DeusHelios hat geschrieben: ↑28.06.2020 23:27Warum nicht? Weil Onlineanschuldigungen keine Fakten sind.
Das sind Meldungen bei der Polizei auch nicht, es sind und bleiben erst einmal Anschuldigungen.
Ich sage natürlich nicht, dass diese Anschludigungen grundsätzlich falsch sind aber wir können aufgrund eines Tweets zu keinem Urteil kommen.
Und wenn es nicht nur beim Tweet bleibt, sondern sich auch Freunde und Verwandte des Beschuldigten negativ über diesen äußern und die Tat für möglich halten ?
Wenn die Organisation, in welcher der Beschuldigte angestellt ist, ihn nach Sichtung der aktuellen Fakten beschuldigt ?
Wenn selbst die Polizei trotz der Tatsache, dass die Ermittlungen aufgrund mangels an Beweisen eingestellt wurden, es für möglich hält ?
Und wenn der Beschuldigte seit Jahren für dieses Verhalten bekannt ist und nebenher durch noch ganz andere Sachen negativ aufgefallen ist ?
Ich finde schon, dass man sich anhand dessen ein Urteil erlauben kann und in einem der Fälle ist eben genau all dies passiert, was ich hier aufzählte (Opfer wird vergewaltigt, geht zur Polizei, diese ermittelt über ein jahr lang, stellt die Ermittlungen mangels Beweise ein, schließt die Tat aber nicht aus und das Opfer meldet sich über Twitter zu Wort und wird durch Freunde und Management des Beschuldigten bestätigt) und bei einigen anderen Fällen habe die Beschuldigten bereits zugegeben, getan zu haben, wofür sie beschuldigt wurden.
Es sind also nicht alles nur leere Anschuldigungen ohne Hand und Fuß und bei den Fällen, wo es das ist, kann man sich eben kein Urteil erlauben, denn entweder meldet sich nur das vermeintliche Opfer zu Wort oder es steht Aussage gegen Aussage und da gilt in meinen Augen "im Zweifel für den Angeklagten".
Dass sich nicht jeder an den Spruch "im Zweifel für den Angeklagten" hält und das dann immer versucht, mit "wir sind hier nicht im Gerichtssaal, ich kann also verurteilen, wen ich will" zu erklären, ist ein großes Problem aber das hat in meinen Augen wenig mit den (vermeintlichen) Opfern zu tun, sondern ist generell ein gesellschaftliches Problem, da das leider überall passiert, nicht nur im Netz (Stichwort Jörg Kachelmann).
Ich bin ganz klar dafür das die Opfer Gerechtigkeit erfahren müssen aber Social Media als Plattform dafür zu nutzen sehe ich sehr kritisch.
Ich nicht zwingend, es kommt ganz auf den Fall an.
Es herrscht dort eine Mobmentalität
Nicht nur auf Twitter, siehe diverse Foren wie resetERA oder diverse Newsportale, das ist leider kein Twitter-Phänomen.
Beschuldigte wird sehr viel weniger Glauben geschenkt und daher sehe ich es nicht als fair an.
Das ist leider sehr wahr, was ja die Fälle zeigen, welche ich bereits aufgezählt habe, in denen hinterher heraus kam, dass an den Vorwürfen nichts dran war, ein ProJared hat sich zum Beispiel nur sehr schwer erholt, auch wenn er es letztlich geschafft hat und ein Johny Depp hat so ziemlich seine gesamte Karriere verloren, auch wenn es wieder bergauf zu gehen scheint.
Wie gesagt, ich bin ganz klar nicht auf der Seite der Täter aber wir müssen das Opfer und den Beschuldigten ernst nehmen und die Justiz soll dann zu einem (hoffentlich) fairen Urteil kommen.
Das ist richtig aber nicht immer kann die Justiz etwas tun, denn eine Vergewaltigung ist sehr schwer nachzuweisen, wenn man nach der Tat nicht direkt zur Polizei geht und viele Opfer trauen sich nicht, genau das zu tun.