The Last Of Us Part 2 - Test

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Ziegelstein12
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Ziegelstein12 »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:55 Klingt nach Veteran? Dann empfehle ich "Schwer"; lässt sich ändern.
Ist schwer der letzte schwierigkeitsgrad nicht überlebender? Ich hab auf schwer angepeilt, weil überlebender zwar mega atmosphärisch war, aber irgendwann ist es dann wegen der ressourcen knappheit zu trial & error geworden.

Aber zwei Fragen hätte ich noch:
1. Ist es notwendig left behind zu spielen?
2. wisst ihr irgendwas zu den digitalen goodies wie avatare und wallpaper? Ist bei den avataren Joel dabei? Im PSN webshop gibts dazu leider nichts.
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Danke an Sir Richfield an der Stelle :)
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Das Miez
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Das Miez »

Wenn ich mir anschaue, was man heutzutage in Kriegsspielen, Agententhrillern etc. (aber auch generell, wo es thematisiert wird) immer noch unter Gewalt und Tod versteht, komme ich mir mitunter vor wie in einer Welt ignoranter Wohlstandsverwahrloster. Als ob Genickbrüche mit einem eleganten Drehen und lieblichem Knacksen ablaufen würden und Headshots sowie Messerstiche stets saubere Moves im Bruchteil von Sekunden wären. :roll: Tut euch mal einen Gefallen und seid demnächst beim Sterbevorgang eurer ältesten Familienmitglieder mal live dabei oder spielt mal mit dem Gedanken, euch euer Mittagessen selbst zu "erlegen". Nope, ich bin nicht Vegetarier.
...

So. Sorry für den z. Tl. bewusst übertriebenen rant. ;)

Disclaimer: Zielgruppe, USK, Verkaufszahlen, Gewalt als "Stil", Spielbarkeit / Zugänglichkeit, Tradition von Spielereihen etc. müssten im oberen Kontext schon mitdiskutiert werden, ja.

Ich für meinen Teil bin gespannt auf nächste Woche und das in diversen Tests suggerierte Versprechen, mit einer oftmals angewiderten und ablehnenden Haltung der Story folgen zu müssen. Hauptsache, ich muss mich nicht mit "Ey, die haben grad die Leute hingerichtet, dafür müssen sie sterben!" oder künstlich angehäuften Notwehrsituationen begnügen.

Eins der eher seltenen Male, in denen ich lange Zeit mit Entscheidungen, Handlungen und Konsequenzen hadern musste, war die Endphase von Fallout 4. Verraten und Morden ohne das "befreiende" Gefühl zu haben, dass sämtliche Mittel der Diplomatie erschöpft wurden, tun schon weh.
Zuletzt geändert von Das Miez am 13.06.2020 22:21, insgesamt 5-mal geändert.
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Beksinski
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Beksinski »

Ziegelstein12 hat geschrieben: 13.06.2020 22:07
4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:55 Klingt nach Veteran? Dann empfehle ich "Schwer"; lässt sich ändern.
Ist schwer der letzte schwierigkeitsgrad nicht überlebender? Ich hab auf schwer angepeilt, weil überlebender zwar mega atmosphärisch war, aber irgendwann ist es dann wegen der ressourcen knappheit zu trial & error geworden.

Aber zwei Fragen hätte ich noch:
1. Ist es notwendig left behind zu spielen?
2. wisst ihr irgendwas zu den digitalen goodies wie avatare und wallpaper? Ist bei den avataren Joel dabei? Im PSN webshop gibts dazu leider nichts.

Das "schwer" bezieht sich auf Jörgs Empfehlung für den 2. Teil.
"Überlebender" war 4/5 beim 1. Teil. 5/5 heisst "erbarmungslos".
Ich liebe den Gesang der Vögel und kann viele Blumen beim Namen nennen.
Gesichtselfmeter
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Das Miez hat geschrieben: 13.06.2020 22:13 Wenn ich mir anschaue, was man heutzutage in Kriegsspielen, Agententhrillern etc. (aber auch generell, wo es thematisiert wird) immer noch unter Gewalt und Tod versteht, komme ich mir mitunter vor wie in einer Welt ignoranter Wohlstandsverwahrloster. Als ob Genickbrüche mit einem eleganten Drehen und lieblichem Knacksen ablaufen würden und Headshots sowie Messerstiche stets saubere Moves im Bruchteil von Sekunden wären. :roll: Tut euch mal einen Gefallen und seid demnächst beim Sterbevorgang eurer ältesten Familienmitglieder mal live dabei oder spielt mal mit dem Gedanken, euch euer Mittagessen selbst zu "erlegen". Nope, ich bin nicht Vegetarier.
...

So. Sorry für den z. Tl. bewusst übertriebenen rant. ;)

Disclaimer: Zielgruppe, USK, Verkaufszahlen, Gewalt als "Stil", Spielbarkeit / Zugänglichkeit, Tradition von Spielereihen etc. müssten im oberen Kontext schon mitdiskutiert werden, ja.

Ich für meinen Teil bin gespannt auf nächste Woche und das in diversen Tests suggerierte Versprechen, mit einer oftmals angewiderten und ablehnenden Haltung der Story folgen zu müssen. Hauptsache, ich muss mich nicht mit "Ey, die haben grad die Leute hingerichtet, dafür müssen sie sterben!" oder künstlich angehäuften Notwehrsituationen begnügen.

Eins der eher seltenen Male, in denen ich lange Zeit mit Entscheidungen, Handlungen und Konsequenzen hadern musste, war die Endphase von Fallout 4. Verraten und Morden ohne das "befreiende" Gefühl zu haben, dass sämtliche Mittel der Diplomatie erschöpft wurden, tun schon weh.
Ich sagte es ja bereits: Gewalt in der/ als Unterhaltung ist unser Methadon für Gewaltentzug. Jedes Naturvolk-Kind hat mit 4/5 Jahren dabei zugesehen wie ein Tier gehäutet und ausgenommen wird und wird in jungen Jahren zur Jagd mitgenommen. "Natur "beinhaltet halt auch immer Gewalt, denn auf unserem Planeten haben zu keiner Zeit nur Pflanzenfresser gelebt. Katzen werden geboren -und so knuffig das aussehen mag-sobald der Körper es zulässt, trainieren sie das Töten.
Wir Menschen bilden Zivilisationen und Im Begriff "Zivilisation", steckt ja auch nicht ohne Grund das Wort "Zivil", was impliziert, dass eine menschliche, zivilisiere Gesellschaft im Gegensatz zum z.B. zu einem Rudel, Gesellschafts-Teile hat, die von jeglicher Gewaltausübung ausgenommen werden können. Bei den Löwen jagen hauptsächlich die Weibchen, die Männchen tragen blutige Revierkämpfe aus...alle müssen ran. Wir Menschen hatten irgendwann den Luxus nur die jungen Männer aktiv zur Gewaltausübung loszuschicken. Der Reiz an Gewalt ist schlicht nicht wegzureden und dieses Phänomen in eine Ethik einzubetten, halte ich für sehr problematisch. So etwas artet dann schnell in vermessene Hochnäsigkeit aus, wie man sie zur Kolonialzeit erlebt hat, wo der Begriff "Zivilisiert" dann gerne mal entfremdet wurde.
Ich persönlich habe das ein gewisses Vertrauen in meine Mitmenschen: Wenn jemand sagt, er fühlt sich gut unterhalten, wenn in einem Film die Gliedmaßen umherfliegen, lege ich gar kein Wertesystem an, denn aus meiner Erfahrung heraus haben solche Leute nie diesen Reiz in das real life getragen. Sollte ich diese Erfahrung einmal machen, kann ich meine Meinung revidieren.
LucasWolf
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von LucasWolf »

Ziegelstein12 hat geschrieben: 13.06.2020 22:07
4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:55 Klingt nach Veteran? Dann empfehle ich "Schwer"; lässt sich ändern.
Ist schwer der letzte schwierigkeitsgrad nicht überlebender? Ich hab auf schwer angepeilt, weil überlebender zwar mega atmosphärisch war, aber irgendwann ist es dann wegen der ressourcen knappheit zu trial & error geworden.

Aber zwei Fragen hätte ich noch:
1. Ist es notwendig left behind zu spielen?
2. wisst ihr irgendwas zu den digitalen goodies wie avatare und wallpaper? Ist bei den avataren Joel dabei? Im PSN webshop gibts dazu leider nichts.
Joel ist dabei. Hab digital deluxe vorbestellt, Avatare sind bereits frei.

Hat den look vom gezeichneten steelbook Cover.
Tl0v-Kaba
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Tl0v-Kaba »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:53 @LucasWolf: Wir überlegen, ob wir nach Release dazu einen Talk machen, wenn mehr Redakteure wissen, worum es geht.
Ultima89 hat geschrieben: 13.06.2020 20:46 Die Frage ist nur, was noch kommen soll, wenn wir alle Perversitäten und Extreme in Spielen erlebt haben. Wenn wir oft genug in Spielen betrogen, gemordet, gestohlen, vielleicht auch vergewaltigt haben.
Lies erstmal die Bibel, diesen etwas längeren Prolog zur Nächstenliebe, den man Altes Testament nennt. Der kommt mit seinen Leichenbergen und Hassausbrüchen locker über alle Perversitäten, die digital dargestellt werden - und meint es auch noch ernst.

Nur am Rande: Bei Ghost of Tsushima haben wir nicht von der Tierwelt geschwärmt, das war ein anderer Kontext.
Ui, jetzt wird’s ja gänzlich albern. Hinweise auf unnötige Geschmacklosigkeiten in medialen Erzeugnissen mit einem „aber, aber DIE BIBEL! Die is total brutal!!“ zu kontern, das haben zuletzt vor 20 Jahren meine Freunde auf dem Schulhof bei der Diskussion irgendwelcher Gore-Filme gemacht.

Es war und ist immer der gleiche Widerspruch in den sich vermeintlich nachdenklich-kultivierte Verteidiger irgendwelcher expliziter Gewaltdarstellungen verheddern: Eben war das erbarmungslose Draufhalten auf massakrierte Gegner noch ganz wichtig als aufklärerischer Akt gegen die grässliche „Fratze der Gewalt“, dann aber irgendwie doch nicht mehr und die „meisterhaft animierten“ Gefechte haben ganz doll Spaß gemacht. Erschütternd sind jetzt nurmehr die „Perspektivwechsel“ in der Erzählung. Ja, was denn nun? Wozu braucht es denn dann den ständig steigenden Realitätsgrad in einem solchen Gewalt-Voyeurismus?

Meiner Ansicht nach braucht es den eben nicht. Auch nicht um bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichten (auch über Gewalt) zu erzählen.
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Beksinski
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Beksinski »

Tl0v-Kaba hat geschrieben: 13.06.2020 23:34
4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:53 @LucasWolf: Wir überlegen, ob wir nach Release dazu einen Talk machen, wenn mehr Redakteure wissen, worum es geht.
Ultima89 hat geschrieben: 13.06.2020 20:46 Die Frage ist nur, was noch kommen soll, wenn wir alle Perversitäten und Extreme in Spielen erlebt haben. Wenn wir oft genug in Spielen betrogen, gemordet, gestohlen, vielleicht auch vergewaltigt haben.
Lies erstmal die Bibel, diesen etwas längeren Prolog zur Nächstenliebe, den man Altes Testament nennt. Der kommt mit seinen Leichenbergen und Hassausbrüchen locker über alle Perversitäten, die digital dargestellt werden - und meint es auch noch ernst.

Nur am Rande: Bei Ghost of Tsushima haben wir nicht von der Tierwelt geschwärmt, das war ein anderer Kontext.
Ui, jetzt wird’s ja gänzlich albern. Hinweise auf unnötige Geschmacklosigkeiten in medialen Erzeugnissen mit einem „aber, aber DIE BIBEL! Die is total brutal!!“ zu kontern, das haben zuletzt vor 20 Jahren meine Freunde auf dem Schulhof bei der Diskussion irgendwelcher Gore-Filme gemacht.

Es war und ist immer der gleiche Widerspruch in den sich vermeintlich nachdenklich-kultivierte Verteidiger irgendwelcher expliziter Gewaltdarstellungen verheddern: Eben war das erbarmungslose Draufhalten auf massakrierte Gegner noch ganz wichtig als aufklärerischer Akt gegen die grässliche „Fratze der Gewalt“, dann aber irgendwie doch nicht mehr und die „meisterhaft animierten“ Gefechte haben ganz doll Spaß gemacht. Erschütternd sind jetzt nurmehr die „Perspektivwechsel“ in der Erzählung. Ja, was denn nun? Wozu braucht es denn dann den ständig steigenden Realitätsgrad in einem solchen Gewalt-Voyeurismus?

Meiner Ansicht nach braucht es den eben nicht. Auch nicht um bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichten (auch über Gewalt) zu erzählen.

Deiner Ansicht nach, brauch es das nicht. Genau.
Und wer nimmt dir jetzt die Super Mario Sunshines weg?
Lass das doch bitte jeden selbst entscheiden, anstatt hier als moralische Instanz aufzutreten.
Wer bist du denn, diktieren zu wollen, wieviel virtueller Gewalt man erleben darf?

Darüberhinaus, grenzwertig lachhaft, ein unsägliches, mitunter menschenverachtendes Machwerk wie die Bibel, hier zu verteidigen. Was hast du Jörg inhaltlich denn hierbei entgegenzusetzen?

Habe langsam den Eindruck, einige hier sind getriggert, weil sie es nicht ertragen, dass religiöser Fanatismus im Spiel thematisiert wird, durch welchen sie sich eigentlich, auf die ein oder andere Weise, repräsentiert sehen.
Ich liebe den Gesang der Vögel und kann viele Blumen beim Namen nennen.
LucasWolf
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von LucasWolf »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:53 @LucasWolf: Wir überlegen, ob wir nach Release dazu einen Talk machen, wenn mehr Redakteure wissen, worum es geht.
Würde mich drüber freuen, denn dann könnte es nochmal richtig spannend werden. Gerade bei diesem Game.


Danke dir fürs antworten.

Edit: zitieren ging schief, ich entschuldige. Kann ein mod gerne fixen.
Zuletzt geändert von dx1 am 14.06.2020 00:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Progame
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Progame »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 13.06.2020 23:01 Ich sagte es ja bereits: Gewalt in der/ als Unterhaltung ist unser Methadon für Gewaltentzug.
Exzellente Aussage.
Das trifft es dermaßen präzise. Wenn ein Mensch, der den richtigen Stoff abbekommen hat, z.B. nen üblen Hundebiss in Real, glaubt hier irgendjemand, dass der das noch in nem Game sehen will? Oder ne Frau, die vergewaltigt wurde, so ne Szene in nem Film sehen will - und sei es auch nur angedeutet, wie bei Tarantino?

Das ist doch der Punkt. Wenn jemand bestimmte Gewalt in nem Spiel akzeptabel findet, liegt das schlicht daran, dass er eben solche noch nicht in der Wirklichkeit am eigenen Leib erleben musste, oder zumindest noch nicht genug davon abbekommen hat. Das soll kein Vorwurf sein! Es ist gut, wenn man keine Scheiße erleben musste. Aber anscheinend braucht der Mensch so ne "Borke" an der er sein "Fell" reiben kann, wenn er in einer zivilisierten Welt aufgewachsen ist. Urgeschichtlich betrachtet war wohl ein Fehlen der Borke, dem heutige Wohlstandsmenschen ausgesetzt sind, kaum ein Problem.
Zuletzt geändert von Progame am 14.06.2020 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Tl0v-Kaba »

Beksinski hat geschrieben: 13.06.2020 23:57
Tl0v-Kaba hat geschrieben: 13.06.2020 23:34
4P|T@xtchef hat geschrieben: 13.06.2020 20:53 @LucasWolf: Wir überlegen, ob wir nach Release dazu einen Talk machen, wenn mehr Redakteure wissen, worum es geht.



Lies erstmal die Bibel, diesen etwas längeren Prolog zur Nächstenliebe, den man Altes Testament nennt. Der kommt mit seinen Leichenbergen und Hassausbrüchen locker über alle Perversitäten, die digital dargestellt werden - und meint es auch noch ernst.

Nur am Rande: Bei Ghost of Tsushima haben wir nicht von der Tierwelt geschwärmt, das war ein anderer Kontext.
Ui, jetzt wird’s ja gänzlich albern. Hinweise auf unnötige Geschmacklosigkeiten in medialen Erzeugnissen mit einem „aber, aber DIE BIBEL! Die is total brutal!!“ zu kontern, das haben zuletzt vor 20 Jahren meine Freunde auf dem Schulhof bei der Diskussion irgendwelcher Gore-Filme gemacht.

Es war und ist immer der gleiche Widerspruch in den sich vermeintlich nachdenklich-kultivierte Verteidiger irgendwelcher expliziter Gewaltdarstellungen verheddern: Eben war das erbarmungslose Draufhalten auf massakrierte Gegner noch ganz wichtig als aufklärerischer Akt gegen die grässliche „Fratze der Gewalt“, dann aber irgendwie doch nicht mehr und die „meisterhaft animierten“ Gefechte haben ganz doll Spaß gemacht. Erschütternd sind jetzt nurmehr die „Perspektivwechsel“ in der Erzählung. Ja, was denn nun? Wozu braucht es denn dann den ständig steigenden Realitätsgrad in einem solchen Gewalt-Voyeurismus?

Meiner Ansicht nach braucht es den eben nicht. Auch nicht um bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichten (auch über Gewalt) zu erzählen.

Deiner Ansicht nach, brauch es das nicht. Genau.
Und wer nimmt dir jetzt die Super Mario Sunshines weg?
Lass das doch bitte jeden selbst entscheiden, anstatt hier als moralische Instanz aufzutreten.
Wer bist du denn, diktieren zu wollen, wieviel virtueller Gewalt man erleben darf?

Darüberhinaus, grenzwertig lachhaft, ein unsägliches, mitunter menschenverachtendes Machwerk wie die Bibel, hier zu verteidigen. Was hast du Jörg inhaltlich denn hierbei entgegenzusetzen?

Habe langsam den Eindruck, einige hier sind getriggert, weil sie es nicht ertragen, dass religiöser Fanatismus im Spiel thematisiert wird, durch welchen sie sich eigentlich, auf die ein oder andere Weise, repräsentiert sehen.
Wieso fühlst du dich von mir diktiert? Ich habe meine persönliche Meinung geäußert. Und ich käme nicht im Traum darauf, jemanden, der TLoU 2 gerne spielt, für irgendetwas zu verurteilen.

Aber dein aufgeregter Tonfall scheint mir ein Indiz dafür zu sein, dass hier jemand ganz anderes als ich „getriggert“ ist. Und nebenbei, wenn dir die Bibel nicht gefällt, musst du sie nicht lesen.
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Beksinski
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Beksinski »

Progame hat geschrieben: 14.06.2020 00:15
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 13.06.2020 23:01 Ich sagte es ja bereits: Gewalt in der/ als Unterhaltung ist unser Methadon für Gewaltentzug.
Exzellente Aussage.
Das trifft es dermaßen präzise. Wenn ein Mensch, der den richtigen Stoff abbekommen hat, z.B. nen üblen Hundebiss in Real, glaubt hier irgendjemand, dass der das noch in nem Game sehen will? Oder ne Frau, die vergewaltigt wurde, so ne Szene in nem Film sehen will - und sei es auch nur angedeutet, wie bei Tarantino?

Das ist doch der Punkt. Wenn jemand bestimmte Gewalt in nem Spiel akzeptabel findet, liegt das schlicht daran, dass er eben solche noch nicht in der Wirklichkeit am eigenen Leib erleben musste, oder zumindest noch nicht genug davon abbekommen hat. Das soll kein Vorwurf sein! Es ist gut, wenn man keine Scheiße erleben musste. Aber anscheinend braucht der Mensch so ne "Borke" an der er sein "Fell" reiben kann, wenn er in einer zivilisierten Welt aufgewachsen ist. Urgeschichtlich betrachtet war wohl ein Fehlen der Borke, dem heutige Wohlstandsmenschen ausgesetzt sind, kaum ein Problem.
Die These kann man aufstellen. Ich für meinen Teil, widerlege sie allerdings an meinem Beispiel.
Ich habe als ersten Beruf Fleischer gelernt, habe mehrere Jahre auf einem Schlachthof gearbeitet. Weiterhin habe ich ca. 15 Jahre Kickboxen und später Muay Thai betrieben incl. diverser Frakturen. Ausserdem war ich im KFOR Einsatz im Kosovo. Ich kann mich an fighting games ebenso erfreuen wie an Gewaltexzessen. Sehe da jetzt grundlegend kein Ausschlusskriterium.

Falls du allerdings voraussetzt, dass man schonmal angeschossen wurde, oder von einem Clicker angefallen wurde, muss ich passen.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Cpl. KANE »

Entschuldigung, falls diese Frage hier schon aufkam, aber wird es eine Talkrunde o.ä. zum Thema Naughty Dog bzw. der Kritik der letzten Zeit geben?
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Beksinski »

Tl0v-Kaba hat geschrieben: 14.06.2020 00:22
Beksinski hat geschrieben: 13.06.2020 23:57
Tl0v-Kaba hat geschrieben: 13.06.2020 23:34

Ui, jetzt wird’s ja gänzlich albern. Hinweise auf unnötige Geschmacklosigkeiten in medialen Erzeugnissen mit einem „aber, aber DIE BIBEL! Die is total brutal!!“ zu kontern, das haben zuletzt vor 20 Jahren meine Freunde auf dem Schulhof bei der Diskussion irgendwelcher Gore-Filme gemacht.

Es war und ist immer der gleiche Widerspruch in den sich vermeintlich nachdenklich-kultivierte Verteidiger irgendwelcher expliziter Gewaltdarstellungen verheddern: Eben war das erbarmungslose Draufhalten auf massakrierte Gegner noch ganz wichtig als aufklärerischer Akt gegen die grässliche „Fratze der Gewalt“, dann aber irgendwie doch nicht mehr und die „meisterhaft animierten“ Gefechte haben ganz doll Spaß gemacht. Erschütternd sind jetzt nurmehr die „Perspektivwechsel“ in der Erzählung. Ja, was denn nun? Wozu braucht es denn dann den ständig steigenden Realitätsgrad in einem solchen Gewalt-Voyeurismus?

Meiner Ansicht nach braucht es den eben nicht. Auch nicht um bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichten (auch über Gewalt) zu erzählen.

Deiner Ansicht nach, brauch es das nicht. Genau.
Und wer nimmt dir jetzt die Super Mario Sunshines weg?
Lass das doch bitte jeden selbst entscheiden, anstatt hier als moralische Instanz aufzutreten.
Wer bist du denn, diktieren zu wollen, wieviel virtueller Gewalt man erleben darf?

Darüberhinaus, grenzwertig lachhaft, ein unsägliches, mitunter menschenverachtendes Machwerk wie die Bibel, hier zu verteidigen. Was hast du Jörg inhaltlich denn hierbei entgegenzusetzen?

Habe langsam den Eindruck, einige hier sind getriggert, weil sie es nicht ertragen, dass religiöser Fanatismus im Spiel thematisiert wird, durch welchen sie sich eigentlich, auf die ein oder andere Weise, repräsentiert sehen.
Wieso fühlst du dich von mir diktiert? Ich habe meine persönliche Meinung geäußert. Und ich käme nicht im Traum darauf, jemanden, der TLoU 2 gerne spielt, für irgendetwas zu verurteilen.

Aber dein aufgeregter Tonfall scheint mir ein Indiz dafür zu sein, dass hier jemand ganz anderes als ich „getriggert“ ist. Und nebenbei, wenn dir die Bibel nicht gefällt, musst du sie nicht lesen.

"und ist immer der gleiche Widerspruch in den sich vermeintlich nachdenklich-kultivierte Verteidiger irgendwelcher expliziter Gewaltdarstellungen verheddern"

Klar verurteilst du hier.
Als müsste sich jemand, der Gewalt in Spielen mag, vor irgendjemanden verteidigen.
Fällt mir schwer das abweichend zu interpretieren.

Schöne Maxime, mit der Bibel. Vlt. solltest du den Ratschlag selber auch berherzigen und Dinge die du nicht magst einfach links liegen lassen, anstelle zu predigen.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Progame »

Beksinski hat geschrieben: 14.06.2020 00:35 Die These kann man aufstellen. Ich für meinen Teil, widerlege sie allerdings an meinem Beispiel.
Ich habe als ersten Beruf Fleischer gelernt, habe mehrere Jahre auf einem Schlachthof gearbeitet. Weiterhin habe ich ca. 15 Jahre Kickboxen und später Muay Thai betrieben incl. diverser Frakturen. Ausserdem war ich im KFOR Einsatz im Kosovo. Ich kann mich an fighting games ebenso erfreuen wie an Gewaltexzessen. Sehe da jetzt grundlegend kein Ausschlusskriterium.

Falls du allerdings voraussetzt, dass man schonmal angeschossen wurde, oder von einem Clicker angefallen wurde, muss ich passen.
Akzeptiert. Ich will jetzt nicht aus meinem Leben erzählen, aber es gibt Punkte, die ich nicht ertragen kann und zwar daraus folgend, was ich in der Realität gesehen habe. Letztendlich braucht man den Kontext, das Verständnis des Individuellen, um das besser einordnen zu können. Aber eines gilt: niemand hat die "Wahrheit" für sich gepachtet, weder der Bibeltheoretiker, noch der Journalist. Ein jeder will immer "seine Meinung" missionieren (eine weitere menschliche Eigenschaft) und ein Angriff darauf löst die Verteidigungshaltung aus. Schließlich hängt ja das eigene Selbstbild davon ab. Anyway, leben und leben lassen.
Zuletzt geändert von Progame am 14.06.2020 00:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Beksinski hat geschrieben: 14.06.2020 00:35
Progame hat geschrieben: 14.06.2020 00:15
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 13.06.2020 23:01 Ich sagte es ja bereits: Gewalt in der/ als Unterhaltung ist unser Methadon für Gewaltentzug.
Exzellente Aussage.
Das trifft es dermaßen präzise. Wenn ein Mensch, der den richtigen Stoff abbekommen hat, z.B. nen üblen Hundebiss in Real, glaubt hier irgendjemand, dass der das noch in nem Game sehen will? Oder ne Frau, die vergewaltigt wurde, so ne Szene in nem Film sehen will - und sei es auch nur angedeutet, wie bei Tarantino?

Das ist doch der Punkt. Wenn jemand bestimmte Gewalt in nem Spiel akzeptabel findet, liegt das schlicht daran, dass er eben solche noch nicht in der Wirklichkeit am eigenen Leib erleben musste, oder zumindest noch nicht genug davon abbekommen hat. Das soll kein Vorwurf sein! Es ist gut, wenn man keine Scheiße erleben musste. Aber anscheinend braucht der Mensch so ne "Borke" an der er sein "Fell" reiben kann, wenn er in einer zivilisierten Welt aufgewachsen ist. Urgeschichtlich betrachtet war wohl ein Fehlen der Borke, dem heutige Wohlstandsmenschen ausgesetzt sind, kaum ein Problem.
Die These kann man aufstellen. Ich für meinen Teil, widerlege sie allerdings an meinem Beispiel.
Ich habe als ersten Beruf Fleischer gelernt, habe mehrere Jahre auf einem Schlachthof gearbeitet. Weiterhin habe ich ca. 15 Jahre Kickboxen und später Muay Thai betrieben incl. diverser Frakturen. Ausserdem war ich im KFOR Einsatz im Kosovo. Ich kann mich an fighting games ebenso erfreuen wie an Gewaltexzessen. Sehe da jetzt grundlegend kein Ausschlusskriterium.

Falls du allerdings voraussetzt, dass man schonmal angeschossen wurde, oder von einem Clicker angefallen wurde, muss ich passen.
Nein, ich sehe da keinen Widerspruch. Jeder Mensch verträgt ja z.B. auch eine unterschiedliche Menge an Alkohol...eine universelle Betrachtung von Gewalt-Verträglichkeit ist praktisch nicht möglich. Man kann ja auch umgekehrt nicht jedem Soldaten partout nachsagen, dass er mehr Gewaltpotential in sich hat als ein x-beliebiger Zivilist. Programe hat da schon Recht, ein Vergewaltigungsopfer wird sich mit Sicherheit nicht A Serbian Movie oder Angeklagt anschauen, wenn doch, könnte eine gravierende psychologische Störung vorliegen. Eigentlich ist es einfach, wie er es sagt: wird man von Gewalt verschont, sucht man nach dieser als Unterhaltung. Traumatisiert Gewalt jemanden am eigenen Leib, wird man diese generell meiden. Kickboxen ist ein Sport und da muss viel schief laufen, dass man dadurch traumatisiert wird. Hättest Du im Kosovo ein Bein durch ne Landmine verloren, weist Du doch selber nicht, ob Du dann ein COD noch mal angerührt hättest. Man kann die Konsequenz einer traumatischen Erfahrung ja unmöglich antizipieren. Schlachthof heisst auch nichts, der Mensch kann sich je nachdem blitzschnell anpassen: heute noch iiiihhh, morgen siehst Du nur noch das Fleisch, anders wären Jobs wie Chirurg nicht machbar, der irgendwann auch nur noch "menschliches Gewebe" sieht.
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