Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

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Todesglubsch
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Todesglubsch »

James Dean hat geschrieben: 17.02.2020 23:00 Also Hyperwallet (ein Bezahldienst, der inzwischen zu Paypal gehört) fordert von seinen Nutzern entweder eine beidseitige Fotografie des Personalausweises, des Führerscheins oder des Reisepasses. Kann mir gut vorstellen, dass Twitch, Discord und Co so etwas später auch verlangen müssen.
Aber das ist doch nicht ausreichend! Das beweist nur, dass der Accountersteller den Ausweis einer Person in der Hand hatte und diesen kopieren konnte. Das beweist nicht, dass es sich dabei tatsächlich um diese Person handelt!

Das ist zumindest seit Jahren die Begründung beim Onlineshopping. :D
Doc Angelo
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Doc Angelo »

Zinssm hat geschrieben: 18.02.2020 00:39 Zudem verstehe ich das hier von einigen selbsternannte Grundrecht auf Anonymität nicht. Ist es so schwer mit seinem echten Namen zu etwas zu stehn!?
Es geht nicht unbedingt darum, das man sich wegen dem schämt, was man da zum Internet beiträgt, sondern eher damit, das man sich vor zukünftigen Problemen mit den daraus entstandenen Daten sorgt. Stellt euch mal vor, Hitler hätte auf die Datenbanken von Facebook und Google zurück greifen können. Das ist natürlich ein Extrembeispiel. Es gibt auch noch Werbung und Marketing-Firmen, die solche Daten ausnutzen um einem Produkte unterzujubeln. Oder Parteien und Regierungen, die solche Daten zur Stimmungs- und Meinungsmache einsetzen.

Privatsphäre ist was ganz normales. Die meisten hätten ein Problem, wenn es von heute auf morgen keine Türen mit Schlössern mehr gäbe. Das Internet funktioniert etwas anders als die physikalische Realität, dort hat man allein auf Grund von physikalischen Restriktionen einen guten Überblick über seine Privatsphäre. Im Internet leider nicht. Das ist alles noch recht neu für uns alle. (Ja, das Internet ist Neuland.) Bis sich da eine Technik und/oder Herangehensweise und dazu passende Gesetze heraus gebildet haben, oder bis die Gesellschaft ganz anders mit solchen Daten umgeht, bleibe ich lieber anonym. Ich hab auch ne Weile an der Wikipedia mitgearbeitet mit meinem Klarnamen, so ein bisschen als Selbstexperiment wie das so ist. Ich habe festgestellt, das ich manchmal schon drüber nachgedacht habe, ob ich ein bestimmtes Thema wirklich mit meinem Namen bearbeiten möchte. Immerhin lassen sich damit Aussagen über mich treffen. Einerseits finde ich, man sollte zu dem stehen was man macht. Andererseits gibt es auch gut begründete Bedenken - siehe oben. Am Ende hab ich immer noch ein etwas unsicheres Gefühl was den Klarnamen auf Wikipedia angeht. Das Experiment wars mir auf jeden Fall wert.

Ich denke es wäre eine gute Sache, wenn es Portale gäbe, die nur Konten mit geprüften Klarnamen zulassen, oder Bereiche auf Portalen. Dann kann man sich es selbst aussuchen, ob man nur mit solchen Bestätigten Individuen sprechen möchte oder nicht. In solchen Foren müssen Trolle echt hart aufpassen, denn ein zweites Konto können sie sich nicht erstellen. Das hätte definitiv was. Auch politische Aussagen haben irgendwie ein anderes Gewicht, wenn man weiß sie kommen weder von Trollen, Bots, Manipulierern oder Astroturfern.

Aber das ganze jedem Portal aufzuzwingen, das größer als 2 Millionen Nutzer ist... das finde ich nicht richtig. Wäre eigentlich auch noch interessant, was genau gemeint ist. 2 Millionen Kontoleichen, oder 2 Millionen monatlich aktive Nutzer?
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 18.02.2020 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Kajetan »

Doc Angelo hat geschrieben: 18.02.2020 11:34 Ich denke es wäre eine gute Sache, wenn es Portale gäbe, die nur Konten mit geprüften Klarnamen zulassen, oder Bereiche auf Portalen. Dann kann man sich es selbst aussuchen, ob man nur mit solchen Bestätigten Individuen sprechen möchte oder nicht. In solchen Foren müssen Trolle echt hart aufpassen, denn ein zweites Konto können sie sich nicht erstellen. Das hätte definitiv was. Auch politische Aussagen haben irgendwie ein anderes Gewicht, wenn man weiß sie kommen weder von Trollen, Bots, Manipulierern oder Astroturfern.
*ähem* *hust* :)

Nein, das wird durch eine Registrierungspflicht NICHT verhindert. Ich verweise hier erneut auf Facebook, wo das Problem von Fake News nicht dadurch entsteht, dass man sie dort hochlädt, sondern dass sie ratzfatz in der jeweiligen Filterblase verteilt werden. Abgesehen von der Problematik "Fake News" klar und eindeutig von einer legitimen Meinungsäusserung zu trennen.

Diese Idee ist nichts weiter als eine Kontrollillusion für naive User und naive Politiker und eine Aktivitätsillusion für naive Wähler und faule Politiker. Warum? Weil sie in der Realität unseres Alltags a) schlichtweg nicht funktioniert, b) politische Diskussion erschwert und c) Gewalttaten wie der Lübcke-Mord zunehmen werden.

Diese Idee ist Boomer-Dreck von alten Säcken, weil man dieses ganze Internet-Zeugs-Dingenskirchen immer noch nicht versteht!
Zuletzt geändert von Kajetan am 18.02.2020 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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James Dean
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von James Dean »

Doc Angelo hat geschrieben: 18.02.2020 11:34
Aber das ganze jedem Portal aufzuzwingen, das größer als 2 Millionen Nutzer ist... das finde ich nicht richtig. Wäre eigentlich auch noch interessant, was genau gemeint ist. 2 Millionen Kontoleichen, oder 2 Millionen monatlich aktive Nutzer?
Höchst wahrscheinlich ersteres, weil damit die Unternehmen auch werben, wie z.B. Facebook mit seinen 2 Mrd. Nutzern, von denen wahrscheinlich 1,5 Mrd. irgendwelche Zweitaccounts, Bots oder Karteileichen sind.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Doc Angelo »

Kajetan hat geschrieben: 18.02.2020 12:03...
Ich bin mir gerade nicht so ganz sicher ob wir aneinander vorbei reden. Ich meine eine theoretische Möglichkeit, die tatsächlich verhindert das es Bot- und Zweitkonten gibt, und die zuverlässig sicherstellt, das hinter jedem Konto auch eine tatsächliche Person sitzt. Wie das genau funktionieren kann könnte ich jetzt auch nicht sagen, aber nehmen wir das mal an.

In dem Falle hätten Beiträge eine andere Bedeutung und ein anderes Gewicht. Nicht zu 100%, aber auch nicht zu 0%. Ich denke schon das man das so sagen kann. Warum sollte das vollkommen oder größtenteils wirkungslos sein? Es ist deutlich schwieriger, als Astroturfer niemals aufzufallen, als sich einfach ein neues Konto zu machen oder ein verwaistes Konto zu kaufen.

Wie gesagt, als Option fände ich das interessant. Als Zwang hochgradig problematisch.
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 18.02.2020 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Sunblaster
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Sunblaster »

SethSteiner hat geschrieben: 17.02.2020 18:32
Sunblaster hat geschrieben: 17.02.2020 17:03 Merkwürdig das sich, in einer Zeit in der jeder Google und Facebook verwendet, überhaupt noch jemand darüber aufregt.

Aber wenn es dafür sorgt, das die ganzen Fortnite-Bengel aus den Lobbys der nicht-jugendfreien Online-Shooter verschwinden ,weil sie sich nicht ausweisen können, begrüße ich so ein Gesetz.
Also findest du die Aufweichung von Datenschutz gut, weil du nicht mit Jugendlichen spielen willst? Wow :roll:
Wo wird denn hier der Datenschutz aufgeweicht? Namen, Adressen u.s.w. muss man bei den meisten Plattformen ohnehin bei der Registrierung mit angeben. Jetzt sollen diese Angaben halt verifiziert werden, damit Behörden diese Daten auch für Ermittlungen verwenden können. Das einzige Problem das ich dabei sehe, ist wenn jemand absichtlich falsche Angaben gemacht hat und ihm jetzt eine Sperrung wegen Verstosses gegen die Nutzerordnung droht. Tja... und wen das betrifft der hat selbst schuld.
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Kajetan
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Kajetan »

Doc Angelo hat geschrieben: 18.02.2020 12:16 Wie das genau funktionieren kann könnte ich jetzt auch nicht sagen, ....
Nur durch vollkommene Kontrolle und Überwachung aller Internet-Zugänge. Idealerweise durch eine Abschaffung eines offenen Netzes und Ersatz mit einem Regierungsnetz, welches nur unter Aufsicht benutzt werden darf. Dann gibt es nur noch eine Meinung.
Warum sollte das vollkommen oder größtenteils wirkungslos sein?
Weil, wie schon gesagt, die Existenz von Astroturfern und Trollen nicht das Problem ist, sondern die Naivität und Leichtgläubigkeit vieler Menschen, die nicht in der Lage sind Informationen in einen Kontext einzuordnen, die nicht merken, dass sie mit überprüfbaren Fakten vergackeiert werden, wenn man diese in einen irreführenden Kontext stellt.

Helfen tun hier nur zwei Dinge: Medienkompetenz, um Informationen einzuordnen und ihre Stichhaltigkeit im Kontext einer Aussage zu überprüfen, um eine Meinungsäusserung von einer bewussten Manipulation zu unterscheiden. Und Moderation, wodurch man eine Diskussion von Bullshit frei halten kann, OHNE dabei die Freiheitsrechte der Bürger grundsätzlich zu beschneiden.

Alles andere sind nur Sicherheits- und Kontrollillusionen, wo man glaubt mit Bürokratie und Technik soziologische Probleme lösen zu können. Weil das einfacher und schneller ist als zuerst mühsam Medienkompetenz zu vermitteln und auch nicht so viel Kosten durch Moderation verursacht.
Wie gesagt, als Option fände ich das interessant. Als Zwang hochgradig problematisch.
Es ist eine sinnlose, weil nutzlose Option.

Weisste, ich kenne diese Diskussion seit bald einem Vierteljahrhundert. Schon in den Tagen des seligen Usenet gab es in Deutschland dieses vollkommen sinnlose Gemähre um die Verwendung von Realnamen. Sicher, ich kann nachvollziehen, warum man denkt, dass eine klare Identifizierung dabei helfen kann den Bullshit aus dem Netz zu bekommen. Es wirkt wie eine überzeugende Lösung. Der Punkt ist aber ... sie führt aus besagten Gründen in die Irre. Weil nicht der Manipulator das Problem ist, sondern der Rezipient der Manipulationen.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von SethSteiner »

Sunblaster hat geschrieben: 18.02.2020 12:25
SethSteiner hat geschrieben: 17.02.2020 18:32
Sunblaster hat geschrieben: 17.02.2020 17:03 Merkwürdig das sich, in einer Zeit in der jeder Google und Facebook verwendet, überhaupt noch jemand darüber aufregt.

Aber wenn es dafür sorgt, das die ganzen Fortnite-Bengel aus den Lobbys der nicht-jugendfreien Online-Shooter verschwinden ,weil sie sich nicht ausweisen können, begrüße ich so ein Gesetz.
Also findest du die Aufweichung von Datenschutz gut, weil du nicht mit Jugendlichen spielen willst? Wow :roll:
Wo wird denn hier der Datenschutz aufgeweicht? Namen, Adressen u.s.w. muss man bei den meisten Plattformen ohnehin bei der Registrierung mit angeben. Jetzt sollen diese Angaben halt verifiziert werden, damit Behörden diese Daten auch für Ermittlungen verwenden können. Das einzige Problem das ich dabei sehe, ist wenn jemand absichtlich falsche Angaben gemacht hat und ihm jetzt eine Sperrung wegen Verstosses gegen die Nutzerordnung droht. Tja... und wen das betrifft der hat selbst schuld.
Auf Kommunikationsplattformen muss für gewö-nlich nicht der echte Name und die Adresse angegeben werden. Das braucht man auf Seiten wo du etwas kaufst, damit man weiß wo es hingeht. Darüber hinaus können die Ermittlungsbehörden längst Täter ausfindig machen, dafür braucht es nicht Daten und Verifizierung aller Bundesbürger auf allen Portalen.
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Sunblaster
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Sunblaster »

Kajetan hat geschrieben: 17.02.2020 17:12
Sunblaster hat geschrieben: 17.02.2020 17:03 Merkwürdig das sich, in einer Zeit in der jeder Google und Facebook verwendet, überhaupt noch jemand darüber aufregt.
Ja, dieser Eindruck kann entstehen, wenn man den Unterschied zwischen "Eine soziale Plattform kennt mehr über mich, je mehr ich freiwillig über sie veröffentliche" und "Ich muss mich bei einer staatlichen Stelle registrieren!" nicht erkennen kann.

Aber wenn es dafür sorgt, das die ganzen Fortnite-Bengel aus den Lobbys der nicht-jugendfreien Online-Shooter verschwinden ,weil sie sich nicht ausweisen können, begrüße ich so ein Gesetz.
Geistige Horizonte vom Umfang lediglich der eigenen Nasenspitze sind mit ein Grund für den erbärmlichen Zustand der Welt.
Aber Plattformen wie Steam, Xbox live oder PSN nutzt man doch auch nur freiwillig. Der einzige Unterschied ist das deine Personenangaben bei der Registrierung, jetzt verifiziert werden sollen. Und einen Personalausweis oder Reisepass muss ohnehin jeder haben. Die einzigen die dadurch Probleme bekommen, sind die, die aus zwielichtigen Gründen falsche Angaben gemacht haben.

Ich denk dabei nicht nur an mich. Für die Entwicklung dieser ist es sicherlich auch förderlich, wenn sie nur Spiele spielen, die für ihr Alter geeignet sind.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Doc Angelo »

Kajetan hat geschrieben: 18.02.2020 12:41 Nur durch vollkommene Kontrolle und Überwachung aller Internet-Zugänge. Idealerweise durch eine Abschaffung eines offenen Netzes und Ersatz mit einem Regierungsnetz, welches nur unter Aufsicht benutzt werden darf. Dann gibt es nur noch eine Meinung.
Ich denke da gibt es auch andere Methoden, wie zum Beispiel die Verwendung von asymmetrischer Kryptographie. Natürlich setzt das voraus, das der Benutzer weiß, das er seinen privaten Schlüssel nicht verlieren darf und bei Verlust sofort eben jenen Sperren muss. Bei EC-Karten weiß das jeder, also ist es nicht unmöglich so ein Wissen in die Hände der Nutzer zu geben. Wie gesagt, das alles theoretisch. Das wir leider jetzt noch nicht so weit sind, das weiß ich.
Kajetan hat geschrieben: 18.02.2020 12:41 Medienkompetenz, um Informationen einzuordnen und ihre Stichhaltigkeit im Kontext einer Aussage zu überprüfen, um eine Meinungsäusserung von einer bewussten Manipulation zu unterscheiden. Und Moderation, wodurch man eine Diskussion von Bullshit frei halten kann, OHNE dabei die Freiheitsrechte der Bürger grundsätzlich zu beschneiden.

Alles andere sind nur Sicherheits- und Kontrollillusionen, wo man glaubt mit Bürokratie und Technik soziologische Probleme lösen zu können. Weil das einfacher und schneller ist als zuerst mühsam Medienkompetenz zu vermitteln und auch nicht so viel Kosten durch Moderation verursacht.
Ich kann dir da zustimmen, allerdings hab ich nicht gesagt, das 100% des Problems auf Unklar-Namen zurück zu führen sind und man auf diese Weise sämtliche Probleme der Gesellschaft lösen könnte. Das wäre natürlich vollkommener Quatsch, da hast Du recht.

Du sagst das es absolut gar nichts ändern würde. Das sehe ich einfach ein wenig anders. Da kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein.

Kajetan hat geschrieben: 18.02.2020 12:41 Weil nicht der Manipulator das Problem ist, sondern der Rezipient der Manipulationen.
Also da kann ich nicht zustimmen. Der Manipulator ist Teil des Problems. Klar, wenn ihm keiner glaubt, dann gibt es auch kein Problem. Aber, wir wissen das es so nicht ist.
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Kajetan
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Kajetan »

Doc Angelo hat geschrieben: 18.02.2020 12:56 Also da kann ich nicht zustimmen. Der Manipulator ist Teil des Problems. Klar, wenn ihm keiner glaubt, dann gibt es auch kein Problem. Aber, wir wissen das es so nicht ist.
Es geht hier nicht darum, dass niemand mehr solchen Leuten auf den Leim gehen, sondern dass nicht genug Menschen diesen Leuten auf den Leim gehen sollen, so dass Manipulationsversuche im statistischen Rauschen untergehen. Wenn ich aber den Rezipienten nicht "fester" und "robuster" mache, helfen mir all diese technologischen und bürokratischen Maßnahmen nichts, weil findige Köpfe IMMER eine Lücke in diesen Systemen und Strukturen finden werden. Und dann läuft die Bevölkerung so richtig in die Falle, weil ja jeder davon ausgeht, dass dies jetzt nicht mehr möglich ist.

Wenn nicht sogar solche Systeme und Strukturen gezielt von Regierungen eingeführt werden sollen, um unliebsame Meinungsäußerungen besser in den Griff zu bekommen.

Denn das ist mein persönliches Problem bei dieser Diskussion. Es ist nicht einfach zu erkennen, ob die Sorge über die Manipulationsmöglichkeiten moderner Netzwerke einer echten Sorge um den Erhalt von Demokratie und Meinungsfreiheit entspringt oder schlichtweg dem Bedürfnis lästige Bürger besser in den Griff zu bekommen. Vor allem bei rein technischen und bürokratischen Lösungsansätzen werde ich aus besagten Gründen SEHR hellhörig. Zudem wir wissen, dass Behörden nicht aus Engeln bestehen, sondern fehlerhaften Menschen, welche die hinterlegten Daten zu ganz persönlichen Zwecken mißbrauchen oder Leute bloßstellen, deren politische Meinung ihnen nicht passt.

Je weniger Daten anfallen, umso weniger können diese mißbraucht werden!
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von SethSteiner »

Sunblaster hat geschrieben: 18.02.2020 12:54 Aber Plattformen wie Steam, Xbox live oder PSN nutzt man doch auch nur freiwillig. Der einzige Unterschied ist das deine Personenangaben bei der Registrierung, jetzt verifiziert werden sollen. Und einen Personalausweis oder Reisepass muss ohnehin jeder haben. Die einzigen die dadurch Probleme bekommen, sind die, die aus zwielichtigen Gründen falsche Angaben gemacht haben.

Ich denk dabei nicht nur an mich. Für die Entwicklung dieser ist es sicherlich auch förderlich, wenn sie nur Spiele spielen, die für ihr Alter geeignet sind.
Jugendschutz ist wirklich das unsinnigste Argument, wo es nicht mal eine Opferliste gibt. Wie denn auch, ohne Opfer? Es schadet nicht, Spiele zu spielen die "nicht für das Alter geeignet ist", weil Altersfreigaben allenfalls Näherungswerte und Empfehlungen sind. Vermutlich hat jeder hier Titel gespielt, die angeblich nicht für ihn geeignet sind und es gibt keinen Nachweis, dass irgendjemanden hier etwas geschadet hätte. Ohne Schaden, kann es auch keine "förderliche Entwicklung" geben.
Dein Interesse scheint eher diskriminierender Art zusein, weil du es vermeiden willst, in Spielen kontakt mit Minderjährigen zu haben. Und das ist ungefähr ein genauso gutes Argument um Listen von Bürgern anzufertigen, wie der Unwille mit Schwarzen oder Jugend zusammenzuspielen. Einfach Nonsens. Und wie gefährlich Listen sein können, haben wir historisch im Nationalsozialismus sehen können. Dort hatte man Zugriff auf all die Datenerhebungen aus der Weimarer Republik, von denen man reichlich gebrauch gemacht hat. Dementsprechend müssen die Gründe sehr gut sein, wenn Daten erhoben und abgespeichert werden. Dein Unwille mit Minderjährigen zusammenzuspielen ist alles aber kein ausreichender Grund, warum jeder Namen und Adresse überall angeben sollte.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Kibato »

Diese Daten sollen nicht öffentlich angezeigt werden, sondern nur den Betreibern der Spieleplattform vorliegen, welche die Daten auf Nachfrage z.B. von Ermittlungsbehören weitergeben.
Soso. Mal sehen wann die ersten Dumps im Internet angeboten werden.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Sunblaster »

SethSteiner hat geschrieben: 18.02.2020 14:27
Jugendschutz ist wirklich das unsinnigste Argument, wo es nicht mal eine Opferliste gibt. Wie denn auch, ohne Opfer? Es schadet nicht, Spiele zu spielen die "nicht für das Alter geeignet ist", weil Altersfreigaben allenfalls Näherungswerte und Empfehlungen sind. Vermutlich hat jeder hier Titel gespielt, die angeblich nicht für ihn geeignet sind und es gibt keinen Nachweis, dass irgendjemanden hier etwas geschadet hätte. Ohne Schaden, kann es auch keine "förderliche Entwicklung" geben.
Dein Interesse scheint eher diskriminierender Art zusein, weil du es vermeiden willst, in Spielen kontakt mit Minderjährigen zu haben. Und das ist ungefähr ein genauso gutes Argument um Listen von Bürgern anzufertigen, wie der Unwille mit Schwarzen oder Jugend zusammenzuspielen. Einfach Nonsens. Und wie gefährlich Listen sein können, haben wir historisch im Nationalsozialismus sehen können. Dort hatte man Zugriff auf all die Datenerhebungen aus der Weimarer Republik, von denen man reichlich gebrauch gemacht hat. Dementsprechend müssen die Gründe sehr gut sein, wenn Daten erhoben und abgespeichert werden. Dein Unwille mit Minderjährigen zusammenzuspielen ist alles aber kein ausreichender Grund, warum jeder Namen und Adresse überall angeben sollte.
Vielleicht bin ich ja altmodisch aber wenn mir, ein nach eignen
Angaben 13 Jähriger Black ops 3 Spieler im Detail beschreiben kann wie er den abgetrennten Kopf meiner Mutter vergewaltigt, dann läuft bei so einem was richtig krum oder?
Ich mein das war wiederlich genug, das ich aufgehört habe Black ops zu spielen. Aber vielleicht lieg ich ja auch falsch und sowas ist heutzutage normal.

Und was die Listen angeht: Meinst du die Nazis renne extra zu Sony statt zu deinem Internet-Provider? Du weißt schon der, der deinen Ausweis sehen wollte, als du dein Internetvertrag abgeschlossen hast.
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Re: Bundesratsinitiative zur Identifizierungspflicht von Nutzer von Spieleplattformen

Beitrag von Jondoan »

Scheiß Überwachungsstaat! Ich verlange auch, ab sofort diese nervigen Personalausweis abzuschaffen! Geht doch keinen was an, wie ich heiße, wer ich bin und wo ich wohne! Ist immerhin meine Welt, ihr anderen seid nur Statisten!
Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
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