Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

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NotSo_Sunny
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von NotSo_Sunny »

Darf ich befürchten, dass die Chefetage von Gamestop jetzt sehr viel reicher geworden ist? Also dieselben Typen die versucht haben, ihre Läden auch im Falle eines Lockdowns offen zu halten, weil man sich als "Essential Retail" betrachtet hat?
Zuletzt geändert von NotSo_Sunny am 29.01.2021 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liesel Weppen
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Liesel Weppen »

D_Sunshine hat geschrieben: 29.01.2021 19:35 Darf ich befürchten, dass die Chefetage von Gamestop jetzt sehr viel reicher geworden ist?
Nein, die haben sogesehen erstmal überhaupt nichts davon.

Sie könnten ihre Aktien jetzt natürlich zu hohem Kurs verkaufen, aber würden dadurch auch Anteile am Unternehmen verlieren. Also wenn jemand aus der Chefetage aussteigen will, dann ja.

Generell: Wenn du Aktien hast die eine gewissen Wert haben, dann hast du erstmal noch gar keinen Gewinn gemacht. Egal ob du für 10€ gekauft hast und die Aktie bei 1000€ steht oder ob du für 50€ gekauft hast und die Aktie bei 55€ steht.
Mehr GELD hast du erst, wenn du die Aktien auch verkaufst.
Zuletzt geändert von Liesel Weppen am 29.01.2021 20:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Kajetan »

Liesel Weppen hat geschrieben: 29.01.2021 20:27 Generell: Wenn du Aktien hast die eine gewissen Wert haben, dann hast du erstmal noch gar keinen Gewinn gemacht. Egal ob du für 10€ gekauft hast und die Aktie bei 1000€ steht oder ob du für 50€ gekauft hast und die Aktie bei 55€ steht.
Mehr GELD hast du erst, wenn du die Aktien auch verkaufst.
Aaaaber Du kannst mit einer guten Bewertung Deines Aktiendepots bei nicht wenigen Banken an Wertpapierkredite mit entsprechend günstigen Konditionen kommen. Oder unvorsichtige, leicht zu beeindruckende Bankmitarbeiter mit Deinem Depot beeindrucken, so dass Du auch anderweitig günstige Konditionen bei XYZ bekommst. Oder ahnungslosen, naiven oder einfach nur gierigen Privatinvestoren die Geschichte vom Pferd erzählen und sie mit Deinem Depot in falscher Sicherheit wiegen.

Dass Aktien nicht direkt Geld sind, sondern erst verkauft werden müssen, ist schon richtig. Aber es gibt auch nicht wenige Möglichkeiten leicht an Geld zu kommen, wenn man ein gut bestücktes und entsprechend hoch bewertetes Depot hat, ohne verkaufen zu müssen.
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Randall Flagg
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Randall Flagg »

winterblink hat geschrieben: 29.01.2021 19:30 [...]
Vielen Dank für die ausführlichen Hinweise! :) Da überdenke ich doch mal meine Herangehensweise stark ^^
Zuletzt geändert von Randall Flagg am 29.01.2021 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
Marosh
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Marosh »

BMTH93 hat geschrieben: 28.01.2021 14:58
Ich verstehe dieses System nicht ganz. 1. Wie kannst du etwas von mir Leihen und es gleich wieder verkaufen? Die Aktie ist doch gar nicht dein "Eigentum", sondern nur geliehen. 2. Wer ist denn so blöd und kauft eine geliehene Aktie von dir für 300€ wenn es doch offensichtlich ist, dass das Unternehmen den Bach runtergeht? 3. Was hätte ich überhaupt denn davon dir Aktien zu leihen? Um es kurz zu machen.

Oder um es kurz zu machen: Du leihst dir eine Aktie von mir, verkaufst diese sofort und willst sie mir zurückgeben wenn sie an Wert verloren hat? Das wäre ja so als würde ich dir bereitwillig 250€ schenken.
Ich versuche es mal stark zu simplifizieren.

1. Wenn du eine Aktie leihst, dann kannst du damit so ziemlich alles machen was du willst. Wichtig ist nur, dass du nach Ablauf der Zeit die selbe Anzahl an Aktien zurück gibst. Dabei muss es nicht das selbe Stück "Papier" sein, sondern eben nur die Aktie der selben Firma.

Oder ganz anders: Wenn ich ein Brötchen habe, dass ich jetzt gerade nicht brauche, dann verleihe ich es. Der, der sie ausleiht, kann das Brötchen ruhig essen. Mir ist nur wichtig, dass ich nach Ablauf der Zeit ein Brötchen zurück bekommen. Es ist dabei egal, dass es nicht identisch ist.

2. In der Regel weiß niemand, was der Kurs macht. Du leihst die Aktie ja nicht, weil du weißt, dass der Kurs fällt, sondern weil du eine starke Vermutung hast, dass es passiert. (Wir lassen mal Tricks und Manipulationsspielchen aus)
Aber so wie du fallende Kurse vermutest gibt es Andere, die steigende Kurse vermuten. An die verkaufst du dann deine geliehene Aktie. Es gibt immer Käufer und Verkäufer von Aktien, teilweise im Millisekundentakt.

3. Als Verleiher ist es eine andere Perspektive. Üblicherweise kauft man sich Aktien und lässt sie sehr lange liegen. Verleihen ist eine Option um in der Zwischenzeit etwas mit der Aktie zu machen, ohne sie zu verkaufen. Du bekommst etwas Geld für den Verleih und hast am Ende trotzdem die gleiche Anzahl an Aktien. Auch du kannst dir ja nicht sicher sein, dass der Kurs steigt oder sinkt. Da es aber eine langfristige Option ist, bist du aber wohl davon ausgegangen, dass sie steigt. Sollte sie nicht so steigen wie gedacht oder gar fallen, dann kann das Geld aus dem Verleih sogar den Schaden abfangen.

Das führt zu deiner letzten Frage bzw. Vermutung:
Du schenkst nicht bereitwillig 250€.

Mal angenommen du machst mit der Aktie überhaupt nichts und sie fällt von 300€ auf 50€, dann hast du 250€ an Aktienwert verloren. Ende.
Wenn du sie aber vorher verliehen hast und sie fällt von 300€ auf 50€, dann hast du auch 250€ verloren, oder? Nicht ganz, da du ja durch den Verleih etwas verdient hast. Also ist der Verlust etwas weniger als 250€.

Was derjenige macht, der sich die Aktie geliehen hat, kann dir ja egal sein. Hauptsache du bekommst die Aktie zurück. Wie gesagt, wir halten es gerade sehr einfach und ignorieren Tricks und Manipulationen.
Aha, verstehe. Es ist also ein ständiges Wetten darauf ob der Kurs nun fällt oder nicht. Soweit so gut, aber ist es nicht unglaublich zäh und riskant auf diese Art und Weise Geld zu verdienen? Um bei solchen Spielchen überhaupt teilnehmen zu können muss ja bereits eine ordentliche Summe auf dem Konto liegen um die möglichen Verluste auszugleichen. Ich bin also bereits wohlhabend und versuche durch riskante Spielchen Gewinne durch Differenzbeträge zu erwirtschaften?
Das ist absolut korrekt. Solche Leerverkäufe sind für die die sich die Aktien ausleihen ein enormes Risiko und wohl die Mutter aller Glücksspiele an der Börse.

Um es mal in Perspektive zu stellen:

Was ist mein größter Verlust, wenn ich eine normale Aktie für 1000€ von meinem Geld kaufe? Die Aktie löst sich auf und ich verliere die 1000€, 100% Verlust
.
Was ist der größte Verlust beim Leerverkauf? Da gibt es quasi keine Grenzen. Das liegt halt daran, dass ich die geliehene Aktie sofort verkaufe und erst später eine neue kaufe, die ich zurückgeben kann. Hier bei GameStop ist folgendes passiert (Zahlen ohne Gewähr und wieder vereinfacht):

Man hat sich viele Aktien für 5€ geliehen und sofort verkauft. Dann spekulierte man, dass zum Zeitpunkt der Rückgabe der Preis gefallen ist. Es ist aber das Gegenteil passiert. Die Aktie ist bis 400€ angestiegen. Wenn zu diesem Zeitpunkt der Rückgabetermin fällig gewesen wäre, dann hätte man genau das pro Aktie zahlen müssen. Man hätte also 395€ pro Aktie drauf gezahlt. Das ist sehr, sehr, sehr viel mehr Verlust als die 100%. Weil eine Aktie nach oben keine Grenze hat, ist also auch das Risiko unbegrenzt. Natürlich ist das jetzt keine Norm, was bei GameStop passiert. Es zeigt aber gut das Risiko.

Etwas weiterführend:

Jetzt gibt es bei GameStop noch ein paar andere Sachen, die mit rein spielen. Die Aktie ist mit 120% geshortet. Das heißt, es sind 120% der Aktien im Umlauf bzw. werden benötigt, wenn alle Leerverkäufe zur exakt selben Zeit auslaufen würden. Man sieht das Problem, oder? Sowas kommt davon, weil man selbst geliehene Aktien nochmal verleihen kann oder gar Aktien, die man jetzt noch gar nicht besitzt. Klingt absurd, ist aber möglich. Genau das macht sich die Community rund um WBS Reddit zu nutze.

Dadurch, dass mehr Aktien benötigt werden als es eigentlich gibt, ist es leichter den Markt zu verknappen. Natürlich kann ein einzelner Kleinanlage nicht viel ausrichten. Ob der jetzt 1 oder 2 Aktien kauft und nicht mehr hergibt, spielt bei dem Volumen keine Rolle. Machen das jedoch 1 oder 2 Millionen (!) Menschen mit 1 oder 2 Aktien, dann steht eine signifikante Menge an Aktien im Raum. Das sind alles Aktien, die nicht verliehen sind und tatsächlich von den Personen gehalten werden. Wir reden sogar von viel mehr Menschen, die teilweise noch viel mehr Aktien gekauft haben.

Die haben jetzt die Kontrolle, da sie selbst entscheiden können, ob sie die Aktie verkaufen oder nicht. Die Hedgfonds hingegen MÜSSEN ab einem bestimmten Punkt Aktien kaufen. Was passiert aber, wenn die Community, die eine große Menge an Aktien hält, nein sagt? Der Preis steigt. Er steigt so lange, bis die Leute verkaufen (irgendwann wird jeder schwach). Sobald verkauft wird, können die Hedgfonds die benötigten Aktien als Käufer erhalten. Das sollten sie tun, bevor der Termin fällig wird, damit zum Termin alle Aktien vorhanden sind. Wenn also eine hartnäckige Community zusammensteht, die einen signifikanten Teil der Aktien hält und die Aktie auf 120% geshortet ist, dann stehen die Big Player an der Wand.

Das Ergebnis sieht man am Kurs. Es geht steil nach oben.
Zuletzt geändert von Marosh am 30.01.2021 03:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Usul
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben: 29.01.2021 11:11Speziell die Gamestop-Geschichte ist bald wieder vergessen, aber die Folgen dieser Aktion werden uns noch eine Weile begleiten. Denn wie bereits gesagt wurde, wieso sollen Crowd-Kursmanipulationen schlecht sein, während das, was Hedgefonds die ganze Zeit treiben, in Ordnung sein soll? Entweder ist beides erlaubt oder nichts von beidem.
Ohne ein Börsen-Crack zu sein möchte ich eine mögliche Antwort geben: Wenn Hedgefonds mit ihrer Manipulation auf die Schnauze fallen, geht halt die Firma pleite. Wenn eine Reihe von Privatleuten aufgrund der demnächst dann wieder fallenden Preise vor dem finanziellen Ruin stehen, weil sie im Sog der letzten Tage ihre ganzen Ersparnisse da reingepumpt haben, ist das Resultat ein vernichtenderes.

Von daher wäre es für das hier immer wieder zu recht kritisierte System vielleicht besser, wenn solche Einschränkungen nicht nur bei Privatkunden gemacht würden, sondern bei allen Aktienhandel-Treibenden.

Aber: Ich bin beileibe kein Fachmann und es kann sein, daß meine Einschätzung sehr an der Realität vorbeigeht.
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Gast »

Usul hat geschrieben: 30.01.2021 04:50 Ohne ein Börsen-Crack zu sein möchte ich eine mögliche Antwort geben: Wenn Hedgefonds mit ihrer Manipulation auf die Schnauze fallen, geht halt die Firma pleite. Wenn eine Reihe von Privatleuten aufgrund der demnächst dann wieder fallenden Preise vor dem finanziellen Ruin stehen, weil sie im Sog der letzten Tage ihre ganzen Ersparnisse da reingepumpt haben, ist das Resultat ein vernichtenderes.
Aber das machen Spekulanten doch die ganze Zeit? Oder habe ich da im Kontext der Finanzkrise und Wetten auf Pleitestaaten innerhalb der EU die Pointe versäumt? Ist ja süß wenn der Börsen Hansel von N-Tv sich hinstellt und meint, das mit solchen Aktionen systemrelevante Pleiten verursachen können. Nichts anderes machen Hedgefonds die ganze Zeit, aber dort geht es eben nicht um Geld von Kleinanlegern oder braven Steuerzahlen sondern um das bunte Treiben von Superreichen und mitunter Kriminellen, die eben auf Staatspleiten wetten um Länder wie Griechenland dann in Schieflage zu bringen.

Also ja, ich bin völlig bei Kajetan. Entweder es ist immer erlaubt oder es ist immer schlimm. Hier passt tatsächlich kein Blatt dazwischen. Hier ist die Lage entweder schwarz oder weiß. Entsprechend sollte man handeln. Nur gegen die Kleinanleger vorzugehen wäre mitunter auch nach derzeitiger Rechtslage kaum nachvollziehbar. Gegen geltendes Recht verstoßen augenblicklich insbesondere Robin Hood und andere Dienstleister.
johndoe1544206
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von johndoe1544206 »

Die Fonds haben bei gamestop mehr als den verfügbaren aktienpool geshortet und nehmen damit willentlich in Kauf, dass ein unternehmen wie gamestop in der coronakrise samt Arbeitsplätzen komplett vor die Hunde geht.
Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommen kann, hier den kleinanlegern den schwarzen Peter zuzuschieben, die dafür sorgen, dass solch eine perverse wette Nachn hinten losgeht. Wenn die Hedgefondspenner jetzt für solch eine Aktion pleite gehen tanz ich aufm Tisch.
Zuletzt geändert von johndoe1544206 am 30.01.2021 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Usul »

Khorneblume hat geschrieben: 30.01.2021 08:42Aber das machen Spekulanten doch die ganze Zeit? Oder habe ich da im Kontext der Finanzkrise und Wetten auf Pleitestaaten innerhalb der EU die Pointe versäumt?
Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, daher formuliere ich um:

- Wenn Hedgefonds solcherlei Spekulation betreiben und es geht schief, dann gehen diese Hedgefonds pleite.

- Wenn Privatleute solcherlei Spekulation betreiben und es geht schief, dann gehen diese Privatleute pleiten.

Es geht nicht darum, daß Gamestop pleite geht, sondern diejenigen auf die Schnauze fallen, die die Spekulation betreiben. Und im Falle von Gamestop sind es aktuell eben viele Privatanleger, die zum Teil einfach im Sog der ganzen Entwicklung und in dem Glauben, daß sie den großen Finanzheuschrecken ans Bein pissen können, mitgerissen werden und mehr Geld investieren, als es für sie gut wäre.

So ungefähr würde ich mir die Begründung vorstellen, warum man bei Privatleuten eben anders aufpassen muß als bei Profis.

Und deswegen meine Meinung: "Entweder es ist immer erlaubt oder es ist immer schlimm." <- Es ist immer schlimm. Von daher würde ich also nicht die Lösung vorschlagen, daß nun Privatleute weiterhin unkontrolliert spekulieren können... Sondern vielmehr daß ALLE solche Spekulationen stärker kontrolliert und reguliert werden sollten, damit auch die bösen Finanzheuschrecken nicht solchen Schabernack treiben können.


Jetzt klarer, was ich meinte?
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Gast »

Usul hat geschrieben: 30.01.2021 12:20 Jetzt klarer, was ich meinte?
Absolut und hab da wenig hinzuzufügen. :)

Aber ja, es ist eben eigenes Risiko. Das gilt für den Privatanlager wie für den Hedgefond gleichermaßen. Eine ordentliche Regulierung wäre gerade im Kontext von Wetten auf die Pleite von Unternehmen oder ganzen Staaten längst überfällig. Ist dann halt nix mehr mit dem schnellen Reichtum. Dafür hätten auch unsere Staaten ein paar Sorgen und Probleme weniger.
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NotSo_Sunny
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von NotSo_Sunny »

Liesel Weppen hat geschrieben: 29.01.2021 20:27
D_Sunshine hat geschrieben: 29.01.2021 19:35 Darf ich befürchten, dass die Chefetage von Gamestop jetzt sehr viel reicher geworden ist?
Nein, die haben sogesehen erstmal überhaupt nichts davon.

Sie könnten ihre Aktien jetzt natürlich zu hohem Kurs verkaufen, aber würden dadurch auch Anteile am Unternehmen verlieren. Also wenn jemand aus der Chefetage aussteigen will, dann ja.

Generell: Wenn du Aktien hast die eine gewissen Wert haben, dann hast du erstmal noch gar keinen Gewinn gemacht. Egal ob du für 10€ gekauft hast und die Aktie bei 1000€ steht oder ob du für 50€ gekauft hast und die Aktie bei 55€ steht.
Mehr GELD hast du erst, wenn du die Aktien auch verkaufst.
Stimmt natürlich.
So wie der Laden läuft, könnte ich mir aber gut vorstellen, dass einige Führungskräfte vielleicht die Steilvorlage annehmen und das allmählich sinkende Schiff verlassen. Wobei ich mir diesen Prozess vielleicht auch zu einfach vorstelle bzw. nicht klar ist, ob wirklich soviel Geld bei rumkommen würde, dass man dafür sein reguläres Gehalt aufgibt.
Liesel Weppen
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Liesel Weppen »

Usul hat geschrieben: 30.01.2021 12:20 Es geht nicht darum, daß Gamestop pleite geht, sondern diejenigen auf die Schnauze fallen, die die Spekulation betreiben. Und im Falle von Gamestop sind es aktuell eben viele Privatanleger, die zum Teil einfach im Sog der ganzen Entwicklung und in dem Glauben, daß sie den großen Finanzheuschrecken ans Bein pissen können, mitgerissen werden und mehr Geld investieren, als es für sie gut wäre.
Gamestop geht nicht Pleite, Gamestop hat damit überhaupt nichts zu tun.

Grundsätzlich gilt halt immernoch Gier frisst Hirn. Privatanleger die da jetzt ihr gesamtes Erspartes reingepulvert haben sind halt einfach sehr naiv. Das sollte man nicht tun. Generell auch bei einer normalen Anlage nicht alles in eine Einzelaktie und bei so einer offensichtlichen Zockerblase halt schon gleich 100mal nicht. Der Teil der Anleger ist da also mMn sauber selber schuld, wenns schief geht.
Und das "schief-gehen" hat sehr viel Potential, denn auch wenn die Short Squeeze klappt und die Hedges pleite gehen, wird der Kurs daramatsich abstürzen. Dann muss man seine Aktien schon losgeworden sein, denn im freien Fall wird man kaum noch verkaufen können. Auch an der Börse kann man nur verkaufen, wenn jemand anderes zu dem Preis kaufen will und wenn die Aktie im freien Fall ist, wird kaum mehr jemand kaufen wollen, egal zu welchem Preis.

Im Prinzip gibts nur zwei Möglichkeiten wie das ausgeht:

1) Die Hedges drehen den Spieß doch noch, gehen also nicht pleite. Dann verlieren die meisten Privatanleger die überhaupt mitgemacht haben Geld.

2) Die Crowd gewinnt, die Hedges gehen Pleite, einige der Privatanleger werden reich, viele haben noch Glück und steigen noch rechtzeitig irgendwo bei +-0 raus und viele Privatanleger verlieren trotzdem sehr viel Geld oder gehen sogar Pleite. Natürlich in fließendem Übergang von reich werden bis pleite gehen.

Das alle Privatanleger gewinnen ist unmöglich.

Ich hab ein paar Rechnungen gelesen. Ob die stimmen oder nicht kann ich natürlich auch nicht sagen.
Wenn der Kurs über 100$ bleibt, kostet das die Hedges 7Mrd$, das könnte schon deren Pleite sein.
Wenn der Kurs 1000$ erreicht, kostet es die Hedges entsprechend 70Mrd$ und das werden die auf keinen Fall überleben.
Und am Dienstag werden die Shorts wohl fällig. Montag und Dienstag dürfte also sehr spannend werden.
Zuletzt geändert von Liesel Weppen am 31.01.2021 12:26, insgesamt 2-mal geändert.
johndoe1544206
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von johndoe1544206 »

Die aktie ist über 100% geshortet. Theoretisch müssen die hedges daher !!!alle !!! Aktien der kleinanleger aufkaufen.
Liesel Weppen
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Liesel Weppen »

Nerevar³ hat geschrieben: 31.01.2021 12:24 Die aktie ist über 100% geshortet. Theoretisch müssen die hedges daher !!!alle !!! Aktien der kleinanleger aufkaufen.
Jup, so funktioniert ein Short Squeeze.
Die Hedges können aber nicht alle Aktien kaufen, weil sie dafür gar nicht genug Geld haben.
Die große Frage ist dann, was passiert mit den ganzen Shorts, wenn die Hedges Insolvenz anmelden?

Wie ich eben geschrieben habe. Angenommen die haben am Dienstag, wenn deren Short-Frist abläuft noch 500.000 Shorts offen haben, aber nur Aktien für mindestens 1000$ von den Privatanlegern angeboten werden, dann kostet das den Hedge 500Mio$. Wenn der Hedge nun aber keine 500Mio$ mehr übrig hat?

Also theoretisch könnte man ausrechnen, wo der Aktienkurs stehen müsste, damit die Hedges mit ihrem letzten Cent ihren letzten Short bedienen könnten (und damit gerade so Pleite sind). Wenn man wüsste, wieviel Geld die Hedges haben. Dann müssten aber immernoch ALLE Privatanleger gleichzeitig zu diesem Preis anbieten. Das werden sie aber wohl kaum tun, selbst wenn man den exakten Betrag kennen würde.
Zuletzt geändert von Liesel Weppen am 31.01.2021 12:40, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Unerwarteter Höhenflug der GameStop-Aktie: Privatanleger kämpfen gegen Hedgefonds und Shortseller

Beitrag von Usul »

Liesel Weppen hat geschrieben: 31.01.2021 12:19Gamestop geht nicht Pleite, Gamestop hat damit überhaupt nichts zu tun.
Ich weiß, ich habe das noch einmal erwähnt, weil in meinem ersten Beitrag das Mißverständnis mitklang, daß ich das auf Gamestop bezogen habe.
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