Ich habe es gestern Abend durchgespielt oder vielmehr: überstanden.
Ich finde es wirklich bemerkenswert, was dieses kleine Team hier geleistet hat. Die beinahe schon fotorealistische Grafik, die stimmungsvolle Beleuchtung und das größtenteils gelungene Sounddesign liefern ein solides Fundament, aber die wahren Stärken des Spiels liegen in seiner Kreativität, seinem Abwechslungsreichtum und seiner Kompromisslosigkeit. Visage ist fies, liefert sogar ein paar Momente, die ich gehofft hatte, nie in einem Spiel durchleben zu müssen, aber es ist meistens ungemein unterhaltsam, weil es die einzelnen Spielelemente je nach Abschnitt unterschiedlich gewichtet, neue Aspekte hinzufügt und gerade bei den Rätseln Ideenreichtum beweist.
Die im Review geäußerte, negative Kritik kann ich aber absolut unterstreichen. Das Inventarmanagement ist suboptimal gelöst und einige Abschnitte geraten unnötig stressig. Manchen davon kann man mit einem kühlen Kopf begegnen und so Frust entgegenwirken, aber manchmal bleibt nichts als Trial & Error, glücklicherweise jedoch nicht zu häufig und nicht zu lange. Darüber hinaus empfand ich die Lichtspielerein, die spontan schließenden Türen usw. nur wenig gruselig, sondern eher nervig und störend. Sind aber alles keine dealbreaker für mich, die positiven Aspekte überwiegen deutlich.