Spiele des Jahres 2020: Rollenspiel

[Gast]

Na? Habt ihr alle schon im Voraus eure Stimmen für das beste Spiel der Welt abgegeben?

Wenn ich mich an den Thread zur Abstimmung noch richtig erinnere... haben einige das so bestätigt. Man konnte ja noch eine ganze Reihe weiterer Spiele wählen die eigentlich erst 2021 erscheinen... mal schauen ob da noch eine witzige vorab Nominierung folgt.

Wieso macht sich denn 4players damit unglaubwürdig?

Unglaubwürdig ist der falsche Ausdruck dafür. Es wurden jedoch schwere Fehler bei der diesjährigen Wahl begangen, unter anderem Titel aufzunehmen, die zum Zeitpunkt der Votings noch gar nicht erhältlich waren.

Ich hoffe daher ehrlich gesagt das z.B. Mario Wörld 3D + Bowsers Fury den Award bei Platformer gewinnt...

Manchmal muss es einfach weh tun damit man Fehler erkennt und aus ihnen lernt.

Wobei die Redaktion gleich zu Beginn der Abstimmung mehrfach gewarnt wurde das einiges nicht passt. Der größte Fehler ist wohl das Stimmen nach der Abgabe nicht mehr editiert werden konnten. Habe mich selber auch einmal komplett verklickt.

[Balla-Balla]

Da die Mehrzahl der Spieler allerdings Systeme besitzt, auf denen CP77 offensichtlich unspielbar ist und man sich fragen muss, wie alle zusammen in nur zwei Wochen zu so einem Urteil gelangen, kann man die Wahl nur als Farce bezeichnen.

Jede Mehrheitswahl ist letztlich eine "Farce", wenn du danach gehst. Oder denkst du, jeder, der hier abstimmt, hat das gewählte Spiel auch wirklich gespielt?

Offensichtlich nicht. Ich bin da wohl oldschool und habe genau das gemacht und woanders überhaupt nicht abgestimmt, wo ich weder Ahnung, Interesse noch Beteiligung hatte.
Immerhin spiegelt die Wahl als Mikrosegment der Gesellschaft gewisse Verhaltensmuster wider. Ist doch auch was.

[Alex_Omega]

Paper Mario unter den Top 3... zum Glück hab ich noch nichts gegessen...

[Alex_Omega]

Und was den Ärger wegen Cyberpunk angeht... verstehe ohnehin nicht warum man solche Wahlen nicht Ende Januar abhält und iwann im Februar die Ergebnisse verkündet. Könnte man auch schön mit nem Jahresrückblick verknüpfen. Gerade weil in den ersten Monaten eines Jahres gamingtechjnisch eh nicht viel passiert weil alle Publisher ihre Games noch in das Weihnachtsgeschäft pressen müssen.

[treib0r]

Scheinbar hat sich die Definition eines Rollenspiels in den letzten Jahr sehr stark geändert.

[Schmorf]

Schmorf
Dieses Jahr war ein sehr starkes Jahr für Rollenspiele.

Herausragende Spiele haben Remastered/Neuauflagen/Portierungen mit Demon's Souls, Persona 4 Golden, Persona 5 Royal, Xenoblade Chronicles und Dragon Quest XI.
Sehr gute Neuinterpretationen alter Konzepte mit Yakuza 7 und Final Fantasy 7 Remake.

Ambitionierter (noch unfertige/buggy) Spiele wie Baldurs Gate 3 und Wasteland 3.

Und Hades was gezeigt hat, dass Roguelike auch anders geht.
Und für Nische (sowas gewinnt natürlich nichts) das von Fans langerwartete Finale einer Serie mit herausragendem World Building: Trails of Cold Steel 4.
Vorab: Ich habe bei der Leserwahl keine Stimme abgegeben, weil ich einfach kaum was davon gespielt habe in diesem Jahr.

Aber: Wasteland 3 wurde schon erläutert, BG3 ist noch nicht draußen. Die restlichen genannten Spiele sind alles JRPGs, mit denen ich z.B. nichts anfangen kann (und nicht nur ich). Und dann Hades... also wenn man Hades als RPG bezeichnet, aber CP2077 dann Bedenken hat, faß ich mir schon ganz leicht an den Kopf.

Daß CP2077 bei der Leserwahl ganz vorne abschneidet, dürfte vermutlich an vielen Leuten liegen, die es noch gar nicht gespielt haben - das steht auch für mich außer Zweifel. Aber an der grundsätzlichen Auszeichnung auszusetzen, daß es kein RPG ist, daß der Publisher so schlimm ist, daß es auch andere großartige Spiele gab... das finde ich ein bißchen gaga.

Puhhh.. also es ist ja ok, dass du Cyberpunk ganz toll findest und das auch sehr oft rauslässt, nur andere Meinungen als "gaga" zu bezeichnen finde ich etwas unglücklich.

Ok ich verstehe, dass JRPGs im breiten Publikum (in D) weniger ziehen. Klar bekommen sie so weniger stimmen.
Demon's Souls ist kein JRPG aber ist nur für PS5 rausgekommen, was den Kreis der Spieler arg einschränkt.
Wasteland habe ich nicht gespielt, aber hat wohl ähnliche technische Probleme wie Cyberpunk, wenn ich es richtig herauslese.

Welches Genre ist Hades denn deiner Meinung nach? Dachte, dass das recht klar wäre. Klarer als bei einem Spiel was selbst vom Publisher seit Jahren eigentlich nicht mehr als Rollenspielspiel, sondern Open World Action-Adventure (passt mMn) bezeichnet wird.

Verstehen tue ich natürlich, dass Cyberpunk vor Release aufgrund des Hypes, breitere Interessentenbasis und hauptsächlich Stimmen von Leuten die es noch nicht gespielt haben gewonnen hat. Ich finde es wie gesagt nur sehr Schade. In meiner bisherigen Spielzeit kamen mir die Rollenspielaspekte sehr rudimentär vor und von anderen Schwerpunkten überlagert. Über Entscheidungen und deren Tragweite wurde ja schon anderweitig genug diskutiert. Und Perks, Itemflut etc. finde ich mindestens verbesserungswürdig.

[Kant ist tot!]

Naja, Cyberpunk als Redaktionswahl kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Das Spiel wirkt einfach nicht zu Ende entwickelt. Die tolle Spielwelt nützt auch nichts, wenn durch kaputte NPCs und Bugs alle Nase lang ständig die Immersion gebrochen wird. Ich bereue es schon etwas, es nicht später geholt zu haben, dabei hatte ich ja sogar die Tests abgewartet. Egal, es macht trotzdem schon Spaß. Hat aber in meinen Augen in diesem Zustand keinen Preis verdient.

Persönlich hatte ich FF7 Remake auf Platz 1 gewählt.

[SethSteiner]

Ich denke am Ende hätte es wohl Yakuza verdient. Cyberpunk 2077 ist verständlich, weil das Spiel als Rollenspiel und seinen Geschichen und Charakteren ziemlich gut ist aber das Spiel ist nun mal eine unfertige Verarsche und dürfte daher nicht mit gutem Gewissen an die Spitze gehoben werden. Andere Titel dieses Jahres sind ja teilweise einfach nur Remaster/Remakes oder Neuauflagen und eignen sich ebensowenig für die Krone.

Entsprechend wäre Yakuza denke ich der gebürtige Sieger dieses Jahr.

[johndoe1947293]

Ich habe "unglaubwürdig" verwendet, da sich "4players" selber als "kritisch" bezeichnet. Und wenn ein Spiel in so einem indiskutablen Zustand herauskommt, und nur auf einem potenten PC läuft. Wenn im Vorfeld Versionen für die Konsole zurückgehalten werden, in-game-footage nicht benutzt werden darf sondern nur gestelltes Material. Und wenn das Spiel dann nicht einfach nur ruckelt und zuckelt, sondern quasi unspielbar ist (ja, das behaupte ich ganz genauso). Dann muss ein kritisches Magazin genau hinschauen welches Spiel es zum "Rollenspiel des Jahres" veredelt. Das alleine reicht, das ganze PR-Theater hinterher kommt noch dazu, um es dabei zu belassen und nicht noch so einen Jahresaward zu vergeben. Die Zeiten sind aus meiner Sicht vorbei, um ein Spiel nur danach zu bewerten was nach dem drücken auf den Start-Button kommt. Day-One-Patches, Hotfixes, oder das hereinpatchen von Mikrotransaktionen, machen es notwendig ganzheitlicher zu kritisieren. Und, ich finde dass "4players" das insgesamt toll macht. Es ist nachvollziehbar, dass Jörg einen Gold-Award im Test zieht. Er erklärt warum, und ich kann es nachvollziehen. Und nachdem rauskam, dass auch die Redaktion "belogen" wurde, gab es Konsequenzen in Form vom Abwertungen und einer Kaufwarnung.
Und ich finde, all diese Dinge müssen berücksichtigt werden, wenn man ein Spiel auf das Jahr betrachtet nocheinmal anschaut. Und deshalb finde ich es "unglaubwürdig", wenn eine kritische Reaktion so einem Spiel einen Jahresaward gibt. Hängt aber bitte nicht das EINE Wort so hoch, soviel wert ist es mir auch nicht.
Ich bin nicht so der Foren-Profi, es ist hoffentlich klarer geworden was ich meine.

P.S.: Edit: Ich trenne klar zwischen Redations- und Leserwertung. Das sind für mich zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe

[Swar]

Was für eine Komödie

[Rosu]

Gab kein besseres RPG dieses Jahr als Yakuza 7, dagegen sieht die Konkurrenz zu großen Teilen einfach blass aus. War vor Release skeptisch darüber, dass man Yakuza zu einem JRPG macht, aber es hat einfach perfekt funktioniert. Kampf- und Klassensystem wusste zu gefallen und dank Ichibans Charakter, war das ganze auch innerhalb des Spieles stimmig erklärt.

Zweiter Platz ganz klar Outward dank den beiden DLCs. Super was Nine Dots Studio da für alte Hasen mit Hang zu schweren/hardcore Spielen abliefert. Konkurrenzlos in der heutigen (RPG) Spielelandschaft die sich vom Design hauptsächlich auf seelenlos umgesetzte Level-/Skillsysteme und uninspirierte GPS Navigation verlässt. Bin echt gespannt, was sie als nächstes abliefern werden.

Dritter Platz ist schwer. Da gibt es einiges was so im Bereich mittelmäßig herumirrt, aber nichts was groß hervorsticht.
Cyberpunk ist einfach zu flach und undurchdacht, wenn man es nicht nur als recht lineares Action-Adventure spielt.
Paper Mario sehe ich eher als Adventure, Hades als Roguelite.
Wasteland 3 fand ich zwar sehr unterhaltsam, aber das letzte Drittel hat zu stark nachgelassen.
Mortal Shell war auch in Ordnung, hat aber einige Macken gehabt.
Final Fantasy 7 Remake... Kampfsystem super, Leveldesign eher meh, insgesamt zu gestreckt und Sephirots Umsetzung gefällt mir so gar nicht.
Lieber Platz 3 demonstrativ offen lassen

[Some Guy]

Entsprechend wäre Yakuza denke ich der gebürtige Sieger dieses Jahr.

Wie würdest du den Teil allgemein in der Reihe einordnen? Ich habe jeden Teil außer Kiwami 2 gespielt, bin mir aktuell unsicher ob ich den dann erstmal nachholen sollte oder lieber dem neuen eine Chance gebe.

[4P-1606565747RECfe]

Entsprechend wäre Yakuza denke ich der gebürtige Sieger dieses Jahr.

Interessantes Demokratieverständnis offenbaren hier manche. Der gebührende Sieger ist genau der, der von der Mehrheit gewählt wurde. Alles andere ist persönliche Befindlichkeit.

Ich kann z.B. mit den ganzen JRPG nichts anfangen, würde mich aber nicht aufregen, wenn eines gewählt werden würde.

Und nein, ich habe nicht CP gespielt und auch nicht dafür gevotet.

[Gast]

Persönlich hatte ich FF7 Remake auf Platz 1 gewählt.

Hab den Titel eigentlich fix auf Platz 1 gesehen, in beiden Kategorien. Aber wie ihr schriebt. Yakuza... Persona Royal... und dann Paper Mario auf 3, dessen Berechtigung als RPG selbst im Nintendo Subforum hier schon sehr stark kritisiert wurde. Das ist besser als jede Satire.

[j_west3]

Angesichts des Verhaltens des Publishers, kann man aus meiner Sicht unmöglich nur das Spiel an sich bewerten. Und auch nicht einfach nur eine Plattform "rauspicken" auf der es funktioniert. Dieses Spiel darf nicht als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden, und dann pappt sich der Publisher das auch noch auf die Packung. Es ist quasi nie vorgekommen in den letzten Jahren, aber hier macht sich 4players unglaubwürdig. Wow

Wieso macht sich den 4players damit unglaubwürdig?

Die Leser haben doch auch dasselbe gewählt.
Ob die das nun, vielleicht aufgrund des übertriebenen Hypes, schon vor Release gemacht haben oder nicht, gehört ja dann quasi in dieselbe Schiene wie das "Vorbestellungsproblem". Und dafür kann doch 4players nichts.

Klar kann 4P nichts für das Verhalten der Leser.
Aber schaun wir mal: die Journalistenwähler ignorieren sämtliche Umstände des Spiels und die Leser bewerten etwas als No1, das sie noch gar nicht kennen.
Das Spiel ist der größte Skandal in der Geschichte des gamings, der wird sicher irgendwann verfilmt werden, als Allegorie auf die Gier der Menschen mit allen Schmutzigkeiten und Machenschaften, die bei solchen Summen nun mal im Spiel sind.

Spiel des Jahres stimmt da natürlich schon. Irgendwie. Man muss das alles nur vielschichtiger betrachten. Gibt´s die Gurke des Jahres noch? Den Titel müsste CP77 ja auch locker einheimsen. Und Publisher des Jahres...
Hat alles zusammen ja durchaus auch gewisse humoristische Anteile, ich fühle mich jedenfalls prächtig unterhalten.

(Hab CP gestern übrigens gebracht gekauft. Die Neugier hat gesiegt. Nur weiß ich gar nicht, wo ich denn damit nun moralisch zu verororten bin. Schwierig)

Dass das Spiel der grösste Skandal der Video-Geschichte ist, sehe ich nicht so. Da gibt es sicher schlimmere wie z. B. Anthem, Fallout 76 etc.

Ich denke aber, dass Cyberpunk 2077 das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Also dass sich da allgemein viel Frust bei den Gamern angesammelt hat und Cyperpunk war "der letzte Tropfen" (vielleicht auch mehr, als nur ein Tropfen ).

Viele Studios haben in den vergangenen Monaten und Jahren für Frust gesorgt, nicht nur CD Projekt Red. Aber weil der Hype um Cyberpunk so gross war (das könnte zumindest einer der Gründe sein), hat nun CD Projekt Red alles abgekriegt. Wieso geht denn niemand auf EA/Bioware oder Bethesda so krass los? Oder z. B auch dass CoD Cold War angeblich die GPU der PS5 zerstören kann. Da haben, meines Erachtens nach, andere Studios genau so grossen oder sogar grösseren Mist gebaut.

Damit will ich keinesfalls rechtfertigen, was CD Projekt Red da abgezogen hat. Es scheint nur so, als ob sie nun mehr Wut abkriegen, als fair wäre und die Eskapaden anderer Studios, zumindest temporär, unter den Tisch geschoben werden.