Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

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Doc Angelo
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

Exist 2 Inspire hat geschrieben: 27.06.2020 15:57 Aja dann drück dich halt das nächste mal deutlich aus, gerade bei so einem Thema.
Ich habe mich ehrlicherweise gar nicht ausgedrückt so wie Du das schilderst. Ich habe nur gesagt, das ich nach dieser Definition öfter sexually assaulted wurde. Die Interpretation "ungewollt anfassen" kam von dir, das waren nicht meine Worte.

Gut. Jetzt, wo wir uns verstanden haben, was ist deine Meinung zur Sache? Mein persönliches Beispiel kann man gerne ansprechen, aber auch ohne dieses ist das Problem dieser Statistik meiner Meinung nach offensichtlich. Ich habs nur illustrieren wollen.

Wie siehst Du das? Kannst Du da kein Problem erkennen, das Rape und Sexual Assault in seiner gesamten Bandbreite in eine Statistik gepackt werden?
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 27.06.2020 16:01, insgesamt 3-mal geändert.
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sabienchen.banned
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von sabienchen.banned »

Exist 2 Inspire hat geschrieben: 27.06.2020 15:57
Doc Angelo hat geschrieben: 27.06.2020 15:52 :roll:
Aja dann drück dich halt das nächste mal deutlich aus, gerade bei so einem Thema.
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sir.stan
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von sir.stan »

SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 15:40 Wie auf der letzten Seite Exist 2 Inspires populistisches Bild, das sich auf die USA bezieht, das mögliche Dunkelziffer und tatsächliche Anzeigen zusammenfasst, Sexual Assault am Ende durch Rape ersetzt und einfach davon ausgeht, dass halt alle diese 1.000 Fälle eben alle 1.000 tatsächlich wahr sind und zu 1.000 Veurteilungen führen müssten.

Die Welt ist aber eben nicht so einfach, genau aus diesem Grund gibt es unser Justizsystem oder allgemein ein Justizsystem. Das ist nicht immer perfekt aber es ist eben besser als ein Mob. Es braucht klare Regeln, wie mit einer vermeintlichen Straftat umzugehen ist und die inkludiert die Polizei, die inkludiert Anwälte, die inkludiert Richter. Dazu gehören Prozessordnungen und Aktenzeichen. Jeder Einzelfall hier, in denen ein Unschudliger zu Schaden kommt, weil jemand meint Social Media sei ein legitimer Ort für Rechtsstreitigkeiten ist nicht für "einen guten Zweck" in die Scheiße geraten. Er ist in die Scheiße geraten und ein Opfer geworden, weil der Rechtsstaat ausgehöhlt wird. Und historisch führt das nur zu Barbarei und Leid.
:thumbsup:
Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen. Ohne staatliches Gewaltmonopol bleibt nur Lynchjustiz.
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greenelve
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von greenelve »

Mit Formulierungen das Thema nur rechtliche Stellen sollten sich damit beschäftigen, es solle im öffentlichen Diskurs wegen Vorverurteilungen bis ruiniertes Leben (bei falschen Beschuldigungen) nicht stattfinden, lässt sich das Thema gut ausblenden und es findet im öffentlichen Diskurs nicht statt.

Es geht nicht nur darum, Täter rechtlich zu verurteilen, sondern auch durch einen Diskurs ein gesellschaftliches Umdenken zu erreichen - siehe die MeToo-Bewegung (wo es teilweise die gleichen Relativierungen gab) sowie andere zu ermutigen, sich an Polizei oder vertrauenswürdige Personen zu wenden. Je nach schwere und Person ist / sollte ein direktes Gespräch nicht verkehrt sein - aber ist sehr individuell (schaut man sich metoo an, ist es keine Heilslösung).

Wie immer gilt auch hier: Irgendwann sind Leute allein durch die Erwähnung genervt. Sehen wir aktuell am Fall von Corona, so wichtig das Thema auch weiterhin ist, dieses Dominieren der Medienlandschaft führt zu einer Überdrüssigkeit. Diese Überdrüssigkeit trägt dazu bei, dass ein Thema wie sexuelle Belästigung nicht ausführlich, bis zum Schluss behandelt wird.
Hach, man könnte so viel darüber schreiben, wieso, weshalb, warum nur allein im Feld der Berichterstattung, mit Angebot der Zeitungen und Nachfrage der Leserschaft... und würde vom eigentlichen Thema sexuelle Belästigung derart abschweifen.. die Energie wäre besser in das eigentliche Thema invenstiert - und lieber daraus lernen, bei anderen Themen genauso zielgerichtet vorzugehen, um etwas zu verändern (und sei es nur in den Köpfen der am Diskurs aktiven wie passiven Beteiligten).


ps: Bei Vorverurteilen sollte nicht die öffentliche Berichterstattung kritisiert werden, weil sie öffentlich stattfindet und zu öffentlichen Diskussionen führt. Viel mehr das menschliche Verhalten, welches zu Vorverurteilungen führt. Dabei spielt es keine Rolle bei wem, ob Privat- oder journalistische Person. Kritik auch nicht als ein "das ist schlecht", sondern als ein mühsameres "sollte geändert werden".

Vorverurteilung findet auch durch Befangenheit statt. Wer selbst die Erfahrung gemacht hat, wird bei den Berichten anderer schwerlich neutral agieren können. Das kann schon für ein Melden an Vertraute vorteil- wie nachteilhaft sein: Wer selbst gute Erfahrungen damit gemacht hat, wird den Schritt eher empfehlen; wer schlechte gemacht hat, weniger.
sir.stan hat geschrieben: 27.06.2020 16:05 :thumbsup:
Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen. Ohne staatliches Gewaltmonopol bleibt nur Lynchjustiz.
Von sexual assault zu rape ist ein Extrem. Von der Polizei überlassen zu Lynchjustiz ebenfalls. Der Aufruf mit rechtlichen Stellen war auch ein Aufruf, sich nicht an die Öffentlichkeit wenden (siehe erster Beitrag unter der News).

Der Verweis mit dem Bild sollte auch ausdrücken: Auf das Gewaltmonopol allein kann man sich nicht verlassen. Und ja, das Bild mit den Begriffen wirft ein schlechtes Bild auf den Verweis, es polarisiert emotional. Schaut man sich Erfahrungsberichte wie bei metoo an, wenn Polizisten Opfer befragen mit "Was hatten Sie an?" und andere Beispiele, scheint die Verfolgung im Gewaltmonopol leider nicht so erfolgreich, wie man es sich vorstellt.
Zuletzt geändert von greenelve am 27.06.2020 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Some Guy »

SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 13:45 ...
Und bei all diesen Fällen sieht es nicht anders aus. Menschen berichten ihre Erfahrungen, posten Beweisfotos, machen Anschuldigungen und es gibt ein Publikum, was nun ohne Struktur, ohne Moderation, außerhalb jedes Gerichtssaals vor diese scheinbaren Tatsachen gestellt wird und ein Urteil fällen soll. Ich persönlich sehe es schon kritisch, wenn Zeitungen und Medien über Kriminalität berichten, da es immer wieder in tendenziöser Weise passiert. Entsprechend noch kritischer sehe ich es, wenn der Prozess einen Hashtag bekommt.
Die Intention von diesen Massenberichten ist aber im Kern nicht, dass ein Urteil von Internetnutzern gefällt wird, sondern auf die Missstände aufmerksam zu machen. Das ist ein wichtiger Unterschied für mich. An die Öffentlichkeit mit einer Vielzahl von Beispielen zu gehen ist ein wichtiger Schritt, um die Beschuldigung einer Anekdote loszuwerden und einer Gesellschaft deutlich zu machen, dass etwas zu häufig auftritt und das Rechtssystem vielleicht doch nicht so super funktioniert. Viel mehr Macht hat man als Einzelperson kaum. Gerade bei solchen Themen ist es auch nicht eine rein rechtsstaatliche Sache, sondern es kommt auch eine gesellschaftliche Komponente dazu, bei der ein gewisser Lerneffekt wünschenswert ist. Dass sowas gerne eskaliert will ich gar nicht bestreiten, aber ich finde solche Bewegungen im Kern nicht falsch. Das bewirkt im allergünstigsten Fall, dass die aktuellen (gesetzlichen) Strukturen hinterfragt und vielleicht verbessert werden, im guten Fall, dass ein größerer Teil der Gesellschaft für das Thema sensibilisiert wird und im ungünstigeren Fall zumindest Mal, dass der ein oder andere sein aktuelles Handeln hinterfragt. Das war auch schon beim Thema Mobbing ein wichtiger Schritt, um diese Dynamiken frühzeitiger zu erkennen, weil es auch für den "passiven Zuseher" oft nicht so bewusst war. Mobbing schien fast Alltag in der Schule zu sein (ist es wahrscheinlich immer noch), aber es gab kaum Mechanismen dafür Schüler zu sensibilisieren oder einzugreifen, bevor Leute davon psychische Schäden davontragen. Und wenn so eine Aufmerksamkeit nur dazu führt, dass es mehr Vereine für die Unterstützung von Opfern gibt, wäre auch schon etwas gewonnen. Die Gefahr, dass es umschlägt und in diesem konkreten Fall z.B. Leute zu wenig Unterstützung erhalten, die falsch beschuldigt werden ,ist natürlich die Kehrseite der Medaille, aber dieses Risiko gibt es immer, wenn Veränderungen angestrebt werden.

Ich finde es daher positiv, dass mit diesen Hashtags Einzelpersonen mehr Möglichkeit als je zuvor haben, etwas an die Öffentlichkeit zu bringen, und nicht (nur) auf die Güte der Medien angewiesen sind (irgendwie muss es ja trotzdem noch genug Leute erreichen um mitzumachen). Sagt ja niemand, dass deswegen jetzt sofort irgendein Gesetz erlassen werden und jeder ohne Prüfung sofort eingesperrt werden muss, der im Sturm involviert war.
Zuletzt geändert von Some Guy am 27.06.2020 16:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von dx1 »

Doc Angelo hat geschrieben: 27.06.2020 15:58 Kannst Du da kein Problem erkennen, das Rape und Sexual Assault in seiner gesamten Bandbreite in eine Statistik gepackt werden?
Das Schaubild ist doch keine Statistik.

Andere Frage: Kannst Du kein Problem erkennen, wenn Angrabschen für die Grabschenden ohne Konsequenzen bleiben? Kannst Du kein Problem erkennen, wenn diese kleinen Taten als Vorkommnisse betrachtet werden, die eben passieren, aber doch nicht so schlimm sind, dass groß was dagegen getan werden muss? Kannst Du kein Problem erkennen, wenn Teile der Gesellschaft so etwas als normale Umgangsform betrachten?
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Usul
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Usul »

@SethSteiner:
Ich möchte nicht, daß wir uns wieder 500 Mal wiederholen. Zu allem, was du in deinem letzten Beitrag geschrieben hast, habe ich mich ja schon geäußert - du auch. Daher gehe ich jetzt nicht einzeln darauf ein.

Nur hierauf muß ich antworten:
SethSteiner hat geschrieben: 27.06.2020 15:40Jeder Einzelfall hier, in denen ein Unschudliger zu Schaden kommt, weil jemand meint Social Media sei ein legitimer Ort für Rechtsstreitigkeiten ist nicht für "einen guten Zweck" in die Scheiße geraten. Er ist in die Scheiße geraten und ein Opfer geworden, weil der Rechtsstaat ausgehöhlt wird. Und historisch führt das nur zu Barbarei und Leid.
Ich habe es explizit geschrieben: Ich finde es auch nicht gut, daß so etwas geschieht. Aber es geschieht. Immer und überall und bei jedem Thema. Mal mehr, mal weniger. Das ist das normale Leben und es klingt vielleicht schön, darauf hinzuweisen, daß das nicht so sein sollte, aber das ändert die Realität nicht.
Ebenfalls geschrieben habe ich, daß es in diesem Fall letztlich doch zu etwas Gutem führen wird - nämlich daß sich die Leute nicht mehr so einfach sexuell entfesselt verhandeln, wie es lange, lange leider der Fall und teilweise immer noch ist. Wenn also durch die öffentliche Diskussion des Themas die Leute zu mehr Vorsicht und (gespielter) Rücksicht gezwungen/erzwungen werden, dann ist das am Ende etwas Gutes und weder Leid noch Barbarei.
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dx1
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von dx1 »

Gentrie hat geschrieben: 27.06.2020 15:36 Und was Herrn Chris Avellone angeht sehe ich kein Fehlverhalten. Er hat keine Frau gezwungen soviel zu trinken und mit ihm ins Bett zu gehen. Die Frauen sind für ihr Handeln selber verantwortlich!
Dann waren das für ihn eben nur One Night Stands, na und? Hört sich eher nach verletzten Gefühlen der Frauen an, die ihm nun einen reinwürgen wollen weil Sie selbst mit ihrem Verhalten nicht klar kommen.
Du warst dabei? Zu welchem Zeitpunkt hat er sich denn die Zustimmung der Frauen geholt? War das bevor oder nachdem ihre WIllensbildung und ihr Äußerungsvermögen durch Alkohol eingeschränkt waren?
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Bachstail
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bachstail »

Todesglubsch hat geschrieben: 27.06.2020 15:52Warum ist die Dame nicht zu Joe hingegangen, hat mit ihm geredet? Es versucht im privaten auszuhandeln? Nein, es musste öffentlich angeprangert werden. Pech, Gegenwind, in den eigenen Fuß geschossen. Muss sie jetzt mit leben.
Ja, man hätte das privat klären können aber warum schließt das eine Entschuldigung seitens Joe aus ?

Klar, sie hat sich ebenfalls nicht vorbildlich verhalten aber nur weil sie es tat, wäscht das Joe nicht rein und wenn ihre Gefühle in dieser Hinsicht echt sind und sie sich tatsächlich unwohl gefühlt hat - ganz gleich, was nun hinzugedichtet wurde, denn einige Dinge entsprechen ja offensichtlich der Wahrheit-, sehe ich persönlich einfach nicht, warum sie diesbezüglich keine Entschuldigung verdient hat (die er übrigens auch verdient hat).
Markhelm hat geschrieben: 27.06.2020 15:40 Da hat einer seine Frau betrogen und muss dafür seinen Job räumen?! Harte Zeiten. Der Internetmob ist unerbitterlich.
Beziehst Du Dich da auf den Doc ?

Falls ja :

Seine Sperrung hat rein gar nichts mit der Tatsache zu tun, dass er seiner Frau vor langer Zeit fremdgegangen ist.

Edit : Ich war ein wenig verplant, ich weiß natürlich, um wen es geht, diesen Abschnitt also bitte ignorieren.
Zuletzt geändert von Bachstail am 27.06.2020 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

dx1 hat geschrieben: 27.06.2020 16:18 Das Schaubild ist doch keine Statistik.
"Schaubild"? Ich hab keine Ahnung, worauf Du damit hinaus willst. Ich denke es ist klar, was ich meine, wenn ich "Statistik" sage. Bist Du der Meinung, das dieses "Schaubild" keinerlei statistischen Anspruch erhebt?

dx1 hat geschrieben: 27.06.2020 16:18 Kannst Du kein Problem erkennen, wenn Angrabschen für die Grabschenden ohne Konsequenzen bleiben?
Die Antwort auf diese Frage kann man in meinem Beitrag auf der letzten Seite lesen: "Ich will nicht sagen, das es da gar kein Problem gibt."

dx1 hat geschrieben: 27.06.2020 16:18 Kannst Du kein Problem erkennen, wenn diese kleinen Taten als Vorkommnisse betrachtet werden, die eben passieren, aber doch nicht so schlimm sind, dass groß was dagegen getan werden muss?
Was mein persönliches Beispiel angeht: Nein, da erkenne ich überhaupt kein Problem. Alles gut. Was andere Fälle angeht: Das kommt drauf an. Was für einen Fall meinen wir jetzt? Was ist eine "kleine Tat" für dich? Was ist es für andere? Man kann diese Frage so nicht beantworten. Das muss man einzeln betrachten.
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 27.06.2020 16:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Sugandhalaya »

Achje, das Internet außer Rand und Band. Ich habe mir seit einigen Tagen schon neue youtube-Videos von Leuten nicht mehr angeschaut, die dieses Thema besprechen, da deren "Berichterstattung" recht einseitig ist. Ob an dieser ganzen Sache was dran ist oder nicht...hmmm, schauen wir mal, wie sich das entwickelt, aber ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei. Das könnte für alle Beteiligten noch böse enden. Was mich an der ganzen Sache wundert ist, dass es JETZT und in dieser Größenordnung passiert. Gab es dafür irgendeinen Auslöser oder irgendein Vorzeichen? Mich hat diese ganze Thematik irgendwie überrumpelt.
Mir ist das Ganze aber zu heiß, sowohl die Außentemperaturen derzeit auch als das Thema an sich. Kann man sich nur mit in die Nesseln setzen.

Sorry, wollte mal meinen Senf dazugeben. Ich werde das Thema nun schweigend weiterverfolgen.

Genießt die Sonne. :D
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Todesglubsch »

dx1 hat geschrieben: 27.06.2020 16:24 Du warst dabei? Zu welchem Zeitpunkt hat er sich denn die Zustimmung der Frauen geholt? War das bevor oder nachdem ihre WIllensbildung und ihr Äußerungsvermögen durch Alkohol eingeschränkt waren?
Männer versuchen ja gerne dem Alkohol die Schuld für ihre Ausrutscher zu geben.
"Das hab ich nur gemacht, weil ich betrunken war!".

Manche Frauen gehen halt einen Schritt weiter und geben die Schuld dem Mann, mit dem sie Alkohol konsumiert haben.
Es ist halt ein kniffliges Thema und hängt primär mit der grundsätzlichen Intention ab. Hing am Anfang bereits der Gedanke im Raum, die Dame abzufüllen und gefügig zu machen, oder führte halt das eine zum anderen?

Man wird nie erfahren wie es wirklich ablief. Selbst wenn Chris sich nicht Entschuldigt hätte mit dem Versuch sich aus dem Fadenkreuz zu ziehen, wäre jeglicher Diskurs durch das Breitwalzen in der Öffentlichkeit gescheitert. Die Öffentlichketi hat sich ja bereits einen Schuldigen rausgepickt.
Bachstail hat geschrieben: 27.06.2020 16:35 ...sehe ich persönlich einfach nicht, warum sie diesbezüglich keine Entschuldigung verdient hat (die er übrigens auch verdient hat).
Sorry, mit falschen Behauptungen um sich werfen, so frei nach dem Motto "Lol, mir als Frau glaubt man eh mehr als so nem Mann", da hab ich echt kein Verständnis. Denn das sorgt nur dafür, dass *wirklichen* Opfern nicht geglaubt wird und reißt, im Worst Case, einen Unschuldigen ins Unglück.
Insofern muss sich die Dame nun einfach den Vorwurf gefallen lassen, dass sie die Anschuldigungen rein aus Mediengeilheit gemacht hat.

Wenn jemand eine Entschuldigung verdient, dann erst einmal Joe. Und dann, erst dann, kann man diskutieren, ob er auch ihr eine Entschuldigung anbietet.

Und ich mag Joe nicht einmal. Hurz, jegliche Anschuldigungen die man gegen den Mann loslassen würde, würde ich sofort glauben.
Zuletzt geändert von Todesglubsch am 27.06.2020 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von SethSteiner »

Some Guy hat geschrieben: 27.06.2020 16:15 Die Intention von diesen Massenberichten ist aber im Kern nicht, dass ein Urteil von Internetnutzern gefällt wird, sondern auf die Missstände aufmerksam zu machen. Das ist ein wichtiger Unterschied für mich. An die Öffentlichkeit mit einer Vielzahl von Beispielen zu gehen ist ein wichtiger Schritt, um die Beschuldigung einer Anekdote loszuwerden und einer Gesellschaft deutlich zu machen, dass etwas zu häufig auftritt und das Rechtssystem vielleicht doch nicht so super funktioniert. Viel mehr Macht hat man als Einzelperson kaum. Gerade bei solchen Themen ist es auch nicht eine rein rechtsstaatliche Sache, sondern es kommt auch eine gesellschaftliche Komponente dazu, bei der ein gewisser Lerneffekt wünschenswert ist. Dass sowas gerne eskaliert will ich gar nicht bestreiten, aber ich finde solche Bewegungen im Kern nicht falsch. Das bewirkt im allergünstigsten Fall, dass die aktuellen (gesetzlichen) Strukturen hinterfragt und vielleicht verbessert werden, im guten Fall, dass ein größerer Teil der Gesellschaft für das Thema sensibilisiert wird und im ungünstigeren Fall zumindest Mal, dass der ein oder andere sein aktuelles Handeln hinterfragt. Das war auch schon beim Thema Mobbing ein wichtiger Schritt, um diese Dynamiken frühzeitiger zu erkennen, weil es auch für den "passiven Zuseher" oft nicht so bewusst war. Mobbing schien fast Alltag in der Schule zu sein (ist es wahrscheinlich immer noch), aber es gab kaum Mechanismen dafür Schüler zu sensibilisieren oder einzugreifen, bevor Leute davon psychische Schäden davontragen. Die Gefahr, dass es umschlägt und in diesem konkreten Fall z.B. Leute zu wenig Unterstützung erhalten, die falsch beschuldigt werden ,ist natürlich die Kehrseite der Medaille, aber dieses Risiko gibt es immer, wenn Veränderungen angestrebt werden.

Ich finde es daher positiv, dass mit diesen Hashtags Einzelpersonen mehr Möglichkeit als je zuvor haben, etwas an die Öffentlichkeit zu bringen, und nicht auf die Güte der Medien angewiesen sind. Sagt ja niemand, dass deswegen jetzt sofort irgendein Gesetz erlassen werden und jeder ohne Prüfung sofort eingesperrt werden muss, der im Sturm involviert war.
Die eine Intention gibt es ohnehin nicht aber das Urteil von Internetnutzern ist das was am Ende geschieht, wenn ich etwas auf digitalem Wege in die Öffentlichkeit trage. Und wenn ich etwas, das strafrechtlich relevant sein könnte, öffentlich verbreite, dann müssen mir die Folgen bewusst sein. Ja sicher, meine Intention kann einfach nur sein auf Missstände aufmerksam zu machen aber eine Anekdote ist halt am Ende des Tages noch kein Missstand. Dieses ganze Thema geht schnell in Richtung Bauchgefühl, Erfahrung oder subjektive bzw. selektive Wahrnehmung. Daher auch mein Hinweis auf den Stammtisch, wenn generalisiert die Behauptung aufgestellt wird, dass vermögende Angeklagte aufgrund eben jenes Vermögens ihrer Bestrafung entgehen. Wenn ich immer wieder mit etwas konfrontiert werde, kann es leicht passieren, dass ich deswegen denke zu wissen wie etwas ist. Wenn also die Zeitung ständig über das Verschwinden von Kindern berichtet, kann ich anfangen zu glauben, dass jetzt gerade immer mehr Kinder entführt werden und der Staat nichts macht. Nicht etwa weil ich mich in die Statistiken eingelesen hätte und um das Thema bescheid wüsste, sondern einfach nur aufgrund meiner Wahrnehmung aus den Medien heraus.

Und ich denke das ist ein Problem. Ich kann nicht wissen wie es um ein solches Thema bestellt ist, nur auf Basis von Einzelberichten. Damit ist nicht nur Social Media gemeint, damit sind explizit alle Medien gemeint. Ich erwähnte ja auch, dass ich die generelle Berichterstattung in Bezug auf Kriminalität ziemlich kritisch sehe, eben weil sie leicht ins tendenziöse abgreift. Man denke nur an die Berichterstattung während der letzten 5+ Jahre beim Thema Immigration, auch mit teils völlig erfunden Vergewaltigungsgeschichten, die immer weiter geteilt werden. Durch Filterblasen und Echokammern sind die ohnehin vermutlich recht geringen Chancen, dass jemand seine bereits vorgefasste Meinung ändert, noch kleiner weil Richtigstellungen entweder nicht ankommen oder neue Informationen direkt mit eigener Färbung ankommen.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich solche Bewegungen im Kern werten soll. Ich finde es wichtig und richtig die Dinge zu hinterfragen und beständig an einer Verbesserung des Systems zu arbeiten. Ich halte es aber für zweifelhaft, wenn dies darüber geschieht, dass Menschen sich Geschichten erzählen oder fragwürdige Statistiken mit fragwürdigen Aussagen teilen. Mit dem Thema Mobbing sprichst du ein Thema an, wo ich auch denke dass es sehr wichtig war etwas zu unternehmen. Gut das klingt missverständlich, ich denke alle diese Themen, Sexuelle Übergriffe, Diskriminierung und Mobbing sind gleichermaßen etwas wo etwas unternommen werden muss aber bei diesem Thema herrschte tatsächlich über etliche Jahrzehnte eine Art von Konsenz nichts zutun. Es war in der Art in gewisserweise ein einfacheres Thema, da es Schulen eben faktisch tatsächlich einfach an einer Instanz fehlte, die sich mit Konflikten unter Minderjährigen auseinandersetzte. Das ist unter Erwachsenen so zumindest nicht der Fall. Es gibt verschiedenste Instanzen um ein Fehlverhalten anzuzeigen und verschiedenste Einrichtungen um Hilfe zu bekommen.

Es sagt zwar niemand, dass nun jeder bei diesem Thema ohne Prüfung eingesperrt werden soll aber diese Richtung ist in dem Moment eingeschlagen worden, in dem unsichere Fälle in die Öffentlichkeit getragen werden. Diese Richtung sehen wir in dem Bild der Statistik, das sehen wir wenn es irgendwo heißt man solle denen die Anschuldigungen machen glauben. Und diese Richtung wird begünstig, wenn geschrieben wird, das wenn jemand unschuldig in die Scheiße gerät das wenigstens für einen guten Zweck passiert oder wenn du schreibst "Die Gefahr, dass es umschlägt und in diesem konkreten Fall z.B. Leute zu wenig Unterstützung erhalten, die falsch beschuldigt werden ,ist natürlich die Kehrseite der Medaille, aber dieses Risiko gibt es immer, wenn Veränderungen angestrebt werden.". Ich finde das nicht positiv.
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Bachstail
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bachstail »

Todesglubsch hat geschrieben: 27.06.2020 16:54Sorry, mit falschen Behauptungen um sich werfen, so frei nach dem Motto "Lol, mir als Frau glaubt man eh mehr als so nem Mann", da hab ich echt kein Verständnis.
Ich auch nicht, habe ich so auch nie geschrieben.
Denn das sorgt nur dafür, dass *wirklichen* Opfern nicht geglaubt wird und reißt, im Worst Case, einen Unschuldigen ins Unglück.
Korrekt, siehe Johnny Depp, James Charles, Slazo, ProJared oder auch kürzlich Justin Bieber und bei all diesen kam hinterher heraus, dass an den ganzen Vorwürfen nichts dran ist.
Insofern muss sich die Dame nun einfach den Vorwurf gefallen lassen, dass sie die Anschuldigungen rein aus Mediengeilheit gemacht hat.
Was ich nicht einmal bestreite, denn wie erwähnt, nichts in ihrer Story ist in irgendeiner Form eine sexuelle Belästigung und schon gar keine Vergewaltigung, es las sich eher wie ein sehr peinliches Date, basierend auf Missverständnissen (sie hatte zum Zeitpunkt zum Beispiel einen Freund, hat diesen gegenüber Joe aber nicht erwähnt).

Aber wenn sie so gefühlt hat, wie sie gefühlt hat, dann ist das so und dagegen kann ein Joe dann nicht viel tun, außer dafür zu sorgen, dass das in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Wenn jemand eine Entschuldigung verdient, dann erst einmal Joe.
Das ist richtig aber ich finde, dass nicht nur die Dame sich entschuldigen sollte, sondern auch all jene, die ihn in die Ecke der Sexualstraftäter gepackt haben aber das wird nicht passieren, denn dafür müssten diese Leute sich eingestehen, dass sie offensichtlich falsch lagen.
Und ich mag Joe nicht einmal.
Ich schon, ich schaue seine Videos hier und da ganz gern und erfahre auch gern, wie er über bestimmte Sachen denkt, dennoch finde ich, hat er sich zumindest peinlich verhalten.
andymk
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von andymk »

Ein extrem unglückliches Thema für eine öffentliche Diskussion. Die konkreten Vorwürfe sollten wohl jeweils als Einzelfälle entschieden werden, idealiter in rechtlich relevanter Form und nicht in der Hitze des Augenblicks bzw. der öffentlichen Meinung.

Allerdings, und das bleibt festzuhalten: die große Menge der Vorkommnisse, über die nun gesprochen wird, lässt jedenfalls stark vermuten, dass es in der Gaming-Szene nach wie vor ein strukturelles Problem im Verhalten der Geschlechter miteinander gibt. Und die strafrechtlich relevanten Auswüchse dieses Missverhaltens sollten natürlich sanktioniert werden - ebenso wie vielleicht die große Menge der "nur" unerfreulichen Fälle im Rahmen eines offenen Kulturwandels thematisiert und angegangen werden sollten.

Was natürlich schwierig ist, wenn man das Ding am Ende auf eine "Patriarchat vs. Hexenjagd" - Story reduziert und alle sich für Opfer halten.

Eine Sache will ich aber mal hinterfragt haben: wie kann es sein, dass ein Fall von persönlicher ehelicher Untreue seinen Weg in eine solche Debatte findet? Was juckt es mich, ob da ein Typ seine Frau betrügt? Es ist inzwischen gesellschaftlicher Konsens, dass es Unrecht ist, wenn die intime Lebensmoral zB von ungeweihten Angestellten der katholischen Kirche deren Arbeitsverhältnisse beeinflusst - warum soll dann eine Affäre eines Gamedesigners zu seiner Entlassung führen?

Sowas entwertet die notwendige Diskussion auf der anderen Seite des Fallspektrums doch völlig.

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