Tell Me Why - Test

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monthy19
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von monthy19 »

cM0 hat geschrieben: 11.09.2020 02:09 Schön, wie gleich wieder die Microsoft-Verteidiger aufspringen :D Ich sag lieber noch was zum Spiel statt zu Microsoft Games im allgemeinen, denn ich bin jetzt durch.
Die 3. Episode hat mich auch etwas enttäuscht. Mir haben die Rätsel besser gefallen und es gab immerhin 1 bis 2 storytechnische Überraschungen, wirklich gepackt, hat es mich leider trotzdem nicht. Bei LiS hat mich jede Episode begeistert und gegen Ende wurde es immer besser. Ich dachte mir oft am Ende der Episoden "das können die Entwickler doch nicht machen!" und hier passiert gefühlt wenig Spannendes. Keine Ahnung, viel verschenktes Potenzial. Sehr schlecht ist das Spiel trotzdem nicht, aber es erklärt die Wertung besser als angebliche Abneigung gegenüber Microsoft.
Die 3 Episode war wirklich die schwächste.
Ich bin mit meinem Ende zufrieden.
Aber habe das Gefühl, dass der Einfluss den man selber darauf hatte, doch eher sehr gering war.
Wie allgemein alle Entscheidungen in diesem Spiel.
Spielerisch war die 3 eigentlich garnichts.
Also fast nur wie ein Film wo man ab und an einen Knopf drückt.

Am Ende war TMW für mich das schwächste Spiel von Dontnod.
Die Geschichte ist ok. Man will bis zum Ende dran bleiben.
Das ist eine Signatur...
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Crime Solving Cat
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Crime Solving Cat »

Evilwait hat geschrieben: 11.09.2020 01:52
Hokurn hat geschrieben: 10.09.2020 19:23

An wen muss ich mich wenden, wenn ich einfach halbwegs regelmäßig gute "Walking Sims" oder Dialog Spiele möchte?
Alle paar Jahre auf Quantic Deam warten ist dann doch iwie zu wenig...
Versuchs mal mit visual novels ( z.b.the devil on g-string) - da gibt´s vom storytelling her sachen die weit besser sind als LIS - und das fand ich schon sehr gut
Gibts denn unter den Visual Novels sowas wie "die 3 titel die man da kennen muss"? Vielleicht müsste man sich mal an das Genre wagen wenn die WalkingSims nicht liefern...
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Hokurn
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Hokurn »

Crime Solving Cat hat geschrieben: 11.09.2020 10:53
Evilwait hat geschrieben: 11.09.2020 01:52
Hokurn hat geschrieben: 10.09.2020 19:23

An wen muss ich mich wenden, wenn ich einfach halbwegs regelmäßig gute "Walking Sims" oder Dialog Spiele möchte?
Alle paar Jahre auf Quantic Deam warten ist dann doch iwie zu wenig...
Versuchs mal mit visual novels ( z.b.the devil on g-string) - da gibt´s vom storytelling her sachen die weit besser sind als LIS - und das fand ich schon sehr gut
Gibts denn unter den Visual Novels sowas wie "die 3 titel die man da kennen muss"? Vielleicht müsste man sich mal an das Genre wagen wenn die WalkingSims nicht liefern...
Das würde mich auch interessieren...
Hab bisher nur Late Shift gespielt. ;)
Spoiler
Show
Das find ich ja klasse...
Zuletzt geändert von Hokurn am 11.09.2020 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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cM0
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von cM0 »

monthy19 hat geschrieben: 11.09.2020 06:40 Die 3 Episode war wirklich die schwächste.
Ich bin mit meinem Ende zufrieden.
Aber habe das Gefühl, dass der Einfluss den man selber darauf hatte, doch eher sehr gering war.
Wie allgemein alle Entscheidungen in diesem Spiel.
Spielerisch war die 3 eigentlich garnichts.
Also fast nur wie ein Film wo man ab und an einen Knopf drückt.

Am Ende war TMW für mich das schwächste Spiel von Dontnod.
Die Geschichte ist ok. Man will bis zum Ende dran bleiben.
Ja, das Problem des Spiels ist nicht wirklich die Geschichte. Es ist eher der ganze Aufbau. Am Anfang fand ich es zu vorhersehbar, einige Spielabschnitte fühlen sich überflüssig an und das ganze Spiel über kommen mir die Entscheidungen belanglos vor. Ich bin mit meinem Ende im Endeffekt auch zufrieden, aber ich habe irgendwie mehr erwartet. Außerdem habe ich, wie auch Alice im Test, keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen können.
Crime Solving Cat hat geschrieben: 11.09.2020 10:53 Gibts denn unter den Visual Novels sowas wie "die 3 titel die man da kennen muss"? Vielleicht müsste man sich mal an das Genre wagen wenn die WalkingSims nicht liefern...
Eine Top 3 kann ich dir zwar nicht nennen, aber was du immer wieder hören wirst, ist Steins;Gate. Da hast du ~30 Stunden sehr gute Unterhaltung und mehrfach spielen lohnt sich, da es viele verschiedene Enden gibt. Es hat einen Metascore von 87 und 97% positive Wertungen auf Steam. Es geht um Zeitreisen, aber noch viel mehr. Ich kann da nur nicht zu sehr drauf eingehen, ohne zu spoilern. Mir persönlich gefällt der weitestgehend realistische Ansatz, die sehr gute Geschichte mit einigen Überraschungen und die Charaktere.
Hokurn hat geschrieben: 11.09.2020 12:04 Das würde mich auch interessieren...
Hab bisher nur Late Shift gespielt. ;)
Spoiler
Show
Das find ich ja klasse...
Late Shift hat mir auch sehr gefallen, ist aber keine Visual Novel, sondern gehört zum Genre FMV (Full Motion Video). Wobei die Genres sich durchaus überschneiden können.
Zuletzt geändert von cM0 am 11.09.2020 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
PC-Spieler und Multikonsolero
johndoe2009951
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von johndoe2009951 »

Crime Solving Cat hat geschrieben: 10.09.2020 14:17
KillingArts hat geschrieben: 10.09.2020 12:48
Crime Solving Cat hat geschrieben: 10.09.2020 11:56 Vielleicht sollte Dontnod nochmal das Grab von Telltale besuchen und sich besinnen, wo sie hinwollen. Nach Vampyr, LiS2 und jetzt TMW stapeln sich die mittelmäßigen Ausrutscher. Hoffentlich stecken sie wieder mehr Seele in Twin Mirror.
Vampyr fand ich ganz hervorragend. In meinen Augen ein unterschätztes Spiel.
Das ist gut möglich, dass es noch an Fahrt gewonnen hat. Mir ist es als Spiel mit den Schlimmsten ersten 30 Minuten im Kopf geblieben. Da stimmte von den Charakteren, dem Pacing und dem Gameplay einfach so gar nichts. mmn.


Das ging mir aus so. Sowas schwerfälliges. Da war die Luft schnell raus, obwohl angeblich Geheimtipp und so.

Scheint wohl eher das klassische one trick pony zu sein.
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Todesglubsch
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Todesglubsch »

AkaSuzaku hat geschrieben: 10.09.2020 17:25 Ich halte es auch gerade für eines der größeren Mysterien der Spielebranche, wie Dontnod es geschafft hat so wenig aus der großen positiven Resonanz für LiS(1) und (mit Abstrichen) Before the Storm zu machen.
Option 1: Der tragende Entwickler von LiS arbeitet einfach nicht mehr dort.
Option 2: Sie wissen selbst nicht, was sie gemacht haben. Es war einfach ein Glückstreffer.

Vielleicht hatte man auch gehofft, dass man mit dem Trans-Hauptcharakter viele Bonuspunkte bekommt. Will ungern darauf rumreiten, aber das war tatsächlich das erste, was man von diesem Spiel zu hören bekam.
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von dessoul »

Todesglubsch hat geschrieben: 11.09.2020 16:27
Vielleicht hatte man auch gehofft, dass man mit dem Trans-Hauptcharakter viele Bonuspunkte bekommt. Will ungern darauf rumreiten, aber das war tatsächlich das erste, was man von diesem Spiel zu hören bekam.
Das stimmt. Das allererste, was in der Werbung stand, war "Transgender Charakter". Ich war dann deswegen ein wenig neugierig. Aber obwohl das ständig angesprochen wird, spielt es nicht wirklich eine Rolle in irgend einer Form. Ich fand die Umgebung auch ziemlich harmlos. Alle akzeptieren fast sofort, dass da nicht mehr ein Mädchen steht, sondern ein Typ. Ich bin in der Großstadt aufgewachsen und hab damit leben müssen, dass ich ständig für die kleinste Abweichung von der Norm von irgend welchen Wildfremden Arschlöchern angegangen wurde. Ich hab lange Haare? Irgend ein Fremder macht mich dafür im Bus an. Ich trage einen Pulli von Northdale, weil ich das Universitäts-Logo toll fand und wurde sofort von irgendwelchen Typen als rechte Sau bezeichnet. Ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, wo ich ständig ein Messer bei mir tragen musste, weil die Gefahr dauernd da war, dass mich irgend ein Wildfremder versucht anzugehen. Ich sass deswegen bei dem Spiel deswegen da und hab mich dann immer gefragt: und jetzt was?
Die hätten sich das Transgender-Thema auch sparen können: Es hat keinerlei Auswirkungen im Spiel. Nichts von all den Folgen, die so eine Geschlechtsumwandlung nach sich zieht. Die ständigen Hormonkuren, die man mit all ihren Nebeneffekten zu sich nehmen muss, Auswirkungen aufs Sexualleben, feindliche Reaktionen aus dem Umfeld: nichts davon taucht auf.
Man kann das als Vor-oder Nachteil sehen. Es heisst ja auch in den Berichten, dass das Thema Transgender ein Teil des Spiels ist, man aber nicht zu einer Meinung genötigt wird. Ok, warum auch nicht?
Zuletzt geändert von dessoul am 11.09.2020 18:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Tas Mania
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Tas Mania »

Keine Spoiler:

Eben durchgezockt und kann Alice Meinung fast teilen.

Mich hat teilweise sogar gestört, dass man immer wieder unlogische Dinge eingeführt hat, die eigentlich schon längst klar waren und man es immer wieder vorgekaut hat in der Story. Die Märschen Rätsel wirkten in meinen Augen befremdlich und stellenweise absolut unplatziert. Ich hatte in Tell me why viele Momente wo ich mir einfach nur gedacht habe, wieso was soll der Quatsch? Wo Sie aber wiederum mit realistischen rätseln punkten konnten, weil Sie einfach in die Spielwelt gepasst haben. Die Charaktere werden ganz gut beleuchtet und Aly nimmt sogar den spannendsten Part ein. Aber man verschenkt Potenzial von Aly und reitet auf der Story von Taylor rum, die eigentlich schon in Episode 1 in meinen Augen fertig war.

Tell me why vermittelt wirklich wichtige Dinge in Zusammenhang mit Toleranz,Respekt und Familienzusammenhalt in allen Bereichen.

Das wertet das Spiel enorm auf und man kann über viele schwächen hinwegsehen.

Grafisch gehe ich nicht so hart ins Gericht und finde die Grafik absolut in Ordnung.

Sound technisch hat das Spiel 0 Dramaturgie und schafft es nicht, emotionale Momente einzufangen.

Das Gameplay wirkt sehr aufgesetzt und schafft es mich kaum in die Spielwelt mit einzubeziehen. Ich fühle mich als Spieler immer ausgeschlossen und habe immer, dass Gefühl, meine Entscheidungen haben keinen Einfluss. Ich merke nichts von falschen Entscheidungen.

Telltale Games hat, dass in meinen Augen viel besser hinbekommen.

Tell me why hätte, dass Potenzial durchaus für eine 80er Wertung haben können, aber die Mängel rechtfertigen die Wertung im 60er Bereich.
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LeKwas
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von LeKwas »

dessoul hat geschrieben: 11.09.2020 18:42 Das stimmt. Das allererste, was in der Werbung stand, war "Transgender Charakter". Ich war dann deswegen ein wenig neugierig. Aber obwohl das ständig angesprochen wird, spielt es nicht wirklich eine Rolle in irgend einer Form. Ich fand die Umgebung auch ziemlich harmlos. Alle akzeptieren fast sofort, dass da nicht mehr ein Mädchen steht, sondern ein Typ. Ich bin in der Großstadt aufgewachsen und hab damit leben müssen, dass ich ständig für die kleinste Abweichung von der Norm von irgend welchen Wildfremden Arschlöchern angegangen wurde. Ich hab lange Haare? Irgend ein Fremder macht mich dafür im Bus an. Ich trage einen Pulli von Northdale, weil ich das Universitäts-Logo toll fand und wurde sofort von irgendwelchen Typen als rechte Sau bezeichnet. Ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, wo ich ständig ein Messer bei mir tragen musste, weil die Gefahr dauernd da war, dass mich irgend ein Wildfremder versucht anzugehen. Ich sass deswegen bei dem Spiel deswegen da und hab mich dann immer gefragt: und jetzt was?
Die hätten sich das Transgender-Thema auch sparen können: Es hat keinerlei Auswirkungen im Spiel. Nichts von all den Folgen, die so eine Geschlechtsumwandlung nach sich zieht. Die ständigen Hormonkuren, die man mit all ihren Nebeneffekten zu sich nehmen muss, Auswirkungen aufs Sexualleben, feindliche Reaktionen aus dem Umfeld: nichts davon taucht auf.
Man kann das als Vor-oder Nachteil sehen. Es heisst ja auch in den Berichten, dass das Thema Transgender ein Teil des Spiels ist, man aber nicht zu einer Meinung genötigt wird. Ok, warum auch nicht?
Du hast es gut umschrieben, man kann es allerdings auch anders sehen.
Denn einige Transgender-SpielerInnen sind es mittlerweile auch leid bzw. darin übersättigt, dass wenn solche Thematiken in Unterhaltungsmedien auftauchten, sie fast immer als Steilvorlage für Misery Porn (bestehend aus Diskriminierung, psychischen Problemen, etc. pp.) herhalten durften:


In der Hinsicht könnte so etwas wie Tell Me Why eine willkommene Abwechslung aus dem - salopp gesagt - "Depri-Mainstream" sein (auch wenn DontNod der ganz große Wurf hierbei nicht gelang).
Zuletzt geändert von LeKwas am 12.09.2020 08:19, insgesamt 3-mal geändert.
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Flux Capacitor
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Flux Capacitor »

Für mich kein Spiel, einfach ein interaktiver Film. Zum abschalten am Abend aber ganz ok, ich mochte aber auch die anderen Spiel-Filme von DontNod.
i am not crazy, i just dont give a fuck! (Night of the Comet - 1984)
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NewRaven
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von NewRaven »

Also ich bin nun durch und im Prinzip kann man an dem Titel die gleichen Dinge kritisieren, wie auch schon an LiS 2 - nur das sie hier vielleicht andere Gründe haben. Die teils weder logisch noch emotional nachvollziehbaren "Wendungen" - oft innerhalb eines einzelnen Gesprächs - um irgendwie eine Dramatik zu erzeugen, die dann aber einfach gekünstelt wirkt, die fehlende Zeit, die man der Entwicklung der Nicht-Spieler-Charaktere nicht wirklich einräumt (wenn das auch hier eher der geringen Episoden-Anzahl geschuldet sein dürfte, während es bei LiS 2 wohl eher Absicht war um das Flucht-/Roadtrip-Feeling zu stärken), die vielen Versuche, etwas als "eine große Sache" zu verkaufen, nur um sie dann in einer Nichtigkeit aufzulösen (red herring) oder Dinge, die eigentlich längst klar und offensichtlich sind, so oft zu wiederholen oder konkretisieren, bis sie auch jemand verstanden hat, der beim Spielen mehrfach eingeschlafen ist.
Schlechter als bei LiS 2 fand ich, dass die Entscheidungen quasi allesamt nicht wirklich "wichtig" wirkten - und LiS 2 war da schon merklich schlechter als sein Vorgänger - es gab quasi in allen drei Episoden keinen einzigen Moment, wo ich kurz innehalten musste und drüber nachdenken musste, was ich da jetzt wähle. Das Resultat war meist sehr gut vorhersehbar und die zu erwartende Änderung zu der jeweils anderen Antwort schlicht nicht wirklich groß (auch wenn ich das nur an wenigen Stellen getestet habe), die "emotionale Involvierung" fehlte oft einfach.
Besser war, dass man sich beim Cast wieder auf eine überschaubare und dauerhaft präsente Gruppe an Charakteren beschränkt hat - und wie gesagt, mit etwas mehr Zeit hätten die alle durchaus gut werden können.

Rätsel und Co waren "genretypisch" nicht der Rede wert (und die, die wenigstens etwas anspruchsvoller waren, waren optional), Grafik, Sound und Technik waren eben "typisch LIS" und die Sprecher waren super (naja, bis auf Michael... der klang für meine Wahrnehmung eigentlich durchgehend stoned bis oben hin).
Die Story - und die ist ja das Wichtigste bei solch einer Art Game - war aber ziemlich enttäuschend, fand ich. Die erste - und eigentlich auch einzige - wirkliche Storywendung im Game ist etwas, dass man nicht nur schon unzählige Male in Büchern oder Filmen gelesen hätte... nee, sie macht auch effektiv nur einen marginalen Unterschied im "hier und jetzt" und selbst im Ende. Trotzdem fand ich die Geschichte in ihrem Rahmen besser und vor allem glaubwürdiger als das wackelige Logikkonstrukt, dass uns Dontnod mit LiS2 serviert hat und das schon in seiner Prämisse scheiterte - dafür hatte LiS2 halt die etwas "schwereren" Entscheidungen.

Und damit kommen wir zum anderen "großen Punkt"... Alyson und Tyler. Ich fand beide Charaktere gut ausgearbeitet und nachvollziehbar. Ich bin froh, dass Dontnod hier eben einen Trans-Protagonisten geschaffen hat, dessen Identität zwar eine Storybewandtnis hat, der Geschichte quasi als Aufhänger dient, aber abseits davon eben auch noch eine Handlung drumherum erzählt. Alyson geht mir hier, wie Alice im Test ja auch, ein bisschen unter - man erfährt einige Fakten über ihr bisheriges Leben und auch ihre Ziele - aber das bleibt alles ein Stück oberflächlicher als bei Tyler. Trotzdem, ich mag beide Charaktere, die Dontnod hier geschaffen hat - im Gegensatz zu den beiden Wolfsbrüdern wirken sie ein Stück weit "relateable" - jedenfalls dann, wenn Dontnod nicht gerade versucht, wieder in einer unpassenden Situation unauthentisch wirkendes Drama zu verursachen. Apropos... was soll dieser Kram mit den Wolfsbrüdern, jetzt den Kobolden eigentlich? Das ist für die Zusammenfassungen beim Start der neuen Episode immer noch nicht wirklich gut geeignet und wirkt, wenn man diese Art bei jedem neuen Spiel bringt, auch irgendwann nur noch albern.

Kurz gesagt... Tell Me Why teilt sich viele Schwächen mit LiS 2... macht ein paar Sachen ein bisschen besser, macht andere Sachen ein bisschen schlechter - ich würde also persönlich beide Spiele in etwa gleich bewerten. Und dieses "gleich" wäre halt zwei Stufen unter LiS oder Season 1 von Telltales TWD, eine Stufe unter LiS:BTS oder auch den restlichen TWD-Staffeln. Allerdings glaube ich, mit mehr Zeit (-> mehr Episoden) hätte man aus Tell Me Why deutlich mehr herausholen können. Wer diese Art Game mag, wird wohl auch mit Tell Me Why nicht enttäuscht werden, trotzdem bestärkt es aufgrund seiner Schwächen meinen Eindruck, dass LiS (1) in der Tat nur ein Glückstreffer von Dontnod war, dessen Qualität sie einfach nicht mehr erreichen können. Das heißt nicht, dass LiS nicht auch Schwächen hatte... es heißt aber, dass es so große Stärken hatte um sie überspielen zu können. Bei allem, was Dontnod danach veröffentlichte, gabs diesen Ausgleich so halt nicht wirklich. Warten wir mal auf Twin Mirror.
Zuletzt geändert von NewRaven am 13.09.2020 22:26, insgesamt 4-mal geändert.
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Wunderheiler
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von Wunderheiler »

Die Kulisse ist zwar sehr stimmungsvoll, aber leider stören (...) die teils träge Steuerung. Schließlich gab es auch spielerisch zu wenig Anreize (...). Trotzdem hat mich die (...) Reise der beiden noch solide unterhalten.
Klingt für mich sehr wie The Last Guardian :lol:
crazillo87
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Re: Tell Me Why - Test

Beitrag von crazillo87 »

Kann den Test nicht nachvollziehen. Weder fand ich die Steuerung schwammig noch die Technik schlecht - im Gegenteil, im Vergleich zu den Spielen vorher hat der Entwickler hier deutlich zugelegt. Tell Me Why hat in der Tat keine schwarz und weiß-Entscheidungen, dafür sehr viele kleine, die auch zeigen wollen: Im Leben sind viele Dinge kompliziert, man kann versuchen Gründe herauszufinden (wie die Zwillinge über den Tod Ihrer Mutter), aber am Ende muss man sich dann auch selbst ein Urteil bilden und abschließen lernen. Insofern finde ich Tell Me Why realistischer als vergangene ähnliche Spiele, es ist subtiler. Es gibt auch durchaus verschiedene Enden, die für die einzelnen Charaktere (nicht nur die Zwillinge) sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Man könnte kritisieren, dass nur wenige Entscheidungen hier wirklich etwas verändern, okay.

Überhaupt nicht gut finde ich, wenn im Test Spoiler tief aus Episode 3 vorkommen. Das sollten Spieler wirklich selbst erleben.

Für mich eine 8/10, auch wenn das erste Life is Strange unübertroffen bleibt.
Zuletzt geändert von crazillo87 am 15.10.2020 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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