Sie sind sogar verpflichtet, als AG, sich mit allen Mitteln gegen Rechtsstreitigkeiten zur Wehr zu setzen, sonst können sie nämlich direkt erhebliche Gelder an die Investoren schicken, die noch Anteile haben. Und das wäre kein Präzedenzfall, müsste also nicht einmal in einer Verhandlung untersucht werden, sondern würde einfach passieren.Panikradio hat geschrieben: ↑30.12.2020 16:43Gut, das ist deine Meinung, danke. Ich teile sie nicht. Und:SpoilerShowAlanthir hat geschrieben: ↑30.12.2020 16:28
Nein, nicht einmal im Ansatz. Es wird sich nämlich dadurch nur eines ändern: Die Kommunikation nach Außen wird ungenauer, schwammiger und schlechter. Nur noch reines PR, ohne direkt irgendwas zuzusagen/in Aussicht zu stellen.
Dazu werden massiv Mittel abgezogen aus einem Prozess, der in diesem Fall dafür sorgen soll, dass das Spiel doch noch richtig gut wird. Im schlimmsten Falle, wir reden hier immerhin von einem US Amerikanischen Gerichtsstand, kann (und wird es wahrscheinlich) in die hunderte Millionen Euro Schadenersatz laufen, denn es ist in diesem Bereich ein Präzedenzfall und diese werden in Amerika mit einem Pool an Schadensersatzansprüchen belegt, die weit über die eigentlichen Kläger hinaus gehen. Deshalb gab es so Geschichten wie der heiße Kaffee bei McD, der der Klägerin 65 Millionen Dollar einbrachte. Im Fall von Investments reden wir hier aber tatsächlich von Bereichen die im niedrigen bis mittleren 9-stelligen Millionenbereich angesiedelt sind, das sind Gelder, die CDPR in den Ruin treiben würden. Die Firma würde mit "Glück" noch von einem der Großen aufgekauft werden (womit die Spiele dann entweder MTA verseucht und/oder nur noch einem kleineren Teil der Spieler zugänglich sein werden), mit Pech gehts in die Binsen, die Marken werden veräußert und GOG geht gleich mit baden, da diese bisher noch immer sehr von den Geldern durch CDPR und die Marken dieser abhängig sind.
Und ja, da sage ich ganz ehrlich, das will ich nicht!
CDPR hat kürzlich bekannt gegeben, sich mit allen Mitteln gegen die Klage zu wehren. Sie könnten bestimmt auch eine ganze Menge an Verfahrenskosten sparen, wenn wenn sie es nicht täten, und dieses Geld einfach in die weitere Entwicklung investierten. Das ist natürlich eine sehr kühne Einschätzung meinerseits, schließlich könnte CDPR aktienrechtlich gesehen tatsächlich ohne Sühne sein. Das halte ich, so weit ich es überblicke, aber für unwahrscheinlich.
Denn - es gibt ja mittlerweile einen Entschuldigungsbrief und einen Mitschnitt eines Investorenmeetings, bei dem, soweit ich mich erinnere, CDPR den Investoren keine Schuld zugeteilt hatte. Ich finde also, daß CDPR nach aktuellem Stand der Dinge, so weit sie bekannt sind, einfach den Ball flach und sich kompromiss- und kommunikationsbereit halten sollten.
es ist übrigens relativ unerheblich ob es irgendwelche "Schuldzuweisungen" zwecks Termindruck gab oder gibt in dem gesamten Verfahren.
Du solltest dich ein wenig mit Aktienrecht, Wirtschaftsrecht und BWL auseinander setzen, es ist ein sehr sehr komplexes Thema.
Ein eventueller Druck seitens der Investoren spielt keine Rolle bei der Begutachtung, ob die Geschäftsführung fahrlässig oder mutwillig die Umsätze der Firma und die Einlagen der Investoren gefährdet hat.
Es ist nur zu betrachten:
- Woran liegt es, dass das Spiel nicht in dem Maße an den Mann gebracht werden konnte, wie man dachte (wenn dem so ist, muss auch erst festgestellt werden)
- Wie hoch ist der entgangene Umsatz aufgrund von Erstattungen
- Welcher Teil des Kursabfalles hat wirklich mit dem Spiel zu tun und nicht damit, dass bei 90% aller Veröffentlichungen eines lange erwarteten Produktes die Kurse der Aktie mäßig bis stark einbrechen, da ein sogenannter Peak erreicht wurde und short-term investments sowie auch einige long-time investments in dem Moment ihre Anteile verkaufen
- Ist die Kausalkette als stark genug anzusehen, als das ein Ausfall von Gewinnen oder Investitionen in direkten Zusammenhang mit Aussagen der Geschäftsführung gebracht werden kann
Und genau der letzte Punkt ist sehr sehr schwer zu beweisen, denn wie zuvor geschildert: Bei fast jedem Release eines erwarteten Produktes gibt es Kursabfälle, mal nur etwas, mal mäßig aber auch durchaus stärkere. Den direkten Zusammenhang mit dem Produkt, dem Zustand des Produktes und dann noch mit irgendwelchen Aussagen der Geschäftsführung zu bringen ist nicht so leicht und pauschal möglich, wie einige sich das denken.