shakeyourbunny hat geschrieben: ↑08.06.2020 07:28Und was die ganzen Black Lives Protester angeht, hoffentlich haben diese da auch mitbekommen, was die jetzt so auf den Tisch legen oder fordern:
- Leute werden dazu animiert, öffentlich vor Schwarzen zu knien.
- Leute werden dazu animiert, Schwarze die Füsse zu waschen.
- Diese fordern, daß die Polizei aufgelöst werden soll oder mindestens eingeschränkt oder Geldmittel dafür stark reduziert.
- bei dem 75jährigen, der von der Polizei geknüppelt wurde (trotzdem nicht OK), ist rausgekommen, daß er im Vorfeld rumgestanden ist und Leute aufgestachelt hat.
- "unterstützende" Firmen wie LEGO haben ein Rundschreiben an ihre Händler gemacht, wo sie sämtliche Baukästen einziehen wollen, wo Polizei, Feuerwehr und Krankenwägen vorkommen.
- diese BLM Leute fordern, daß sämtliche Filme und Produktionen, wo Polizei vorkommt, eingestellt werden oder aus dem (Streaming)programm genommen werden sollen, da sonst Polizeiunterstützer.
Auch hier gilt: Das sind die Folgen von allem, was bisher vorgefallen ist. Und wenn sie teilweise so extrem ausfallen, wie z.B. bei der Abschaffung der Polizei, dann ist es einfach nicht ausreichend, sich hinzustellen und zu sagen, daß das nicht so toll ist. Wenn selbst der Stadtrat von Minneapolis - also offensichtlich die Mehrheit der Leute dort - die Polizei in der Stadt als nicht reformierbar erachtet und durch eine neue, stärker in die Stadtgesellschaft eingebundene Ordnungskraft ersetzen will, erst recht nicht.
Zumal doch ständig gefragt wird, wie sich denn was ändern soll. SO ändern sich die Zustände. Indem die Menschen gegen die geltenden Zustände aufbegehren - und dann was geändert wird. Ob es zum Guten oder Schlechten ist, wird sich zeigen. Aber alleine die Vorstellung, daß eine Stadt die Polizei quasi ersetzen möchte, ist schon eine erstaunliche Entwicklung. Eine positive zudem. Auch in Deutschland hat die Polizei genug Dreck am Stecken, daß man sich überlegen könnte, wie man die verkrusteten Machtstrukturen in der Exekutive aufbrechen könnte.
Zum Thema "Schubladen":
Haben wir oft genug durchgekaut, daher die Kurzfassung: Ja, der Mensch kategorisiert ganz automatisch, weil er ohne solch eine Vereinfachung der Einflüsse, die auf ihn niederprasseln, den Verstand verlieren bzw. überhaupt nicht richtig einsetzen würde. Das macht jeder Mensch.
Und ganz besonders macht das jeder Mensch in Bezug auf andere Menschen. Entsprechende psychologische Studien zeigen auf, daß selbst unscheinbarste Aspekte zur unbewußten Gruppeneinteilung von Menschen reichen - und diese Gruppen dann auch als so wahrgenommen werden. Selbst eine einfache und zufällige Einteilung in "A" und "B" führt schon zu sozialpsychologischen Gruppeneffekten.
D.h. es ist völlig sinnlos zu wollen, daß man nicht in Schubladen denken soll. Die Frage ist: Wie handhaben wir diese Schubladen? Wenn sich jemand im Allgemeinen so verhält, daß er größtenteils in die Schublade "links" oder "rechts" eingeordnet werden kann, so ist das einfach nicht von der Hand zu weisen. Und ich sehe auch kein Problem darin. Zu einem Problem wird es, wenn man AUSSCHLIESSLICH nach dieser einer Schublade agiert oder reagiert. Ich habe kein Problem damit, mich selbst in die Schublade "links" einzuordnen. Wohlwissend, daß diese Schublade nicht jeden Aspekt meines Lebens bestimmt. Genauso wie die Schublade "rechts" einen Menschen nicht vollumfänglich beschreibt.
Mit anderen Worten: Das Problem sind nicht die Schubladen, sondern die Fehlvorstellung von Menschen, daß diese Schubladen exklusiv sind. Aber nur weil es solche Fehlvorstellungen gibt, werde ich nicht darauf verzichten, das Schubladendenken einzusetzen.