Wulgaru hat geschrieben: ↑03.06.2020 05:41
Jemand der in seinem Alltag rassistischer Diskriminierung ausgesetzt ist, empfindet es als Hohn, wenn jemand sagt das er keine Farben sieht
A = Man macht keinen Unterschied zwischen Hautfarben. Alle Menschen sind für einen gleich.
B = Man glaubt, das es keinen Rassismus mehr gibt.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann setzt Du hier A mit B gleich. A=B. Diesen Vorwurf hab ich hier jetzt schon öfter gehört, gegenüber mir und auch anderen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie man auf diese Idee kommen kann.
Und wenn ich dich falsch verstanden habe... warum dann "Hohn"? Was ist daran schlecht wenn man selbst keinen Unterschied macht - wenn man gleichzeitig die Situation das andere das tun klar erkennt und an einer Lösung interessiert ist und an einer Lösung arbeitet?
Wulgaru hat geschrieben: ↑03.06.2020 05:41
Daraus entsteht dann natürlich eine kulturelle Identität, in der man sich über seine Hautfarbe definiert wahrnehmen kann, weil man darüber von der Gesellschaft definiert wird.
Das ist dann aber eine Form von Fremdbestimmung. Nicht, das ich das nicht verstehen könnte. Wir sind alle nur Menschen. Ja, man wird von manchen anderen über die Hautfarbe definiert. Auch institutioneller Rassismus hat da seinen Anteil dran. Aber das muss man alles nicht für sich selbst übernehmen.
Und wenn Du mich fragst, dann sollte man das auch nicht, weil eine Trennung nach Hautfarbe sinnlos und falsch ist. Und weil jede Vertiefung und Bestärkung dieser Trennung ein Schritt in die falsche Richtung ist.
Wulgaru hat geschrieben: ↑03.06.2020 05:41
Es ist also keineswegs ein Widerspruch. Das gleich zu setzen lässt für meine Begriffe einfach eine gewisse Denkfaulheit erkennen, die nicht differenzieren mag. Ob bewusst oder unbewusst ist immer schwer zu beurteilen.
Ich habe über dieses Thema, das Thema Rassismus und wie man damit umgeht und was man als Gesellschaft und auch als einzelner Mensch machen kann, wirklich viel nachgedacht. Und damit meine ich WIRKLICH viel. Genau genommen hasse ich es manchmal das mich solche Gedanken nicht loslassen und ich immer wieder über Dinge nachdenken muss, die ich noch nicht durchdrungen habe. Das betrifft auch andere Themen.
Ich weiß nicht ob Du Denkfaulheit wortwörtlich meinst, oder ob das nur ein anderes Wort für "dumm" sein soll, aber ich kann dir sagen, das Du dich hier etwas zu leichtfertig solcher Begriffe bedienst. Und das ist mir schon öfter in diesem und anderen Themen aufgefallen. Wer nicht der aktuellen und zeitgenössischen Rassismusbekämpfungs-Methode zustimmt, der ist entweder böse oder dumm. Das hilft ehrlicherweise nicht wirklich die Situation zu entspannen. Muss sowas sein?
Ich habe meine Ansicht nicht, weil ich zu wenig nachdenke, und auch nicht, weil mir das alles egal ist und ich "nichts davon wissen will". Genau das Gegenteil ist der Fall.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.