Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

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Bachstail
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bachstail »

MrLetiso hat geschrieben: 27.06.2020 13:14 DrDisrespect hat es wieder erwischt? Bin mal gespannt, was hier dran ist.
So einiges scheinbar.

Twitch hat ihn perpament gesperrt, obwohl sie erst vor wenigen Monaten einen siebenstelligen Exklusivvertrag mit ihm abgeschlossen haben, zudem haben sie die Subs entfernt und refunded, er hat alle seine Sponsoren verloren, unter anderem Discord und viele durchaus sehr glaubwürdige Quellen innerhalb der Szene deuten auf einen sehr ernsten und auch illegalen Hintergrund hin.

Es wird sogar vermutet, dass bereits polizeiliche Ermittlungen laufen, da nahezu jede Quelle weiß, was Sache ist, darüber aber nicht spricht und Twitch bereits angekündigt hat, den Grund für die Sperrung nicht öffentlich zu kommunizieren, vermutlich weil sie es nicht dürfen.

Das scheint also eine ziemlich ernste Sache zu sein.
Zuletzt geändert von Bachstail am 27.06.2020 13:20, insgesamt 2-mal geändert.
DonC
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von DonC »

Khorneblume hat geschrieben: 27.06.2020 12:53 Irgendwas behaupten und Prominente zu denunzieren ist zunächst mal kein "öffentlich machen". Dafür gibt es die Polizei und selbst diese arbeitet nach dem Prinzip der Unschuldsvermutung. Wenn sich ein Verdacht erhärtet, kann ich einen Bann nachvollziehen. Aber nur aufgrund einer Behauptung? So kann man dann praktisch jeden Content Produzenten der einem missfällt Mundtot machen.
Das ist in der Tat problematisch. Hier werden Leute öffentlich an den Pranger gestellt sowie der Ruf und die berufliche Lebensgrundlage zerstört, aufgrund von - zum aktuellen Zeitpunkt - bloßen Behauptungen.

Damit mich hier niemand falsch versteht: Sollten sich im Zuge einer Ermittlung die Anschuldigungen als wahr herausstellen, sind derartige Reaktionen vollkommen legitim. Aber stand heute weiß das eben niemand und deshalb betrachte ich das hier auch mit sehr gemischten Gefühlen.

In Zeiten des Internets und der sozialen Medien ist es leider sehr sehr einfach, die Reputation und den Ruf einer Person zu zerstören. Wenn sich die Öffentllichkeit erst einmal eine Meinung gebildet hat, ist es schwierig, diese Meinung im Nachhinein wieder zu ändern, sollte sich herausstellen, dass die ursprünglich erhobenen Vorwürfe unwahr waren.
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MrLetiso
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von MrLetiso »

Bachstail hat geschrieben: 27.06.2020 13:19
MrLetiso hat geschrieben: 27.06.2020 13:14 DrDisrespect hat es wieder erwischt? Bin mal gespannt, was hier dran ist.
So einiges scheinbar.

Twitch hat ihn perpament gesperrt, obwohl sie erst vor wenigen monaten einen siebenstelligen Exklusivvertrag mit ihm abgeschlossen haben, zudem haben sie die Subs entfernt und refunded, er hat alle seine Sponsoren verloren, unter anderem Discord und viele durchaus sehr glaubwürdige Quellen innerhalb der Szene deuten auf einen sehr ernsten und auch illegalen Hintergrund hin.

Es wird sogar vermutet, dass bereits polizeiliche Ermittlungen laufen, da nahezu jede Quelle weiß, was Sache ist, darüber aber nicht spricht und Twitch bereits angekündigt hat, den Grund für die Sperrung nicht öffentlich zu kommunizieren, vermutlich weil sie es nicht dürfen.

Das scheint also eine ziemlich ernste Sache zu sein.
Jop, habe auch grad nochmal bisschen Recherche betrieben. Die genannten Quellen halte ich auch für glaubwürdig. Danke Dir nochmal für die Zusammenfassung.
Gast
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Gast »

Usul hat geschrieben: 27.06.2020 12:56
Khorneblume hat geschrieben: 27.06.2020 12:28Und am Ende kommen selbst großartige Menschen und Youtube Urgesteine unter die Räder... nur weil sie mal ein Satire Video mit schwarzem Makeup gebracht haben.
Spoiler
Show
Ich kenne die Dame aus dem verlinkten Video nicht, daher weiß ich nicht genau, was sie in der Vergangenheit gemacht hat. Aber eine kurze Google-Suche ergibt, daß es schon mal nicht NUR "ein Satire Video mit schwarzem Makeup" war. Von daher auch hier: Schreibt doch einfach was zu den Videos, die ihr verlinkt, und verlinkt nicht nur die Videos. Damit man das Ganze im Kotext sieht und die Möglichkeit hat, sich bei Interesse darüber zu informieren.
Wäre mir glaub zu viel Aufwand gewesen das ganze zu erörtern. Der Punkt für mich ist einfach das hinter so einem Video keine böse Absicht steckte, aber sie jetzt mit dem Ruf als Rassistin leben muss, weil sich Menschen fast 8 Jahren nach besagten Content plötzlich diskriminiert dadurch fühlen. Das ist es halt was mir auch schon bei allgemein diesem Begriff "Fehlverhalten" etwas bitter aufstößt. Ich kenne keinen Menschen (mich selbst eingeschlossen), der sich in seinem gesamten Leben immer korrekt verhalten hätte, oder nicht doch mal Gefühle anderer ungewollt verletzt hat. Gut, ich habe noch nie Video Content produziert, der über unkommentierte Spielszenen hinaus geht.

Finde es einfach gerade beängstigend wie jetzt die überall die Social Justice am Überlaufen ist. Als alter Stuttgarter haben mich auch die Vandalen hier erschreckt. Aber ich würde sowas nie als "kriegsähnliche Zustände" oder "schwerste Kriminalität" bezeichnen, wie gleich in den Medien zu lesen war... Wird sicher irgendwann noch soweit gehen das jemand der sich eine Currywurst bei Youtube zubereitet als Tierquäler gesperrt wird. Eben Stichwort Gefühle verletzen... Man kann ja Content mögen oder nicht. Aber muss man jetzt mit Gewalt jeden der ungewollt Gefühle anderer verletzt hat, gleich an den Pranger stellen? Von einer Gesellschaft die besser sein möchte als das erwarte ich doch etwas mehr. Im Zweifelsfall sollen Gerichte darüber entscheiden. Bei wirklichen Fällen von Rassismus oder sexueller Belästigung hoffe ich sogar darauf. Denn diese Fälle gehören angezeigt, ohne wenn und aber.


Todesglubsch hat geschrieben: 27.06.2020 13:14 Ich weiß worauf du hinauswillst und ja, es gibt Fälle, in denen die Anschuldigungen aufgeblasen sind, bzw. sogar vollkommen haltlos waren - und ja, es gibt Fälle, bei denen durch diese ungerechten Anschuldigungen jemand seine Karriere / seine Freunde / oder sein Leben verloren hat.
Und ich finde jeder dieser Fälle ist einer zu viel. Egal was man im Einzelnen von denen hält.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

Ich beschäftige mich mit so einem Scheiß nicht mehr. Alleine beim Konsum der Informationen validiert man dieses, wie es schon treffend genannt wurde, Laiengerichtssystem auf eine gewisse Art und Weise. Zu oft war das, was an der Oberfläche gebrodelt hat, dann doch nicht so heiß, wie es gegessen wurde. Wörter werden so heftig umdefiniert, das ein möglichst großer Effekt erreicht wird.

Ich kümmer mich lieber vor der eigenen Haustür, das alles so ist, wie ich es für richtig halte. Ich denke meine Zeit ist besser investiert, wenn ich mich an die eigene Nasenspitze fasse, und weniger die Nasenspitzen von prominenten Personen, reichen Personen, mächtigen Personen begrabbel.

Ich meine... wenn ich Kleidung kaufe, dann weiß ich mit Sicherheit, das jemand darunter leiden wird, und ich kann mich informieren, welche Quellen es anders machen, und kann öffentliche Belege dafür recherchieren. Aber was hier breitgetreten sind, das sind alles Anekdoten in einem sehr privaten Rahmen. Das KANN man gar nicht bewerten, es sei denn man war dabei. Eine Fabrik in Indien, wo 500 Leute nähen, und wo nachweislich 1x im Jahr eine regelmäßige Kontrolle und zusätzlich nachweislich 1x im Jahr eine unangekündigte Kontrolle stattfindet? Da ist auch schon jede Menge Raum für Lügen und Vertuschen. Aber wenn der CEO von XYZ im Meetingraum an den Po einer Putze gefasst hat, nachdem alle anderen den Raum verlassen haben? Kann sein. Kann auch nichth sein. Man weiß es nicht. Das ist nichts, was man in gleichem Maße prüfen und dokumentieren kann, wie die Arbeitsbedingungen in einem Sweatshop.
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SethSteiner
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von SethSteiner »

Some Guy hat geschrieben: 27.06.2020 12:20 Darum geht es gerade auch, dass dort teils zu wenig bis gar nichts passiert. Als alter Starcraft 2 Fan fand ich vor allem alles um den Streamer Avilo extrem erschreckend. Da wurde jetzt auch nochmal die ganze Geschichte von einer seiner Opfer aufgerollt - im Grunde das Bilderbuch einer Beziehung mit einem Narzissten, nur dass es nie eine Beziehung gab. Fängt mit sexuellen Nötigungen via Chat an, geht dann über in Penisbilder und Videochats wo masturbiert wird - oben drauf Drohungen wenn mit anderen Personen Kontakt gehalten wird und das ganze gipfelte sogar in richtiges RL stalking. Reaktion der Polizei war nicht sonderlich viel, der Kerl kann immer noch frei damit weitermachen und streamt glücklich auf Youtube (nur Twitch hat ihn gesperrt). Spätestens wenn im RL aufgelauert wird müsste da doch viel mehr passieren.

Zugegeben ist sowas im Internet schnell mal eine Hexenjagd wo man nur eine Seite der Medaille sieht, aber wer die Person und seine Streams aus der Szene kennt kann sich da schon seinen Teil denken. Fand das sehr erschreckend zu lesen, wie selbst mit Polizeieingreifen und Verurteilungen nichts passiert.
Natürlich sollte etwas passieren, wenn jemand einen stalkt und nötigt. Das ist doch keine Frage. Aber dieses pauschale "da passiert zu wenig", ist eben das. Einfach pauschal. Das ist doch keine Wahrheit, sondern nur etwas, was man empfindet nach dem man eine Geschichte gelesen hat. Diese Dinge passieren im Internet. Es gibt über 190 Länder auf der Welt, mit tausenden Bundesstaaten, zehntausenden von Städten und entsprechend vielen Behörden. Was sagt das also aus, wenn ich nun einen Fall habe, wo meiner oder deiner Empfindung nach zu wenig passiert? Ich weiß ja nicht mal wo dieser Fall, von dem du berichtest, eigentlich passiert ist.

Das Problem bei diesem ganzen Thema ist, dass es sich um zwischenmenschliche Konflikte handelt, in denen es zu Straftaten gekommen ist oder zu Straftaten gekommen sein kann. Dabei gibt es auch für Behörden überall immer Grenzen und die existieren wiederum aus guten Gründen. Es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass in bestimmten Fällen eine Behörde versagt hat oder dass ein Justizsystem oder die Politik versagt aber davon kann ich nicht einfach von vorneherein ausgehen, genausowenig davon dass alle Anschuldigungen stimmen. Und genau das macht es schwierig, solche Dinge vor ein großes Publikum zu bringen. Das ist es ja schon vorher gewesen. Ganz ohne Social Media ist es bereits für alle Seiten in so einem Konflikt nicht einfach, Presse und Demonstrationen vor Gerichtssälen gab es ja schon vor dem Internet. Ich halte es aber nicht gerade für einen besonders konstruktiven Faktor.

Mal ein anderes Beispiel: Die Netflix-Doku Tiger King. Über zig Folgen wird da über den Konflikt einer Gruppe Tierparkbetreiber berichtet und eine Folge dreht sich dabei fast nur darum, dass eine womöglich ihren Mann umgebracht hat. Was ist das Ergebnis? Wann immer man etwas dazu liest, folgen Kommentare mit eben dieser Anschuldigung. Nicht etwa weil hier ein tatsächlich nennbares Versagen vorliegen würde, sondern weil man eine Dokumentation aufbläst und sich nicht zu schade ist in ein Territorium von reiner Spekulation und Hörensagen abzugleiten. Das Ergebnis ist, dass ein Mensch in den Augen eines Publikums, das eigentlich absolut keine Ahnung hat, zu einem Mörder wird und über Jahre und vielleicht länger, ein Mörder bleiben und genannt werden wird.

Und bei all diesen Fällen sieht es nicht anders aus. Menschen berichten ihre Erfahrungen, posten Beweisfotos, machen Anschuldigungen und es gibt ein Publikum, was nun ohne Struktur, ohne Moderation, außerhalb jedes Gerichtssaals vor diese scheinbaren Tatsachen gestellt wird und ein Urteil fällen soll. Ich persönlich sehe es schon kritisch, wenn Zeitungen und Medien über Kriminalität berichten, da es immer wieder in tendenziöser Weise passiert. Entsprechend noch kritischer sehe ich es, wenn der Prozess einen Hashtag bekommt.
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Usul
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Usul »

Khorneblume hat geschrieben: 27.06.2020 13:27Das ist es halt was mir auch schon bei allgemein diesem Begriff "Fehlverhalten" etwas bitter aufstößt. Ich kenne keinen Menschen (mich selbst eingeschlossen), der sich in seinem gesamten Leben immer korrekt verhalten hätte, oder nicht doch mal Gefühle anderer ungewollt verletzt hat. Gut, ich habe noch nie Video Content produziert, der über unkommentierte Spielszenen hinaus geht.
Kenn ich auch nicht und jeder muß eben mit den Konsequenzen seines Fehlverhaltens fertig werden - und wird es auch.
Natürlich ist die Fallhöhe stets unterschiedlich. Wenn ich vor 10 Jahren mit schwarz angemalten Gesicht zum Einkaufen beim Rewe um die Ecke gehe, erinnert sich heute niemand mehr daran, meine Fallhöhe ist dann gering.
Wenn ich aber mit Youtube-Videos meinen Lebensunterhalt verdiene und quasi in der Öffentlichkeit stehe, sieht es anders aus - dann ist die Fallhöhe ungleich höher und folgerichtig muß ich dann auch mit härteren Konsequenzen für mein Handeln rechnen. Und wenn ich mich im Laufe der Jahre ändere - was übrigens auch nicht immer zwangsläufig der Fall ist -, so muß ich im Nachhinein entsprechend der größeren Fallhöhe auch mehr Anstrengungen zeigen, um diese Änderung glaubhaft rüberzubringen.
Man kann halt nicht immer alles haben - das Geld, die Aufmerksamkeit, das Bühnengefühl durch Youtube/andere Medien UND Narrenfreiheit im Sinne von "Was ich gestern gemacht habe, ist heute egal und morgen vergessen". Das ist nicht nur in dem Themenkomplex dieses Threads so, sondern grundsätzlich. Wie lange mußte sich z.B. Joschka Fischer mit dem Ziegelsteinwurf auseinandersetzen?

Langer Rede kurzer Sinn: Im Einzelfall mag das für die handelnden Personen nicht immer einfach sein - aber das Leben ist nun einmal nicht einfach. Nur wegen diesen Einzelfällen etwas von überlaufender "Social Justice" zu reden und damit die Massen an echten Problemfällen zu relativieren, finde ich auch nicht die richtige Lösung. Vor allem in einem derart schwierigen Fall wie bei sexuellen Übergriffen, wo man als Opfer oftmals die Arschkarte zieht.
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CroGerA
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von CroGerA »

SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 11:31 Und das meiste, wenn nicht alles davon wäre vermutlich besser auf einem Polizeirevier aufgehoben als im Internet, wo niemand irgendetwas weiß aber jeder Richter, Staatsanwalt und Henker zurselben Zeit ist.
Und wer gewinnt den vor der Exekutive, Legislative und Judikative? Meistens die mit mehr Geld, weil es letztendlich auf "Aussage gegen Aussage" ankommt und die mit mehr Geld sich auch mehr PR leisten können. Siehe Ronaldo, siehe Epstein etc. Außer Epstein hat niemand gebüßt und da sind sicher ganz ganz viele mächtige Männer mit Kindern "versorgt" worden, Ronaldo hat auch nichts geschadet - der gehört schon längst eingesperrt. Aber einfach zu reich. Die breite Öffentlichkeit ist für viele häufig eine der wenigen Möglichkeiten um sich zu wehren. Die Polizei ist da öfters auch nicht wirklich hilfreich, siehe Kindermissbrauch in Deutschland wo tausende Datenträger einfach so verschwinden.

Diese Frauen waren zum Teil Kinder. Das sind Töchter und Schwestern von jemanden, aber zu allererst Menschen. Wie man sich an eine sechszehnjährige ranmachen kann, als Erwachsener Mann, das geht mir nicht in den Schädel.

Und so dermaßen an die Öffentlichkeit zu gehen und anzuprangern, grade ohne die ganze Community und Fans hinter sich zu wissen ist sehr sehr mutig. Es geht ja nicht nur um Missbrauch im Gaming, den gibt es überall. Sport, Film, Musik etc.

Und nur weil es schon immer so war ist es nicht in Ordnung wegzuschauen.

Ja, mir ist bewusst, dass es auch falsche Beschuldigungen gibt. Aber deswegen sind die richtigen Beschuldigungen damit nicht aufgewogen oder gar weniger wichtig.

Wenn ein reicher und populärer Typ beschuldigt wird sind die digitalen Advokaten sofort zur Stelle.
Nichts entsteht, nichts vergeht, alles ändert sich.

Singleplayer-Spiele mit täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Quests/Herausforderungen sollten mit -50 Punkten bewertet werden!
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SethSteiner
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von SethSteiner »

Vielleicht sind die "digitalen Advokaten" einfach nur zur Stelle, weil man einen Ort etabliert hat, an die Rechtsstreitigkeiten gehören und das ist eben ein Gericht. Es gibt ein Verfahren für Streitigkeiten, Standards wie ein Verteidigung, Standards wie mit Beweisen umgegangen wird, Standards wie miteinander gesprochen wird. Dabei unterscheidet sich alles teilweise im Detail, teilweise im größeren Rahmen noch von Land zu Land. Du sagst, wer gewinnt vor der gesamten Gewaltenteilung in Fällen von Aussage gegen Aussage sind reiche Menschen. Aber was soll das für eine Aussage sein? Es ist nicht mehr als eine Stammtischparole im Stil von "Die da oben".

Es geht hier nicht um hin- oder wegsehen. Es geht um vermeintliche Straftaten, wobei hier auch AngryJoe erwähnt wurde, wo es einfach nur drum geht dass sich jemand nicht wohl gefühlt hat, warum er sich da entschuldigen soll weiß ich zwar nicht aber zumindest wäre das nicht mal etwas für ein Gericht, anders als Fälle von Nötigung und Stalking. Und eine Anschuldigung gehört eben maßgeblich dorthin und nicht in ein Onlineforum. Daran ist auch nichts mutig. Jeder kann jederzeit alles mögliche ins Internet schreiben und tut das auch. Der Inhalt kann korrekt sein, kann falsch sein oder etwas dazwischen aber es erfordert keinen Mut ein Posting zu verfassen.
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Bachstail
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bachstail »

SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 14:36 wobei hier auch AngryJoe erwähnt wurde, wo es einfach nur drum geht dass sich jemand nicht wohl gefühlt hat, warum er sich da entschuldigen soll weiß ich zwar nicht
Weil ich mich entschuldigen würde, wenn ich mit meinem Verhalten dafür gesorgt hätte, dass sich eine Person in meiner Gegenwart sehr unwohl fühlt, auch wenn das nicht meine Absicht war.

Für mich ist das absolut selbstverständlich.
Der Inhalt kann korrekt sein, kann falsch sein oder etwas dazwischen aber es erfordert keinen Mut ein Posting zu verfassen.
Wenn an solchen Vorwürfen etwas dran ist, erfordert das sogar ziemlich viel Mut, denn überhaupt darüber zu sprechen, kann eine enorme psychische Belastung sein, besonders DANN, wenn Du weißt, dass es dann Leute geben wird, die Dir nicht glauben werden und Dir sogar unterstellen, diese Vorwürfe nur zu erfinden, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Zuletzt geändert von Bachstail am 27.06.2020 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Usul »

SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 14:36 Vielleicht sind die "digitalen Advokaten" einfach nur zur Stelle, weil man einen Ort etabliert hat, an die Rechtsstreitigkeiten gehören und das ist eben ein Gericht.
Wer sagt denn, daß da nicht auch Anzeigen laufen oder liefen?

Abgesehen davon: Es ist immer sehr einfach, was von Gerichten zu reden, wenn man selbst evtl. noch nicht erlebt hat, daß man bei gewissen Vergehen eben so gut wie keine Chance hat, gerichtlich was zu erreichen. Eben so wie es bei sexuellen Themen oft ist. Was der eine als kinky shit erachtet, ist für den anderen schon nahe an der Vergewaltigung. Und im Zweifelsfall ist nix mehr zu beweisen. Oder wenn jemand Frauen abfüllt und mit ihnen dann ins Bett geht - wie will man da einen sexuellen Überbegriff beweisen?

Von daher ist meiner Meinung nachvollziehbar und legitim, daß neben den Gerichten AUCH die Gesellschaft hier eine gewisse Beurteilungsrolle einnimmt. Das tut sie in jedem Themenbereich, von daher muß man explizit bei diesem Thema nicht ständig auf Gerichte und so pochen.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Todesglubsch »

Bachstail hat geschrieben: 27.06.2020 14:46 Weil ich mich entschuldigen würde, wenn ich mit meinem Verhalten dafür gesorgt hätte, dass sich eine Person in meiner Gegenwart sehr unwohl fühlt, auch wenn das nicht meine Absicht war.

Für mich ist das absolut selbstverständlich.
Ich hab den Fall nicht wirklich verfolgt, muss daher nachfragen:
Wusste Joe, dass sich die Person in seiner Gegenwart unwohl gefühlt hat? Oder hat er das erst erfahren, als besagte Person das in der Öffentlichkeit mit Anschuldigungen breitgetreten hat.

Ich hab schnell einen Artikel überflogen und laut der Darstellung im Artikel ist besagte Dame wohl sehr schnell zurückgerudert, als Joe seine Anwälte ins Spiel gebracht hat - und das wohl auf eine ziemlich süffisante Art, als ob doch nichts dabei gewesen wäre.
...besonders DANN, wenn Du weißt, dass es dann Leute geben wird, die Dir nicht glauben werden und Dir sogar unterstellen, diese Vorwürfe nur zu erfinden, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Was im Falle von Angry Joe wohl der Wahrheit entspricht, weil die Vorwürfe, so wie sie getroffen wurden, wohl wirklich nur zum Teil erfunden waren?

Wie gesagt, hab nur schnell einen Artikel gelesen, kann also durchaus sein, dass ich Nuancen verpasst habe.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

Bachstail hat geschrieben: 27.06.2020 14:46 Wenn an solchen Vorwürfen etwas dran ist, erfordert das sogar ziemlich viel Mut, denn überhaupt darüber zu sprechen, kann eine enorme psychische Belastung sein, besonders DANN, wenn Du weißt, dass es dann Leute geben wird, die Dir nicht glauben werden und Dir sogar unterstellen, diese Vorwürfe nur zu erfinden, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Das ist ja das perfide: Das gilt für beide Seiten. Dem Beschuldigten geht es genau so. Selbst erlebt. Meiner Meinung nach stehen dem Beschuldigten momentan (leider) viel mehr Zweifler gegenüber. Wer möchte sich in so einem Fall schon auf die "falsche Seite" begeben? Dann lieber auf Nummer Sicher gehen. Wer jemanden verteidigt, der am Ende schuldig gesprochen wird, der wird selbst sehr kritisch behandelt. Wer allerdings jemanden verteidigt, dessen Vorwürfe sich am Ende nicht bewahrheiten, dem passiert das nicht im gleichen Ausmaß. Ich denke, das die meisten dieser Einschätzung der Sachlage zustimmen. Es ist so, wie es gerade ist. Gut ist das nicht. Eine Lösung muss her, für alle. Die Herangehensweise die momentan gepflegt wird, ist ein Schritt in die falsche Richtung, meiner Meinung nach. Das Justizsystem anzupassen ist denke ich besser, als auf Selbstjustiz zu setzen.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von SethSteiner »

Usul hat geschrieben: 27.06.2020 14:49
SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 14:36 Vielleicht sind die "digitalen Advokaten" einfach nur zur Stelle, weil man einen Ort etabliert hat, an die Rechtsstreitigkeiten gehören und das ist eben ein Gericht.
Wer sagt denn, daß da nicht auch Anzeigen laufen oder liefen?

Abgesehen davon: Es ist immer sehr einfach, was von Gerichten zu reden, wenn man selbst evtl. noch nicht erlebt hat, daß man bei gewissen Vergehen eben so gut wie keine Chance hat, gerichtlich was zu erreichen. Eben so wie es bei sexuellen Themen oft ist. Was der eine als kinky shit erachtet, ist für den anderen schon nahe an der Vergewaltigung. Und im Zweifelsfall ist nix mehr zu beweisen. Oder wenn jemand Frauen abfüllt und mit ihnen dann ins Bett geht - wie will man da einen sexuellen Überbegriff beweisen?

Von daher ist meiner Meinung nachvollziehbar und legitim, daß neben den Gerichten AUCH die Gesellschaft hier eine gewisse Beurteilungsrolle einnimmt. Das tut sie in jedem Themenbereich, von daher muß man explizit bei diesem Thema nicht ständig auf Gerichte und so pochen.
Ich weiß dass auch Anzeigen laufen oder liefen, das wurde im Thread ja geschrieben, ändert aber nichts daran, dass es für Anschuldigungen bestimmte Orte gibt wo sie hingehören. Da wären die Polizei, der Anwalt und eben der Gerichtssaal. Kann es Situationen geben, in denen noch andere Foren zur Anlaufsstelle werden können? Sicher. Denken wir ganz allgemein ans Thema Whistleblowing. Natürlich beurteilt die Gesellschaft ständig und überall und genau aus dem Grund ist es erforderlich entsprechende Vorsicht walten zu lassen. Man muss explizit bei diesem Thema ständig auf Gerichte pochen, weil Selbstjustiz und Vorverurteilung etwas ist, das man vermeiden sollte. Zumindest ist es meine Meinung, dass Selbstjustiz und Vorverurteilung vermieden werden sollte.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Exist 2 Inspire »

Jaja die Polizei und der Rechtsstaat wirds schon richten lol.

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