Spoiler
Show
Khorneblume hat geschrieben: ↑31.07.2020 14:19Ich stehe hier tatsächlich etwas zwischen den Stühlen.EintopfLeiter hat geschrieben: ↑31.07.2020 13:30SethSteiner hat geschrieben: ↑31.07.2020 11:58 Das mit den Pornos ist ja auch eine unsinnige Dämonisierung. Es waren geradezu katastrophale Zeiten als Prüderie herrschte, sexuelle Aufklärung war unheimlich schlecht und das bis weit ins 20. Jahrhundert. Frei verfügbare Pornographie ist ein Produkt der Liberalisierung der Gesellschaft, da ist nichts fatales dran. Das Problem sind nicht Ideale oder fiktionellen Vorstellungen, dass es nicht immer so läuft, wie man es sich vielleicht ausmalt ist normal und gehört zum Leben und aufwachsen dazu. Das Problem ist ein Tabu und/oder Zwang und das gab bzw. gibt es in Gesellschaften, wo Freiheitlichkeit nicht existiert oder deutlich untergeordnet wird.
Gut, reden wir weiter über Pornos:
Frei zugänglich? JaSpoilerShowIch für meinen Teil dämonisiere sicherlich keine Pornos, das mal vorweg.
Ein Problem von Pornos sehe ich aber für Heranwachsende. Solche, die Sexualität erst erfahren und für sich "lernen" wollen und sollten. Kinder, die noch überhaupt keine Ahnung davon haben und Gesehenes in keinen Kontext stellen können.
Diese sehen dann, wie ein Mann mit seinem massigen Schwengel drei Frauen hintereinander vernascht und immer schön unterdrückend und standhaft. Der sieht Frauen, die aber auch wirklich alle Phantasien bedienen und mit viel Freude mehrere Öffnungen gleichzeitig hinhalten. Ich denke, ich brauche nicht weiter ausführen, es sollte klar sein, worauf ich hinaus will.
Solche Kinder/Jugendliche glauben dann das müsse so sein, woher sollen sie es auch besser wissen. Solch ein Schwengel, Standhaftigkeit die Art und Weise, wie Pornos Sex eben darstellen, wäre die Norm.
Sie denken, all das müssten sie auch selber umsetzten bzw. bedienen, wenn sie es richtig machen wollen. Sie denken auch, um wieder auf optische Ideale zurück zu kommen, sie müssten auch aussehen wie die Darsteller in solchen Streifen. Falsche Ideale, Komplexe und eine kaputte Sexualität, bevor sie überhaupt angefangen hat, ist die Folge.
Für Erwachsene, die das differenzieren können, sind Pornos überhaupt kein Problem, können sogar die eigene Sexualität würzen und beleben, keine Frage. Für Kinder und Jugendliche aber, gerade wo die Pubertät auch so schon schwer und verwirrend genug ist, können beschriebene Szenen viel kaputt machen.
Frei zugänglich für unter 18 jährige? Nein
VG
Ich meine, wir haben damals BRAVO gelesen als wir jung waren (14, 15?) und es hat keinem von uns geschadet. Wir haben auch mal FSK18 Videospiele gezockt oder Erwachsenen Filme geschaut. Das Problem liegt nicht am Medium Porno oder USK18 Medien an sich, ggf. auch nicht am Alter, sondern am Umgang damit. Jemand der wirklich gut erzogen wird und mit sowas umgehen kann, für den wird es kein maßgeblicher Knacks in der Entwicklung sein.
Deswegen halte ich frühe Aufklärung und Erziehung für unabdingbar. Die Eltern sind da ein ganz wichtiger Faktor. Das es daran in einigen Elternhäusern mangelt ist viel mehr ein Problem. Die Frage ist natürlich wie sehr das Problem wirklich in die Breite geht? Das Schüler sich gegenseitig Videos von eben Pornografie oder Gewalt zuschicken, um sich dabei noch über Opfer lustig zu machen, das hört man immer wieder mal in den Medien. Ich kann nicht bewerten ob dies wirklich überall ein Trend ist, oder nicht doch eher viele Einzelfälle die sehr stark gehyped werden?
Meiner persönlichen Einschätzung nach würde es viel mehr bringen, Smartphones erst viel später zu erlauben. Hier gerät man als Eltern leider oft unter Zugzwang, weil wenn erstmal die ersten Erstklässler mit iPhone rumrennen, wollen die anderen halt auch eins. Und die Schüler lernen mit den Dingern meist noch viel besser umzugehen als ihre Eltern, die praktisch sehr aktiv hinterher sein müssen, damit sowas im Extremfall keine Eigendynamik gewinnt. Aber hier würde ich nochmal einwerfen, das die Eltern schon sehr viel beeinflussen können. Da bringt eine gute Erziehung viel mehr als Verbote von bestimmten Medien zu fordern. Mit den gleichen Verboten könnte man sonst Gewaltspiele ebenfalls auf den Prüfstand schicken. So etwas bringt uns nicht weiter.
Mir ging es einzig und alleine um Pornos (keine Softpornos) die von Pubertierenden konsumiert werden und die Gefahren dahinter. Welche das sind, habe ich versucht zu erklären. Und nein, das Lesen der Bravo lässt sich nicht vergleichen und wie der richtige Umgang für einen 13-Jährigen mit Pornographie sein sollte, will sich mir nicht erschließen. In Bezug auf andere "ab 18 Medien" bin ich aber ganz bei Dir.
Logisch müssen Eltern aufklären, logisch müssen Eltern versuchen Ihre Sprösslinge in richtige Bahnen zu lenken. Eltern sollten auch, im besten Fall, Gesehenes mit Ihren Kindern reflektieren. Aber in Bezug auf Pornos und Sexualität ist das so eine Sache, da bekommen die wenigsten überhaupt die Chance einzulenken bzw. irgendwie zu wirken. Pubertierende gehen maximal zum älteren Freund, um darüber zu reden, aber nicht zu den Eltern.
VG