4Players: Die fünf goldenen Regeln für das Forum

[Some Guy]

Hallo

Die Idee der politikfreien Zone halte ich für schwer umsetzbar. Ich denke eh, dass alles politisch aufgeladen werden kann und wird. Viele Handlungen können auch als politische Aktion gewertet werden, obwohl man das so vielleicht gar nicht intendiert hatte.

Richtig stark ins politische/gesellschaftliche ging es u.a. ja auch durch Kommentare gerade von der Redaktion. Wäre schon merkwürdig, entsprechende Statements abzugeben und dann den Benutzern nicht gleiches zu erlauben. Die ganze Kontroverse um The Last of Us Part II ist ein reines Thema aus der Richtung und kann gar nicht anders diskutiert werden.

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Beiträge genau jetzt zu dieser Ansage geführt haben, muss aber dazu sagen, dass ich die Diskussionen zu Jörgs Kommentar sogar positiv bezogen darauf fand. Ich mutmaße mal dass das Hinzukommen von einem homophoben Benutzer zu dieser Eskalation geführt hat, aber gerade auch einen Benutzer aus der Ecke in der Diskussion zu haben fand ich persönlich super. Die ganze Thematik um das Spiel kommt doch gerade wegen solcher Positionen auf, über diese dann mit einem aus dieser Richtung zu diskutieren und die Chance zu haben, dabei die Fehler aufzuzeigen ist doch meiner Meinung nach gerade das, was sich in dem Kommentar gewünscht wird. Die Gemüter haben sich da naturgemäß schon langsam erhitzt, aber es wurde grundlegend noch versucht auf einer sachlichen Ebene zu bleiben. Wenn z.B. die Basis von homophobem Gedankengut irgendwelche Forschungsarbeiten sind, können diese konkret widerlegt bzw. Mängel in dieser Durchführung aufgezeigt werden. Einfach sofort wieder abzuschmettern führt dazu, dass sich gar nichts ändert. So überzeugt man niemanden und so versteht man auch nicht, wie Leute bei diesen kontroversen Positionen landen. Ich will jetzt hier gar nicht die konkreten Aussagen aus der Diskussion dort heranziehen, es geht mir nur um die generelle Diskussionskultur. Das war meiner Meinung nach im Vergleich zu vielen anderen Foren noch ziemlich gesittet und ich fände es schön, wenn sowas auch weiterhin bleiben kann, solange es auf sachlicher Ebene bleibt - selbst wenn die Positionen sehr leicht zu Schlüssen führen können, die klar gegen Forenrichtlinien verstoßen (so wie Rassentheorie nahezu unweigerlich zum Rechtsextremismus führt - aber sowas kann man dann ja aufzeigen, das geht nicht wenn sofort der Riegel kommt).

Kann aber verstehen, dass das ein schmaler Grat ist der bei solchen Themen unglaublich schnell kippen kann, und man kann von der Moderation nicht erwarten da 24/7 draufzuschielen und rechtzeitig zu reagieren. Von daher verständlich, wenn da irgendwann Sicherheitsriegel wie am Wochenende vorgeschoben werden. Ich fand's trotzdem sehr cool so kontrovers zu diskutieren.

[Ultima89]

4,5 klare Regeln. Gefällt mir ganz gut, vor allem, dass genau abgegrenzt wurde. zB ab dem vierten Dauerschleifebeitrag ist Schluss, ab dem dritten muss man mit Löschung rechnen. Schon Provokationen sind verboten, schön.

Auch nachvollziehbar, dass es ab jetzt keine Verwarnung mehr gibt. Spart viel Arbeit.

Die neuen Regeln schrammen knapp am Platin-Award vorbei, weil noch fraglich ist, was unter Extremismus fällt. Denn den gibt es ja auch von Links. Rechts davon wurde er recht klar definiert. Rassismus, Homophobie etc.

Wäre auch schön, wenn es da Regelbeispiele gäbe, mit denen man sich von ganz links außen distanziert.

Die Idee der politikfreien Zone halte ich für schwer umsetzbar. Ich denke eh, dass alles politisch aufgeladen werden kann und wird. Viele Handlungen können auch als politische Aktion gewertet werden, obwohl man das so vielleicht gar nicht intendiert hatte.

Du wirst niemals eine absolute begriffliche Genauigkeit erreichen. Selbst unsere Gesetze sind bei weitem nicht so genau als dass man keinen Anwalt benötigte, um zu erfahren, ob man Recht hat oder nicht.

Es reicht vollkommen, wenn man Beispiele nennt, um den Rahmen abzustecken. Das ist auch vom AGB-Recht gedeckt.

[Easy Lee]

@Jörg
Ist der Umgang nicht wichtiger als die Ideologie? Auf meiner Couch dürfen Menschen sitzen, die nicht pöbeln. Ich spreche mit Menschen, die Sätze formulieren, statt Slogans zu brüllen.

Die von dir genannten Bezeichnungen werden Personen auch schnell mal zugeschrieben, wenn sie auch nur kontroverse Denkanstöße in den Raum werfen. Eine traditionell linke Freundin von mir wurde von ihrem Umfeld letztens bspw. genötigt sich via Instagram-Story zu einem Hashtag zu bekennen, den sie inhaltlich zwar unterstützte, aber die simplifizierte Form ablehnte.

Will sagen: Ziel sollte es doch sein den pöbelnden Mob in die Schranken zu weisen. Der mag häufig aus der von dir genannten Ecke kommen, aber gerade die letzten Jahre habe ich auch immer öfter das Gegenteil erlebt. Und ich glaube, dass eine friedliche Atmosphäre auch nur möglich ist, wenn man eine größere Bandbreite an Haltungen akzeptiert und sich vor allem auf einen zivilen Umgang beruft.

[johndoe527990]

Wäre auch schön, wenn es da Regelbeispiele gäbe, mit denen man sich von ganz links außen distanziert.

Dann nenn doch Beispiele, wo man sich abgrenzen müsste.

Mir fielen jetzt auf Anhieb keine ein.

[Kajetan]

Ich glaube, die Menschen müssten ganz neu das Diskutieren lernen.

Woher sollen die Leuten wissen, wie man vernünftig diskutiert, wenn es ihnen niemand jemals beigebacht hat?

Die meisten Menschen müssen ganz grundsätzlich das Diskutieren erst mal lernen. Wird Dir in der Schule beigebracht, wie man konstruktiv diskutiert? Wie man beim Thema bleibt? Wie man auf persönliche Angriffe reagieren sollte? Wie man Trolle & Manipulationen erkennt, wie man mit ihnen umgeht?

Das Internet ist eine, ungelogen, sensationelle Sache. weil hier nun JEDER eine Stimme hat. Aber weil nur die wenigsten gelernt haben mit ihrer eigenen und mit den Stimmen anderer umzugehen, kann es halt leicht passieren, dass Diskussionen ausarten. Und dagegen gilt es vorzugehen. Nicht mit Verboten/Kontrollen/Filtern, sondern mit mehr Medien-Bildung in der Schule.

Und bis dahin muss mehr moderiert werden, müssen eh schon längst bestehende Regeln besser durchgesetzt werden.

[IEP]

@Some Guy: Ich kann dir nur sagen, dass es nicht das hinzukommen "eines homophoben Users" war, das zu diesen neuen Regeln führte, sondern Beiträge, die das Forenklima seit vielen Monaten (und länger) verseucht haben.

Diskussionen über eigentliche Themen waren teilweise komplett erstickt worden in Streitgesprächen mit persönlichen Anfeidungen, Beleidigungen gegen Redaktion, User und Mods; auch das ständige breittreten von politischen Meinungen, das Posten von Verschwörungstheorien, irgendwelchen Statistiken über Kriminalität, Hetze - das alles wird von uns zumindest keiner vermissen.

Vieles davon habt ihr vielleicht auch gar nicht gesehen, da wir versucht haben aufzuräumen.

[IEP]

...

Dass es unmöglich ist solche Diskussionen frei laufen zu lassen, sollten dir Beispiele aus den letzten Monaten und Jahren gegeben haben. Vielleicht haben wir auch zu gut aufgeräumt.

[Ultima89]

Wäre auch schön, wenn es da Regelbeispiele gäbe, mit denen man sich von ganz links außen distanziert.

Dann nenn doch Beispiele, wo man sich abgrenzen müsste.

Mir fielen jetzt auf Anhieb keine ein.

Alles aus der Antifa-Ecke: Stichwort: Deutschland verrecke, ACAB-artige Äußerungen. Wobei ich zugeben muss, dass sowas schon von Hassrede erfasst wird und gelöscht werden soll. Meist bezieht sich das Extremlinke ja auf den Kampf gegen Rechts und ist daher anfällig, der Anfeindung zu unterfallen. Daher kann mein Satz mit den Regelbeispielen ignoriert werden.

Fazit: Doch noch Platin.

[chrische5]

Hallo

@Jörg
Ist der Umgang nicht wichtiger als die Ideologie? Auf meiner Couch dürfen Menschen sitzen, die nicht pöbeln. Ich spreche mit Menschen, die Sätze formulieren, statt Slogans zu brüllen.

Auf jeden Fall. Wenn es dann aber Menschen gibt, die behaupten, dass Homosexualität eine Krankheit ist, sich Pornos anschauen, um zu wissen, wie jemand denkt und liebt, darauf dann ihre Ablehnung aufbauen und dazu noch behaupten, sie hätten einen schwulen Onkel...
Das ist so dumm, da braucht es auch keine Diskussion. Egal, wie ruhig oder unruhig das gesagt wird.

Christoph

[Beksinski]

Sehr gut

[Alan Riplay]

Sehr gut. Es sollte in den gesamten sozial Medien mehr durchgegriffen werden. Ein konsequentes Durchgreifen mit Augenmaß ist das Einzige, was ihr als Forenbetreiber machen könnt und solltet. Alles Weitere ist ein gesellschaftliches Problem, das uns sicher noch eine ganze Weile begleiten wird.

[Chris Dee]

Die neuen Regeln schrammen knapp am Platin-Award vorbei, weil noch fraglich ist, was unter Extremismus fällt. Denn den gibt es ja auch von Links. Rechts davon wurde er recht klar definiert. Rassismus, Homophobie etc.

Es gibt die verschiedensten Arten von Extremismus, übrigens auch abseits von Links und Rechts. Fraglich ist da eigentlich wenig, sofern Du die richtigen Informationsquellen zurate ziehst:

https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder

Oder zum Nachlesen:

https://www.verfassungsschutz.de/downlo ... es-bfv.pdf

Ich glaube kaum, dass der dort geprägte Extremismusbegriff sich von dem von 4P großartig unterscheidet.

Homophobie hat jetzt auch erst mal wenig mit Extremismus zu tun. Die katholische Kirche ist extrem homophob, wird aber nur von den Wenigsten ernsthaft als extremistische Organisation eingestuft ...

[casanoffi]

Das klingt spannend. Es wird es interessant zu sehen, wie konsequent Ihr das durchzieht.

Zumal man ja nicht vergessen darf, dass die Foren-Moderation ausschließlich aus Freiwilligen besteht, die sich damit in ihrer Freizeit beschäftigen (wenn man mal von den Redakteuren selbst absieht, aber die haben sicher wichtigeres zu tun, als sich darum zu kümmern, dass die Leute sich hier vernünftig benehmen ^^).

[HeLL-YeAh]

Ich bin schon seit vielen Jahren auf 4p unterwegs , was News über die Spielelandschaft betrifft , habe ich hier meine Heimat.

Ich lese auch zu fast jedem Beitrag und jeder News die mich interessiert , die Forenbeiträge. Einige Nutzer kenne ich vom lesen und schätze ihren Input. Allerdings habe ich mich schon vor langer Zeit aus der aktiven Diskussion zurückgezogen und meine eigene Interaktion auf eher kurze Kommentare beschränkt. Aber auch hier vergeht mir, nur beim mitlesen, immer öfter die Lust noch auf die nächste Seite zu klicken oder zum nächsten Kommentar zu scrollen.

Was ich persönlich empfinde ist, das Diskussionen im Internet sich zu selbst den harmlosesten Themen, mit ungeheuerlicher Geschwindigkeit aufzuheizen scheinen. Anstatt diskutiert wird oft nur noch positioniert. Schwarz und Weiss liefern sich einen Rennen um den Zuspruch während die wichtigen Graustufen begraben werden.

Eine Frage der Zeit bis sich diese tendenziell extreme Diskussionskultur auch auf 4p wiederfindet. Diese neuen Regeln sind absolut notwendig ... leider.

In dem Zusammenhang: mein Dankeschön an die Forenmods und forenaktiven Redakteure.

[Bachstail]

Woher sollen die Leuten wissen, wie man vernünftig diskutiert, wenn es ihnen niemand jemals beigebacht hat?

Genau das.

Diskussionen im Netz laufen sehr oft nach immer dem gleichen Schema ab, selten wird sich da gesittet Unterhalten und es dauert nicht lange, bis Beleidigungen fallen und es nur noch darum geht, das Gegenüber mit Kampfbegriffen zu beleidigen und zu versuchen, die Meinungshoheit zu haben.

Die Leute wissen heutzutage nicht, richtig zu diskutieren aber woher sollen sie das auch wissen, wenn es ihnen im Netz und auch außerhalb des Netzes nicht anders vorgelebt wird ?

An dieser Stelle eine Frage an die Mods und/oder Jörg :

Was mich an einer Diskussion am meisten stört, ist, dass man schnell in irgendwelche Schubladen gesteckt wird, so etwas vergiftet Diskussionen sehr schnell und da ist es mir dann relativ Wurscht, ob es sich dabei um die linke oder rechte oder sonstwas für eine Schublade handelt.

Meine Frage wäre :

Fiele das zukünftig unter Punkt Eins oder ist das für euch noch im Rahmen des Vertretbaren ?

Wobei ich mir vorstellen könnte, dass das von Fall zu Fall bewertet werden muss und eventuell in Punkt Vier übergreift, denn bei manchem Geschriebenen ist offensichtlich, aus welcher Ecke das dann kommt, sodass Schubladen gar nicht nötig sind.