Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

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johndoe711686
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von johndoe711686 »

99% aller Frauen sollen noch nie mit Belästigung, sexuellen Übergriffen und Fehlverhalten zu tun gehabt haben? Ich fürchte, das ist leider nicht so. Kann dir jetzt aber auch keine verlässlichen Zahlen nennen aus dem Hut.
johndoe2009951
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von johndoe2009951 »

Dann halt dich doch einfach hier raus mit solchen pauschalen Unterstellungen.
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Imperator Palpatine
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Imperator Palpatine »

Ryan2k6 hat geschrieben: 28.06.2020 12:18 Ich weiß nicht mehr genau ob der Einwand von dir kam, dass ja drei Frauen sich einfach zusammentun könnten um einem Kerl ans Bein zu pinkeln und ihn feuern zu lassen. Da frag ich mich, wenn das so einfach ist, warum gab es dann bisher keine drei Kerle, die das mit einer Frau in höherer Position getan haben?

Die Täter Opfer Umkehr und die Relativierung hier im Thema ist heftig. Teilweise hätte man den Eindruck bekommen können, dass Frauen nichts besseres zu tun haben, als sich Geschichten über Vergewaltigungen auszudenken um Männern eins auszuwischen.
Ich möchte hier und jetzt ein konkretes Beispiel haben wo jemand in diesem Thread so etwas getan hat, ansonsten melde ich diesen Kommentar. Es reicht mir nämlich langsam auch mit solchen infamen Unterstellungen.
johndoe711686
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von johndoe711686 »

Markhelm hat geschrieben: 28.06.2020 12:30 Dann halt dich doch einfach hier raus mit solchen pauschalen Unterstellungen.
Bitteschön.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... en-umfrage
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SethSteiner
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von SethSteiner »

Ryan2k6 hat geschrieben: 28.06.2020 12:18 Ich weiß nicht mehr genau ob der Einwand von dir kam, dass ja drei Frauen sich einfach zusammentun könnten um einem Kerl ans Bein zu pinkeln und ihn feuern zu lassen. Da frag ich mich, wenn das so einfach ist, warum gab es dann bisher keine drei Kerle, die das mit einer Frau in höherer Position getan haben?

Die Täter Opfer Umkehr und die Relativierung hier im Thema ist heftig. Teilweise hätte man den Eindruck bekommen können, dass Frauen nichts besseres zu tun haben, als sich Geschichten über Vergewaltigungen auszudenken um Männern eins auszuwischen.
Dass es kaum oder gar nicht vorkommt, dass sich Männer zusammentun um eine Frau loszuwerden liegt am selben Grund, warum allgemein sexuelle Übergriffe oder Gewalt an Männern kaum genannt, diskutiert und besprochen wird. Es wird marginalisiert, männliche Opfer werden nicht wahrgenommen, nicht ernstgenommen. Völlig andere Voraussetzungen also.

Bachstail erwähnte es ja bereits aber es gibt eine gute Liste populärer Fälle, in denen Menschen Opfer von Beschuldigungen wurden, ohne etwas getan zu haben, ja wo sich sogar ganz klar Lügen herausstellen. Du solltest schon aufzeigen, wo es hier eine Relativierung oder Täter-Opfer Umkehr gibt, anstatt es einfach zu unterstellen. Es gibt rechtliche und rechtsstaatliche Strukturen und Prinzipien, die als Fundament für ein friedliches Zusammenleben dienen und als ein Bollwerk gegen Willkür. Dahinter zu stehen hat nichts mit Relativierung oder Täter-Opfer Umkehr zutun.
Bluti13
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bluti13 »

Serious Lee hat geschrieben: 28.06.2020 10:12 Das Problem bei solchen Phänomenen ist die massive Welle an Ungerechtigkeit, die auf der einen Seite sichtbar und auf der anderen Seite erst durch diese Wellen ausgelöst wird. Der Weg an die Öffentlichkeit sollte das letzte Mittel sein, nicht das erste.
Natürlich ist das ein Problem. Aber kann man aus dem Umstand, dass es (eben nicht-ideal) dennoch so passiert, nicht genausogut auch ableiten, dass die Jurisdiktion, vor allem in den USA, eben überhaupt nicht fit für sowas ist? Sondern eben eher Teil des Problems? Damit dann nicht gangbar, wenn man (vor allem auch gesellschaftlich) auf ein Problem hinweisen will, dass viele betrifft aber keinen im Alltag so richtig zu interessieren scheint (außer jetzt in der jüngsten Zeit).

Und auch wenn das jetzt nicht deinen Kommentar betrifft, aber Evidenz und Hinweise, auch in der wissenschaftlichen Literatur, dafür dass Frauen oft Gründe haben Vorfälle nicht sofort zu berichten oder gar juristisch verfolgen zu lassen gibt es genug.
Ein Beispiel, NYT: https://www.nytimes.com/2017/04/10/upsh ... sment.html

Mit anderen Worten, die Ungerechtigkeit die später folgt, hat nun mal ihren Ursprung in der der vorher bestehenden, bzw. auf der einen Seite. Zu sagen, jetzt steht da der Ungerechtigkeitszähler aber mal auf null und wir gehen ganz nüchtern und objektiv an die Sache ist im Rahmen dessen und sozialen Diskurses allgemein absurd. Das findest du nirgendwo. Natürlich sollten die "Medien" keinesfalls Richter spielen. Aber ein Jason Schreier darf für mich jederzeit gerne den Stift in die Hand nehmen und über AVellone's Abfüllorgien mit System schreiben (vgl. seinen letzten Artikel auf Bloomberg). Und die Betroffenen dürfen sich mE jeden Kanal suchen, der ihnen geeignet erscheint, um auf ihr Problem aufmerksam zu machen.
Zuletzt geändert von Bluti13 am 28.06.2020 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Imperator Palpatine
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Imperator Palpatine »

Bluti13 hat geschrieben: 28.06.2020 13:20
Serious Lee hat geschrieben: 28.06.2020 10:12 Das Problem bei solchen Phänomenen ist die massive Welle an Ungerechtigkeit, die auf der einen Seite sichtbar und auf der anderen Seite erst durch diese Wellen ausgelöst wird. Der Weg an die Öffentlichkeit sollte das letzte Mittel sein, nicht das erste.
Natürlich ist das ein Problem. Aber kann man aus dem Umstand, dass es (eben nicht-ideal) dennoch so passiert, nicht genausogut auch ableiten, dass die Jurisdiktion, vor allem in den USA, eben überhaupt nicht fit für sowas ist? Sondern eben eher Teil des Problems? Damit dann nicht gangbar, wenn man (vor allem auch gesellschaftlich) auf ein Problem hinweisen will, dass viele betrifft aber keinen im Alltag so richtig zu interessieren scheint (außer jetzt in der jüngsten Zeit).

Und auch wenn das jetzt nicht deinen Kommentar betrifft, aber Evidenz und Hinweise, auch in der wissenschaftlichen Literatur, dafür dass Frauen oft Gründe haben Vorfälle nicht sofort zu berichten oder gar juristisch verfolgen zu lassen gibt es genug.
Ein Beispiel, NYT: https://www.nytimes.com/2017/04/10/upsh ... sment.html

Mit anderen Worten, die Ungerechtigkeit die später folgt, hat nun mal ihren Ursprung in der der vorher bestehenden, bzw. auf der einen Seite. Zu sagen, jetzt steht da der Ungerechtigkeitszähler aber mal auf null und wir gehen ganz nüchtern und objektiv an die Sache ist im Rahmen dessen und sozialen Diskurses allgemein absurd. Das findest du nirgendwo. Natürlich sollten die "Medien" keinesfalls Richter spielen. Aber ein Jason Schreier darf für mich jederzeit gerne den Stift in die Hand nehmen und über AVellone's Abfüllorgien mit System schreiben (vgl. seinen letzten Artikel auf Bloomberg). Und die Betroffenen dürfen sich mE jeden Kanal suchen, der ihnen geeignet erscheint, um auf ihr Problem aufmerksam zu machen.
Und was genau qualifiziert dich die amerikanische Jurisdiktion im Hinblick auf dieses Thema als " nicht fit " zu bezeichnen ? Ja mehr noch sogar als " Teil des Problems " ?

Und jedem Betroffenen sollte man empfehlen zunächst die entsprechenden offiziellen ( Polizei, Staatsanwaltschaft, Vertrauensperson in der Firma etc. ) und inoffiziellen ( Opferverbände ) Stellen aufzusuchen, anstatt Twitter, reddit, Facebook und Co. in dein Leben zu lassen.
Gerade weil es ein derart ernstes Thema ist dass dann sowohl eine andere Person als einen ganzen Bereich einer Firma, Verein etc. und damit wieder andere betrifft.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 28.06.2020 13:42, insgesamt 2-mal geändert.
Bluti13
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bluti13 »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 28.06.2020 13:40 Und was genau qualifiziert dich die amerikanische Jurisdiktion im Hinblick auf dieses Thema als " nicht fit " zu bezeichnen ? Ja mehr noch sogar als " Teil des Problems " ?

Und jedem Betroffenen sollte man empfehlen zunächst die entsprechenden offiziellen ( Polizei, Staatsanwaltschaft, Vertrauensperson in der Firma etc. ) und inoffiziellen ( Opferverbände ) Stellen aufzusuchen, anstatt Twitter, reddit, Facebook und Co. in dein Leben zu lassen.
Gerade weil es ein derart ernstes Thema ist dass dann sowohl eine andere Person als einen ganzen Bereich einer Firma, Verein etc. und damit wieder andere betrifft.
Habe ich mich als qualifiziert bezeichnet? Es ist eine plausible Schlussfolgerung, aus dem Ausbleiben der Nutzung dieses "Weges" auf eine geringe Eignung zu schließen. Und wenn dieser Apparat nicht geeignet ist, Hilfe oder Schutz in diesen Belangen zu bieten, wird er automatisch zum Teil des Problems. Das heißt nicht, dass ich hier selbst systematischen Sexismus unterstelle. Den haben aber andere bereits unterstellt. Ähnlich wie beim Rassismus, nur ist dieses Thema von Diskriminierung schon viel älter und weiter in seiner medialen Rezeption.

Ansonsten lies doch einfach mal den NYT Artikel den ich verlinkt habe, der enthält sogar ein paar konkrete Hinweise darauf. Vor allem, warum viele Frauen davon absehen, deine empfohlenen offiziellen Stellen aufzusuchen.

Bei dem Ernst des Themas sind wir einer Meinung. Nur ziehen wir daraus offenkundig andere Schlussfolgerungen.
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Imperator Palpatine
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Imperator Palpatine »

Bluti13 hat geschrieben: 28.06.2020 13:53
Imperator Palpatine hat geschrieben: 28.06.2020 13:40 Und was genau qualifiziert dich die amerikanische Jurisdiktion im Hinblick auf dieses Thema als " nicht fit " zu bezeichnen ? Ja mehr noch sogar als " Teil des Problems " ?

Und jedem Betroffenen sollte man empfehlen zunächst die entsprechenden offiziellen ( Polizei, Staatsanwaltschaft, Vertrauensperson in der Firma etc. ) und inoffiziellen ( Opferverbände ) Stellen aufzusuchen, anstatt Twitter, reddit, Facebook und Co. in dein Leben zu lassen.
Gerade weil es ein derart ernstes Thema ist dass dann sowohl eine andere Person als einen ganzen Bereich einer Firma, Verein etc. und damit wieder andere betrifft.
Habe ich mich als qualifiziert bezeichnet? Es ist eine plausible Schlussfolgerung, aus dem Ausbleiben der Nutzung dieses "Weges" auf eine geringe Eignung zu schließen. Und wenn dieser Apparat nicht geeignet ist, Hilfe oder Schutz in diesen Belangen zu bieten, wird er automatisch zum Teil des Problems. Das heißt nicht, dass ich hier selbst systematischen Sexismus unterstelle. Den haben aber andere bereits unterstellt. Ähnlich wie beim Rassismus, nur ist dieses Thema von Diskriminierung schon viel älter und weiter in seiner medialen Rezeption.

Ansonsten lies doch einfach mal den NYT Artikel den ich verlinkt habe, der enthält sogar ein paar konkrete Hinweise darauf. Vor allem, warum viele Frauen davon absehen, deine empfohlenen offiziellen Stellen aufzusuchen.

Bei dem Ernst des Themas sind wir einer Meinung. Nur ziehen wir daraus offenkundig andere Schlussfolgerungen.
Ich habe den Artikel durch gelesen, vielleicht solltest du das auch einmal tun. Denn dann würdest du sehen dass das Thema staatliche Stellen wie Polizei und Gerichte nicht einmal ansatzweise vorkommt, sondern die entsprechende Firmenkultur angeprangert wird. Dementsprechend sind Aussagen über die Jurisdiktion einfach falsch und unpassend.

Gerade wenn man die Sorge hat - unabhängig ob es berechtigt oder unberechtigt ist - dass man Nachteile am Arbeitsplatz erfahren wird, ist es besser enstprechend qualifizierte und sensibilierte Personen und Organisationen aufzusuchen.
Anstatt in der Kloake des Internets nach Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Und nein damit meine ich nicht dass Betroffene doch bitte kein Drama aus ihrer Situation machen sollen. Aber eben wegen der Ernsthaftigkeit dieser Dinge sollte man entsprechend zielgerichtet handeln.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 28.06.2020 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
Bluti13
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bluti13 »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 28.06.2020 14:07
Ich habe den Artikel durch gelesen, vielleicht solltest du das auch einmal tun. Denn dann würdest du sehen dass das Thema staatliche Stellen wie Polizei und Gerichte nicht einmal ansatzweise vorkommt, sondern die entsprechende Firmenkultur angeprangert wird. Dementsprechend sind Aussagen über die Jurisdiktion einfach falsch und unpassend.

Gerade wenn man die Sorge hat - unabhängig ob es eine berechtigt oder unberechtigt - dass man Nachteile am Arbeitsplatz erfahren wird, ist es besser enstprechend qualifizierte und sensibilierte Personen aufzusuchen.
Anstatt in der Kloake des Internets nach Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Und nein damit meine ich nicht dass Betroffene doch bitte kein Drama aus ihrer Situation machen sollen. Aber eben wegen der Ernsthaftigkeit dieser Dinge sollte man entsprechend zielgerichtet handeln.
Du hast dich in deine Empfehlungen auch nicht nur auf rein staatliche Stellen bezogen, sondern auch "Vertrauenspersonen". Und dieser Bezug, zu HR (Human Resources) Department und deren Mangel an Unterstützung oder Aktivität kommt sehr wohl vor, ebenso der Verweis auf juristische Kosten am Beispiel Ellen Pao. Über den backlash den die Frau, im übrigen ebenfalls wieder vollkommen medienbegleitet (also nicht nur Männern passiert das), erfahren hat, kann man an anderer Stelle noch mehr nachlesen.
Das hat alles seine Auswirkungen und die im Artikel mehrfach angesprochenen power dynamics und fear of retaliation spielen damit rein, denn sie sind nicht auf einzelne Akteure oder Firmen beschränkt, sondern betreffen auch die Wahrscheinlichkeit in welcher sich eine Person dafür entscheidet, mit einer sehr persönlichen und schambesetzten Thematik sich staatlichen Stellen zu öffnen.
(Und die US-Polizei als Hort der Offenheit und des Verständnisses für Opfer können wir doch eigentlich ad acta legen, oder? Sicherlich gibt es da auch reihenweise gute, empathische Officer etc, aber systemisch hat die Orga einen ganz anderen Ruf.)

Beim zielgerichtet Handeln sind wir wieder einer Meinung. Ich denke jedoch weiterhin, dass die #MeToo Bewegung (die jetzt, mit Ansage, die Gamesbranche trifft) primär auf social media aktiv und hinsichtlich impact erfolgreich ist, hat systemische Gründe, und diese zu gerüttelt Teilen in Mängeln der offiziellen Strukturen für Schutz und Fürsorge. Das wäre weiterhin meine bottom line. :D

Die Rolle der Medien in diesen und anderen Fällen ist meines Erachtens oft wenig feinfühlend und beschämend. Aber dafür können die Frauen nix. Die haben ein nachwievor legitimes Interesse. Und dann reden wir über Medienkritik, auch ergiebig, aber anderes Thema.
Zuletzt geändert von Bluti13 am 28.06.2020 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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danke15jahre4p
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von danke15jahre4p »

es kommt doch darauf an womit man an die öffentlichkeit geht und wer an den pranger gestellt wird.

stellt man den vermeintlichen täter an den pranger, ist das absolut nicht im sinne des rechtstaates, stellt man jedoch die behörden an den pranger die eventuell versagt haben könnten, ist dies durchaus legitim, sofern es systemische gründe hat warum ein fall nicht entsprechend verfolgt oder eingestellt wird.

aber den täter öffentlich an den pranger stellen bevor überhaupt das rechtssystem genutzt wurde und/oder den täter öffentlich an den pranger zu stellen obwohl es systemische gründe hat, geht absolut nicht und torpediert den rechtsstaat.

greetingz
Zuletzt geändert von danke15jahre4p am 28.06.2020 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Imperator Palpatine
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Imperator Palpatine »

Bluti13 hat geschrieben: 28.06.2020 14:34
Imperator Palpatine hat geschrieben: 28.06.2020 14:07
Ich habe den Artikel durch gelesen, vielleicht solltest du das auch einmal tun. Denn dann würdest du sehen dass das Thema staatliche Stellen wie Polizei und Gerichte nicht einmal ansatzweise vorkommt, sondern die entsprechende Firmenkultur angeprangert wird. Dementsprechend sind Aussagen über die Jurisdiktion einfach falsch und unpassend.

Gerade wenn man die Sorge hat - unabhängig ob es eine berechtigt oder unberechtigt - dass man Nachteile am Arbeitsplatz erfahren wird, ist es besser enstprechend qualifizierte und sensibilierte Personen aufzusuchen.
Anstatt in der Kloake des Internets nach Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Und nein damit meine ich nicht dass Betroffene doch bitte kein Drama aus ihrer Situation machen sollen. Aber eben wegen der Ernsthaftigkeit dieser Dinge sollte man entsprechend zielgerichtet handeln.
Du hast dich in deine Empfehlungen auch nicht nur auf rein staatliche Stellen bezogen, sondern auch "Vertrauenspersonen". Und dieser Bezug, zu HR (Human Resources) Department und deren Mangel an Unterstützung oder Aktivität kommt sehr wohl vor, ebenso der Verweis auf juristische Kosten am Beispiel Ellen Pao. Über den backlash den die Frau, im übrigen ebenfalls wieder vollkommen medienbegleitet (also nicht nur Männern passiert das), erfahren hat, kann man an anderer Stelle noch mehr nachlesen.
Das hat alles seine Auswirkungen und die im Artikel mehrfach angesprochenen power dynamics und fear of retaliation spielen damit rein, denn sie sind nicht auf einzelne Akteure oder Firmen beschränkt, sondern betreffen auch die Wahrscheinlichkeit in welcher sich eine Person dafür entscheidet, mit einer sehr persönlichen und schambesetzten Thematik sich staatlichen Stellen zu öffnen.
(Und die US-Polizei als Hort der Offenheit und des Verständnisses für Opfer können wir doch eigentlich ad acta legen, oder? Sicherlich gibt es da auch reihenweise gute, empathische Officer etc, aber systemisch hat die Orga einen ganz anderen Ruf.)

Beim zielgerichtet Handeln sind wir wieder einer Meinung. Ich denke jedoch weiterhin, dass die #MeToo Bewegung (die jetzt, mit Ansage, die Gamesbranche trifft) primär auf social media aktiv und hinsichtlich impact erfolgreich ist, hat systemische Gründe, und diese zu gerüttelt Teilen in Mängeln der offiziellen Strukturen für Schutz und Fürsorge. Das wäre weiterhin meine bottom line. :D

Die Rolle der Medien in diesen und anderen Fällen ist meines Erachtens oft wenig feinfühlend und beschämend. Aber dafür können die Frauen nix. Die haben ein nachwievor legitimes Interesse. Und dann reden wir über Medienkritik, auch ergiebig, aber anderes Thema.
Wenn man der Meinung ist dass man in der Firma keine Hilfe erwarten kann oder es dadurch sogar verschlimmert, sollte der nächste Weg sich Hilfe bei entsprechenden externen Stellen zu suchen die darauf spezialisiert sind. Und eher nicht Twitter oder der eigene Blog.
So wie ich bei einer Krankheit oder Fragen bezüglich meines Gesundheitszustandes auch zuerst meinen Arzt aufsuche anstatt bei Google und Foren meine Symptome zu schildern und um Hilfe zu bitten.

Was die Kritik an der US-Polizei betrifft spare ich mir hier eine Antwort da es sicherlich den neuen 4players Regeln zuwider läuft und entsprechend ausarten würde. Gerne per PM.

Und was MeToo betrifft. Ist das wirklich erfolgreich ? Oder hat sich bei den meisten nicht eher der Eindruck verfestigt hier haben insbesondere Schauspielerinnen nach Jahren oder Jahrzehnten Anschuldigungen erhoben während sie all die Jahre sehr gut mit und von diesen Personen gelebt haben ?
Um das klar zu stellen: Die Verurteilung von Figuren wie Harvey Weinstein ist absolut richtig und zu begrüssen. Aber wenn du nach der Aussenwirkung und dem nachhaltigen Effekt fragst dann glaube ich dass unter diesem Hashtag der vermeintlich positive Effekt nicht von Dauer sein wird bzw sich ins Gegenteil verkehrt hat.
Gerade weil es plötzlich sehr billig und einfach wurde mittels ein paar Zeilen und dem Hashtag Anschuldigungen auszusprechen. Und Hollywood war schon das Zentrum für Heuchelei par excellence.

Ich habe bei diesem Thema - auch durch Kommentare in diesem Forum - dass Gefühl dass viele nach Motto argumentieren der Zweck heiligt die Mittel.
Und das halte ich für absolut fatal und gefährlich.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 28.06.2020 15:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Bluti13 »

@Imperator:

Dass das Ganze mal ein unschöne Wendung bekommen kann, und das auch heute manchmal Unschuldige unter die Räder geraten, halte ich ebenso für möglich und absolut zu vermeiden. Es wird niemals nur positive Konsequenzen geben können, gerade bei so moralisch aufgeladenen Themen.

Ich sehe aber, scheinbar anders als du, diesen Punkt noch nicht gekommen, keineswegs. Ich würde mir auch wünschen, dass sich bessere Kanäle finden, als Twitter (welches ich persönlich meide). Aber mein Punkt ist ja gerade, dass es diese besseren (noch) nicht gibt, und das die Frauen so einen Weg gefunden haben sich zu organisieren und Kritik zu üben, ohne gewisse Kosten die mit anderen Wegen verbunden werden (Backlashs und Morddrohungen werden sie auch so bekommen). Ich bin aber überzeugt, in 10 Jahren werden wir hier weiter sein, was staatliche Stellen angeht, aber auch was Firmen- und Medienkultur angeht. Auch bin ich überzeugt, in Antwort auf deine berechtigte Frage ob das wirklich erfolgreich ist, dass das Früchte trägt, ja.
Die Sensibilität ist eine andere, langsam, und das kann ich jetzt auf die Schnelle nur an mir selber (ein heterosexueller Mann) festmachen, denn vor 6 Jahren noch war ich was das angeht völlig ignorant (bois will be bois, eh?). Aktuell bin ich froh, dass ich das nicht mehr bin. Aber das ist anekdotische Evidenz, klar.

Und ich sehe auch kein Versäumnis darin, die Ausübenden direkt und mit Namen anzusprechen und zu beschuldigen (in diesem Falle Chris Avellone). Wie anders soll das denn sonst laufen? Wenn Avellone versucht hat, Frauen betrunken zu machen um Ihnen dann an die Wäsche zu gehen, wiederholt, systematisch, über lange Zeiträume hinweg, mit dutzenden bestätigenden Zeugen (beziehe mich da auf den Schreier Artikel), und mit Widerspruch, dann gehört der out-ge-called, aber hallo. Und das, obwohl ich das Werk des Mannes liebe (vor allem Planescape und Fallout NV), empfinde ich persönlich als gerecht.
Man muss doch erst mal mit dem FInger auf was Konkretes zeigen, wo eine ausreichende Menge von Bürgern dann sagt, das ist nicht ok, bevor man dann überhaupt weitergehen und die Systeme an sich kritisieren, angreifen oder verändern kann. Es braucht den empörenden Einzelfall (bzw eigentlich leider hunderte davon die alle ähnlich ablaufen), damit dann was größeres draus wird, sahen wir doch auch kürzlich erst wieder bein BLM.
Edit: Sry, dieser dritte Absatz bezog sich auf einen anderen Kommentar.
Zuletzt geändert von Bluti13 am 28.06.2020 15:24, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Ploksitural »

Unschuldsvermutung braucht man im Jahre 2020 nicht mehr.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Imperator Palpatine »

Bluti13 hat geschrieben: 28.06.2020 15:14 @Imperator:

Dass das Ganze mal ein unschöne Wendung bekommen kann, und das auch heute manchmal Unschuldige unter die Räder geraten, halte ich ebenso für möglich und absolut zu vermeiden. Es wird niemals nur positive Konsequenzen geben können, gerade bei so moralisch aufgeladenen Themen.

Ich sehe aber, scheinbar anders als du, diesen Punkt noch nicht gekommen, keineswegs. Ich würde mir auch wünschen, dass sich bessere Kanäle finden, als Twitter (welches ich persönlich meide). Aber mein Punkt ist ja gerade, dass es diese besseren (noch) nicht gibt, und das die Frauen so einen Weg gefunden haben sich zu organisieren und Kritik zu üben, ohne gewisse Kosten die mit anderen Wegen verbunden werden (Backlashs und Morddrohungen werden sie auch so bekommen). Ich bin aber überzeugt, in 10 Jahren werden wir hier weiter sein, was staatliche Stellen angeht, aber auch was Firmen- und Medienkultur angeht. Auch bin ich überzeugt, in Antwort auf deine berechtigte Frage ob das wirklich erfolgreich ist, dass das Früchte trägt, ja.
Die Sensibilität ist eine andere, langsam, und das kann ich jetzt auf die Schnelle nur an mir selber (ein heterosexueller Mann) festmachen, denn vor 6 Jahren noch war ich was das angeht völlig ignorant (bois will be bois, eh?). Aktuell bin ich froh, dass ich das nicht mehr bin. Aber das ist anekdotische Evidenz, klar.

Und ich sehe auch kein Versäumnis darin, die Ausübenden direkt und mit Namen anzusprechen und zu beschuldigen (in diesem Falle Chris Avellone). Wie anders soll das denn sonst laufen? Wenn Avellone versucht hat, Frauen betrunken zu machen um Ihnen dann an die Wäsche zu gehen, wiederholt, systematisch, über lange Zeiträume hinweg, mit dutzenden bestätigenden Zeugen (beziehe mich da auf den Schreier Artikel), und mit Widerspruch, dann gehört der out-ge-called, aber hallo. Und das, obwohl ich das Werk des Mannes liebe (vor allem Planescape und Fallout NV), empfinde ich persönlich als gerecht.
Man muss doch erst mal mit dem FInger auf was Konkretes zeigen, wo eine ausreichende Menge von Bürgern dann sagt, das ist nicht ok, bevor man dann überhaupt weitergehen und die Systeme an sich kritisieren, angreifen oder verändern kann. Es braucht den empörenden Einzelfall (bzw eigentlich leider hunderte davon die alle ähnlich ablaufen), damit dann was größeres draus wird, sahen wir doch auch kürzlich erst wieder bein BLM.
Edit: Sry, dieser dritte Absatz bezog sich auf einen anderen Kommentar.
Mir ist das zu verniedlichend getreu dem Motto " Ach da ist mal ein Unschuldiger unter die Räder geraten aber es gibt halt überall Kollateralschäden, im Nachinein betrachtet war es das aber für die gute Sache wert ".
Ohne dies jetzt rein auf dich persönlich zu münzen aber das erinnert mich dann an Fälle wie jenen von " Matress Girl " Emma Sulkowicz, bei denen ihre Unterstützer auch im Nachinein sagten dass es keine Rolle spielt ob sie die Vergewaltigungen und Übergriffe nur erfunden hat, das Thema ist halt wichtiger als das Schicksal eines Einzelnen.

Entweder macht man es von Anfang an richtig oder man lässt es.
Ein Internetmob der innerhalb von Minuten als Ankläger, Richter und Henker fungiert während er nur einen Teil der vermeintlichen oder tatsächlichen Fakten kennt, ist kein Fundament auf dem ich einen Wandel bezüglich eines solch ernsten Themas aufbauen möchte. Dieses " Haus " möchte ich dann nicht betreten....
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 28.06.2020 15:47, insgesamt 3-mal geändert.
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