Nein, es ist nicht die Regel, vor allem nicht bei Triple-A Spielen. Auch in deinen Beispielen sind es eher kleinere bzw. Indie-Entwickler, die den Preis etwas reduzieren. Schaut man in die App-Stores wird man feststellen, dass Triple-A auf Smartphones eher eine kleine Geige spielt. Aber selbst wenn nur wenige den Preis tatsächlich reduzieren sollten, ist es doch besser als gar keine Preisreduktion. Blizzard verlangt zum Beispiel auf iOS seit Jahren mehr Geld für Mikrotransaktionen bei Hearthstone als auf dem PC, einfach weil sie selbst so viel abdrücken müssen. Sowas könnte man dann angleichen. Ebenso bei Fortnite.winterblink hat geschrieben: ↑20.08.2020 00:19
Ich will damit natürlich nicht sagen, dass kein Hersteller die Ersparnis weitergibt. Aber es ist alles andere als die Regel.
Und dass Epic es schon mal außerhalb vom PlayStore probiert hatte, wusste ich nicht. Da würde ich dann im Falle von Google vs. Epic wie gesagt schon eher zu Google tendieren. Google sollte nicht dafür sorgen müssen, dass Epics eigener Launcher erfolgreich auf Android ist, noch sollten sie Fortnite ohne faire Gegenleistung in ihrem Store anbieten, da Epic auf Anroid frei ist ihre Spiele/Software anders zu publizieren.
Es tut nichts zur Sache, weil es bei der Öffnung des "Zauns" nicht darum geht, dass Apple etwas davon hat. Es geht sogar nicht mal unbedingt um die Kunden in erster Linie. Es geht darum, dass andere Anbieter von Software etwas davon haben. Es geht darum, dem AppStore und Apple Konkurrenz machen zu dürfen auf einer Multimilliarden Dollar schweren Plattform. Dass Software-Anbieter Alternativen neben dem AppStore und den Zwangs-Verträgen samt Zwangs-Abgabe an Apple haben, so wie eben auch bei Android. Wie erfolgreich diese Anbieter dann sind hat Apple nicht zu tangieren, so wie es Microsoft nicht tangiert wie erfolgreich der EpicGame Launcher auf Windows ist oder wie es Google nicht interessiert wie erfolgreich der Amazon App-Store ist. Dass Apple-Kunden das nicht möchten halte ich für ein Gerücht, denn für diese Kunden würde sich ja nichts ändern. Diese Menschen könnten weiterhin nur von Apple abgesegnete Software über den einzigen vorinstallierten offiziellen AppStore beziehen und nie etwas anderes anfassen. Nur hätte man die Möglichkeit, und nur wenn man das möchte, Software auch aus anderen Quellen zu beziehen.NewRaven hat geschrieben: ↑20.08.2020 02:09
Nein, das tut eigentlich recht viel zur Sache, denn man würde durch die - vermutlich kaum genutzte - Öffnung ja etwas von seinem Konzept aufgeben. Und damit man das tut - ganz unabhängig davon, ob ich oder du jetzt dieses "walled garden alles aus einer Kiste"-Konzept gut finden - muss man eben auch was davon haben. Man hat mit Apple-Kunden nun aber (leider) Kunden, die genau dieses Konzept schätzen [...]
Es geht nicht um ein simples Steuerungsprogramm, denn das ist iOS seit 2007, also dem ersten iPhone nie gewesen. Davon abgesehen möchte niemand ein Steuerungsprogramm auf der Waschmaschiene ersetzen. Bei einem Monopol kommt es ganz stark darauf an, ob es willige Konkurrenz gibt. Der einzige Anbieter im Markt für etwas zu sein (wie z.B. der einzige Software-Hersteller für eine bestimmtes Waschmaschinen-Modell) ist was anderes als Konkurrenz gezielt zu unterdrücken um so der einzige Anbieter zu bleiben. Bei deinem PlayStation-Beispiel würde man das wieder zu isoliert betrachten. Die Gesamtheit des Konsolen-Geschäfts ist NUR im Vergleich zu Apples Smartphone-Markt winzig, winzig klein. Apple verkaufte 2018 zum Beispiel ca. 220 Millionen Smartphones in einem Jahr. Das verkaufen fast alle Konsolen zusammen in ihrer gesamten Lebensdauer (5-7 Jahre!) pro Konsolen-Generation.NewRaven hat geschrieben: ↑20.08.2020 02:09
hat Sony ein Monopol auf PS4 Games, weil ich nicht einfach einen XBox-One-Datenträger einlegen und spielen kann? Glaubst du, der Hersteller deiner Waschmaschine hat ein Monopol, weil du das in der Elektronik verwendete Steuerungsprogramm nicht durch ein anderes ersetzen kannst?
iOS ist ein Betriebssystem, dass sowohl Smartphones als auch iPads antreibt UND bald zu Teilen auch auf den kommenden ARM-Macs laufen soll. iOS ist inzwischen locker mit Windows oder MacOS gleich zu setzen (ebenso auch Android, aber Android ist ja auch offen). iOS ist das einzige moderne Betriebssystem, das auf über einer Milliarde verkauften Geräten läuft und aus irgendwelchen Gründen damit davon kommt dort den gesamten (Software-)Handel zu kontrollieren und an jeder Transaktion mit zu verdienen.
Ich verstehe das Argument, dass Apples Konkurrenz zu allem, was Apple im Smartphone und Tablet-Bereich macht Android sein soll, aber ist das bei solchen Masse an Nutzern noch sinnvoll? Ist Apples (als auch Googles) Marktmacht nicht inzwischen so groß, dass auch innerhalb der Plattformen reguliert werden sollte? Dass es auch innerhalb der Plattformen nicht zu Angebots-Monopolen kommen sollte?
Und nochmal zu deinem Waschmaschinen-Beispiel: Da gibt es zwar keine Anbieter, die mitmischen möchten, aber bei Druckern ist es nach genau so einem Prozess vor Gericht geklärt worden, dass Drucker Tinte von Drittanbietern nicht blockieren dürfen per Software und auch das Nachfüllen von Patronen erlaubt ist (USA). Davor haben die Hersteller bei fremder Tinte blockiert und Nachfüllen verhindert. Davon haben die Drucker-Hersteller auch nichts außer Verlust, aber für die Konkurrenz als auch den Konsumenten ist das ein Segen. Der Drucker-Tinten-Markt war davor bei vielen Herstellern auch ein "Walled-Garden". Auch der Drucker-Markt ist deutlich kleiner als Apples.
Wenn das so ist, bin ich wie gesagt ganz bei dir, was Epic vs Google betrifft.NewRaven hat geschrieben: ↑20.08.2020 02:09
Das könnten sie - das tun sie teilweise auch schon, die Epic Games App ist ja quasi eine Light-Version von EGS. Nur wollen die das eben nicht einfach so... sie wollen, dass Google ihnen dabei mit der Reichweite hilft - natürlich ohne zu bezahlen. Genau hier liegt ja das Kernproblem. Epic geht es nicht um eine "Öffnung des Markts" oder um ein Lossagen von Google, denn der ist bei Android schon offen und sie könnten sich technisch jederzeit von Google lossagen, Epic geht es aber viel mehr darum, dass sie ihr Zeugs gern im Playstore präsentieren wollen - aber eben irgendwie um die 30% herum kommen wollen.
Es geht wie gesagt nicht nur um den Kunden, der bei stärkerer Konkurrenz innerhalb der Plattformen auf jeden Fall profitieren würde, es geht auch um Software-Anbieter. Selbst in diesem Fall würden auch außer Epic die Fortnite-Spieler auf den Smartphones profitieren, weil man dann endlich die Preise für die Mikrotransaktionen an den PC angleichen könnte.NewRaven hat geschrieben: ↑20.08.2020 02:09 Nicht jedes Produkt muss (oder sollte) offen sein - und solange es offene Alternativen gibt und solange der Kunde weiß, dass er sich in einen walled garden begibt, existiert auch meiner Meinung nach keinerlei Problem. Sollte Epic mit dieser ganzen Kampagne Erfolg haben, bringt das absolut niemanden außer Epic etwas - jedenfalls nichts Gutes.