Also ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu ab.
Vorweg:
Ich hab das Remake durch, hab jede Nebenquest mitgenommen und komme auf 58 Std. Spielzeit. Allerdings lief da auch mal die Konsole während ich mit dem Hund unterwegs war oder beim essen weiter. Außerdem hab ich tatsächlich ganz im FF-Fieber alles suuper gründlich abgesucht um ja nichts zu verpassen.
Das Episodenmodell:
Die Teilung in Episoden ist definitiv absolut kacke -Punkt- Es killt einfach komplett den FF-Flair, wenn ich nach knapp 60 Std. Spielzeit mit einem FF durch bin und dann auch noch weiß, dass es jetzt erst richtig losgehen müsste -__- (übrigens war der "Bosskampf" am Ende komplett lahm
)
Für mich wirkt es schon ein wenig so als hätte SE partielles Recycling einer alten Legende für sich entdeckt und melkt die untote Cashcow jetzt bis sie auseinander fällt.
Für mich ist ein Final Fantasy mit 60 Std. einfach kein Final Fantasy. Da interessiert es mich auch absolut nicht, ob das für andere Vollpreistitel eine normale Spielzeit ist. Zumal die 60 Std wirklich nur durch den gründlichen Spielstil und das "nichts auslassen wollen" zustande kommen. Da fehlt am Ende einfach dieses "das war episch" Gefühl.
Das Schlauchsystem Midgar:
Es ist leider absolut wahr, dass die gesamte Stadt nur aus einer relativ geringen Anzahl von Schläuchen besteht. Es kommt auch nicht wirklich das Gefühl auf in einer "Metropole" unterwegs zu sein. Die sterile Welt mit ihren repetitiven beweglichen Elementen kommt dann noch erschwerend hinzu.
Man hat oft ein wenig das Gefühl ein für die PS4 aufgehübschtes PS3 game zu zocken. Fällt der Blick mal von einer erhöhten Position auf die Umgebung ensteht kein wow-Effekt, vielmehr denkt man "hmm ok, ganz nett", mehr aber auch nicht.
Das Kampfsystem und KI:
Also ich hätte auf jeden Fall richtig Bock auf ein rundenbasiertes KS gehabt, aber ich muss zugeben, dass das Action-KS schon Laune macht. Problematisch ist nur die KI der Teammates. Die sind grundlegend komplett inkompetent und können ohne permanente Steuerung wirklich gar nichts richtig machen. Zum Teil sind sie sogar stark selbstmordgefährdet und laufen (Aerith) ohne jeglichen Sinn und Verstand in die Gegner rein, anstatt einfach zu zaubern. Wechselt man den Char kann es schon mal passieren, dass man ihn abseits des eigentlichen Kampfes findet, wie er die Luft blockt. Und dann gibt es natürlich noch die Kämpfe, in denen man einen Charakter nicht sicherer umbringen kann, als durch das selbst spielen. Denn jetzt konzentrieren sich alle Attacken nur noch auf ihn und zack is er weg -____-
Allerdings muss ich hier nochmal ausdrücklich erwähnen, dass ich das Spiel seit Release über die Osterfeiertage richtig durchgesuchtet hab. Also irgendwas muss schon richtig gelaufen sein sonst wäre es niemals dazu gekommen. Es hat wirklich richtig Spaß gemacht trotz aller Schwächen.
Der fade Beigeschmack ensteht hauptsächlich durch das extrem schlauchige Leveldesign (ich hab FFX geliebt, aber fuck das waren PS2 Zeiten), die bedrückende "unter der Platte - Atmosphäre" und den unbefriedigenden Cliffhänger, bedingt durch den Episodenbullshit. Und mal ehrlich.. Das wäre definitiv anders gegangen. Das beweisen schon epische Titel wie The Witcher 3, der meiner Meinung nach wirklich alles richtig gemacht hat, in einer gefühlt riesigen frei begehbaren Spielwelt.
Wenn der zweite Teil dann noch aus "breiteren" Schläuchen besteht, die eine pseudo offene Welt vorgaukeln sollen auf die ich jetzt nochmal drei Jahre warten muss dann kotz ich im Kreis.
Viele Dinge sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß und hätten besser gemacht werden müssen (!), wenn ich dick Remake vorne drauf schreibe (und damit meine ich sicher nicht das Content aufblähen mit uninspirierten side quests..)