann gefesselt von der Striege aufschlitzen ließ? Folge 1, wo er zum Schlächter von blaviken wurde, fast identisch zur Buchvorlage (ja das Buch war da so platt)? Yen in Folge 4 wo sie alleine die Flucht ergriff, sie kam zwar wieder, die Flucht kostete aber Leben?
Auch Bankett bei der Königin wurde ziemlich gut umgesetzt, die dortigen Dialoge stammen teils aus den Büchern, geralts Verhalten sogar fast 1:1. Soweit weg sind die geralt parts nicht von den entsprechenden Kurzgeschichten.
Ich bin erst bei Folge 4, kann sein dass es schlechter wird. Bisher wurden aber moralische fragen nicht wirklich weniger behandelt als in den Büchern. Ein bisschen vielleicht, aber es ist jetzt nicht so, dass die Bücher davon überzogen waren, das war dort schon teilweise recht plump (siehe allein die Antagonisten und geralts Gegenspieler). Und es ist auch nicht so, dass die Serie eine Disney\marvel schiene fährt.

Zu got
Bei aller Liebe, da hat got aber auch eine bessere Vorlage. Die Hexer Buchreihe war gut, aber was Dialoge und Charaktere angeht ist das lied von eis und Feuer ein anderes Niveau. Und ich mag die hexer Bücher lieber als die eis und feuer Bücher :)
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von listrahtes »

@raskir
Der große Unterschied bei deinen Zitaten ist das diese "Taten" beim Hexer immer als moralisch gerechtfertigt dargestellt werden siehe Striege. Erst muss der Böse /Fehlgeleitete demaskiert werden dann darf er sterben und das ist dann auch gut so. Die Logik findet man ja auch permanent im neuen Star Wars. Bezüglich der Dorfszene gibts ja nun auch einen "Bösen" der später noch bezahlen wird.

Wir haben gerade z.B. zusammen 2 Szenen in Folge 6 angeschaut. Werde nichts spoilern. Es war amüsant insofern das wir jeweils zu Beginn wussten wer als nächstes sterben wird (ohne das ein Kampf am Laufen war) und in einem Fall wer dafür verantwortlich sein wird. Rein über die Charakterzeichnung. Es ist wie in einem sehr simplen Kinderfilm. Das Tempo an sich ist halt auch ein Problem. Geralt leidet an tiefem seelischen Konflikt wegen Verlust und eine Sekunde später poppt er fröhlich vor sich her :-)

Ich werde aber definitiv noch einmal die ersten beiden Bücher lesen. Wenn da wirklich auf die Art im Buch erzählt wird nehme ich das zurück. Und wie gesagt freut mich für ejden der die Serie genießen kann.
Zuletzt geändert von listrahtes am 29.12.2019 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von SethSteiner »

Warum ist das denn gut so? Dass hier der Antagonist stirbt, wird nirgendwo als "gut so" dargestellt. Der Hexer trifft eine Entscheidung und gut ist die ganz und gar nicht, er opfert hier einen Menschen. Dass der Zuschauer das als "gut" empfindet liegt nicht an Geralt, sondern am Zuschauer selbst. Wenn man sich mal so Themen ansieht wie "Todesstrafe", gehen einem die Augen auf, wie stumpf ein Großteil der vermeintlich aufgeklärten Masse ist. Wenn also in so einer Show ein Protagonist jemanden sterben lässt, der etwas falsches getan hat und der Zuschauer findet das toll, sollte man nicht beim Protagonisten oder der Show die Ursache für dieses Empfinden suchen. Es gibt in der Serie jedenfalls keineswegs immer eine moralische Rechtfertigung für den Tod, die Striege ist da ein hervorragendes Beispiel.
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Raskir
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Raskir »

@listrathes
Und mir tut es leid dass du dies nicht kannst :)
Viel Spaß aber bei den Kurzgeschichten, waren für mich eh deutlich stärker als die Romane
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Usul
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Re: The Witcher: Erste Staffel der Serie angelaufen; "sehr positive" Nutzer-Wertungen

Beitrag von Usul »

listrahtes hat geschrieben: 29.12.2019 01:06Diesen ideologischen Aspekt spüren Zuseher die auch freiere filmische Darstellungen aus älteren oder kleineren Produktionen gewohnt sind. Ich nenne da für die USA gerne "The Corner" oder "The Wire S1-4) , aus Europa auch unzählige Meisterwerke aber möchte hier nicht den Thread zuschreiben.
Ich hab den Teil mal exemplarisch für deinen Beitrag genommen... und möchte sagen, daß man ältere odere kleinere Produktionen kennen und mögen kann, ohne dieses scheinbar Ideologische, was du in deinem Beitrag ausreichend schilderst, so zu sehen oder so zu empfinden.

Mit anderen Worten: Erfahrung mit Filmen und Serien führt nicht unbedingt dazu, daß man die "Art planwirtschaftlicher Gleichschaltung und große kreative Armut" sieht, die du ansprichst. Es gehört mehr dazu, diese Dinge so zu sehen.
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