Tyranny - Test

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Isegrim74
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Isegrim74 »

Oh, ja, das allgegenwärtige BG2 ... und im selben Atemzug DA:O ... und ich kann mich erinnern, wie man ein Planescape: Torment in der Luft zerrissen hatte, denn an die Tests kann ich mich sehr, sehr gut erinnern. "Zu viel Text" hiess es da ... "zu viel zu Lesen" hiess es anderswo ... "keine Charaktererstellung zu Beginn" raunte man sich in RPG Kreisen zu ... "kein Klassensystem, dem man seinen Charakter zuordnen kann" flüsterten leise Stimmen in zwielichtigen Tavernen. Mit maximal 75 Prozent durchschnittlicher Bewertungen schob man es eher auf das Level "Ah, es kommt mit der Infinity Engine und dem DnD Regelwerk ... da kann man es nicht mit weniger als ein mittelprächtiges Werk abtun!"
Die Zeit ging ins Land. Ich spielte damals P:T seit Release. Habe sogar noch alles in der schönen Pappschachtel der Erstausgabe. Habe es mir bei GoG nochmal digital gekauft. Und heute spricht man hier von einer Referenz. Anno 1998 undenkbar. Tyranny wird einen ähnlichen Weg gehen. In ein paar Jahren wird man sich nicht nur an Tyranny erinnern, man wird es sich herbeisehnen.
Ich bin erst am Anfang und finde den etwas anderen Ansatz wie einst sehr interessant. Meine erste Begleiterin Lyra studierte ich nach ein paar gemeinsamen Geplänkeln mit viel Text und viel Informationen zum Chor; die mit Loyalität und Zorn belohnten Antworten fand ich sehr gelungen und ich verbrachte eine Stunde nur im Zwiegespräch mit Lyra zu. Ähnliche Erfahrungen hatte ich mit Torment, als ich die ersten Gespräche mit Morte oder Deionarra führte. Tyranny hat mich bereits gepackt und allein das interessante ... Andersrum-Setting der Welt, die vom "Bösen" unterworfen wurde, finde ich mal erfrischend, so wie es einst der Namenlose war, der mit jedem Tod ein Stück seiner Erinnerung zurückbekam und sich durch schwierige Entscheidungen quälen musste und letztlich über das Schicksal von Sigil und dem Multiversum bestimmte.
PoE hab ich auch noch rumliegen, hab es bisher aber noch nicht geschafft, über den Prolog hinaus weiterzumachen. Ok, Witcher 3 stand mir noch im Weg! ;-) Tyranny lässt mich endlich wieder die dunkle Seite der Macht erforschen. Bin ich ein Monster, ein brutaler Wahnsinniger, der ohne zu Zögern eine ganze Stadt dem Untergang weiht? Bin ich ein notwendiges Übel, das Kyros von der Leine lässt, um seine Interessen und Gesetze durchzusetzen? Ich werde erfahren, was es heisst, sich den ehrenvoll brutal kämpfenden Geschmähten zu zuwenden und mir das Scharlachrote Chor zum Feind zu machen. Ich freue mich auf dieses sonderbare Abenteuer, in dem ich wieder mal seit Torment, kein strahlender Held bin. Und in 10 Jahren werde ich, wie andere Nostalgiker, mir ein 32k Remake von Tyranny herbeisehnen! :-D
SixBottles
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von SixBottles »

Kajetan hat geschrieben:
SixBottles hat geschrieben:was mich zum größten mangel bringt... die begleiter... es gibt im endeffekt zu wenige und ihre storys sind auch nicht das wahre. die verückte libido schlampe... der nazi kampfkoloss... der saufende weise... sie sind ok aber nix im vergleich zu edwin minsc oder neera.
Du, ganz ehrlich ... ich bin ja auch ein alter Sack und megalithischer Steinalt-Schooler, aber hier hast Du gerade die dicke, fette, rosafarbene Nostalgiebrille auf. Hätte BG damals die Charaktere von Tyranny gehabt, Du würdest genau andersherum argumentieren, dass ja nix über Verse gehen würde!!!!111Eins!
sorry, aber BG 1 hatte ich erst recht spät gespielt... jahre nach dem release, BG 2 wiederum erst mit der enhanced edition... also ist die nostalgie brille nicht ganz so dick wie du meinst :)
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Kajetan
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Kajetan »

Isegrim74 hat geschrieben:Tyranny lässt mich endlich wieder die dunkle Seite der Macht erforschen. Bin ich ein Monster, ein brutaler Wahnsinniger, der ohne zu Zögern eine ganze Stadt dem Untergang weiht? Bin ich ein notwendiges Übel, das Kyros von der Leine lässt, um seine Interessen und Gesetze durchzusetzen?
Der Gag bei Tyranny ist ja, dass man sich selbst, den Scarlet Chorus oder die Disfavored ja gar nicht als "böse" betrachtet, denn man bringt doch die Ordnung von Kyros in die Welt. Ein Land, ein Gesetz, ein Frieden. Ein Selbstverständnis, welches vor allem die Römer hatten, als sie durch Europa gezogen sind, um den Barbaren die Segnungen der Zivilisation zu bringen. Die Römer waren ja großes Vorbild für dieses Setting.

Stelle Dir einfach vor, wir leben heute in einer Welt bald 2000 Jahre, nachdem Kyros/die Römer die Welt befriedet hat. Halten wir die Römer für "böse", obwohl sie beim Erobern neuer Länder und Regionen alles andere als zimperlich waren? Nein, denn sie haben definitiv und nicht zu leugnen Zivilisation und Fortschritt zu den Barbaren getragen. Wenn wir vor den Bauwerken des Römischen Imperiums sehen oder uns anschauen, welches gigantische Reich man für damalige Verhältnisse aufgebaut hatte, denken wir dann, dass die Römer "böse" sind, weil ohne entsprechend brutale Ausbeutung der Sklaven das alles gar nicht möglich gewesen wäre? Denken wir daran, dass das Römische Imperium regelmäßig von Sklavenaufständen erschüttert wurde und die Überreste von Sklavenlagern auch heute noch Zeugnis eines perfiden Überwachungsstaates abgeben?

Das ist das Faszinierende an Tyranny. Nicht das platte, dumme Gut/Böse-Schema anderer Spiele, wo Moral nichts weiter ein Zeiger auf einer Skala ist. Sondern die Ambivalenz von Gut/Böse aufzeigen. Aufzeigen, dass böse Taten manchmal auch Gutes hervorbringen können und der Weg zur Hölle stets mit den besten Absichten gepflastert ist.

DAS wird Tyranny später groß machen. Endlich ein RPG, das sich aus dem primitiven Kindergarten-Schema von Gut und Böse lösen kann und Dir als Spieler die Komplexität der Wirklichkeit begreiflich machen kann, wo es eben KEINE einfachen Antworten gibt. NATÜRLICH ist es sinnvoll nicht die ganze Zeit als mordende Killermaschine durch die Gegend zu laufen, aber manchmal könnte es vielleicht sinnvoll sein Menschen zu ihrem Glück zu zwingen. Vorrausetzung ist dabei, dass man niemals blind und taub irgendeiner Moral nachrennt, sondern sich immer vor Augen hält ... was für Folgen kann meine Handlung haben und bin ich bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen?

Ganz ehrlich ... da sind mir irgendwelche Probleme, die man mit der nackten Mechanik des Kampfsystems haben kann, grützescheissegal. Tyranny ist wie damals PST eine Herausforderung für unsere Moralvorstellungen :)
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Culgan
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Culgan »

Für mich eine riesige Enttäuschung, gegen 2/3 habe ich die Texte nur noch überflogen und mich durch sie durchgequält. Es gibt einfach viel zu viel Text, alles muss so detailliert und ausufernd beschrieben werden das es nur noch nervt. Die Story, wenn man diese so nennen kann ist auch mehr als unterirdisch, jeah hast ein Edikt gebrochen, Auserwählter incoming... Dann sammelt man Macht und kann sie am Ende nicht mal richtig einsetzen, weil das Spiel endet. Ich war da schon etwas verwirrt, dachte jetzt gehts richtig los mit meinen neuen Kräften und dann ist Ende... Das wurde garantiert nicht so geplant, wahrscheinlich ist denen einfach die Kohle ausgegangen.

Es wäre außerdem schön gewesen, wenn es mehr Kämpfe gäbe und nicht nur langwieriges rumgelaber. Dazu kommt noch, dass man nur so zugeschissen wird mit guten Items und selten aufrüsten muss, zum Ende gar nicht mehr. Die Türme als Basis, das ganze crafting etc. kam mir einfach nur draufgeklatscht vor. Irgendwie ohne großen Sinn dahinter zusammengeschustert, weil man ja nicht nur Texte im Spiel haben wollte.

Ich verstehe was Obsidian mit Tyranny erschaffen wollte und es gibt ja wirklich viele Möglichkeiten mit verschiedenen Fraktionen umzugehen, aber alles drumherum ist einfach mist. Die hätten auch genauso gut ein Visual Novel machen können denn alle anderen Elemente passen nicht ins Bild.
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Skippofiler22
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Skippofiler22 »

Also ich habe nichts dagegen, Text in einem Computerspiel zu lesen. Denn da kann man was über die Hintergrundgeschichte was lernen, was ein Spiel umso interessanter macht.
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
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durruti
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von durruti »

@_semper_
Du hast sicher nicht unrecht mit dem was du über die IE schreibst. Ich persönlich fande diese auch nicht so toll wie viele andere und habe es erst mit mods ertragen können (da waren die Gegner z.B. genauso vor dem Kampf gebufft wie man selber). Allerdings habe ich auch das Kampfsystem von Tyranny und PoE nicht mit dem von BG2 oder anderen IE-Spielen verglichen. Keine Ahnung wieso das immer wieder erwähnt wird. Betrachte meine Kritik doch einfach mal isoliert, dann gehe ich auch gerne auf Gegenargumente ein.
Allerdings glaube ich, dass für viele Leute einfach meine Kritikpunkte nicht Entscheidend sind. Ist ja auch in Ordnung, ich freue mich wenn andere Spass an dem Spiel haben. Die Punkte bleiben jedoch trotzdem bestehen.

Und ich habe white march nicht gespiel, obwohl ich es besitze. Kann mich einfach nicht dazu durchringen. Und ich habe richtig Bock auf ein rpg. Die Kopfgeldquests habe ich jedoch gemacht, und die liefen genauso ab wie der Rest nur ohne Chokepoints.
Und Chokepoints habe ich deswegen benutzt, weil sonst der Kampf nur noch fummeliger wird und man die Backline mikromanagen muss. Ich kann auch jeden Kampf im Offenen austragen, dieser wird dadurch aber nicht interessanter, nur langwieriger.

Ich habe ja auch nur versucht zu Begründen warum mir die Kämpfe keinen Spass machen. Trotz Schwächen habe ich BG2,P:T und Arcanum mehrmals gespielt, aber PoE und Tyranny nicht einmal bis zum Ende, da die Kämpfe super nervig oder einfach nur zum Einschlafen sind. Also gibts es wohl für mich Gründe dafür. Und andere sehen das auch so. Und ich wollte die Spiel wirklich geniessen, sonst hätte ich mir wohl nach der PoE Enttäuschung nicht auch noch beide Addons und Tyranny gekauft. Ich spiele einfach rpgs gerne und gebe so ziemlich jedem neuen Spiel da eine Chance.
listrahtes
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von listrahtes »

durruti hat geschrieben:@_semper_

Und ich habe white march nicht gespiel, obwohl ich es besitze. Kann mich einfach nicht dazu durchringen. Und ich habe richtig Bock auf ein rpg. Die Kopfgeldquests habe ich jedoch gemacht, und die liefen genauso ab wie der Rest nur ohne Chokepoints.
Und Chokepoints habe ich deswegen benutzt, weil sonst der Kampf nur noch fummeliger wird und man die Backline mikromanagen muss. Ich kann auch jeden Kampf im Offenen austragen, dieser wird dadurch aber nicht interessanter, nur langwieriger.
.
Kann ich nur dringend empfehlen White March nachzuholen! Mir ging es bei PoE wie dir und Tyranny habe ich aus besagten Gründen erst gar nicht mehr gekauft (mit der Engine kein neues RPG mehr von Obsidian) aber WM war ein extraklasse Addon das noch das Maximum herausgeholt hat und zu interessieren weiß. Storypacing, Textmasse genau richtig und Aspekte wie auflevelbare Waffen herausragend umgesetzt mit eigenen movesets.

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_Semper_
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von _Semper_ »

durruti hat geschrieben:Allerdings habe ich auch das Kampfsystem von Tyranny und PoE nicht mit dem von BG2 oder anderen IE-Spielen verglichen. Keine Ahnung wieso das immer wieder erwähnt wird. Betrachte meine Kritik doch einfach mal isoliert, dann gehe ich auch gerne auf Gegenargumente ein.
doch, genau das hast du getan:
durruti hat geschrieben:Also gerade für mich als oldschool-rpg und BG2 Fan sind PoE und Tyranny Entäuschungen. Und die Kampfmechanik hat bis auf RtwP nichts mit BG2 zu tun. Diese ist hier Lichjahre schlechter.
du vergleichst direkt beide systeme miteinander und kommst zu dem schluss, dass bg2 um lichtjahre besser wäre. ich habe dir diverse punkte genannt, die genau das widerlegen. die implementierung von adnd 2.0 und inbesondere die ki in bg2 leidet unter vergleichbaren schwächen, macht sogar einiges noch viel schlimmer.
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durruti
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von durruti »

_Semper_ hat geschrieben:
durruti hat geschrieben:Allerdings habe ich auch das Kampfsystem von Tyranny und PoE nicht mit dem von BG2 oder anderen IE-Spielen verglichen. Keine Ahnung wieso das immer wieder erwähnt wird. Betrachte meine Kritik doch einfach mal isoliert, dann gehe ich auch gerne auf Gegenargumente ein.
doch, genau das hast du getan:
durruti hat geschrieben:Also gerade für mich als oldschool-rpg und BG2 Fan sind PoE und Tyranny Entäuschungen. Und die Kampfmechanik hat bis auf RtwP nichts mit BG2 zu tun. Diese ist hier Lichjahre schlechter.
du vergleichst direkt beide systeme miteinander und kommst zu dem schluss, dass bg2 um lichtjahre besser wäre. ich habe dir diverse punkte genannt, die genau das widerlegen. die implementierung von adnd 2.0 und inbesondere die ki in bg2 leidet unter vergleichbaren schwächen, macht sogar einiges noch viel schlimmer.
Punkt für dich :)

Ist halt komisch, mit vielem was du schreibst über IE hast du vollkommen recht, trotzdem machen die Kämpfe mehr Spass. Hast sogar vergessen, dass man sich als Magier unverwundbar machen konnte wenn ich mich recht erinnere (in BG2 ohne mods). Super toll war die IE wirklich nicht. Wünsche mir immer noch ein Spiel wie PoE oder Tyranny mit den Kampfmechaniken von PoEE.
listrahtes hat geschrieben:
Kann ich nur dringend empfehlen White March nachzuholen! Mir ging es bei PoE wie dir und Tyranny habe ich aus besagten Gründen erst gar nicht mehr gekauft (mit der Engine kein neues RPG mehr von Obsidian) aber WM war ein extraklasse Addon das noch das Maximum herausgeholt hat und zu interessieren weiß. Storypacing, Textmasse genau richtig und Aspekte wie auflevelbare Waffen herausragend umgesetzt mit eigenen movesets.
Danke, ich werde dann White March definitiv mal versuchen.
Isegrim74
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Isegrim74 »

Skippofiler22 hat geschrieben:Also ich habe nichts dagegen, Text in einem Computerspiel zu lesen. Denn da kann man was über die Hintergrundgeschichte was lernen, was ein Spiel umso interessanter macht.
Stimme ich zu 100% zu! Diese Art Rollenspiel ist eben, als würde man ein richtig gutes Buch lesen! Wie schon Torment ist auch Tyranny obendrein sehr gut geschrieben. Ich bin in der Story nun weiter und werde nicht enttäuscht. Wie gehabt, war auch Torment mit Unmengen an Text versehen. Sollte sich das im zweiten Teil ändern, dank der Spieler, die nicht auf Textlastigkeit stehen, dann wird das für mich eine Enttäuschung. Will mich nicht von Kampf zu Kampf hangeln. Ich würde auch gern Konflikte diplomatisch lösen. Und das ging in Torment und funktioniert auch in Tyranny - und als Bonus gab es immer besonders gut Erfahrung! :-D
Herrbst
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von Herrbst »

Ich habe Tyranny durchgespielt und fand die Geschichte meisterhaft. Tatsächlich ist es meiner Meinung nach gar nicht möglich, eine so fesselnde Geschichte zu erzählen, wenn ausufernde Nebenquests oder endloses Schlachtgetümmel den Faden ständig wieder abreißen lassen. Wo vielleicht noch etwas mehr gegangen wäre, sind die Zwiegespräche der Party. So etwas wie: "Nicht so laut Du wandelndes Belagerungsgerät. Es besteht überhaupt kein Grund sich übereilt in den Kampf zu stürzen." Lyra zu Barik. Davon hätte ruhig mehr kommen können, Mit anderen Worten, ich hätte gern noch mehr Text gehabt. Gerade weil Obsidian diesen Punkt bei NWN2 zum Beispiel sehr gut hinbekommen hat. (Dafür war der Plot dort nur gut verpackter Standard).

Die Kämpfe waren tatsächlich weniger spannend und immer etwas hölzern. Am Anfang sind es immer 4 Gegner, später 5 und noch später auch mal 6. Schöner wäre es gewesen wenn mal richtig viele (aber dafür schwächere Gegner aufgetaucht wären) oder anderweitig mehr Abwechslung geherrscht hätte. Z.B. durch die Einbeziehung von Sichtlinien. Lediglich die Geister haben eine kurze Veränderung der Angriffstaktik erfordert. Im allgemeinen kommt man sonst mit ein und der selben Taktik durch. Ich habe bei Halbzeit auf schwer umgestellt, das hat auch keine wirkliche Herausforderung gebracht. Naja, spannende Kämpfe und spannende Story in einem Spiel sind vielleicht zu viel erwartet.

Nach dieser Erfahrung und dem vollständigen Lesen dieses Threads werde ich mir wohl planescape torment bei gog kaufen müssen,
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oppenheimer
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Re: Tyranny - Test

Beitrag von oppenheimer »

Kajetan hat geschrieben: 16.11.2016 17:13Das ist das Faszinierende an Tyranny. Nicht das platte, dumme Gut/Böse-Schema anderer Spiele, wo Moral nichts weiter ein Zeiger auf einer Skala ist. Sondern die Ambivalenz von Gut/Böse aufzeigen. Aufzeigen, dass böse Taten manchmal auch Gutes hervorbringen können und der Weg zur Hölle stets mit den besten Absichten gepflastert ist.

DAS wird Tyranny später groß machen. Endlich ein RPG, das sich aus dem primitiven Kindergarten-Schema von Gut und Böse lösen kann und Dir als Spieler die Komplexität der Wirklichkeit begreiflich machen kann, wo es eben KEINE einfachen Antworten gibt. NATÜRLICH ist es sinnvoll nicht die ganze Zeit als mordende Killermaschine durch die Gegend zu laufen, aber manchmal könnte es vielleicht sinnvoll sein Menschen zu ihrem Glück zu zwingen.
Sorry, dass ich mich auf diesen uralten Beitrag berufe, aber du triffst es einfach auf den Punkt.
Ich hole Tyranny gerade nach und finde es zutiefst bedauerlich, dass es vergleichsweise untergegangen ist.
Normalerweise spiele ich in solchen Titeln eher den 0815 chaotisch guten Dude von nebenan, aber hier setze ich Kyros' gottverdammtes Gesetz durch, teilweise sogar mit völliger Überzeugung und maximaler Inbrunst, denn irgendjemand muss diese starrsinnigen, von vermeintlicher Ehre besessenen Stufenbewohner ja vor der endgültigen Auslöschung bewahren.
Dass ich, um den Krieg zügig zu beenden, dabei mit noch starrsinnigeren, recht faschistoiden Fanatikern paktiere (und mir insgeheim die Option offen halte, dieses Bündnis bei Bedarf zu brechen), ist nur Mittel zum größeren Zweck.

Grandios! Mehr davon!

Da sind mir die recht lahmen Kämpfe und die Loot-Langeweile auch relativ wumpe. Man stelle sich nur vor, mehr Budget würde in Entscheidungsfreiheit bei Dialogen und daraus resultierende Konsequenzen gepumpt anstatt in raytracing und ähnlichen Klimbim...
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