Echt? Welche Pfade denn?Xris hat geschrieben: ↑27.06.2020 03:59
Zum Verkaufserfolg. Glückwunsch an Naughty Dog! Das ist ein Meilenstein, weil hier ausgetretene Pfade des Storytellings verlassen werden. Ich kann Jörg verstehen, dass ihn das Game nach einzelnen Sessions noch beschäftigt hat. Auch ich hab viel nachdenken müssen und finde das sehr erfrischend.
Immer, wenn ich sowas lese, denke ich, dass so etwas Menschen schreiben, an denen die aktuelle Popkultur komplett vorbeigegangen ist.
Ja, was man hier sieht, hat man in der Spielekultur so noch nicht gesehen. Die Story ist sehr einfach gehalten und der rote Faden leicht verständlich. Aber wo bitte ist davon irgendwas neu oder ungesehen? Mich hat absolut gar nichts in dem Spiel richtig hart überrascht oder gar geschockt.
Wenn was Drastisches passiert ist, kam bei mir immer der Gedanke: Ach, da haben sie sich wohl hiervon und davon inspirieren lassen.
Es war mal interessant, die unterschiedlichen Perspektiven selbst spielen zu können - aber das Prinzip Böse ist Gut, Gut ist Böse hat man in Film- und Buchform auch schon mehrfach gesehen/gelesen.
Daher kann ich nicht nachvollziehen, dass die Story als Meisterhaft tituliert wird. Sie ist für ein Spiel verdammt toll erzählt, ja, absolut. Aber runtergebrochen - das, was da auf dem Papier steht - ist ein Sammelsurium an bekannten und schon mehrfach erzählten Versatzstücken. Und das meiste wurde in Film-Buchform drastischer, emotionaler und packender erzählt.
Ach, und ich muss ja nochmal betonen, dass für mich Walking Dead Season 01 von Telltale trotz geringerem Gore viel packender und auch am Ende emotionaler war. Da fand ich das Knöpfchen drücken stellenweise viel, viel schlimmer und ich musste mich da teilweise regelrecht überwinden. Und am Ende musste ich da dann tatsächlich ein Tränchen verdrücken. So etwas hatte ich mindestens von TLoU2 erwartet. Kam aber alles nicht.
Trotzdem war das Spiel für mich ein absolutes Oberbrett - aber aus anderen Gründen.