Wer ist denn der Spieletester, dass seine Meinung mehr zählt als die eines Nicht-Spieletesters? Warum sollte von seiner Meinung eine "Grundwertung" ausgehen? Weil er viele Spiele gespielt hat? Haben andere auch. Weil er Journalismus studiert hat? Haben andere auch. Ist es notwendig viele Spiele gespielt zu haben oder Journalismus zu studieren, um ein Urteil über ein Spiel fällen zu können?Ryan2k6 hat geschrieben: ↑27.04.2020 12:15 Naja, worin du aber schon unterscheiden musst, ist Spieletester und Spieler. Dass für dich schon die falsche Haarfarbe einer Figur dazu führen kann, dass Spiel mit 50% abzuschreiben, überspitzt gesagt, ist ja etwas anderes, als bei einem Spieletester. Da erwarte ich, wenn das Spiel kein Bugfest oder völlig unspielbar ist, schon eine gewisse "Grundwertung", die dann je nach Spielerlebnis eben entsprechend erhöht wird.
Hast du schon mal eine komplette Softwarekatastrophe mit 80 oder 90 als Wertung gesehen? Oder andersrum, Spiele die vernünftig funktionieren und solides Gameplay bieten mit einer 40?
Im Übrigen, weiß ich genau worauf du hinaus willst, sehe es aber anders.
Das ist ganz gefährlich, was Du machst, denn Du sagst, dass eine Meinung mehr wert ist als andere. Das ist aber einfach nicht so. Keine Meinung wird am Ende eine objektive, allgemein gültige Wahrheit ausdrücken.
Wenn ich der Meinung bin, dass Witcher ein schlechtes Spiel ist, weil sich Geralts graue Haare heftig mit der bunten Ausgestaltung der Welt beißen und das Spiel deshalb 40% wert ist, dann ist das so. Das heißt, dass Witcher nicht für alle geltend 90% verdient, denn es gibt diese eine Person, die das anders gewichtet und anders sieht.
Ein anderes Beispiel ist Death Stranding. Hier herausragend bewertet, ich sehe das Spiel auch sehr positiv. Jemand, der mit den grundlegenden Gameplaymechaniken nichts anfangen kann, kann der Meinung sein, dass es nicht mal 40% wert und ein Totalausfall ist.
Deshalb kann man von einem Spieletester keine objektiven Feststellungen oder auch keine "Grundwertung" erwarten. Nie und nimmer! Das würde sich auch kein Tester anmaßen. Trotzdem kommt es für viele, wie auch für dich, so rüber. Es wird einfach missverstanden! Und deshalb müssen sich die Magazine dieser Verantwortung so sehr bewusst sein und sehr aufpassen. Sich immer die Frage stellen: testet denn die richtige Person das Spiel? (bei Doom 2016 oder hier bei FF7R in meinen Augen nicht gegeben!), Kann ich vielleicht noch andere Meinungen in den Test und auch in die Gesamtwertung einfließen lassen usw.? Da hat die Presse und auch 4P noch viel Luft nach oben. Darauf sollte man sich konzentrieren und nicht auf die Nebenkriegsschauplätze. Dann würden auch mehr Leute wieder auch zum Abo greifen.