Gut gebrüllt Löwe.casanoffi hat geschrieben: ↑16.10.2020 11:03Erfahrungsgemäß sind das ganz einfache Abläufe:
Man fängt jung, passioniert und geil nach Geld an, sein Leben einer Aufgabe zu opfern.
Nach einer gewissen Zeit, wenn sich Prioritäten im Leben ändern und evtl. mehreren Wechseln innerhalb der Branche, fängt man an zu merken, dass es im Prinzip überall das gleiche "Spiele" ist und man da nicht einfach so rauskommt - weil man dafür die Branche (respektive seinen Beruf) wechseln müsste.
Sowas kommt einfach für die meisten nicht in Frage.
Sicherlich kann man auch mal Glück haben und einen Arbeitgeber finden, der anders tickt.
Aber das ist eben Glück...
Und ja, man kann sein Glück theoretisch erzwingen und überall, wo man arbeitet, auf seine Rechte bestehen.
Nur wird man dann auch nicht glücklich, weil man permanent gegen alles und jeden kämpfen muss (sowohl gegen den Arbeitgeber als auch gegen Kollegen).
In gewissen Berufszweigen kann man möglicherweise die Branche wechseln, ohne gleich den erlernten Beruf ablegen zu müssen (wie in meinem Fall als Mediengestalter, ich kann mein Fachwissen in vielen verschiedenen Branchen verwenden und es mir theoretisch "aussuchen", für wen ich arbeiten möchte).
Aber selbst das sagt sich einfacher, als es ist, denn 1. muss man erstmal etwas finden, was zu einem passt und dann muss 2. diese Stelle schließlich auch noch frei sein und dann 3. der neue Arbeitgeber dich wollen und dann 4. man mit (vielleicht sogar deutlich) weniger Geld leben können, als man es bisher gewohnt ist)-
Dieses 'sollen halt kündigen', 'wird keiner gezwungen', 'hätten sie was anderes gelernt'...etc ist meilenweit an der Realität vorbei. Klassische Relativierung und geht am Problem vorbei.