Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

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stormgamer
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von stormgamer »

EintopfLeiter hat geschrieben: 15.12.2020 11:25
Spoiler
Show


Zugegeben, vielleicht schaue ich hier auch zu wenig über meinen Tellerrand. Ich selber habe leider die Zeit nicht mehr, etliche Spiele im Jahr zu spielen und überdies noch aus zu probieren. Daher muss ich im Vorfeld gezielter selektieren und weniger Interessantes fällt schnell durchs Raster und findet -in der Regel- auch keine weitere Beachtung mehr.

VG
Jaaaa das kenne ich :lol: und täglich grüßt der große Backlog, oder wie ich viel charmanter und treffender finde: "der pile of shame"^^ Dann gibt es doch aber so lichte Momente, wenn man doch bei einem Spiel gewaltig frustet und "einfach was komplett anderes" spielen will, und dann eben über sowas stolpert. Ist mir erst gestern tatsächlich mit Katamari reroll passiert :D
OchsvormBerg
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von OchsvormBerg »

Ich habe als PCler jetzt ca. 20 Stunden in das Spiel gesteckt und kann bisher folgendes sagen:

1. Das Spiel gefällt mir sehr gut, CD Projekt Red hat es tatsächlcih geschafft eine Art Deus Ex in einer offenen Welt zu erschaffen und dabei eigene Ideen einzubauen.

2. Die Grafik ist der Hammer, die Performance ist gemessen am Gebotenen gut und v.A. hat man sehr viele Einstellmöglichkeiten. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen die Settings einmal durchzutesten, um das best mögliche Erlebnis auf der eigenen Hardware heraus zu holen. DLSS bringt z.B. bei mir einen enormen Leistungsschub.

3. Das Spiel hat noch viele kleinere, aber nicht gravierende Bugs. Ich habe wirklich den Eindruck, dass man es noch geschafft hat nahezu alle eklatenten Bugs zu fixen, aber für kleinere Grafik /Physikbugs keine Zeit mehr war. Ich habe in den 20 Stunden nichts erlebt, dass das Spielerlebnis gravierend negativ beeinflusst hat, aber Dinge wie falsch angezeigte Objekte (Pistole statt Datensplitter), NPCs bei denen Animationen fehlen oder Physikbugs bei der Kollision von Fahrzeugen erlebt man allerdings des Öfteren. Außerdem hat man auch immer wieder mal Lootobjekte, die zwar angezeigt werden, sich aber nicht aufheben lassen. Insgesamt war The Witcher 3 zu Release in einem deutlich besseren Zustand.

4. Die Balance der Waffen ist noch ziemlich schlecht. Nahkampfwaffen sind allgemein zu stark, selbst wenn man nicht darauf geskillt hat.

5. Die Charakterentwicklung ist komplex, was mir einerseits gut gefällt. Andererseits fühle ich mich mit der Vielzahl an Talantbäumen etwas überfordert und bin unsicher, was ich skillen soll.
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Hamurator
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Hamurator »

flo-rida86 hat geschrieben: 14.12.2020 19:39
Hamurator hat geschrieben: 14.12.2020 14:10
Solche mag es durchaus geben, aber es gibt auch Feuerwehrleute, die Brände legen. Im Aktienmarkt gibt es verschiedene Strategien.

Ich denke bei CDPR ist man zu großem Teil einfach über sich selbst gestolpert. Bei Witcher 3 waren sich schon manche unsicher, ob der große Sprung zwischen W2 und W3 geschafft wird und man sich nicht damit übernimmt - und CDPR hat es geschafft. Mit Cyberpunk wollte man den nächsten großen Sprung machen - und hat sich dabei nun die Beine gebrochen. Auch in Warschau wird letztendlich nur mit Wasser gekocht.

Die simultane Veröffentlichung auf neun* Systemen war zu krass. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass man die Lehren daraus zieht.

* Ich musste jetzt doch mal durchzählen:
1) PS4
2) PS4 Pro
3) Xbox One
4) Xbox One X
5) PS5
6) Xbox Series S
7) Xbox Series X
8) Stadia
9) PC
Blöde Frage,mit was soll man den sonst kochen als mit Wasser?
Man kann auch mit Milch kochen (um z. B. Milchreis zu machen), aber "nur mit Wasser kochen" ist eine eigentlich recht bekannte Redewendung, die aussagen soll, dass Person oder Gruppe X über keine übermenschlichen Kräfte verfügt.
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Danilot
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Danilot »

Triadfish hat geschrieben: 15.12.2020 12:00 (...)
4. Die Balance der Waffen ist noch ziemlich schlecht. Nahkampfwaffen sind allgemein zu stark, selbst wenn man nicht darauf geskillt hat.(...)
Kommt drauf an, ich kann z.B. das Sturmgewehr empfehlen welches im Burstmodus feuert: Sehr stabil, gute Reichweite und genug Schaden, wenn man es regelmäßig updatet oder ein besseres Exemplar aufsammelt. Auch einige Pistolen mit hohen Schadenswerten sowie die Schrotmuni-Pistole im Nahkampf kann ich sehr empfehlen.

MPs finde ich eher schwach.

Es bringt auf jedenfall viel Kritchance zu leveln, den Grundschaden der Waffen hoch zu leveln sowie den Kopfschussmultiplikator z.B. bei den Pistolen.
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FlintenUschi
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von FlintenUschi »

Nekropolis hat geschrieben: 15.12.2020 10:27 Fakt ist, dass "CP2077" als RPG angekündigt wurde, nun aber ein Action-Adventure sein soll (oder sich zumindest wie eines spielt), wobei das z.B. nie so richtig kommuniziert wurde.
Und wieder jemand, der das einfach mal so behauptet, aber immer noch nicht belegen will. Natürlich muss es auch direkt wieder ein Fakt sein, nicht wahr?

Vielleicht ist das deine Meinung und für dich spielt es sich eher wie ein Action-Adventurer, aber Meinungen sind noch lange keine Fakten.

Gestern wurde in diesem Thread bereits erklärt (sogar von einem Moderator bestätigt), daß es sowohl als RPG, sowie als Action-Adventure vermarktet wird. Fakt ist eher das es nunmal Elemente aus beiden Genren hat. Und weil mir das langsam auch etwas zu blöd wird, erhöhe ich den Einsatz: Das Spiel ist eigentlich ein Egoshooter. Ich spiele es jedenfalls so, also ist es jetzt eine Tatsache :)

Weil das Spiel aber nicht als Egoshooter beworben wird, fühle ich mich betrogen :oops:
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SethSteiner
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von SethSteiner »

Ich finde übrigens nicht, dass man sich übernommen hat. Das war kein Projekt, dass man nicht stemmen könnte, die Probleme waren nicht vorprogrammiert, man hat sich beim Heben nicht die Beine gebrochen. Die Aufgabe war zu bewältigen. Man hatte genug Mitarbeiter, man hatte genug Zeit, man hatte genug Geld (sehr offensichtlich sogar bei dem Marketing). Viele Teile des Spiels sind auch sehr gut, einiges an Questdesign ist ziemlich toll, das Stadt-Design ist ziemlich toll, man hat mit den Assets großartige Arbeit geleistet, die Menge an einzigartigen NPCs ist ziemlich Klasse, das generelle Design ist sehr gut, die Story ist ziemlich smart. Es ist also eigentlich alles (fast) alles für ein einwandfreies Spiel da.

Ich denke das Problem liegt auch bei The Witcher 3. Anscheinend ist CD Projekt eben wirklich einfach schlecht im Projektmanagement. Man hat 7 Jahre und selbst nach 7 Jahren hat man immer noch kein piko bello poliertes Spiel parat und das liegt u.A. daran, dass das Spiel während The Witcher 3 gestartet wurde. Genau in der Zeit hatte man auch schon diese Probleme und sie führten dazu, dass sich die tatsächliche Entwicklung einerseits verzögerte aber irgendwie auch dazu, dass man sich zwei Jahre lang "die Eier plattgesessen" hat. Ich bin gespannt, ob irgendwann eine richtige Timeline kommt aber mir scheint es, man hat tatsächlich eine Ewigkeit gebraucht um sich darauf zu einigen, was tatsächlich am Ende Cyberpunk werden soll. Das ist ja auch an sich normal, Konzeption braucht Zeit und geht nicht von heute auf Morgen aber ich sehe deutlich, dass man diese Phase nicht mit einem klaren Fahrplan abgeschlossen hat, jedenfalls nicht einen an den man sich tatsächlich halten konnte.

Nehmen wir die Menüführung, weil sie so deutlich ist. Ja die war auch schon in der Witcher-Reihe nicht so pralle, ist hier aber eben auch wieder katastrophal mies. Hier ist etwas das 2020 rauskommt aber eine Menüführung besitzt die 2013 bereits seit einem Jahrzehnt veraltet war. Oder nehmen wir den Prolog mit den Origins. Ja es war wohl lange geplant, dass man sich einen Lebenspfad raussucht und einen Kindheitshelden aber es ist offensichtlich, dass die Origins-Geschichte sehr spät in der Entwicklungsphase hinzugefügt wurde und dass man den Kindheitshelden in der Charaktererschaffung spät rausgekickt hat. Anscheinend war einem lange Zeit nicht so klar, wie man das einbaut, abgesehen von den Dialogzeilen. Mich beschleicht derzeit, diese Origin-Geschichten haben unnötig Entwicklungszeit an einer Stelle verschlungen, wo man sie nicht gebrauchen konnte und auch für das Spiel sind sie aufgrund ihrer lächerlichen Kürze in meinen Augen nicht zu gebrauchen.
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HaZzZrD
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von HaZzZrD »

auf die 5 Zitierenden zum Thema Blizzard:
Ich meinte die Ankündigung des Releasetermins und nicht des Spiels. Das wird erst dann angekündigt, wenn es quasi fertig ist. Eine Verschiebung bei Blizzard hat es selten gegeben. Mir fällt gerade spontan keine ein.
Ja, die Qualität hat mit WarCraft III Reforger nachgelassen.
Gemeint war damit z.B. ein Overwatch. Ewig lange Beta, dann ein Releasetermin und das Spiel war in einem super Zustand.

Jetzt Overwatch 2: Einmal angekündigt, dann lange kein Releasetermin. Den bekommen wir erst, wenn das Spiel fertig ist.
johndoe711686
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von johndoe711686 »

SethSteiner hat geschrieben: 15.12.2020 13:15 Ich finde übrigens nicht, dass man sich übernommen hat. Das war kein Projekt, dass man nicht stemmen könnte, die Probleme waren nicht vorprogrammiert, man hat sich beim Heben nicht die Beine gebrochen. Die Aufgabe war zu bewältigen. Man hatte genug Mitarbeiter, man hatte genug Zeit, man hatte genug Geld (sehr offensichtlich sogar bei dem Marketing).
Ich finde, dass du das einfach so behauptest ohne Einblick in Interna, ist ein wenig anmaßend.

PS: Am meisten Zeit hat sowieso dieser unnütze Fotomodus gefressen.




:Häschen:
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 15.12.2020 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Hamurator
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Hamurator »

HellToKitty hat geschrieben: 14.12.2020 15:46
Hamurator hat geschrieben: 14.12.2020 14:10 Solche mag es durchaus geben, aber es gibt auch Feuerwehrleute, die Brände legen. Im Aktienmarkt gibt es verschiedene Strategien.
Verschiedenen Strategien mag es ja geben, aber in meiner Wahrnehmung hat gerade die AAA Gaming Industrie immer wieder ein ruhiges Händchen bewiesen, zielsicher nach dem Worst Case Szenario zu greifen. Egal ob Blizzard, EA, Ubisoft, oder Take 2... Sie alle wissen, dass ein gigantisches Marketing meist kalkulierbarer ist, als ein ehrlich aufgebautes gutes Image, dass in letzter Konsequenz ohnehin nur den unmittelbaren Gewinnen im Wege steht. Wenn man das Ruder erst einmal abgegeben hat, kommt man da nicht mehr so leicht raus, schon gar nicht, wenn man so einem großen Erwartungsdruck gerecht werden muss. Die dicksten Profite werden nun mal mit dem Minimalprinzip eingefahren und nicht mit mutigen neuen Ideen. Da liegt bei einem ambitionierten Spiel wie Cyberpunk bereits der erste grundlegende Konflikt zwischen Anspruch und Betriebswirtschaftlichkeit. Für mich gibt es bei CDPR einfach eine grundlegende Diskrepanz zwischen dem was man will, was man kann und dem was man den Leuten erzählt hat.
Ich kann die Negativität nachvollziehen, aber mir geht die Pauschalität, auch gerne verknüpft mit Kapitalismuskritik, auf den Keks. Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass der geschäftliche Fokus von Activision Blizzard mithilft das alte Blizzard zu begraben (aber ich auch Blizzard selbst in der Schuld sehe). Ob das Cyberpunk-Debakel den Aktionären/Investoren geschuldet ist, halte ich schlicht nur für gewagt. Da halte ich das Argument "Weihnachtsgeschäft mitnehmen" für schlüssiger, auch wenn man hier darüber streiten kann, ob ein Titel wie Cyberpunk diesen unbedingt gebraucht hätte bei diesen brachialen Vorbestellerzahlen.
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Nekropolis2908115
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Nekropolis2908115 »

FlintenUschi hat geschrieben: 15.12.2020 13:03
Nekropolis hat geschrieben: 15.12.2020 10:27 Fakt ist, dass "CP2077" als RPG angekündigt wurde, nun aber ein Action-Adventure sein soll (oder sich zumindest wie eines spielt), wobei das z.B. nie so richtig kommuniziert wurde.
Und wieder jemand, der das einfach mal so behauptet, aber immer noch nicht belegen will. Natürlich muss es auch direkt wieder ein Fakt sein, nicht wahr?

Vielleicht ist das deine Meinung und für dich spielt es sich eher wie ein Action-Adventurer, aber Meinungen sind noch lange keine Fakten.

Gestern wurde in diesem Thread bereits erklärt (sogar von einem Moderator bestätigt), daß es sowohl als RPG, sowie als Action-Adventure vermarktet wird. Fakt ist eher das es nunmal Elemente aus beiden Genren hat. Und weil mir das langsam auch etwas zu blöd wird, erhöhe ich den Einsatz: Das Spiel ist eigentlich ein Egoshooter. Ich spiele es jedenfalls so, also ist es jetzt eine Tatsache :)

Weil das Spiel aber nicht als Egoshooter beworben wird, fühle ich mich betrogen :oops:
Ist ja auch ein Fakt und dauert keine zehn Sekunden via Google, um das auch als solchen zu erkennen. War wirklich irrsinnig schwer:
Bild

Übrigens bezog sich das Wort "Fakt" ausschließlich darauf und nicht auf meine Meinung, was einigermaßen ersichtlich sein sollte. Mittlerweile steht auf der offiziellen Seite zum Spiel übrigens das:
Bild

Und darum geht es ja. CDPR kündigt es als RPG an, hat dann aber offensichtlich einen etwas anderen Weg eingeschlagen, was zumindest ansatzweise erklären würde, warum man so wenig Mühe in NPC-KI und RPG-Elemente gesteckt hat. Den Einsatz kannst du selbstverständlich gerne erhöhen, wirst letztlich aber ohne Gewinn aus der Sache gehen, weil Skyrim, Fallout und Co. ja ebenfalls aus der Egoperspektive gespielt werden (können), was in dem Falle reine Designentscheidung ist und nichts mit einem Spielegenre zu tun hat. Und: Es ist doch prima, dass es auch als RPG vermarktet wird, denn dann ist die Kritik an der Leblosigkeit der Welt, den mangelnden Charakteranpassungsmöglichkeiten, etc. pp. ja umso berechtigter, oder etwa nicht? Selbst in "Oblivion" sind NPCs schon ihrer täglichen Routine nachgegangen und wenn wir weiter in der Zeit zurückreisen, finden wir vermutlich noch viele weitere Rollenspiele, in denen sich die Spielwelt wesentlich authentischer, lebendiger "anfühlte" und eben keine überwiegend oberflächliche, aber immerhin hübsche Sandbox war.

Ich weiß gar nicht, warum man immer so allergisch auf Kritik reagieren muss. Ungeachtet der Diskussion darüber, ob es nun ein Action-Adventure oder RPG oder beides sein möchte, fehlen doch gerade im Direktvergleich zum bisherigen Werk von CDPR (ich denke da jetzt primär an "The Witcher 3") viele Elemente, weswegen sich CDPR doch erst einen solch guten Ruf erarbeiten konnte. Natürlich spielten dabei DRM- und DLC-Politik sowie Umgang mit Community eine wesentliche, tragende Rolle, aber als Spiel wird "The Witcher 3" doch gerade deshalb als Meilenstein geschätzt, weil es so war wie es war. In "CP2077" habe ich sowohl bei der Haupt- als auch bei den Nebenmissionen nach einiger Zeit gewusst, dass das Spiel von CDPR sein muss, da sieht man eindeutig ihre Handschrift. Aber im Gegensatz zum Hexer, dessen Facetten wunderbar harmonieren, hat der Cyberpunk zwei konträre Gesichter, wobei das zweite in dem Falle die Glaubwürdigkeit und Immersion der Spielwelt ist. Novigrad z.B. war nicht nur beim ersten Besuch umwerfend, sondern immer wieder. Weil da gewuselt und gewerkelt wird, sich Leute über unterschiedliche Themen unterhalten, NPCs Geralt kommentieren, weil es einfach ein Schmelztiegel verschiedenster Persönlichkeiten und Aktivitäten ist und man quasi mittendrin verweilen kann. Night City fühlt sich dagegen einfach flach, ja, regelrecht tot an und das liegt nicht nur am unterschiedlichen Setting, denke ich.

Wir drehen uns im Kreis, nicht wahr? "CP2077" ist auch für mich kein schlechtes Spiel, ich habe Spaß damit. Nur: Ich habe mehr erwartet. Das liegt einerseits natürlich an mir und anderen Spielern, denen es ähnlich ergeht, andererseits aber auch am Entwickler bzw. dem Publisher, der über die letzten Jahre viel versprach, dabei keine Gelegenheit ausliess, um sich als Musterbeispiel der Gamingbranche zu gerieren, und und und. Dass man dann einigermaßen enttäuscht oder zumindest unterwältigt ist, wenn ein neuer Titel einer bis dahin tadellos agierenden Spieleschmiede solche Schwächen aufweist, empfinde ich als nicht besonders ungewöhnlich. Dass man darüber diskutiert, gehört zu einem großen Meinungsspektrum dazu.
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Kajetan
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Kajetan »

Hamurator hat geschrieben: 15.12.2020 13:24 Da halte ich das Argument "Weihnachtsgeschäft mitnehmen" für schlüssiger, auch wenn man hier darüber streiten kann, ob ein Titel wie Cyberpunk diesen unbedingt gebraucht hätte bei diesen brachialen Vorbestellerzahlen.
Wenn eine börsennotierte Firma auf Kosten der Angestellten und Kunden so agiert, hat das in der Regel Gründe, die im Börsen/Investorenumfeld liegen. Weil man zu dem enormen Umsatz, den man eh schon macht, NOCH MEHR dazubekommen kann und somit idealerweise der Kurs steigt. Dass der Kurs aber sinkt, weil eine Reihe von Aktionären offenbar Geld gebraucht haben und haufenweise Aktien verkauft wurden ... das ist dann doof. Dann hat man ja vollkommen umsonst die eigenen Leute ausgebeutet und die Kunden verarscht und belogen. Damn!
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Kant ist tot!
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Kant ist tot! »

SethSteiner hat geschrieben: 15.12.2020 13:15 Nehmen wir die Menüführung, weil sie so deutlich ist. Ja die war auch schon in der Witcher-Reihe nicht so pralle, ist hier aber eben auch wieder katastrophal mies. Hier ist etwas das 2020 rauskommt aber eine Menüführung besitzt die 2013 bereits seit einem Jahrzehnt veraltet war. Oder nehmen wir den Prolog mit den Origins. Ja es war wohl lange geplant, dass man sich einen Lebenspfad raussucht und einen Kindheitshelden aber es ist offensichtlich, dass die Origins-Geschichte sehr spät in der Entwicklungsphase hinzugefügt wurde und dass man den Kindheitshelden in der Charaktererschaffung spät rausgekickt hat. Anscheinend war einem lange Zeit nicht so klar, wie man das einbaut, abgesehen von den Dialogzeilen. Mich beschleicht derzeit, diese Origin-Geschichten haben unnötig Entwicklungszeit an einer Stelle verschlungen, wo man sie nicht gebrauchen konnte und auch für das Spiel sind sie aufgrund ihrer lächerlichen Kürze in meinen Augen nicht zu gebrauchen.
Keine Ahnung, ob die Origins-Geschichte so viel Zeit gefressen hat - so kurz wie die war. Na gut, das dann mal 3 gerechnet. Aber so hatte die jetzt wirklich keinen Wert. Ich habe Nomad gewählt und eigentlich passiert da gar nichts weiter, was irgendwie groß Bezug auf den Hintergrund nimmt. Man findet einen Splitter dazu und das war's eigentlich. Ohne den hätte ich gar nicht gewusst, was Nomads eigentlich sind. Wenn man so etwas einbaut, dann sollte man es vlt. so machen, dass man tatsächlich auch den Hintergrund irgendwie erlebt und sich darin einfühlen kann. Das war beim Nomad auf jeden Fall nicht so.

Das mit dem Menü kann ich noch nicht abschließend beurteilen. Aber es ist teilweise schon konfus. Mitunter finde ich Sachen und weiß dann erstmal gar nicht, wo genau ich die jetzt im Inventar anschauen kann, aber da fitzt man sich hoffentlich noch rein.
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Xris
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Xris »

Finsterfrost hat geschrieben: 15.12.2020 07:27
ISuckUSuckMore hat geschrieben: 14.12.2020 20:54 Naja also die PS4 kann doch schon sehr viel. Wenn ich mir mal tlou2 oder uncharted 4 anschaue, bin ich ziemlich zuversichtlich, dass da mehr herauszuholen gewesen wäre als diese flimmrige auflösung mit stellenweise 17fps.

4Players hat für mich schon ihren Dienst getan. Die Redaktion sagt: Hammer game, nur nichts für die Vanilla Konsolen der letzten Generation. Danke übrigens nochmal dafür!
Das sind aber auch durchgescriptete Spiele ohne Ende, härter, als jedes Call of Duty. Besonders TLoU 2, da wird die nach fast jedem Schritt rigoris die Möglichkeit genommen, noch mal irgendwohin zurückzugehen. Das kann man mit CP jetzt nicht wirklich vergleichen. Und selbst die offenen Areale sind jetzt auch nicht besonders groß.
Ich nehme an HZD und Co sind dann auch durchgescriptet? Kannst du dir vorstellen dass sich Leute die CDP auf Konsole gekauft haben nun sehr ärgern und noch mehr über die CDP defence force ärgern, wenn die versucht Entschuldigungen für CDP zu finden? Vor allem wenn die Erklärungsversuche ziemlich schwach sind. Es läuft ja noch nicht mal auf der One X vernünftig. Aber gleichzeitig läuft es auf PCs die technisch nicht an die One X herankommen deutlich besser.
Some Guy
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

Beitrag von Some Guy »

Hamurator hat geschrieben: 15.12.2020 13:24 Ich kann die Negativität nachvollziehen, aber mir geht die Pauschalität, auch gerne verknüpft mit Kapitalismuskritik, auf den Keks. Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass der geschäftliche Fokus von Activision Blizzard mithilft das alte Blizzard zu begraben (aber ich auch Blizzard selbst in der Schuld sehe). Ob das Cyberpunk-Debakel den Aktionären/Investoren geschuldet ist, halte ich schlicht nur für gewagt. Da halte ich das Argument "Weihnachtsgeschäft mitnehmen" für schlüssiger, auch wenn man hier darüber streiten kann, ob ein Titel wie Cyberpunk diesen unbedingt gebraucht hätte bei diesen brachialen Vorbestellerzahlen.
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass der Titel schon mehrere Male verschoben wurde. Ich kann nachvollziehen, dass dann irgendwann auch mal jemand die Reißleine ziehen möchte. Wir haben ja auch keine Einblicke in die Entwicklung gehabt. Vielleicht sind auch die Entwickler einfach mit diesem Open World Thema überfordert gewesen und das Management hat keinen Sinn mehr drin gesehen, wieder und wieder zu hoffen, dass das mit mehr Zeit besser wird. Ist ja schon eine andere Art von Open World als beim Witcher wo viel mit etwas Gras und Bäumen abgetan ist. Egoperspektive hat sicher auch ganz neue Herausforderungen geschaffen. Mit mehr Mitarbeitern und mehr Budget hat man nicht notwendigerweise auch ein besseres Entwicklungsteam. Einfach um auch mal das als mögliche Perspektive zu zeigen, üblicherweise werden ja immer die Entwickler als die armen Alleskönner dargestellt, die vom bösen Management von ihrer Vision abgehalten wurden. Ohne Einblicke alles schwer zu sagen und das Problem kann überall liegen.
OkayGoodluck hat geschrieben: 15.12.2020 10:58 Man beachte den Actvision/Blizzard Chart nach der Ankündigung zu Diablo Mobile anstelle Diablo 4. Ab in den Keller. Wo ist er heute?
Ich finde es da immer interessant, wie Börsenkurse als etwas magisches angesehen werden: Am Ende des Tages sind die von Leuten wie dir und mir beeinflusst. Die einzig relevante Frage ist dabei, ob man der Firma noch zutraut, in Zukunft etwas zu bieten, was Gewinn einbringt. Bei dem Diablo Mobile Debakel habe ich bei Blizzard dann auch zugeschlagen weil ich das absurd fand wie die Aktie einbrach, mittlerweile häufen sich allerdings für mich auch da die Warnsignale und ich bin dann nach Warcraft Reforged ausgestiegen. Ich sehe einfach keine kreativen Impulse mehr aus dem Studio und was da abgeliefert wurde war an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Die Aktie wird allerdings auch immer stärker von King games getragen und Activision hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden - selbst mit einem abstinkendem Blizzard kann die also steigen. Was Mobile-Games an Einnahmen bringen ist einfach nur brutal.
Bisschen abgeschweigt, Punkt ist: Ein Börsenkurs zeigt nur das Vertrauen von Leuten darin, dass eine Firma in Zukunft Geld einnehmen wird. Das kann auf Basis der Qualität von Spielen sein, muss es aber nicht - halbherziger Quatsch mit gekauften Fußballlizenzen verkauft sich ja auch wie geschnitten Brot habe ich mir sagen lassen.
flo-rida86 hat geschrieben: 15.12.2020 08:35 die rockstar spiele sind so ziemlich das einzige was dem noch gegenübersteht
Wäre nicht eher Watch Dogs Legion der passende Vergleich? Wie schneidet das denn im Vergleich ab? Ernsthafte Frage, ich wundere mich immer warum ich das nicht eher herangezogen wird weil es nahezu gleichzeitig released wurde und auch stilistisch ähnlich ist.
Zuletzt geändert von Some Guy am 15.12.2020 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Kant ist tot!
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Re: Cyberpunk 2077: Statement und Entschuldigung der Entwickler, geplante Verbesserungen und Rückerstattungen

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Nekropolis hat geschrieben: 15.12.2020 13:35 Night City fühlt sich dagegen einfach flach, ja, regelrecht tot an und das liegt nicht nur am unterschiedlichen Setting, denke ich.
Das trifft den Nagel auf den Kopf und schockiert mich auch ehrlich gesagt viel mehr als die ganzen Bugs. Sobald man da etwas genauer hinschaut (wobei, so genau muss man das gar nicht), fragt man sich einfach nur, ob das jetzt wirklich so gewollt ist. Die Schwächen in dem Bereich sind so eklatant, dass ich mich einfach wundere, wie das durch diverse Qualitätstests usw. überhaupt durchgehen konnte. Ich kann mich auch spontan gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal etwas gespielt habe, das in dem Aspekt so schlecht ist. Ich habe mal zu Spaß eine Leiche auf die Straße geworfen. Der Typ war komplett zerstückelt. Daraufhin passierte einfach nichts. Autoschlange dahinter und das wars. Dann habe ich erstmal etwas anderes gemacht. Als ich zurückkomme nach 20 Minuten ca. ist da immer noch eine Schlange dahinter und das war's. Da kam schon im ersten GTA ein Krankenwagen nach einer Weile. In dem Szenario könnte ja wenigstens wer kommen, um die Leiche zu entsorgen...

Dann habe ich das Spiel neu geladen, wegen dem Ripperdoc Quest Bug. Die Leiche lag dann zwar immer noch auf der Straße, war aber auf einmal komplett unbeschädigt. Leider sehr viel verschenktes Potential in dem Bereich und das wirkt sich auch nicht gerade gut auf die Immersion aus.

Um noch ein paar posivite Sachen zu sagen: Der Charakter Editor war ziemlich nice und ich finde auch den Ansatz gut, dass man für alle möglichen Tätigkeiten Erfahrungspunkte bekommt, da das dazu motiviert, viel rumzuprobieren. Ich hoffe mal das Spiel zieht demnächst dann etwas an.
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