Ryan2k6 hat geschrieben: ↑29.06.2020 12:00
Gab es neulich beim Thema Frauenquote interessante Zahlen, dass bei den Grünen um die 50% Frauenanteil herrscht, bei der CDU 13%. Das sind eben Strukturen, die auch heute noch nach alten Prinzip funktionieren. die Frage ist nur, wie bricht man sowas auf, damit es nicht in 50 Jahren immer noch so ist.
Bei Parteien ist es einfach. Wenn sie nicht mehr genug gewählt werden, schaffen sie es vielleicht sich neu aufzustellen, sich neu zu definieren (Was bedeutet "Konservativ" im 21. Jahrhundert?) oder sie gehen den Weg des Dodos. Wie die FDP, wo man es zu lange versäumt hat den Liberalismus aus den Klauen von Raubrittern in Nadelstreifenanzügen zu befreien und nun skrupelloser Egoismus mit der FDP gleichgesetzt wird. Da helfen dann auch nicht schicke Schwarzweißbilder von Dreitagebärten.
Ja, trotzdem sind die Kampagnen wichtig, um wieder und wieder und wieder zu zeigen, dass es falsch ist rassistisch zu sein oder homophob, oder sonst irgendwie ein Poausgang. Es braucht Zeit und stetige Wiederholung. Und da ist mir dann auch egal, wenn manch einer stöhnt, weil man wieder damit anfängt. Ja! Nämlich so lange, bis es nicht mehr gesagt werden muss. Da sind wir noch lange nicht.
Keine Frage!
Es gibt aber doch Unterschiede darin, WIE man solche Kampagnen macht. Holzhammer ist einfach umzusetzen , aber pädagogisch wenig zielführend, weil man die Leute damit nur unnötig bockig macht. Man muss die richtigen (!) Kampagnen führen. Nicht einfach eine Kampagne machen, nur damit man was gemacht hat. Und hier haben sehr viele Organisationen noch erheblich Nachholbedarf. Zu oft entscheiden hier noch Leute, die vor lauter "Ich meine es doch nur gut!" mehr Schaden anrichten, als dass sie die Sache voran bringen können. Deswegen dauern manche Dinge auch so lange. Zuviel Inkompetenz!
Ich bekomme es über Bekannte mit, wie hier Schüler, wenig überraschend, sehr ablehnend auf Kampagnen und Initiativen reagieren, die eigentlich dazu dienen für mehr Miteinander und Verständnis zu sorgen, weil diejenigen Lehrer, die das verantworten, vor lauter Betroffenheit und Hachhuch gar nicht merken, wie sie reflexartigen Widerspruch bei Jugendlichen auslösen. Wenn Schüler, die offen gegen z.B. Juden hetzen, einfach mit Strafen belegt werden, anstatt dass man sich die Mühe macht ihnen nahezubringen, WARUM das Scheisse ist ... wie sollen sie es dann lernen? Immerhin hat es seitens der Eltern einen so gewaltigen Aufstand gegeben, dass die Schulleitung endlich kompetente Lehrer zum Zuge kommen lässt. Aber auch nur, weil die Eltern Sturm gelaufen sind, weil die Schulleitung ihren Job nicht gemacht hat.