Six Days in Fallujah: Taktischer Militär-Shooter will wahre Geschichten des Irak-Krieges nachstellen

[HellToKitty]

Ich finde die Aussage (wahre Geschichte) anmaßend und geschmacklos. Irgendwie ist mir das Thema einfach noch zu nah um daraus ein Spiel zu machen. Vor allem wenn man Menschen kennt, die diesen Krieg miterlebt haben.

Warum sollte das in irgendeiner Art und Weise geschmacklos sein? Als ob andere Kriege wie der 2. WK, Vietnam usw. irgendwie anders gewesen wären, nur weil sie länger her sind.

Die zeitliche Nähe zu einem Ereignis ist nun einmal entscheidend. Es leben immer noch sehr viele Leute die in diesem Krieg Menschen verloren haben. Außerdem ist das Thema politisch sehr brisant und ich weiß nicht ob ein Egoshooter die richtige Form der Aufarbeitung darstellt.

Es ist eine Sache, Kriegsverbrecher der Antike in einem Computerspiel darzustellen (Total War) oder sich dem zweiten Weltkrieg anzunehmen, bei dem sich die Welt auf einen Schuldigen geeinigt hat und der durch seine zeitliche Distanz und dem allmählichen Fehlen von Zeitzeugen abstrakt wird, aber wenn man sich einem Kriegsthema annimmt, dass noch so frisch ist und unsere Gegenwart immer noch so direkt und ausgiebig prägt, ist das eine Verantwortung die ein Spiel nur schlecht gerecht werden kann. Krieg ist nämlich letztendlich kein Spiel.

[Ryo Hazuki]

Das ist schon interessant aber ich fand auch Band of Brothers nicht schlecht, also das Highway to Hell. Klar ist da auch viel Pathos dabei für mich aber einer der besten Shooter der versucht hat Krieg nicht als Hell yay CoD darzustellen. Das ganze aus der Sicht von Soldaten zu erzählen, einer bestimmten Epoche des Konflikts, könnte passen.

Die ganzen Umstände die zu dem Konflikt und dann zum Krieg geführt haben, dass bekommt auch kein Videospiel abgebildet.

[johndoe1756994]

Ich finde es ehrlich gesagt auch ein wenig verfrüht.

Im neuen Emergency spielt man dann Einsatzkräfte beim World Trade Center oder den Demos in Hongkong oder wie?

[johndoe818235]

Das ist schon interessant aber ich fand auch Band of Brothers nicht schlecht, also das Highway to Hell. Klar ist da auch viel Pathos dabei für mich aber einer der besten Shooter der versucht hat Krieg nicht als Hell yay CoD darzustellen. Das ganze aus der Sicht von Soldaten zu erzählen, einer bestimmten Epoche des Konflikts, könnte passen.

Die ganzen Umstände die zu dem Konflikt und dann zum Krieg geführt haben, dass bekommt auch kein Videospiel abgebildet.

Was du meinst, ist "Brothers in Arms". Band of Brothers ist ne Mini-Serie von HBO, die natürlich nur zu empfehlen ist :b

[Ryo Hazuki]

Das ist schon interessant aber ich fand auch Band of Brothers nicht schlecht, also das Highway to Hell. Klar ist da auch viel Pathos dabei für mich aber einer der besten Shooter der versucht hat Krieg nicht als Hell yay CoD darzustellen. Das ganze aus der Sicht von Soldaten zu erzählen, einer bestimmten Epoche des Konflikts, könnte passen.

Die ganzen Umstände die zu dem Konflikt und dann zum Krieg geführt haben, dass bekommt auch kein Videospiel abgebildet.

Was du meinst, ist "Brothers in Arms". Band of Brothers ist ne Mini-Serie von HBO, die natürlich nur zu empfehlen ist :b

ja natürlich, danke

[Wulgaru]

Solange man nicht "Story-Kampagnen" aus beiden Perspektiven spielen kann, ist es für mich geradezu unmöglich das für etwas anderes als Propaganda zu halten. 100 Marines mögen sogar beschreiben wie sie das erlebt haben, aber sie kommen natürlich aus einem sehr eindeutigen Mindset. Das Ding war ein völkerrechtswidriger Krieg und zwar nicht erst, als man die Lüge über die Massenvernichtungswaffen wirklich beweisen konnte.

Die Ablehnung gegen den Irak-Krieg (und den Afghanistan-Krieg) nahm in den USA nicht dadurch zu, dass man die Iraker in irgendeiner Weise behandelt hat, sondern dadurch das mehr und mehr Soldaten gestorben sind. Frei nach Fahrenheit 9/11 mit der superpatriotischen Familie als Beispiel, die einzig und allein gegen den Krieg war, weil es den Wonneproppen erwischt hatte. Zwar ist die Zahl der verstorbenen Us-Soldaten verglichen mit der Zahl der Zivilisten vor Ort supergering, aber eben doch deutlich wahrnehmbar.

[Gast]

Wer ein gutes Anti-Kriegs-Spiel sucht, dem empfehle ich das immer noch sehr gute Spec Ops: The Line.

Letztlich mag jede Erzählung, auch jene der im Trailer gezeigten Protagonisten authentisch sein, wird aber sicher keine historische Aufarbeitung des Irak-Kriegs - und eben sehr einseitig. Dieser ganze "Wahre Geschichte" Quatsch ist bestenfalls PR Geblubber, so wie schon bei Spielen zum Vietnam Krieg. Für sowas sind Geschichtsbücher und Dokus in der Regel besser geeignet. Oder man schaut sich den großartigen Film "The Report" mit Adam Driver an.

[Kajetan]

Krieg ist nämlich letztendlich kein Spiel.

Aber eine Erfahrung, die man weitergeben/erfahrbar machen muss, damit künftige Generationen nicht wieder auf das Geschwätz alter Männer hereinfallen und sich in deren Kriegen sinnlos verheizen lassen.

Aber wenn, wie jetzt hier, die Darstellung realistischer Infanteriekämpfe der Neuzeit im Fokus des Spieles sein soll ... wirken diese zusätzlichen Doku-Inhalte nur wie moralische Feigenblätter. Gut, ich kenne das Teil nicht. Kann sich auch herausstellen, dass der Entwickler seine Sache gut gemacht hat und tatsächlich in der Lage war dieses FUBAR-Desaster in einem sinnvollen Konzept darzustellen. Für ein finales Urteil muss man das Release abwarten. Obwohl ich nicht großartig etwas erwarte.

Denn das IMHO einzige Spiel, welches die Schrecken des Krieges, JEDES Krieges glaubhaft vermittelt, ist This War of Mine.

[JoniSaid]

So fraglich der Krieg an sich ist, wenn der Gegner Al-Qaida heißt, braucht man keine beidseitigen Perspektiven oder Kampagnen erwarten und ich denke, dass will auch keiner.

IMO wird man ähnlich wie im bereits erwähnten Brothers in Arms hauptsächlich die Geschichte eines Squads nachspielen, wie die Jungs sie eben in Ihren Erzählungen und Aufzeichnungen festgehalten haben mit Einschüben anderer Soldaten und Zivilisten. Und ich glaube nicht, das sie sich selbst ins Bein schießen und von möglichen eigenen Kriegsverbrechen erzählen, zumal die ja eher außerhalb des Schlachtfeldes stattgefunden haben. Vielleicht wird mal ein Zivilist oder ein eigener Mann erwischt, aber mehr erwarte ich nicht. Eine komplette Prespektive bekommt man sowieso nicht.

Also befürchte ich eher Marketing für einen am Ende 0815 Shooter in neuem Setting.

[Wulgaru]

So fraglich der Krieg an sich ist, wenn der Gegner Al-Qaida heißt, braucht man keine beidseitigen Perspektiven oder Kampagnen erwarten und ich denke, dass will auch keiner.

Der Gegner war nicht Al-Qaida. Das hatte nicht das geringste damit zu tun.

[Usul]

Der Gegner war nicht Al-Qaida. Das hatte nicht das geringste damit zu tun.

Es geht bei diesem Spiel nicht um den Irakkrieg (der 2003 stattfand), sondern um die Schlacht um das dann als Rebellenhochburg geltende Falludschah 2004 (AUCH gegen Al-Qaida-Truppen).

Von daher ist die Unrechtmäßigkeit des Krieges höchstens nur als Erklärungsansatz dafür entscheidend, wie es letztlich zu diesem Einsatz kam - da er aber NICHT mehr Teil des Krieges war, sondern eine Folge davon, ist es nicht angebracht, alles dazu mit dem Hinweis wegzuwischen, daß der Krieg nicht gerechtfertigt war (was ja nicht mal in den USA von einer Mehrheit behauptet wird mittlerweile).

[JoniSaid]

So fraglich der Krieg an sich ist, wenn der Gegner Al-Qaida heißt, braucht man keine beidseitigen Perspektiven oder Kampagnen erwarten und ich denke, dass will auch keiner.

Der Gegner war nicht Al-Qaida. Das hatte nicht das geringste damit zu tun.

Also laut meinen Quellen schon. Das müsstest du erläutern.

[Jazzdude]

Der Trailer gefällt mir gar nicht. Wie Usul schon anmerkte, die lächerliche Vertonung und dieses latent pathetische. Bisher bleibt SpecOps: The Line immer noch das einzige Spiel welches es annähernd geschafft hat die Thematik richtig anzugehen.

[Wulgaru]

Der Gegner war nicht Al-Qaida. Das hatte nicht das geringste damit zu tun.

Es geht bei diesem Spiel nicht um den Irakkrieg (der 2003 stattfand), sondern um die Schlacht um das dann als Rebellenhochburg geltende Falludschah 2004 (AUCH gegen Al-Qaida-Truppen).

Ich halte es schon verkürzt bis schlichtweg falsch zu sagen das man Al-Qaida gegen USA draus macht. Das ist "Krieg gegen den Terror"-Doktrin 101 und natürlich ist der Kontext hier explizit wichtig.

[Usul]

Aber es ist doch auch falsch zu sagen, daß der Gegner nicht Al-Qaida war und das nicht das Geringste damit zu tun hatte. Ja, es gab den Irakkrieg, ohne den es vermutlich gar nicht zu einer Schlacht um Falludscha gekommen wäre. Aber abgesehen davon ist diese Schlacht eben nicht mehr Teil des Irakkriegs gewesen, sondern ein Folgekampf der irakischen Armee und der Besatzungsmacht USA gegen die sog. Rebellen in der Stadt - und das waren auch Al-Qaida-Truppen.