Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sich nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

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Wulgaru
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Wulgaru »

SethSteiner hat geschrieben: 21.07.2020 22:06
andymk hat geschrieben: 21.07.2020 21:48 (...) Wer sich eines historischen Settings bedient, sollte sich ein wenig an diese Rahmenbedingungen halten, sonst vergeht jedenfalls mir der Spaß.
Nur halten sich die Griechen doch selbst nicht dran? Abgesehen davon, dass in ihren Stories ständig übernatürliches vorkommt, gibt es dort wie auch in anderen Kulturen dann doch mal recht starke weibliche Figuren (natürlich auch unter den Götinnen). Und nicht nur das, auch in der Realität existierten sie, wie Kynane, die Schwester von Alexander dem Großen. Das mit der Historie ist immer so eine Sache. Nicht alles was man meint, was da nicht hingehört oder nicht existiert hat, ist auch war. Würde man nichts über Jeanne d'Arc wissen, kann ich mir auch vorstellen exakt so einen Satz zu lesen.
Zumal das eh keine Monokultur "Griechenland" war. In Sparta hatten Frauen völlig andere Rechte als in Athen um mal das Setting des Spiels als Beispiel zu nehmen. Nicht zu vergessen den persischen Einfluss.

Aber mal ehrlich Männerdomäne hin oder her....der überkrasse Superheld den man in AC spielt, den hat es nie gegeben und der ist komplett unrealistisch, ob Männlein oder Weiblein...wie in den meisten Videospielen...aber beim Geschlecht fängt der Realismus dann eben komischerweise oft an. ;)
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KleinerMrDerb
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von KleinerMrDerb »

SethSteiner hat geschrieben: 21.07.2020 22:06 Nur halten sich die Griechen doch selbst nicht dran? Abgesehen davon, dass in ihren Stories ständig übernatürliches vorkommt, gibt es dort wie auch in anderen Kulturen dann doch mal recht starke weibliche Figuren (natürlich auch unter den Götinnen). Und nicht nur das, auch in der Realität existierten sie, wie Kynane, die Schwester von Alexander dem Großen. Das mit der Historie ist immer so eine Sache. Nicht alles was man meint, was da nicht hingehört oder nicht existiert hat, ist auch war. Würde man nichts über Jeanne d'Arc wissen, kann ich mir auch vorstellen exakt so einen Satz zu lesen.
Wobei wir hier wieder bei der Ausnahme sind welche die Regel bestätigt.

Ich glaube jeder hier könnte dir Jeder aus dem Stehgreif 100 bedeutende (Kriegs/Staats)Männer der Geschichte nennen aber maximal zwei bis drei Frauen und das wäre wahrscheinlich immer Jeanne d'Arc & Kleopatra und bei der dritten wird es schon schwer.... Anne Bonny vielleicht.

Und Kynane.... die Schwester von Alexander dem "GROßEN":... ich glaube mehr muss man dazu nicht sagen... es war halt nur die Schwester von DEM Alexander schlechthin.

Dass Frauen in der Geschichte der Menschheit in den meisten Kulturen eindeutig den Männern untergeben waren ist ja nun wirklich nichts neues.... natürlich gab es Ausnahmen aber es waren eben genau das... Ausnahmen.

Siehe z.B. Battlefield V.... Frauen an vorderster Front.... vielleicht als Rebellen oder als Krankenschwester aber als normale Frontsoldat einer Armeen der jeweiligen Länder....ne ganz sicher nicht.
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KleinerMrDerb
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von KleinerMrDerb »

Wulgaru hat geschrieben: 21.07.2020 22:19 Aber mal ehrlich Männerdomäne hin oder her....der überkrasse Superheld den man in AC spielt, den hat es nie gegeben und der ist komplett unrealistisch, ob Männlein oder Weiblein...wie in den meisten Videospielen...aber beim Geschlecht fängt der Realismus dann eben komischerweise oft an. ;)
Warum sollte das eine das andere relativieren?

Diese Argumentation verstehe ich schon bei Filmen nicht.... nur weil ein Film an irgend einer Stelle etwas übernatürliches hat ist das doch kein freifahrtschein dafür jegliche innere Logik des Werkes nach belieben außer Kraft zu setzen.

AC sagt dem Spieler es spielt in der uns bekannten Vergangenheit und als solches erwarte ich als Spieler, dass diese dann auch möglichst akkurat umgesetzt wird..... dass es da irgendwie auch noch um Aliens und um eine fiktive Zivilisation von vor Millionen von Jahren geht hat doch nichts mit dem Setting zutun was uns weiß machen will, dass es eben unsere bekannte Vergangenheit ist.

Und dieses Setting der Vergangenheit jetzt erheblich zu ändern um den SJW keine Angriffsfläche zu geben kann ich zwar schon nachvollziehen aber gut finde ich das eher nicht.
Zuletzt geändert von KleinerMrDerb am 21.07.2020 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
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johndoe534737#2
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von johndoe534737#2 »

Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 21:40
Sirius Antares hat geschrieben: 21.07.2020 21:38 Mich wundert, dass hier Metroid noch gar nicht erwähnt wurde. Samus Aran ballert sich schon seit den 80er Jahren erfolgreich als weibliche Hauptfigur durch ihre eigene Spielereihe.
Fairerweise muss man dazusagen, dass damals noch nicht wirklich bekannt war, dass Samus weiblich ist :P
Schon im allerersten Metroid gab es Samus am Ende im Bikini zu sehen - wenn man das Spiel schnell genug durchgespielt hatte ;-)
chrische5
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von chrische5 »

Hallo

Bleibt aber auch die Frage, was Ursache und was Wirkung ist.

Christoph
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Wulgaru
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Wulgaru »

KleinerMrDerb hat geschrieben: 21.07.2020 22:29
Wulgaru hat geschrieben: 21.07.2020 22:19 Aber mal ehrlich Männerdomäne hin oder her....der überkrasse Superheld den man in AC spielt, den hat es nie gegeben und der ist komplett unrealistisch, ob Männlein oder Weiblein...wie in den meisten Videospielen...aber beim Geschlecht fängt der Realismus dann eben komischerweise oft an. ;)
Warum sollte das eine das andere relativieren?

Diese Argumentation verstehe ich schon bei Filmen nicht.... nur weil ein Film an irgend einer Stelle etwas übernatürliches hat ist das doch kein freifahrtschein dafür jegliche innere Logik des Werkes nach belieben außer Kraft zu setzen.
Was ist denn die innere Logik von AC? Du spielst erstmal eh eine Simulation, was keinerlei geerdete Parameter hat, weil es etwas ist was nicht existiert.

Dann spielst du einen Superhelden in einem griechischem Historie-Jahrmarkt, der zwar liebevoll gestaltet ist und sicherlich animiert sich für Geschichte zu begeistern, aber letztendlich ein Sammelsurium von irgendetwas ist. Das hat so niemals existiert. Und du spielst dabei genau was? Antiken-Schwarzenegger oder eben das weibliche Pendant? Erzähl mir bitte das historische Äquivalent dazu. Dieser Bauerntrampel/Söldner der man am Anfang ist zu dieser Entwicklung?

Und das was dich dann rausreißt ist die Option dieses sehr realistische Szenario als Frau zu erleben?

Wenn du das als glaubwürdiges Szenario verkaufen willst, dann wohl am ehesten als eine Art mythische Legendenerzählung und das kannst du auch mit ner Frau machen, siehe Atalante oder diverse Amazonen.
Zuletzt geändert von Wulgaru am 21.07.2020 22:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Nuracus
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Nuracus »

Sirius Antares hat geschrieben: 21.07.2020 22:30
Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 21:40
Sirius Antares hat geschrieben: 21.07.2020 21:38 Mich wundert, dass hier Metroid noch gar nicht erwähnt wurde. Samus Aran ballert sich schon seit den 80er Jahren erfolgreich als weibliche Hauptfigur durch ihre eigene Spielereihe.
Fairerweise muss man dazusagen, dass damals noch nicht wirklich bekannt war, dass Samus weiblich ist :P
Schon im allerersten Metroid gab es Samus am Ende im Bikini zu sehen - wenn man das Spiel schnell genug durchgespielt hatte ;-)
Richtig - hätte wäre wenn. Und wenn man in irgendeiner Zeitschrift irgendwo das kleine Bildchen gesehen hat.
Sonst hat jeder das Spiel in die Hand genommen, im besten Fall noch "SamUS" gelesen und gedacht "yo, issn Kerl".
Rapidity01
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Rapidity01 »

Also wenn ich die Wahl habe spiele ich immer einen männlichen Charakter. Wieso sollte ich auch eine Frau spielen? Die Damen unter uns werden mit Sicherheit auch zum Großteil weibliche Charaktere spielen wenn sie die Wahl haben.

Ansonten sehe ich das wie KleinerMrDerb. Wenn ein Charakter vorgegeben wird, dann muss er stimmig ins Setting passen.


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casanoffi
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von casanoffi »

Ich identifiziere mich i. d. R. mit einer Geschichte, in die ich mich hineinversetzen kann/möchte, unabhängig meines "Alter Egos". Und ich gehöre eindeutig zu der Sorte, die, wenn sie die Wahl hat, doch lieber stundenlang auf einen weiblichen Hintern schaut...
Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 17:58...
Du hast es ja bereits mehrfach erwähnt - es ist halt anscheinend doch eindeutig auf die Zielgruppe zurückzuführen - und der geneigte AC-Kunde, der daneben dann halt noch FC, CoD und Fifa in allen deren Auflagen im Regal stehen hat, gehört dann anscheinend eben genau zum Beuteschema von Ubisoft.
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Peter__Piper
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Peter__Piper »

just_Edu hat geschrieben: 21.07.2020 17:09 Für mich war Kassandra der Selling Point. Ohne sie wäre das Spiel an mir vorbei gegangen. Ich bevorzuge ausschließlich W-Chars.. Ghost of Tsushima gefällt mir zwar ganz gut, aber der Blankarsch (beim Baden) nervt.
Danieru hat geschrieben: 21.07.2020 17:12
bogeyxx hat geschrieben: 21.07.2020 16:31 Ansonsten triffts das ganz gut:
Also, ich spiele gerne auch mal weibliche Charaktere. Tomb Raider zum Beispiel gefällt mir da sehr gut. Auch Resi2 mit Claire fand ich super. Und HZD hat mir auch sehr gefallen.

Wo ich es aber auch nicht viel nutze, ist in Spielen mit Romanzen. Ich habe nie einen weiblichen Shepard gespielt in ME und auch genrell bei Rollenspielen nicht. Ich nutze die Romanzen immer ganz gern, kann mich aber nicht überwinden, eine mit einem Mann einzugehen (als Frau). Wenn ich das dann doch mal mache, lass ich die Romanze komplett weg oder spiele Lone Wolf.
Ich liebe ja den Spruch" ich schaue lieber 10 stunden auf nen weiblichen Hintern, anstatt auf nen männlichen", weil damit alles gesagt ist! Wenn ich nen weiblichen Char spielen kann, mach ich es.

Demenstprechend kann ich sagen, ich besitze AC odyssee , aber auch nur weil man Kassandra spielen kann, Alexios ist so schmierig.... :(
Ich habe noch nie Mass effect gespielt (aber alle durchgeguckt), als Mann wäre meine einzige Alternative Thali, als weiblichen Shepard sehe ich keine. Generell wäre mein weiblicher Char sowieso lesbisch ^^

Ich glaube, damit ist alles gesagt ^^
Endlich normale Leute :man_tipping_hand:

Wobei ich das Argument das man sich in einen weiblichen Charakter nicht hineinversetzen kann auch nicht wirklich nachvollziehen kann...
Klar, ich versetzte mich auch gerne in einen Videospielcharakter und tauche in die Welt hinab.
Aber ich identifiziere mich doch nicht 1 :1 mit meinem Charakter :man_shrugging:
Das geseier von dem Ubisofttypen ist für mich auf dem selben Niveau wie das dumme geblubber von dem Killerspiel Pfeiffer :roll:
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KleinerMrDerb
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von KleinerMrDerb »

Wulgaru hat geschrieben: 21.07.2020 22:36 Was ist denn die innere Logik von AC? Du spielst erstmal eh eine Simulation, was keinerlei geerdete Parameter hat, weil es etwas ist was nicht existiert.
´

Man erlebt die Erinnerung einer Person die in unsere Vergangenheit gelebt hat.... so sagt es zumindest das Spiel und wenn man den Anspruch erhebt ein historisch korrektes Szenario als Spielplatz zu wählen, dann darf ich als Spieler eben genau das erwarten.
Wulgaru hat geschrieben: 21.07.2020 22:36 Dann spielst du einen Superhelden in einem griechischem Historie-Jahrmarkt, der zwar liebevoll gestaltet ist und sicherlich animiert sich für Geschichte zu begeistern, aber letztendlich ein Sammelsurium von irgendetwas ist. Das hat so niemals existiert. Und du spielst dabei genau was? Antiken-Schwarzenegger oder eben das weibliche Pendant? Erzähl mir bitte das historische Äquivalent dazu. Dieser Bauerntrampel/Söldner der man am Anfang ist zu dieser Entwicklung?
Wie gesagt hat das Eine für mich nichts mit dem anderen zutun.... selbst wenn ich ein Alien vom Planenten Nebula 34 spielen würde was auf der Erde im Jahr 431 v.Chr. landet, dann erwarte ich, dass diese Epoche möglichst Akkurat wieder gegeben wird (vor allem wenn der Hersteller genau dies immer wieder betont) und da kann auch so etwas wie ein starker Frauencharakter der das ganze Spiel hindurch allen Staatsherren das fürchten lehrt die Atmosphere beeinflussen
Wulgaru hat geschrieben: 21.07.2020 22:36 Und das was dich dann rausreißt ist die Option dieses sehr realistische Szenario als Frau zu erleben?

Wenn du das als glaubwürdiges Szenario verkaufen willst, dann wohl am ehesten als eine Art mythische Legendenerzählung und das kannst du auch mit ner Frau machen, siehe Atalante oder diverse Amazonen.
Ja das kann ein Punkt sein der einen rausreißt.... muss nicht aber kann.
Zumindest kann man Ubisoft zugute führen, dass sie Kasandra einen ordentlich muskulösen Körper spendiert haben der nicht wirkt als könne man sie mit einem Arm hochheben und weg werfen.
Die Dame sieht zumindest so aus als könne sie ordentlich austeilen, deswegen ist das ganze durchaus glaubwürdiger als die neue Lara mit ihren Modelmaßen die alles weg kloppt was doppelt so groß ist wie sie selbst.
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P-Ape
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von P-Ape »

Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht"
Eher sollte man den Marketing manager wechseln. :roll:
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VaniKa
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von VaniKa »

Disclaimer: Bitte aufmerksam im Detail verstehen und die Grautöne wahrnehmen und nicht reflexartig einfach nur "Männer sind Schweine" lesen!

Ich könnte so richtig im Strahl kotzen gehen bei dieser News. Es bestätigt wieder alles.

Ich habe AC: Odyssey und Far Cry 5 nur gespielt, weil sie weibliche Protagonistinnen haben, sonst hätte ich auf die Reihen weiterhin verzichtet. Ich weiß, dass das viele nicht verstehen, aber bei mir hat das maßgeblich mit der Sozialisation von Männern zu tun und meiner Beschäftigung damit.

Identifikation ist eine Sache, aber für mich ist das zentrale Problem, dass Männlichkeit gesellschaftlich so mit solchen toxischen Strukturen verknüpft ist. Dieser ganze Dreck, der jetzt mehr und mehr ans Tageslicht kommt, hat mir männliche Spielfiguren einfach komplett verleidet, weil sie mit ihrer Männlichkeit letztlich implizit unsere realen gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln - Spiele sind immer dem Zeitgeist unterworfen - und ich das nicht wegdenken kann und auch nicht will. Salopp gesagt möchte ich mich beim Spielen eines Mannes einfach nicht fragen müssen, ob ich jetzt "die Alte ballern" will.

Ich habe das mal so ausgedrückt: Würde Mann und Frau einfach nur unterschiedliche Körpermerkmale bedeuten, hätte ich wohl auch kein Problem damit, einen Mann zu spielen. Mann, Frau, Fuchs oder Hase, ziemlich egal. Das eigentliche Problem ist die gesellschaftliche Dimension, der "soziale Mann". Die männliche Sozialisation ist einfach problematisch. Deswegen muss diese Kritik auch niemand auf sich persönlich beziehen, der sich von dieser sozialen Komponente tatsächlich ausreichend distanziert hat. Aber man kann sie halt nicht leugnen und sie drückt sich in Toxizität und Sexismus aus, in einer "this is our turf"-Mentalität im Gaming. Nicht jeder Mann ist so, aber diese Dinge sind dennoch allgegenwärtig und das merkt man vor allem, wenn man eben kein Mann, nicht weiß und nicht hetero ist.

Männliche Sozialisation geht mit einem bestimmten Selbstverständnis als Mann und einem bestimmten Blick auf Frauen als das andere Geschlecht einher. Auch ein Mann, der Frauen auf Augenhöhe betrachtet, dem also eigentlich nichts vorzuwerfen ist, weiß (auch ggf. nur unterbewusst) um diese Geschlechterverhältnisse und das beeinflusst sein Denken und ggf. auch sein Handeln, ganz unwillkürlich. Das erzeugt bei mir ein ganz großes Gefühl der Befremdnis, wenn ich mir vorstelle, mir in der Rolle eines Mannes auch diese Sozialisation einzuverleiben.

Insofern verleidet mir meine "feministische Brille" schon sehr die Gaming-Branche und -Community. Ich kann insofern durchaus nachvollziehen, warum sich viele Spieler so eine Brille gar nicht erst aufsetzen wollen. Was soll sich auch für männliche Spieler verbessern? Sie waren ja schon immer das Lieblingskind der Branche. Insofern kann ich den Widerstand schon verstehen, denn für sie gibt es scheinbar nur etwas zu verlieren. Aber sorry, das ist eben einfach nicht fair und das sehen glücklicherweise inzwischen auch immer mehr Männer ein.

Übrigens finde ich dieses Argument mit der "überwiegend männlichen Spielerschaft" extrem ausgelutscht, weil es eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist. Und wer anderer Ansicht ist, unterstellt Frauen einen Geschmack, den ich so nicht nachvollziehen kann, wenn ich einen Blick zu anderen Spielerinnen werfe, bei denen vor allem Shooter (und nicht nur die "Bunten", sondern auch Rainbow Six: Siege und CS:GO) und MOBAs hoch im Kurs stehen. Eine Freundin spielt vergleichsweise wenige Spiele, aber was spielt sie dann? TLOU2, Far Cry 5 und Ghost Recon: Breakpoint (okay, und Animal Crossing). Wenn ich mir das Social-Media-Feedback zum Tomb-Raider-Reboot anschaue, dann merke ich auch, wie sehr der Reboot weibliche Fans geschaffen hat. Insofern erzeugt eben auch das Angebot die Nachfrage. Je inklusiver Spiele insgesamt werden, desto mehr wird sich auch das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Spielern ausgleichen und dann stellt sich irgendwann so eine Überlegung gar nicht mehr, ob sich der "Mehraufwand" zu einem männlichen Default lohnt, weil es dann kein Default mehr ist. Aber da sind wir leider noch nicht. Und jedes Argument, das diesen männlichen Default irgendwie verteidigt, verzögert diesen Prozess.
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Nuracus
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Nuracus »

Ich kann mir aus dem Text jetzt nur eine Passage rausnehmen, weil .......... ich diese irgendwie am wenigsten nicht verstehe (komischer Satz).
Die Sache mit der Inklusion. Was genau meinst du - geht es dir da um mehr Spiele mit austauschbaren Hauptcharakteren, oder mehr Spiele mit einer Protagonistin?
NagumoAD
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von NagumoAD »

Ich bin Teamleiter von 8 Frauen und 4 Männern auf Arbeit und bin wirklich immer noch negativ erstaunt, dass trotz der ganzen Erfolge im Bereich der Gleichberechtigung und der relativ nah erfolgten "#metoo" Bewegung sich immer noch solche "Abgründe" auftun. Finde sowas einfach nur zum kotzen und versuche wirklich jeden Tag vollkommen unabhängig vom Geschlecht und Person objektiv zu bewerten. Und zwischen einem Kompliment und eine Frau sexuell zu bedrängen bzw. sie als minderwertig abzustempeln liegen Welten, die man als Nicht Neandertaler und Erwachsener auf die Reihe bekommen sollte.

Zum eigentlichen Thema: Ich spiele meistens Männer, wenn ich die Wahl bekomme, weil ich nunmal einer bin (war jedenfall heute Morgen noch so, als ich in die Badewanne stieg), aber es stört mich jetzt nicht unbedingt, wenn die Wahl auf Frauen beschränkt ist. In LOU2 werden die spielbaren Hauptfiguren zum Teil so brutal und hart dargestellt, dass ich beim Zocken sowieso irgendwann vergessen habe, welches Geschlecht da Feind Nummer 101 abgestochen hat ;)

Ich halte die Aussage oder Meinung "Spiele verkaufen sich besser mit Männern" für total kurzsichtig. Optional und sich die Mühe machen die Zwischensequenzen und die Story auf beide Geschlechter einzurichten würde ja evtl. auch solche Verkaufszahlen korrigieren (wenn sie überhaupt stimmen) und die Käuferschaft erhöhen. Ich glaube zumindest, dass gerade im Bereich des Gamings noch sehr hohes Spielerpotenzial beim weiblichen Geschlecht liegt. Das Hobby kommt zwar immer weiter in der MItte an, aber gerade durch Gespräche mit Frauen, die wenig bis gar keinen Kontakt zu diesem Unterhaltungsgenre haben, merkt man einfach immer noch, dass genau die "Männer sind besser Mentalität" das Gefühl des "das ist doch Kinderkram für Männer" nur verstärkt bzw. sogar leider bestätigt wird.
Ich hatte zum Beispiel zuletzt einer Kollegin mal von der ganzen DIskussion über TLOU 2 und den Themen die im Spiel angesprochen werden erzählt. Reaktion: "Ich wusste gar nicht, dass es da auch um ernste Themen geht." Noch besser: "Über sowas wird sich in Gamingforen unterhalten ?" --> Ich musste schon mit einem weinenden Auge lachen.

Ich weiß ja, dass meine eigene EInstellung naiv wirken mag, aber ich bin so frei erzogen worden, dass es mir wirklich egal ist, ob jemand Mann, Frau, Divers, Schwarz, Gelb oder Alien oder sonst was ist. Am liebsten wäre mir, dass man über sowas gar nicht sprechen müsste. Leider zeigen solche Berichte und Tatsachen wie jetzt z.B. über Ubisoft, dass immer noch einzelne Personen grundsätzliches MIteinander derart vergiften können, dass es einfach nicht anders geht.
Zuletzt geändert von NagumoAD am 21.07.2020 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
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