Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
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Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Nach dem Bericht über die angeordnete Sechs-Tage-Woche und dem Bruch des Crunch-Versprechen bei der Entwicklung von Cyberpunk 2077 (wir berichteten) sind weitere Informationen über die Arbeitsbedingungen bei CD Projekt Red aufgetaucht. Abermals ist der für gewöhnlich gut vernetzte Jason Schreier von Bloomberg involviert, obwohl er sich genötigt sah, sich für seine Crunch-Geschichte zu rechtfertige...
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- SethSteiner
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Schreier bestätigt, was ich schon geahnt habe. Dass es eben nicht mal eben so ein paar 6-Tage Wochen sind, sondern dass der Crunch einfach nur offiziell gemacht wurde, der inoffiziell aber durch erhebliche Überstunden schon viel länger bestand. Damit bestätigt sich auch - mal wieder - dass Verschiebungen kaum als Werkzeug gegen Crunch wirken, sondern diesen nur in die Länge ziehen. Mich würden noch mehr Informationen interessieren, allen voran Mitarbeiterfluktuationen. Wieviele arbeiten noch bei CDPR, nach Witcher 3? Wieviele werden noch nach Cyberpunk da sein? Und wie lange arbeiten man durchschnittlich überhaupt von Einstellung bis Ausscheiden in dem Unternehmen? Das was man hier schreibt, lässt jedenfalls nichts Gutes für das Wohlbefinden der Angestellten vermuten.
Was mich auch nicht verwundert. Wie ich schon ein Mal schrieb, Geld repariert weder eine Beziehung, Psyche oder kaputten Körper.Auch die Bonuszahlungen würden keinesfalls den Mehraufwand kompensieren.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 15.10.2020 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Zitierens-wert finde ich vor allem:
"Misguided" ist da noch eine recht freundliche Formulierung von Schreyer. Für mich sind das einfach Arschlöcher mit einer zu fetten Fanbrille.BTW every time I talk about this I know I'm going to get hundreds of nasty messages and misguided people trying to debunk or wave off this reporting.
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Jason Schreier mag zwar immer hier und da auf Probleme zurecht hinweisen, ABER er ist wie die Bild-Zeitung. Er versucht reißerisch die Leute davon zu überzeugen von Problemen, indem Fakten auch schlimmer dargestellt werden, als diese sind.
Der Unterschied bei "Crunch" ist ja auch, dass in Polen, wo CDPR nunmal sitzt, ist eine durchschnittliche Arbeitszeit MIT Überstunden von mehr als 48h nicht erlaubt. Und diese "Extra"-Stunden werden, im Gegensatz zu den meisten größeren Herstellern beim Crunch, bezahlt.
Davon ab, dass jeder Mitarbeiter nen fetten Boni zu Release bekommt, hat der Schreier auch übersehen.
Ich will Crunch nicht schön reden, aber der Schreier stellt die Situation so extrem da, dass es mich wundert, dass es nicht a) schon früher zum Aufschrei gekommen ist (z.b. als der Chef von CDPR es versprochen hatte) und b) viele der Entwickler von CDPR die Situation etwas anders sehen.
Polen hat definitiv eine andere Arbeitsmentalität als wir hier oder bei denen am anderen Ende vom Teich.
Der Unterschied bei "Crunch" ist ja auch, dass in Polen, wo CDPR nunmal sitzt, ist eine durchschnittliche Arbeitszeit MIT Überstunden von mehr als 48h nicht erlaubt. Und diese "Extra"-Stunden werden, im Gegensatz zu den meisten größeren Herstellern beim Crunch, bezahlt.
Davon ab, dass jeder Mitarbeiter nen fetten Boni zu Release bekommt, hat der Schreier auch übersehen.
Ich will Crunch nicht schön reden, aber der Schreier stellt die Situation so extrem da, dass es mich wundert, dass es nicht a) schon früher zum Aufschrei gekommen ist (z.b. als der Chef von CDPR es versprochen hatte) und b) viele der Entwickler von CDPR die Situation etwas anders sehen.
Polen hat definitiv eine andere Arbeitsmentalität als wir hier oder bei denen am anderen Ende vom Teich.
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Yop. In Deutschland sind Arbeitszeiten etc. auch gesetzlich geregelt. Wird ja auch überall eingehalten.Ghost in the Machine hat geschrieben: ↑15.10.2020 18:43 Der Unterschied bei "Crunch" ist ja auch, dass in Polen, wo CDPR nunmal sitzt, ist eine durchschnittliche Arbeitszeit MIT Überstunden von mehr als 48h nicht erlaubt.
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Als jemand der selbst unter schlimmen Arbeitsbedingungen leiden musste, kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Die Geschäftsführung beschäftigt sich nur mit Zahlen, nicht mit den Menschen dahinter. In der Spieleindustrie ist das nichts neues. "Leider" führt das häufig zu den qualitativ hochwertigsten Spielen, die es gibt. Siehe RDR2 oder TLOU2.
Umso mehr freut es einen, wenn man sieht, was bei Insomniac Games herauskommt. Da entstehen parallel mindestens 2 tolle Spiele und die Arbeitsbedingungen wurden bereits mehrfach gelobt. Die Projektmanager "verdienen" dort auch ihr Gehalt.
Die Geschäftsführung beschäftigt sich nur mit Zahlen, nicht mit den Menschen dahinter. In der Spieleindustrie ist das nichts neues. "Leider" führt das häufig zu den qualitativ hochwertigsten Spielen, die es gibt. Siehe RDR2 oder TLOU2.
Umso mehr freut es einen, wenn man sieht, was bei Insomniac Games herauskommt. Da entstehen parallel mindestens 2 tolle Spiele und die Arbeitsbedingungen wurden bereits mehrfach gelobt. Die Projektmanager "verdienen" dort auch ihr Gehalt.
- SethSteiner
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Wie stellt Schreier denn hier spezifisch schlimmer da als sie sind? Hier wird eine Quelle zitiert. Die Quelle berichtet von 16 Stunden Tagen schon seit 2019, in einigen Abteilungen seit 2018. Auch wird nicht übersehen, dass es Bonuszahlungen gibt, das steht am Ende des Artikels - ich habe es sogar zitiert. Andere Arbeitsmentalität ist völlig irrelevant. Es gibt Menschen, die kenne ich aus meinem allernächsten Umfeld, die trotz Schmerzen weitergearbeitet haben bis sie krank wurden und nicht mehr arbeiten konnten. Was also sagt einem diese "andere Arbeitsmoral", außer dass eine andere Arbeitsmoral offensichtlich ein erhebliches Gesundheitsrisiko ist? Und diese gesundheitsgefährdende Arbeitsmoral gibt es überall, nicht nur in Polen, sondern selbstverständlich auch in Deutschland oder Amerika. Andere Threads in denen die Auswirkungen von Crunch kleingeredet und/oder ignoriert wurden sind dafür auch beispielhaft. Das ist nichts spezifisch polnisches.Ghost in the Machine hat geschrieben: ↑15.10.2020 18:43 Jason Schreier mag zwar immer hier und da auf Probleme zurecht hinweisen, ABER er ist wie die Bild-Zeitung. Er versucht reißerisch die Leute davon zu überzeugen von Problemen, indem Fakten auch schlimmer dargestellt werden, als diese sind.
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Es wird schon seit Jahren darüber berichtet, dass es bei CDPR ein Crunch-Problem gibt, das ist schon seit der Entwicklung von The Witcher 3 bekannt.Ghost in the Machine hat geschrieben: ↑15.10.2020 18:43Ich will Crunch nicht schön reden, aber der Schreier stellt die Situation so extrem da, dass es mich wundert, dass es nicht a) schon früher zum Aufschrei gekommen ist (z.b. als der Chef von CDPR es versprochen hatte) und b) viele der Entwickler von CDPR die Situation etwas anders sehen.
Den Aufschrei gab es also bereits mehrfach, nur scheint das einen Teil der Spielerschaft nicht zu kümmern, denn CDPR sind ja die guten, wäre das über EA so berichtet worden, kann man sich sicher sein, dass da massiv protestiert worden wäre.
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Tust du aber, zumindest relativierst du ihn sehr. Und da wirst du nicht der Einzige bleiben, die üblichen Verdächtigen werden hier schon bald von ihren Erfahrungen von "richtiger Arbeit" berichten und dass die Weicheier da bei CDP mit ihren Traumjobs sich nicht so anstellen sollen.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 15.10.2020 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Scheiß Crunch. Manchmal frag ich mich da echt nach den Hintergründen ... ist das einfach nur Gier? Fehlt es an gut ausgebildeten Leuten, und in der heißen Phase muss man eben die Arbeit für andere mit erledigen? Verrennt man sich in Projekten, die aufgrund ihrer schieren Monstrosität mit allem drum und dran NIEMALS 100% fertig sein können? Schlecht geplant? Ich weiß es nicht. Kaufen werd ichs trotzdem irgendwann ...
#TeilDesProblems
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Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Selbst, wenn das da steht stimmen mag: irgendwie seltsam, dass so etwas immer unweit vor dem Release an die Öffentlichkeit kommt. Schon wirklich komisch das Ganze...und da kann mir wirklich keiner sagen, dass das Zufall ist.
Ich als Spieler/Konsument kann nur das Endprodukt bewerten. Unter welchen Bedingungen es dann zustande gekommen ist, ist reine Spekulation. Vor allem, wenn man bedenkt das es sicher viele "Gegenstimmen" gibt/geben wird. Jeden Mitarbeiter zufriedenzustellen wird so gut wie keine Firma der Welt schaffen...und ehrlich, es gibt viel, viel schlimmere Jobs als Spieleentwickler.
Abgesehen davon gibt es in vielen anderen Branchen nun mal Zeiten, wo einfach mehr gearbeitet werden muss. Das kann natürlich auch auf Missmanagement hindeuten, aber auch der beste Manager wird manchmal vor unvorhergesehenen Tatsachen gestellt (Stichwort: Corona).
So und Jason Schreier: sorry der Typ ist für mich mehr eine Art Sensationsjournalist in der Spielebranche. Der brauch Aufmerksamkeit, Klicks, Interesse. Da sehe ich weniger die wirklich investigative Arbeitsweise eines professionellen Journalisten. Eine Quelle die schlecht über einen Arbeitgeber redet und schon ist er dabei. Das ist arm.
Ich als Spieler/Konsument kann nur das Endprodukt bewerten. Unter welchen Bedingungen es dann zustande gekommen ist, ist reine Spekulation. Vor allem, wenn man bedenkt das es sicher viele "Gegenstimmen" gibt/geben wird. Jeden Mitarbeiter zufriedenzustellen wird so gut wie keine Firma der Welt schaffen...und ehrlich, es gibt viel, viel schlimmere Jobs als Spieleentwickler.
Abgesehen davon gibt es in vielen anderen Branchen nun mal Zeiten, wo einfach mehr gearbeitet werden muss. Das kann natürlich auch auf Missmanagement hindeuten, aber auch der beste Manager wird manchmal vor unvorhergesehenen Tatsachen gestellt (Stichwort: Corona).
So und Jason Schreier: sorry der Typ ist für mich mehr eine Art Sensationsjournalist in der Spielebranche. Der brauch Aufmerksamkeit, Klicks, Interesse. Da sehe ich weniger die wirklich investigative Arbeitsweise eines professionellen Journalisten. Eine Quelle die schlecht über einen Arbeitgeber redet und schon ist er dabei. Das ist arm.
Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Copy-&-Paste-Phrasen wenn mein Chef mich wieder nervt.
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel
Was ist denn daran merkwürdig?! Oder war das sarkastisch gemeint
Natürlich nutzt man im Journalismus auch bestimmte Faustregeln der Vermarktung.
Wann ist der beste Zeitpunkt um auf eigene Artikel/Exposés (Produkte) aufmerksam zu machen und die größtmögliche Leserzahl zu gewinnen? Wenn das Thema des Exposés am medial stärksten ist. Was also der jetzige Zeitpunkt wäre.
Sobald das Spiel erscheint ist, wird sich keiner mehr für die Rahmenbedingungen der Entwicklung interessieren.
- SethSteiner
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