Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

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winkekatze
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von winkekatze »

Balla-Balla hat geschrieben: 16.10.2020 17:56 Und wenn ich dann noch "Todesmarsch" lese, reicht´s mir ganz. Eines der übelsten Verbrechen der Nationalsozialisten auch nur verbal mit bezahlten ÜSt in der Spielbranche gleichzusetzen, ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Wo sind denn die sonst so eifrigen Wächter der pc jetzt? Oder versagt schon hier die Allgemeinbildung?
Ich glaube die Verwendung des Begriffes ist im Kontext dieser Meldung damit begründet, dass CDPR den höchsten Schwierigkeitsgrad bei Witcher 3 eben "Todesmarsch" genannt hat. Zu beurteilen, wo da jetzt die Geschichtsvergessenheit liegt, bleibt jedem selbst überlassen.
Zuletzt geändert von winkekatze am 16.10.2020 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

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SethSteiner
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von SethSteiner »

Balla-Balla hat geschrieben: 16.10.2020 17:56 (...)
Und wenn ich dann noch "Todesmarsch" lese, reicht´s mir ganz. Eines der übelsten Verbrechen der Nationalsozialisten auch nur verbal mit bezahlten ÜSt in der Spielbranche gleichzusetzen, ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Wo sind denn die sonst so eifrigen Wächter der pc jetzt? Oder versagt schon hier die Allgemeinbildung?
Weder noch. Political Correctness ist hier gar nicht tangiert, das wäre nur der Fall bei Beleidigung und Allgemeinbildung würde einem sagen, dass es Todesmärsche weitaus länger gibt, dieser Begriff gar nicht exklusiv mit dem Nationalsozialismus verbunden wird und der Begriff auch schon länger Einzug als Begriff im Projektmanagement gehalten hat:
https://en.wikipedia.org/wiki/Death_mar ... anagement)
CritsJumper
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von CritsJumper »

:/
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EintopfLeiter
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von EintopfLeiter »

Spoiler
Show
Balla-Balla hat geschrieben: 16.10.2020 17:56 Ich poste ja schon lange nix mehr zu umstrittenen Themen, aber hier haut´s mir mal wieder den Zünder raus.
Zum unendlichsten Mal erklären die immergleichen Leute, die kein Spiel auslassen und meist vormittags anfangen zu posten, sich gegenseitig die Welt unter höchster Moral. Und wieder sieht man, dass viele vom echten Leben keine Ahnung haben aber Hauptsache klug rausgeschwätzt.
16 Stunden am Tag über Monate? Echt jetzt? Das ist von 8 bis 24 Uhr. Ich habe viele Jahre auch im Event- und Messebusiness gearbeitet, da kam es zu solchen Zeiten. Sporadisch ein paar Tage vor der deadline, die nicht verschoben werden konnte, da der Veranstalter dann gnadenlos alle Gewerke rausschmiss. Kein Messetermin oder Pressekonferenz wird verschoben weil Firma XY noch ein paar Folien kleben muss. Nach dem "crunch" mit 14-16 St Schichten haben wir im Hotel einen Snack bekommen, zwei Bier und ab ins Bett, wir mussten nicht noch nach hause fahren, einkaufen, Alltagskram erledigen und die Wohnung putzen. Und trotzdem war nach wenigen Tagen die Luft sowas von raus, keiner konnte noch gerade laufen oder einen Hammer halten, Fehler häuften sich, der Trupp war komplett durch. Jetzt stelle ich mir 16 Stunden hochkonzentrierte Bildschirmarbeit vor irgendwo in Warschau ohne Hotelzimmer. No way. Egal wie angeblich mies die tatsächlichen Bedingungen bei CDPR sind, diese Erzählung ist bs.

Und wenn ich dann noch "Todesmarsch" lese, reicht´s mir ganz. Eines der übelsten Verbrechen der Nationalsozialisten auch nur verbal mit bezahlten ÜSt in der Spielbranche gleichzusetzen, ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Wo sind denn die sonst so eifrigen Wächter der pc jetzt? Oder versagt schon hier die Allgemeinbildung?

So, nun melden und löschen. Bin jetzt ohnehin weg.
Warum die aggressive Grundhaltung und der Rundumschlag? Muss man den wirklich allen gleich Ahnungslosigkeit unterstellen?

Weißt Du, sicherlich hat niemand über Jahre hinweg 16 Stunden täglich gearbeitet, das sollte klar sein. Darum geht es auch nicht. Es reichen schon einzelne Tage mit solch (oder ähnlich) hohen Arbeitsstunden über einen langen Zeitraum, um Kritik zu üben. Niemand wird glaube ich anzweifeln, dass es hier genau darum geht - um massive Überstunden über lange Etappen. Das wird kritisiert und die Folgen derselben, die Du auch mit Beispielen unterstreichst.

Hier gibt es einige konstruktive und lesenswerte Kommentare, mehr als wahrscheinlich in den meisten anderen Foren und Dir haut es den Zünder raus? Also ich finde den Thread hier (mit wenigen Ausnahmen) durchaus lesenswert mit Menschen, die Ihre Meinungen und Erfahrungen mitteilen.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 16.10.2020 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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- Bertrand Russel (1872-1970)

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Exist 2 Inspire
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von Exist 2 Inspire »

Balla-Balla hat geschrieben: 16.10.2020 17:56 Ich poste ja schon lange nix mehr zu umstrittenen Themen, aber hier haut´s mir mal wieder den Zünder raus.
Zum unendlichsten Mal erklären die immergleichen Leute, die kein Spiel auslassen und meist vormittags anfangen zu posten, sich gegenseitig die Welt unter höchster Moral. Und wieder sieht man, dass viele vom echten Leben keine Ahnung haben aber Hauptsache klug rausgeschwätzt.
16 Stunden am Tag über Monate? Echt jetzt? Das ist von 8 bis 24 Uhr. Ich habe viele Jahre auch im Event- und Messebusiness gearbeitet, da kam es zu solchen Zeiten. Sporadisch ein paar Tage vor der deadline, die nicht verschoben werden konnte, da der Veranstalter dann gnadenlos alle Gewerke rausschmiss. Kein Messetermin oder Pressekonferenz wird verschoben weil Firma XY noch ein paar Folien kleben muss. Nach dem "crunch" mit 14-16 St Schichten haben wir im Hotel einen Snack bekommen, zwei Bier und ab ins Bett, wir mussten nicht noch nach hause fahren, einkaufen, Alltagskram erledigen und die Wohnung putzen. Und trotzdem war nach wenigen Tagen die Luft sowas von raus, keiner konnte noch gerade laufen oder einen Hammer halten, Fehler häuften sich, der Trupp war komplett durch. Jetzt stelle ich mir 16 Stunden hochkonzentrierte Bildschirmarbeit vor irgendwo in Warschau ohne Hotelzimmer. No way. Egal wie angeblich mies die tatsächlichen Bedingungen bei CDPR sind, diese Erzählung ist bs.

Und wenn ich dann noch "Todesmarsch" lese, reicht´s mir ganz. Eines der übelsten Verbrechen der Nationalsozialisten auch nur verbal mit bezahlten ÜSt in der Spielbranche gleichzusetzen, ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Wo sind denn die sonst so eifrigen Wächter der pc jetzt? Oder versagt schon hier die Allgemeinbildung?

So, nun melden und löschen. Bin jetzt ohnehin weg.
ahahah von nix ne Ahnung aber rumpöbeln: https://en.wikipedia.org/wiki/Death_mar ... agement%29

:lol:

EDIT: Sehe grade SethSteiner hat das schon angemerkt haha.
Zuletzt geändert von Exist 2 Inspire am 16.10.2020 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von Kajetan »

Exist 2 Inspire hat geschrieben: 16.10.2020 21:44 EDIT: Sehe grade SethSteiner hat das schon angemerkt haha.
Doppelt hält besser! Danke Euch :)
https://seniorgamer.blog/
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johndoe1741084
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von johndoe1741084 »

winkekatze hat geschrieben: 16.10.2020 18:11
Balla-Balla hat geschrieben: 16.10.2020 17:56 Und wenn ich dann noch "Todesmarsch" lese, reicht´s mir ganz. Eines der übelsten Verbrechen der Nationalsozialisten auch nur verbal mit bezahlten ÜSt in der Spielbranche gleichzusetzen, ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Wo sind denn die sonst so eifrigen Wächter der pc jetzt? Oder versagt schon hier die Allgemeinbildung?
Ich glaube die Verwendung des Begriffes ist im Kontext dieser Meldung damit begründet, dass CDPR den höchsten Schwierigkeitsgrad bei Witcher 3 eben "Todesmarsch" genannt hat. Zu beurteilen, wo da jetzt die Geschichtsvergessenheit liegt, bleibt jedem selbst überlassen.
Exist 2 Inspire hat geschrieben: 16.10.2020 21:44 ahahah von nix ne Ahnung aber rumpöbeln: https://en.wikipedia.org/wiki/Death_mar ... agement%29

:lol:

EDIT: Sehe grade SethSteiner hat das schon angemerkt haha.
Kajetan hat geschrieben: 16.10.2020 22:02
Exist 2 Inspire hat geschrieben: 16.10.2020 21:44 EDIT: Sehe grade SethSteiner hat das schon angemerkt haha.
Doppelt hält besser! Danke Euch :)
Was mach ich jetzt aus dem Dilemma :Kratz:
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dx1
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von dx1 »

Also zuerst mal – und das gilt für Alle – bleib sachlich oder, falls nötig, kehre zur Sachlichkeit zurück.

Wir hatten hier jetzt wirklich mehr als genug von

• Jason Schreier = BILD,
• in Polen unmöglich, also fake news,
• "Ich arbeite viel härter und das schon seit Jahrzehnten",
• "Boykott!, sonst bist du verantwortlich",
• "So ist eben Kapitulismus, da kann man nichts machen",
• erkennbarem sowie missverständlichem Sarkasmus – oder doch Zynismus?
• Vollzitaten, in der Annahme, hier würde eine Abstimmung stattfinden,
• usw. …™

Falls DU – nicht nur Re'Tron, sondern Du, 4P|Forent – gerade einen Beitrag absendest, der es, aus welchen Gründen auch immer, in sich hat, dann geh nochmal kurz in Dich, aufs Klo oder zum Kühlschrank. Oder schlaf nochmal eine Nacht drüber. Trägt Dein Beitrag an dieser Stelle wirklich etwas zur Diskussion bei? Können Leser und Leserinnen daraus eine Erkenntnis gewinnen, zu der sie noch nicht durch einen der vorherigen Beiträge gelangen konnten? (Was für eine Person Du bist zählt nicht.) Oder stellst Du eine neue Frage, durch die oder durch deren Beantwortung Du und|oder Andere eine neue Erkenntnis in Bezug aufs Thema gewinnen können? Ja? Dann klicke [Absenden]!
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johndoe1741084
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von johndoe1741084 »

Zum Thema:
Ich weiß aus erster Hand, dass CDRed gerne Enthusiasten anstellt. Das ist ein Problem im Zusammenhang zum Crunch. Den Kontext kann sich jeder selbst zusammenreimen :)

Für den Rest... Verzeihung. Aber einfach so BallaBalla aus der Diskussion zu entfernen (verbal-lyrisch) macht auch keinen Sinn.
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TheoFleury
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von TheoFleury »

Gibt es überhaupt noch einen namhaften AAA Publisher ohne "Dreck" (egal in welcher Hinsicht) am Stecken?

Hoffentlich wurden wenigstens die Hygiene und Abstandregeln eingehalten, vermehrt Home office?

Wie sieht die Bezahlung der Überstunden aus? Extra Gratifikationen? Oder roboten die Arbeitsbienen für einen Hungerlohn?

Ich wünschte mir mehr Informationen und vor allem tatkräftige Beweise / Zeugen von dieser News.

Leute wir leben im Kapitalismus , einer maximierten Leistungsgesellschaft und nicht im rosa-roten Wattebäuschchen wo man mit Samthandschuhen angefasst wird. Kenne ich zumindest so aus meinem eigenen Erfahrungsschatz...
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dx1
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von dx1 »

dx1 hat geschrieben: 16.10.2020 22:43 Wir hatten hier jetzt wirklich mehr als genug von

• "So ist eben Kapitulismus, da kann man nichts machen",
• usw. …™

TheoFleury hat geschrieben: 16.10.2020 23:16 Leute wir leben im Kapitalismus , einer maximierten Leistungsgesellschaft und nicht im rosa-roten Wattebäuschchen wo man mit Samthandschuhen angefasst wird. Kenne ich zumindest so aus meinem eigenen Erfahrungsschatz...
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DocManga
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von DocManga »

Vielleicht bin ich zu naiv, um das zu verstehen, aber lohnt sich denn so krasser Crunch überhaupt? Wenn ich hier etwas von 16h-Tagen höre, lässt doch auch die Arbeitsleistung nach oder nicht? Niemand kann seine 100% geben, wenn er 16h pro Tag arbeiten muss... und das über einen längeren Zeitraum, dann überträgt sich das doch auf auf die folgenden Tage...
Soll heißen... ist es nicht effektiver lieber 8-10 Stunden-Tage zu machen mit 100% Leistung, statt 16h-Tage mit 50% Leistung? Zumal dann auch nicht so ein medialer Aufschrei stattfinden würde. Oder ist Crunch wirklich so effektiv?
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Hamurator
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von Hamurator »

Kajetan hat geschrieben: 16.10.2020 15:51
Hamurator hat geschrieben: 16.10.2020 15:31 Generell glaube ich nicht, dass manche Abteilungen seit 2 Jahren kontinuierlich 16-Stunden-Tage schieben.
Warum arbeite ich gerade als junger Mensch In der Videospielindustrie? Weil es GEIL ist Videospiele zu machen. Die Eigenmotivation in diesem Bereich ist überdurchschnittlich hoch und die Kraftreserven vor allem von jungen Menschen erscheinen selbigen als nahezu unendliche Quelle, aus der man nach Belieben schöpfen kann.
Das weiß ich. Erst in einem Livestream zur Tokyo Game Show hat ein chinesisches Studio eine Art Making of ihres Erstlingswerkes gezeigt, in denen auch gezeigt wurde, wie die Handvoll Entwickler quasi in der Wohnung des Studiochefs pennen, um das Spiel fertig zu kriegen.
Im Anime New Game! ist das Übernachten im Büro kurz vor Release auch ein Teil des Ganzen.

Weil Burn-Out ist doch was für die alten Säcke, die strunzlangweilige Software für Versicherungen schreiben!
Ich glaube Versicherungs- und Steuersoftware gehört so mit zum Chilligsten, was die Entwicklung angeht. :D Aber ich weiß, was du meinst.
Das hält niemand durch.
Tut es auch nicht. Ist den Kollegen und Geschäftsführern aber wurscht, weil nur Schwächlinge geben auf und für jeden, der aufgibt und aussteigt, stehen die nächsten zehn Leute vor der Tür, weil sie ums Verrecken in der Videospielindustrie arbeiten wollen.
Ich glaube so wurscht ist das nur Leuten wie Bobby Kotick, aber generell würde ich nicht davon ausgehen. Gute Spiele braucht gute Entwickler und wenn ich die am Fließband verheize, ist irgendwann Schluss. Motivation ist gut, Erfahrung ist besser. Und wie ich schrieb müssen etwaige Überstunden vor einer Deadline keine böse Absicht sein. Gewisse Dinge sind schwierig kalkulierbar und in der Zeitschätzung sitzen in der Regel die Chefentwickler mit dabei. Nur sind halt Entwickler auch häufig, wie gesagt, verdammt schlecht im Schätzen.
DocManga hat geschrieben: 16.10.2020 23:55 Vielleicht bin ich zu naiv, um das zu verstehen, aber lohnt sich denn so krasser Crunch überhaupt? Wenn ich hier etwas von 16h-Tagen höre, lässt doch auch die Arbeitsleistung nach oder nicht? Niemand kann seine 100% geben, wenn er 16h pro Tag arbeiten muss... und das über einen längeren Zeitraum, dann überträgt sich das doch auf auf die folgenden Tage...
Soll heißen... ist es nicht effektiver lieber 8-10 Stunden-Tage zu machen mit 100% Leistung, statt 16h-Tage mit 50% Leistung? Zumal dann auch nicht so ein medialer Aufschrei stattfinden würde. Oder ist Crunch wirklich so effektiv?
Sinn des Crunchens ist es zusätzliche Zeit zu nutzen, um einen Fehlschlag für Tag X zu vermeiden. Wenn nächste Woche das Modul fertig sein muss und keine Verschiebung möglich ist, weil die Kollegen im anderen Team das Teil für ihre Weiterarbeit brauchen und mit dem Tag kalkuliert wurde, dann sorgt das für Überstunden.

2-3 Tage für 16 Stunden durchzupowern und Bugs zu fixen, halte ich für machbar. Bei allem darüber dürfte für die meisten Schluss sein. Man ist vielleicht körperlich noch anwesend, aber viel kommt da in der Tat nicht mehr rum.
Zuletzt geändert von Hamurator am 17.10.2020 00:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von Subtra »

DocManga hat geschrieben: 16.10.2020 23:55 Vielleicht bin ich zu naiv, um das zu verstehen, aber lohnt sich denn so krasser Crunch überhaupt? Wenn ich hier etwas von 16h-Tagen höre, lässt doch auch die Arbeitsleistung nach oder nicht? Niemand kann seine 100% geben, wenn er 16h pro Tag arbeiten muss... und das über einen längeren Zeitraum, dann überträgt sich das doch auf auf die folgenden Tage...
Soll heißen... ist es nicht effektiver lieber 8-10 Stunden-Tage zu machen mit 100% Leistung, statt 16h-Tage mit 50% Leistung? Zumal dann auch nicht so ein medialer Aufschrei stattfinden würde. Oder ist Crunch wirklich so effektiv?
An sich hast du Recht, normalerweise wäre das effektiver. Tatsache ist jedoch das Crunch auch wirklich in jeder Branche mal vorkommt, öfters in der Gaming Branche aber auch Medizin und Studium gehört dazu. Prinzipiell noch das letzte bisschen erledigen und dann Schluss. Die Behauptung liegt darin das sie "Wochenlang" gecrunched hätten, was ich nicht ganz glauben will, zumindestens nicht in einem Stück. Zusammengerechnet jedoch durchaus möglich, was natürlich nicht mit mehr Detail erwähnt wird. Sei es um einen gewissen Termin zu schaffen oder damit auch das Steppenziel für die Woche erreicht wird sie mal dahingestellt.

Die Diskussionen gehen ganz gern auseinander, einfach hinaufscrollen aber prinzipielle gehen immer mindestens drei Seiten hervor. Die einen die sich Aufregen wie furchtbar das ist, die einen die zustimmen das es nunmal nötig ist und die einen denen es praktisch egal ist solange das Spiel endlich fertig wird. Das ist sehr grob, im Detail gibts die Leute die eine Ahnung haben, keine Ahnung haben oder einfach nur troilen wollen weil sie eh nichts besseres zu tun haben. Wieviel nunmal an jeglichen Behauptungen von Crunch usw. dran ist, müsste eine "Live" Reportage zeigen oder ein offener Brief vom Chef, oder eine glaubwürdige Aufnahme.

In der heutigen Medienzeit gibt es einfach zuviele Ungereimtheiten, niemanden kannst du so richtig glauben aber auch nicht als Lügner bezeichnen, weil in der Regel die Gegenbeweise fehlen.

Aber hier zum Schluss nochmal: Ist Crunch nötig? Leider ja, auch stark in der Tourismus Szene zu sehen und über die ebenfalls berichtet wird. Ist diese Aufregung nötigt? Eigentlich nicht, aber die Community braucht immer etwas um darüber zu meckern und sei es nur um über andere herzuziehen. Wird gegen Crunch etwas unternommen? Ja wird es, aber wie es in der Bürokratie so üblich ist, bewegt sich alles möglich im Schneckentempo. Könnte es leichter zu lösen sein als man glaubt? Ebenfalls ein Ja, einfach mehr Leute einstellen und mehr Arbeitsplätze zu verfügung stellen. Je mehr Leute normalerweise an einem Problem zusammen arbeiten, desto schneller müsste es theorethisch gelöst werden. Aber das größte Problem ist immer noch Geld und natürlich gut gelernte Leute.

Die Diskussionen über problematische Themen verlaufen meistens in ein geschlossen Thema via Mod, weil auch dieser irgendwann die Schnauze voll hat das sich die Diskussion ständig im Kreis dreht. Weshalb ich so langsam lerne mich aus den Diskussionen hier rauszuhalten, am Ende hat jeder seine Meinung und darüber zu diskutieren bringt in der Regel nur Streitigkeiten weil jeder Recht haben will, naja fast jeder.
Some Guy
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Re: Vorwürfe an CD Projekt Red: Todesmarsch der Entwickler, konzeptlose Führung und Crunch als Allzweckmittel

Beitrag von Some Guy »

Leider eine absehbare Entwicklung, aber traurig stimmt es mich trotzdem, nachdem Bioware nun schon quasi Geschichte ist. Ich bin mir sicher, dass Cyberpunk noch ein tolles Spiel wird, aber wenn das dermaßen auf Kosten der Mitarbeiter ging, werden die das in Zukunft dann sicher nicht mehr mit sich machen lassen. Die Entwicklungszeit war ja auch dennoch unglaublich lang - sind wir mittlerweile einfach an Grenzen der Erwartungshaltung gelangt? Würde mich nicht überraschen, wenn das nun der letzte gute Titel aus der Schmiede ist, wenn sich nicht sogar schon erste Zeichen hier andeuten werden. Muss man wohl auf neue Sterne am Himmel hoffen, für Spiele im Bioware-Stile wird das aber immer dünner meinem Gefühl nach. Vielleicht macht Spiders sich ja weiter...
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