Weitere Ubisoft-Führungskräfte treten aufgrund der Anschuldigen und der "toxischen Arbeitsplatzkultur" zurück

[OchsvormBerg]

Da frage ich mich aber wie das überhaupt funktionieren soll. Das müssen ja schon spezielle Verträge sein, wenn man ein halbes Team einfach mal so kündigt, weil einem einfach mal daran ist. Das funktioniert doch sonst bei keinem normalen Arbeitsvertrag.

Nicht jedes Land hat so tollen Arbeitnehmerschutz wie Deutschland

Genau. In den USA/Canada gilt "hire and fire". Das funktioniert auch anders rum.

[Smer-Gol]

Da hat der alternde Yves Guillemot aber nochmal gezeigt wer der Chef ist. Oder wars der Vorstand? Egal. Zumindest ging es jetzt echt fix mit Konsequenzen. Die scheinen aber auch wirklich einige faule Eier in ihrer Riege zu haben. Wenn Workaholic Hipster am Rad drehen... vermutlich Größenwahn. Vielleicht zu viele Selbstbewusstseinssteigerungsseminare abgeschlossen. Vielleicht auch einfach Arschgeigen? Wer weiß.

Jedenfalls ein dickes Ding das ganze. Dürfte sich auch auf die Spiele von Ubisoft in den kommenden Jahren auswirken.
Und ich muss zugeben das es wohl tatsächlich die Öffentlichkeit brauchte um solche Schritte zu ermöglichen. Bin da auch eher skeptisch was das breittreten von Problemen vor der ganzen Welt angeht, aber das hier ist wohl nötig gewesen.

Wünsche den restlichen 16.000 Ubisoft Mitarbeitern jedenfalls einen guten Neustart ohne diese Arschlöcher.

[VaniKa]

Da mich interessiert hat, warum eine Frau auch gegangen ist und ich mir schwer vorstellen konnte, dass sie auch sexuell belästigt hat:
Zitat PCGH: "Mallat und Cornet haben es anscheinend versäumt in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich gegen Belästigungen und ein toxisches Arbeitsklima vorzugehen."

[Smer-Gol]

Da mich interessiert hat, warum eine Frau auch gegangen ist und ich mir schwer vorstellen konnte, dass sie auch sexuell belästigt hat:
Zitat PCGH: "Mallat und Cornet haben es anscheinend versäumt in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich gegen Belästigungen und ein toxisches Arbeitsklima vorzugehen."

Das die Personalchefin als Verantwortliche gehen muss ist üblich. Bauen die lieben kleinen Mist ist der Erziehungsberechtigte zur Rechenschaft zu ziehen.
Das auch gleich der Geschäftsführer gehen muss könnte an dem selben Grund liegen oder auch auf Verflechtungen in diesen Hierarchien hinweisen. Selbstverständlich ist das nicht.

[casanoffi]

Da mich interessiert hat, warum eine Frau auch gegangen ist und ich mir schwer vorstellen konnte, dass sie auch sexuell belästigt hat:
Zitat PCGH: "Mallat und Cornet haben es anscheinend versäumt in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich gegen Belästigungen und ein toxisches Arbeitsklima vorzugehen."

Naja, das Zitat beschreibt es doch wunderbar - hier ging es um die Verantwortung.

Und es ging ja nicht nur um sexuelle Belästigung, sondern um toxisches Arbeitsklima.
Dass Frauen sowas auch sehr gut hinkriegen, ist ja nix neues ^^

[abcde12345]

Mal sehen welche Branche sich selbst zuerst zerfleischt - Filme/Serien oder Gaming.
Unverhaeltnismaessigkeit - oder Retardierung meiner Meinung nach - wird von Menschen immer haeufiger in den Mittelpunkt gerueckt. Sei es das Misshandeln anderer, gerechtfertigt durch die eigene Ueberhoehung, oder sei es das Abstrafen von Fuehrungspersonen aufgrund eventueller Uebersensiblisierung und gesellschaftlicher Ueberkompensation. Zwischen 2015 und 2017/2018 war das Ganze ja zwischenzeitlich etwas ertraeglicher, aber wo uns die Fluechtlinge jetzt nicht mehr scheren und nicht mehr so viel Raum einnehmen, kann es wieder mehr um Arbeitsplatzprobleme und gesellschaftliche Strukturen gehen. Tocqueville wuerde vor Freude im Grabe onanieren, wenn er koennte.

[Kajetan]

Mal sehen welche Branche sich selbst zuerst zerfleischt - Filme/Serien oder Gaming.

Weil jetzt, nach Jahrzehnten der stillschweigenden Duldung, wenn nicht sogar Förderung solchen Verhaltens, endlich ein paar Leute aus der oberen Management-Ebene entsprechend zur Verantwortung gezogen werden, "zerfleischt" sich eine ganze Branche?

Mit Verlaub, aber Du übertreibst. Und das nicht zu gering.

[johndoe2051164]

Also das Yves Mallat geht hat mich schon bisschen überrascht. Das der Einzigste "prominente" Name neben Yves Guillemot den ich bei Ubi-Soft kenne. Yves Mallat bringe ich immer in Verbindung mit Prince of Persia.

Nja wie dem auch sei. Irgendwie war aus Ubi-Soft schon vorher die Luft raus und es steckte nicht mehr soviel drin wie zu Anfangszeiten. Das da irgendwann das Arbeitsklima belastet wird, wundert nicht.

[andymk]

...wobei ich mich ja insgesamt immer frage, ob wir mit der hier geschilderten Toxikalität ein Spezifikum der Gaming-Branche erleben, oder "nur" die Auswirkungen des (Spät)Kapitalismus auf den Menschen. Und ob das Gaming nicht vielleicht tatsächlich sogar eine Branche ist, in die tendenziell mehr Menschen involviert sind, sei es als Herstellende oder Konsumierende, denen dieses Thema nicht so weit am *rsch vorbei geht, wie zB den Herstellenden und Konsumierenden in der, sagen wir mal, Automobil- oder Bekleidungsbranche. Weswegen toxische Prozesse im Gaming (aber auch in anderen Bereichen der Entertainment-Industrie) aktuell eben aufgedeckt werden, anstatt weiterhin totgeschwiegen, wie anderswo.

Mit anderen Worten: Vielleicht ist die Gaming-Branche gar nicht das Problem an sich, sondern Teil des Problems, und zwar sogar der Teil, in dem als erstes dagegen vorgegangen wird?

[abcde12345]

Mal sehen welche Branche sich selbst zuerst zerfleischt - Filme/Serien oder Gaming.

Weil jetzt, nach Jahrzehnten der stillschweigenden Duldung, wenn nicht sogar Förderung solchen Verhaltens, endlich ein paar Leute aus der oberen Management-Ebene entsprechend zur Verantwortung gezogen werden, "zerfleischt" sich eine ganze Branche?

Mit Verlaub, aber Du übertreibst. Und das nicht zu gering.

Nein, sondern weil sich eine überkompensierende Empörungskultur gebildet hat, durch welche nicht (nur) Leute zurecht ihrer Position enthoben werden, sondern auch Leute wegen kleinerer Fehler hart abgestraft werden, nur weil sie in ihrer Führungsposition sind und es um ein solches Thema geht.
Wäre schön wenn ich übertreibe und es sich nicht so entwickelt hat und/oder weiter so entwickeln wird. Glaube ich aber nicht dran. Die Zeit wird's zeigen.

[Wulgaru]

Mal sehen welche Branche sich selbst zuerst zerfleischt - Filme/Serien oder Gaming.

Weil jetzt, nach Jahrzehnten der stillschweigenden Duldung, wenn nicht sogar Förderung solchen Verhaltens, endlich ein paar Leute aus der oberen Management-Ebene entsprechend zur Verantwortung gezogen werden, "zerfleischt" sich eine ganze Branche?

Mit Verlaub, aber Du übertreibst. Und das nicht zu gering.

Nein, sondern weil sich eine überkompensierende Empörungskultur gebildet hat, durch welche nicht (nur) Leute zurecht ihrer Position enthoben werden, sondern auch Leute wegen kleinerer Fehler hart abgestraft werden, nur weil sie in ihrer Führungsposition sind und es um ein solches Thema geht.
Wäre schön wenn ich übertreibe und es sich nicht so entwickelt hat und/oder weiter so entwickeln wird. Glaube ich aber nicht dran. Die Zeit wird's zeigen.

Ob es überkompensierend ist, können wir nicht beurteilen. Nur weil so etwas nun häufiger passiert, heißt es das noch lange nicht.

Wenn du zudem Führungskraft in einem Unternehmen bist, in der auf den Ebenen unter dir Missstände welcher Art auch immer herrschen, sollte es wenn es fair zugeht natürlich Konsequenzen für dich geben. Was ist denn sonst die eigene Funktion für die man vermutlich sehr viel besser bezahlt wird? Man hat dann mindestens seinen Job als Chef schlecht gemacht.

Mich wundert es ehrlich gesagt das es überhaupt so eine Ebene betrifft. In anderen Unternehmensskandalen lavieren sich die Führungskräfte häufig mit Argumenten wie deinen aus der Affäre.

[Kajetan]

Nein, sondern weil sich eine überkompensierende Empörungskultur gebildet hat, durch welche nicht (nur) Leute zurecht ihrer Position enthoben werden, sondern auch Leute wegen kleinerer Fehler hart abgestraft werden, nur weil sie in ihrer Führungsposition sind und es um ein solches Thema geht.

Führungskräfte tragen Verantwortung. Dafür bekommen sie ja deutlich mehr Geld im Monat. Plus Boni. Und Gedöns. Genau mit dieser Begründung. Wegen der Verantwortung, die sie zu tragen haben. Was auch in Ordnung ist.

Aber viel Geld bekommen und dann alle Verantwortung von sich weisen, wenn in der eigenen Firma/Abteilung solche Zustände herrschen ... das ist NICHT in Ordnung.

[abcde12345]

[...]
Ob es überkompensierend ist, können wir nicht beurteilen. Nur weil so etwas nun häufiger passiert, heißt es das noch lange nicht.

Wenn du zudem Führungskraft in einem Unternehmen bist, in der auf den Ebenen unter dir Missstände welcher Art auch immer herrschen, sollte es wenn es fair zugeht natürlich Konsequenzen für dich geben. Was ist denn sonst die eigene Funktion für die man vermutlich sehr viel besser bezahlt wird? Man hat dann mindestens seinen Job als Chef schlecht gemacht.

Mich wundert es ehrlich gesagt das es überhaupt so eine Ebene betrifft. In anderen Unternehmensskandalen lavieren sich die Führungskräfte häufig mit Argumenten wie deinen aus der Affäre.

Führungskräfte tragen Verantwortung. Dafür bekommen sie ja deutlich mehr Geld im Monat. Plus Boni. Und Gedöns. Genau mit dieser Begründung. Wegen der Verantwortung, die sie zu tragen haben. Was auch in Ordnung ist.

Aber viel Geld bekommen und dann alle Verantwortung von sich weisen, wenn in der eigenen Firma/Abteilung solche Zustände herrschen ... das ist NICHT in Ordnung.

Ich stimme euch beiden vollkommen zu. Um die Verantwortung der Führungskräfte ging es (mir) bei den durch euch von mir zitierten Stellen allerdings nicht, sondern um die ganzgesellschaftliche Entwicklung an sich.
Ansonsten seh ich es wie ihr es schon schreibt: Die Leute bekommen mehr Geld weil sie mehr Verantwortung tragen. Dieser müssen sie nachkommen, Diskriminierung oder Arbeitsklima-schädigendes Verhalten darf da nicht geduldet werden.