Nein. Um den Typen von Ubisoft. Das gehört doch wenn überhaupt in die Bunte oder ins Fischblatt.
Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Den hatte ich in der Tat kurz gar nicht mehr auf dem Schirm und ich stimme zu, wenn es nur darum geht, dass er seine Frau betrogen hat, ist das moralisch zu verurteilen, gehört aber nicht in solch eine Debatte, denn auch wenn es zu verurteilen ist, ist und bleibt das seine Privatsache.
Zeitgleich kann er natürlich zurücktreten, wenn er der Meinung ist, sich aktuell lieber um sein Privatleben kümmern zu wollen.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Bei dem Ubisoft-Typen kam wohl auch noch hinzu, daß er die Frau, mit der er seine Frau betrogen hat, angelogen hat - in Bezug auf seine Ehe.
Finde ich jetzt aber auch nicht relevant für die öffentliche Diskussion. Und daß es offensichtlich auch in der Spieleindustrie "Groupies" gibt, auch nicht.
Finde ich jetzt aber auch nicht relevant für die öffentliche Diskussion. Und daß es offensichtlich auch in der Spieleindustrie "Groupies" gibt, auch nicht.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Man könnte meinen der Typ wäre Politiker. Das war auch der eine Fall, der hier nicht reinpasst. Der Typ klingt zwar wie ein Arschloch, aber sein Privatleben hat doch hier echt nichts zu suchen. Natürlich solange er keine Straftaten, wie beispielsweise die sexuellen Übergriffe, von denen in der Headline gesprochen wird, begeht.
Die Vorwürfe gegen Avellone sind auch so eine Sache. Wieder klingt der Typ wie ein Arschloch, aber ernsthaft? Er stand zu den Frauen in keinem Arbeitsverhältnis, in keiner machtvollen Position als Chef oder sonstiges. Er hat einfach Frauen Drinks gekauft um sie irgendwie ins Bett zu kriegen.
Liegt es daran, dass die andere Person berühmt ist, dass man nicht einfach "I had enough, I'm going home." sagen kann? Oder vielleicht einfach nicht einen Drink nach dem anderen schluckt, nur weil einem die vorgesetzt werden? Mir kann man hier natürlich Victim Blaming vorwerfen, aber das ist doch so eine alte Masche. "Hilfe, ich hab jeden der Drinks getrunken, die er mir serviert hat und bin dann mit ihm auf sein Zimmer!" War es nicht deine Entscheidung, hier mit dieser Person trinken zu gehen, und warst du dir nicht über die Effekte von Alkohol bewusst? Das Alkoholprävention auch gleichzeitig Prävention gegenüber sexueller Übergriffe und Vergewaltigung sind, ist ja bereits hinreichend bekannt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2784921/).“It was almost like as soon as my drink was gone, Chris already had one or two more for me. I remember refusing him, just being like, ‘I’m good, I don’t need another one.’ He would literally just be like, ‘Come on, let’s go to the bar, let’s get you another one."
Zuletzt geändert von Melcor am 27.06.2020 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Sicherlich ist der nicht ganz freiwillig abgetreten, sondern weil sich da paar Verflossene öffentlich ausgeweint haben.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Ich picke mir das mal raus: Hast du denn einen Vorschlag, wie derartige Änderungen stattdessen in Gang getreten werden sollten? Gerade aus der Perspektive von Opfern, die sich vom System im Stich gelassen fühlen und trotz Wenden an Polizei/Behörden weiter belästigt werden können? Nicht falsch verstehen, ich finde deine Sichtweise extrem spannend und kann die Kritik auch absolut nachvollziehen, ich sehe aber nicht wirklich eine Alternative, die Veränderung hervorrufen kann. Vielleicht fehlen mir da nur die Ideen. Für mich überwiegt also der Vorteil des Aussprechens immer noch die Nachteile zu allen Alternativen, will mich jetzt hier aber argumentativ nicht im Kreis drehen .SethSteiner hat geschrieben: ↑27.06.2020 16:59 ...Damit ist nicht nur Social Media gemeint, damit sind explizit alle Medien gemeint. Ich erwähnte ja auch, dass ich die generelle Berichterstattung in Bezug auf Kriminalität ziemlich kritisch sehe, eben weil sie leicht ins tendenziöse abgreift...
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Das sind halt so Beispiele, da fragt man sich "wohin die Reise geht"... Wenn das in diesem Tempo weitergeht kannst Du demnächst wirklich alles gegen die Leute verwenden. Natürlich hat er moralisch verwerflich gehandelt. Aber das ist seine Sache. Das geht niemand etwas an. Es interessiert mich einen feuchten Dreck. Die betrogene Frau kann auf eine schöne Abfindung klagen. Das steht ihr wahrscheinlich sogar zu. Aber das dürfen die beiden unter sich ausmachen. Was gar nicht geht, das ein tendenziöser Internetmob sich hier einmischt, indem er Druck auf den Arbeitgeber ausübt. Diese Leute sollen mal ein paar Monate nach China um da zu leben. Aber besser nicht beim Über Rot Fahren erwischen lassen... könnte fürs eigene Social Scoring nicht so toll enden.andymk hat geschrieben: ↑27.06.2020 17:14 Eine Sache will ich aber mal hinterfragt haben: wie kann es sein, dass ein Fall von persönlicher ehelicher Untreue seinen Weg in eine solche Debatte findet? Was juckt es mich, ob da ein Typ seine Frau betrügt? Es ist inzwischen gesellschaftlicher Konsens, dass es Unrecht ist, wenn die intime Lebensmoral zB von ungeweihten Angestellten der katholischen Kirche deren Arbeitsverhältnisse beeinflusst - warum soll dann eine Affäre eines Gamedesigners zu seiner Entlassung führen?
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Bei diesem Thema finde ich zusätzlich schwierig, dass man die Intention nicht beweisen kann. Ich gehe stark davon aus, dass in den meisten Situationen die neuen Getränke beidseitig sind. Ich käme mir zumindest sehr komisch vor, wenn jemand 2 Stunden an einem Glas nippt und mir einen Drink nach dem anderen hinbestellt. Wie beweist man nun, dass die Person nicht selbst sich Mut antrinken wollte oder eben im "Party-feeling" gefangen war wo sowas ohne hinterlistige Hintergründe passiert?
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Ich wollte eigentlich was Sarkatisches schreiben, aber das laß ich und sag's gleich direkt:Melcor hat geschrieben: ↑27.06.2020 17:40Das Alkoholprävention auch gleichzeitig Prävention gegenüber sexueller Übergriffe und Vergewaltigung sind, ist ja bereits hinreichend bekannt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2784921/).
Das ist genau die typische Täter-Opfer-Umkehr, wegen der überhaupt solche "massiven Berichte" nötig sind. Einfach damit man irgendwann damit aufhört, die Schuld bei Vergewaltigungen bei den Vergewaltigten zu suchen. Selbst wenn es nur eine Teilschuld ist. Und die von dir zitierte Studie tut genau das. Die Schul beim Alkoholkonsum der Opfer zu suchen, ist einfach schäbig. Und nein, die Studie "erklärt" den Zusammenhang nicht nur, sondern schlägt auch vor, das Trinken zu verringern, damit es zu weniger sexuellen Übergriffen kommt.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Das altbekannte Whataboutism-Argument, daß es anderswo ja viel schlimmer ist und man sich nicht so haben sollte?Khorneblume hat geschrieben: ↑27.06.2020 17:55Diese Leute sollen mal ein paar Monate nach China um da zu leben.
Wie auch immer... Aber: Der Mann hat nicht nur einfach seine Frau betrogen, sondern die Frau, mit der er sie betrogen hat, hinsichtlich seiner Ehe und seiner Kinder angelogen. Diese Frau würde ich ganz allgemein als "Game-Groupie" bezeichnen, die vermutlich nichts mit dem Typen angefangen hätte, wenn er nicht zufällig entsprechend bei Ubisoft (oder einem anderen bekannten Publisher/Entwickler) beschäftigt gewesen wäre.
Nun kann man immer noch argumentieren, daß das kein sexueller Übergriff im engeren oder weiteren Sinne ist - und das ist auch richtig. Ebenfalls richtig ist, daß das eher die Privatleute angeht und nicht die Öffentlichkeit. Aber es ist eben nicht wahr, daß der Typ nur seine Frau betrogen hat.
Daß Ubisoft hier die Reißleine zieht, ist nachvollziehbar. Man will nicht als Firma dastehen, die zusieht, wie ihre Mitarbeiter "Fans" belügen und dann flachlegen.
Ganz zu schweigen davon, daß das nur EIN Fall von den zahlreichen ist, die im News-Text angesprochen werden. Es besteht also kein Grund, sich darauf zu konzentrieren und dann so zu tun, als ob hier irgendwas dramatisch schiefläuft.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Ach kommt, sowas lernt man in jeden Anfängerkurs für Führungskräfte, dass man sich hier vorsichtig verhalten, bzw Abstand nehmen muss, von solchen Beziehungen, weil eben genau sowas, falsch ausgelegt werden kann... Darum wird hier auch explizit Beziehung zu einem Fan gesagt. Und "Lüge" bezieht hier wahrscheinlich auf vorsätzliche Täuschung.
Da werden Übergriffe einfach mal als Denunzierung weggewischt und Kampfbegriffe wie alles SJW! eingebracht als Rechtfertigung für seinen verkorksten Standpunkt... wtf.
Da werden Übergriffe einfach mal als Denunzierung weggewischt und Kampfbegriffe wie alles SJW! eingebracht als Rechtfertigung für seinen verkorksten Standpunkt... wtf.
Zuletzt geändert von zmonx am 27.06.2020 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Das stimmt schon. Aber ich frage mich, welchen Blickwinkel solche Kurse haben. Menschlichkeit und Miteinander, oder Karriere und finanzieller Erfolg?
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 27.06.2020 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
In aller erster Linie wäre es wohl wichtig sich einen Verein zu suchen, denn solche Institutionen gibt es ja viele aber anschließend, wenn man eben tatsächlich denkt es gäbe rechtlichen Nachholbedarf, sich politisch zu engagieren und über diesen Weg Veränderungen zu bewirken bzw. in einen Austausch zu treten. Was dagegen soll denn durch diese Online-Geschichten bewirkt werden? Nehmen wir allein mal das Thema Alkohol. Zwei Personen gehen aus, trinken miteinander, sie haben im Verlauf der Nacht Sex und eine Person wirft der anderen Vergewaltigung oder einen sexuellen Übergriff vor. Was genau ist der Sinn davon, soetwas öffentlich zu machen? Niemand kann es nachprüfen, in jedermanns Kopf findet ein Film statt und Drehbuchautor ist die Person, welche den Hergang beschreibt. Ich sehe hier wirklich keinerlei Vorteil, denn es ist ein äußerst subjektiv gefärbter Erfahrungsbericht. Ich sehe aber was daraus entsteht und das ist Verleumdung, Anfeindung, Angst, Vorurteile, wenn nicht direkt eine Anleitung um mit missliebigen Personen fertig zu werden oder um sich der Verantwortung für eigene Handlungen zu entledigen. Ich denke ein offizieller Weg über Institutionen, Organisationen und einzelne Personen von Freunden über den Anwalt bis zum Psychologen, sind sinnvollere Anlaufstellen auf persönlicher, wie auch gesellschaftlicher Ebene als Twitter.Some Guy hat geschrieben: ↑27.06.2020 17:46Ich picke mir das mal raus: Hast du denn einen Vorschlag, wie derartige Änderungen stattdessen in Gang getreten werden sollten? Gerade aus der Perspektive von Opfern, die sich vom System im Stich gelassen fühlen und trotz Wenden an Polizei/Behörden weiter belästigt werden können? Nicht falsch verstehen, ich finde deine Sichtweise extrem spannend und kann die Kritik auch absolut nachvollziehen, ich sehe aber nicht wirklich eine Alternative, die Veränderung hervorrufen kann. Vielleicht fehlen mir da nur die Ideen. Für mich überwiegt also der Vorteil des Aussprechens immer noch die Nachteile zu allen Alternativen, will mich jetzt hier aber argumentativ nicht im Kreis drehen .SethSteiner hat geschrieben: ↑27.06.2020 16:59 ...Damit ist nicht nur Social Media gemeint, damit sind explizit alle Medien gemeint. Ich erwähnte ja auch, dass ich die generelle Berichterstattung in Bezug auf Kriminalität ziemlich kritisch sehe, eben weil sie leicht ins tendenziöse abgreift...
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Daß es weniger Leute gibt, die ihr Gegenüber mit eindeutigen Absichten abfüllen.SethSteiner hat geschrieben: ↑27.06.2020 18:25Nehmen wir allein mal das Thema Alkohol. Zwei Personen gehen aus, trinken miteinander, sie haben im Verlauf der Nacht Sex und eine Person wirft der anderen Vergewaltigung oder einen sexuellen Übergriff vor. Was genau ist der Sinn davon, soetwas öffentlich zu machen?
Zum einen weil das immer noch als etwas Normales oder als ein Kavaliersdelikt erachtet wird und vielen gar nicht bewußt ist, welchen Schaden sie damit anrichten. Zum anderen, falls es ihnen bewußt ist, weil sie dann sehen, daß es immer öfter publik gemacht wird - und während sie vor Gericht nicht belangt werden können, bekommen sie in der Gesellschaft und in ihrer Arbeit Probleme.
Ein Bewußtsein muß geschaffen werden - und das geht auch und vor allem durch ständiges Wiederholen in der Öffentlichkeit.
Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche
Das ist sicher unterschiedlich und vielfältig und reicht von Mitarbeiterführung, Motivieren, Entscheidungen treffen, aber auch Vertrauen, was denke ich hier der Punkt ist, der verletzt wurde.Doc Angelo hat geschrieben: ↑27.06.2020 18:20Das stimmt schon. Aber ich frage mich, welchen Blickwinkel solche Kurse haben. Menschlichkeit und Miteinander, oder Karriere und finanzieller Erfolg?
Aber lässt sich irgendwo sicher genauer nachlesen.