Da ich DA Origins nie gespielt habe ... wie wurde es da gelöst?
Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Ähnlich wie bei der Witcher Reihe gibt es bei der Dialogwohl (meistens) keine rein guten oder rein bösen Entscheidungen. Welche Wahl du getroffen hast beeinflusst dein Team, da jedes Teammitglied positiv oder negativ auf deine Entscheidung reagieren kann. Alles andere als perfekt und nicht sofort durchschaubar, aber wesentlich besser als auf "gut" oder "böse" zu klicken.
Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Als jemand, welcher das Spiel auch heute noch rauf und runter spielt :
Eigentlich gar nicht, zumindest nicht wirklich erwähnenswert, man kann einen offensichtlich moralisch guten Charakter spielen oder sich hin und wieder wie ein Arschloch benehmen (so RICHTIG böse kann man nicht sein, zumindest nicht meiner Definition nach) aber ein klassiches Gut und Böse-System gibt es nicht, zu beachten gilt eigentlich nur, dass nicht jeder Charakter innerhalb der Gruppe alles gutheißt.
Es herrscht also in gewisser Weise ein Ungleichgewicht, denn Du kannst offensichtlich und eindeutig gut sein, offensichtlich und eindeutig böse jedoch nicht, das Spiel erwartet sogar, dass Du moralisch gut spielst, denn wenn Du Dich die ganze Zeit wie ein Arschloch benimmst, hauen Dir nach und nach die Charaktere ab (oder Du tötest sie), ZU gut kann man aber nicht sein, denn wenn Du den offensichtlich guten Pfad einschlägst, bleiben alle bei Dir.
Zuletzt geändert von Bachstail am 25.02.2020 16:24, insgesamt 3-mal geändert.
- SethSteiner
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Natürlich ist es ein legitimes mittel, ich sage ja nicht, man kann es nicht machen aber deswegen muss man es ja nicht gut finden. Wenn ich die Wahl habe, einen Menschen umzubringen oder davon abzusehen, ist das von vorneherein eine schlechte Auswahlmöglichkeit aber jemanden dafür zu bestrafen, dass er nicht die Option wählt, den Menschen umzubringen einfach nur eine schlechte Message, deren einziger Zweck es zusein scheint, den Spieler zu trollen. Und wenn mich die Entwickler trollen wollen, dann tut es mir leid aber dann kritisiere ich das. Negative Konsequenzen sind an und für sich nicht verkehrt aber wenn es einfach ein "Töte ihn oder töte ihn nicht" ist und dann diese Person am besten ein Partymitglied umbringt, ist das für mich ziemlich mieses Writing. Besser wäre es doch eher sowas zu haben alà Stephen Kings Mr. Mercedes. Ich verfolge einen bösen Menschen und obwohl es ja das richtige ist, dass ich das tue, setzt dieser böse Mensch mich dafür auf die Schußliste, versucht mich zu kriegen und visiert auch die Menschen an die mir nahestehen. Würde ich stattdessen den bösen Menschen nicht verfolgen, mich entscheiden ihn laufen zu lassen, würde mir das erspart bleiben. Dass aber der Böse mich angreift, obwohl ich ihm helfe, wirkt nicht natürlich.Kant ist tot! hat geschrieben: ↑24.02.2020 23:26Das sehe ich anders. Ist doch ein legitimes Mittel. Kommt halt drauf an, wie sinnvoll es umgesetzt wird. Und wenn man einem suspekten Typen zur Flucht verhilft, ist es doch nicht konstruiert, dass daraus negative Konsequenzen erwachsen können. Die Questline von Lautrec aus Dark Souls passt da auch gut rein und die fand ich ziemlich gut. Außerdem können auch aus den besten Intentionen negative Konsequenzen erwachsen. Aus dieser Disparität erwachsen ja generell die beiden grundlegenden Messlatten für Moralphilosophie. Intentionalistisch (wie bei Kant) oder aber konsequentionalistisch (wie bei Bentham, Mill oder allgemein Utilitaristen).SethSteiner hat geschrieben: ↑24.02.2020 16:50 Das ist immer recht interessant also diese langwierigen Konsequenzen aber gleichzeitig empfinde ich sie auch gerne, wie in diesem Beispiel als ziemlich konstruiert. Das hat etwas von "ha, ha der Spieler denkt er tut was gutes aber der wird in zwei Stunden sein blaues Wunder erleben und kann nichts dagegen tun!". Quasi Konsequenzen um ihrer selbst willen, für einen Schockeffekt oder einfach damit ein Redakteur schreibt "dieses RPG bietet echte Konsequenzen!". Besser finde ich da das Element, dass Begleiter ihren eigenen Kopf haben und dann auch mal "tschö mit ö" sagen, wenn sie keinen Bock mehr haben oder einen sogar angreifen. Schwieriger finde ich da die Kotor-Geschichte, dass man die Party quasi mitzieht. Das wirkt im Kontrast wieder unnatürlich.
Von daher hat das für mich nichts mit Verarsche oder Blendwerk zu tun, wenn Developer solche Szenen einbauen. Im Gegenteil, der Umkehrschluss wäre doch total langweilig. Also, dass immer, wenn du es als Spieler gut meinst, daraus auch etwas Gutes bei rumkommen muss.
Das gleiche gilt dann übrigens auch für die Art, wie diese Konsequenzen umgesetzt werden bspw. ohne irgendeine Vorankündigung oder mit einer Zwischensequenz, so dass ich gar keine Möglichkeit habe selbst zu handeln und es mir einfach so präsentiert wird.
- TheoFleury
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Hinzu kommen auch so wichtige Dinge wie ZB. Physik. Kann man die Gegend (semi) zerstören? Rätsel mit physikalischen Elementen? Da gäbe es unglaublich viele Impulse der Kreativität? Oder Sportspiele: Soviel gescripteter Schrott und veralteter Gameplay Code wie ZB. in Madden ist ein Armutszeugnis 2020. Sieht man sich die Videos von RaynMoody auf Youtube an dann weiß man Bescheid. Betrifft aber nicht nur Madden, wobei das eben das schlimmste/extremste/negativste Beispiel ist.Kajetan hat geschrieben: ↑25.02.2020 10:04Disco Elysium existiert ... wird aber wohl kaum große Impulse in den Mainstream abgegeben, weil die dafür nötige Arbeit nichts ist, was unmittelbar Einfluss auf den Umsatz hat. Da zählt heute immer noch mehrheitlich und überwiegend Optik.
Das ist wie mit KI. Wir könnten längst Spiele mit überzeugender KI haben, die auf natürliche Weise, inklusive unvorhergesehener Überraschungen, auf unsere Aktionen reagiert, aber auch hier ist das kein Feature welches die Leute dazu bringt en masse die Kreditkarte zu zücken. Deswegen findest Du weiterhin nur simple Skripte mit fest definierten Aktionsmustern.
Schade das auf KI und Physik auf ca. PS2 Niveau steckengeblieben ist. Anscheinend ein unwichtiges Thema in der Spielebranche....
Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Nicht in der Spielebranche ... bei uns, den Kunden! Eine geile Graphik ist weiterhin DAS entscheidende Kaufkriterium, alles andere ist nebensächlich bis vollkommen irrelevant. All die Prozessorpower neuer Konsolen dient nur der Verbesserung der Optik. Weil es das ist, was die überwältigende Mehrheit der Kunden will. Geiles Blingbling!TheoFleury hat geschrieben: ↑26.02.2020 08:14 Schade das auf KI und Physik auf ca. PS2 Niveau steckengeblieben ist. Anscheinend ein unwichtiges Thema in der Spielebranche....
All das, was Du gerne substanziell verbessert sehen möchtest, wird erst dann großflächig kommen, wenn die Optik 100% fotorealistisch ist und keine Schrauben mehr übrig bleiben, an denen man drehen könnte.
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Ich finde das ganze Konzept von "gut" und "böse" Unfug.
Bessere Rollenspiele konfrontieren mich mit Situationen in denen es viele Wege zum Ziel gibt und nicht die klar gute "Ich bin ein Held und rette die Welt" und dann noch die klar böse "Ich bin das größte Arschloch der Welt, weil... böse eben".
Ein simples "gut" und "böse" ist aber einfach billiger zu schreiben. Gutes Writing ist eben nicht einfach und das kann auch nicht jeder.
Bessere Rollenspiele konfrontieren mich mit Situationen in denen es viele Wege zum Ziel gibt und nicht die klar gute "Ich bin ein Held und rette die Welt" und dann noch die klar böse "Ich bin das größte Arschloch der Welt, weil... böse eben".
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Und das wird es vermutlich niemals geben, erst mit nem Holodeck.
- TheoFleury
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Re: Mass-Effect-Trilogie: Paragon oder Renegade? Über 90 Prozent der Spieler wählten "Paragon"
Oder es kommen gutmütige Aliens aus ferner Galaxie zu uns , und hinterlassen uns zufälligerweise Nano-Prozessoren und [Unbekanntes Element] Grafikkarten mit endlos Speicher das frei verfügbar ist für jeden. Nicht zu vergessen 64 K Monitore die die Realität 1:1 abbilden können was Farbe, Kontrast usw angeht.
Dann wäre ein Spiel möglich das Red Faction (Zerstörung) , FEAR (KI) , Portal (Physikalische Rätsel, Puzzles) , Witcher 3 (Charaktere) , Crysis (Grafik) in einem vereint (Natürlich upgedatet) und dann hätten wir auch ein Civilisation 6 mit logisch nachvollziebarer KI die adaptiv ist oder wir hätten ..... Und wenn, und aber.... Ach lassen wir das Und schwelgen in Fantasien darüber was 2020 schon alles möglich wäre in Sachen Games
Konsumenten sind irgendwie Spaßbremsen....
Zuletzt geändert von TheoFleury am 27.02.2020 06:55, insgesamt 1-mal geändert.