greenelve hat geschrieben: ↑14.10.2018 13:12
Hereditary fand ich als Horrorfilm eher.....äußerst atmosphärischer Thriller? ..mit Mystery, da einige Bilder auf das horrorübliche Übernatürliche zielen? Hab allerdings auch nur die erste Hälfte gesehen, die zweite fehlt mir noch. Es ist sehr viel Aufbau der Figuren und eben Atmosphäre. Da hatte ich nach den ganzen Vorschusslorbeeren schlicht mehr erwartet. Als stimmungsvoller Thriller, der einen unheimlichen Sog aufbaut hingegen, dort wird der Film seinem Ruf gerecht.
Und jetzt das Ende gesehen.
Ja, doch, da geht einiges. Auch wenn mir die Reaktionen der Leute genretypisch übertrieben erschienen, spitzt sich alles ordentlich zu und die Auflösung selbst gefällt mir richtig gut. (Bei einem erneuten Anschauen würden mir wohl erzählerische Logiklücken stärker auffallen)
Die lange Pause, um den Film komplett zu sehen, hat sich schon negativ bemerkbar gemacht, mir fehlt dieses Gefühl einer abgeschlossenen Reise. Je zweimal ca. eine Stunde über Monate verteilt hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, als wenn etwas fehlen würde. Aber das liegt an mir, nicht am Film. Darüber nachgedacht, ist diese Reise vorhanden und die Geschichte ist vollständig.
Scary Stories to tell in the Dark
Entweder für jüngere oder Horrorfans, die Spaß an sämtlichen Werken haben - dafür bietet der Film einige interessante Ideen und praktische Effekte. Man könnte auch sagen ein Übergang für jene, die für Gänsehaut (Goosebumps) zu alt und für ab18 Horror zu schwache Nerven haben.
Insgesamt fand ich ihn gut für dass, was er ist. Eine Sache noch, der eine Polizist kam mir bekannt vor und hatte direkt den Namen Gil Bellows vor Augen. Was unsinnig ist, denn Bellows ist der Name eine der Hauptfiguren. Trotzdem hinterher nachgeschaut, woher ich den Polizisten kenne und siehe da.... es ist Gil Bellows aka Billy aus Ally McBeal.
Farbe aus dem All
Schöner, altmodischer Film, wenn auch in meinen Augen nicht besonders gruselig oder überragend gut. Es bewegt sich mit isolierten Figuren, die langsam durchdrehen auf konventionellen Pfaden, dabei ist alles auf relativ hohem Niveau (inklusive Effekte und Nicholas Cage). Farbe aus dem All würde ich weniger dem Horror und mehr dem Phantastischem zuordnen. Und damit wunderbar altmodisch aus der Vergangenheit a la Weird Tales. Bisweilen mit Anleihen an das Haunted House Genre.
Es zeigt sich auch ein Problem bei der Umsetzung des Themas mit Kosmischen Horror: Hier dreht sich alles um eine Farbe, die es auf der Erde nicht gibt. Dies in einem visuellem Medium darzustellen, nimmt vieles von der geheimnisvollen Macht und Faszination der Farbe auf die Beteiligten. Dennoch kann ich den Streifen nur empfehlen (wenn auch nicht als besonders angsterzeugend).