CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
EintopfLeiter
Beiträge: 518
Registriert: 08.08.2019 11:07
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von EintopfLeiter »

Spoiler
Show
History Eraser hat geschrieben: 16.02.2021 08:55 DIe Spielepresse muss sich diesen Schuh aber irgendwo anziehen, weil sich extrem viele Mitarbeiter in den Redaktionen Journalisten schimpfen wollen, obwohl sie im Vorfeld des Releases jeden lauwarmen Wind aus der PR Abteilung als News unkommentiert wiederausgerotzt haben. Selbst wenn dann mal ein Artikel erscheint, der diesen Namen auch verdient, wird wieder kopiert was das Zeug hält. ("Ohhh der Schreier wieder, na das bringen wir jetzt auch!")

Diese Dynamik kann man bei so gut wie jedem Titel sehen und wenn zum Schluss halt nicht das rauskommt, was vor Jahren mal bei YouToube als Renderfilmchen zu sehen war, platzt die Blase eben ganz schnell und die Vorfreude mündet im blanken Hass.

Mir fällts schwer Cyberpunk zu haten, da ich seit Fallout 3 / Skyrim nicht mehr so in ein "RPG" versunken bin, aber PS4 und One Version gehören einfach geprügelt. Es war Betrug. Punkt aus. Und anhand der gestohlenden Daten wird man ja vllt noch sehen können, wie verdreht einige der PR AUssagen tatsächlich waren. Da helfen diesmal auch keine 16 Gratis DLC, die man vor ein paar Jahren noch als reinen Akt der Nächstenliebe im zwei Wochentakt an die Presse verkaufen konnte.

(Absurd: Oblivion bringt der Pferderüstung und alle so: "Das sollte aber umsonst sein!"
Witcher 3 bringt 16 Gratis DLC mit kosmetischen Zeug und Schwierigkeitsgrad: "GOOD GUY CDPR!!!!")

Es ist fast schon witzig zu sehen, dass jetzt so viele Puplisher einen großen Respekt bekommen haben und ihre Spiele lieber nochmal ein Stück verschieben, um auf Nummer sicher zu gehen.
History Eraser hat geschrieben: 16.02.2021 08:55 (Absurd: Oblivion bringt der Pferderüstung und alle so: "Das sollte aber umsonst sein!"
Witcher 3 bringt 16 Gratis DLC mit kosmetischen Zeug und Schwierigkeitsgrad: "GOOD GUY CDPR!!!!")

Das war früher wie heute ein Geniestreich des Marketings. In Zeiten, in denen andere Spiele diversen Content gegen Geld anboten, solche kleineren Dinge einfach später frei zu stellen und als kostenlosen DLC zu verpacken - Chapeau. Obwohl mir damals das Kalkül dieser Herangehensweise bewusst war, zumindest dachte ich so darüber, habe ich mich dennoch dabei erwischt, über diese kleinen Inhalte Freude und Wohlwollen zu empfinden.

Und ich möchte nicht die kostenpflichtigen DLC´s des Witchers in irgendeiner Weise angreifen. Die waren nämlich großartig und sind bis heute für mich unerreicht.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 16.02.2021 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von SethSteiner »

EintopfLeiter hat geschrieben: 16.02.2021 10:38 Funktioniert das in der Praxis wirklich so ganz ohne Probleme, nur mit der richtigen Portion Selbstbeherrschung und Kritikfähigkeit? (...)
Nein. Aber nicht weil e Ansicht geht, sondern weil man es nicht versucht. Du schreibst es ja selbst, die Wertungszahl drückt das persönliche aus und da ist falsch. Als Redakteur ist es halt nicht mein Job einen Userscore zu verfassen, sondern Mal mein Gefühle zur Seite zu schieben und auch Mal für etwas womit ich Spaß habe ein deutliches Urteil zu verfassen. Clive Barkers Jericho war damals mein Spiel des Jahres aber als Tester käme ich nicht im Traum darauf wegen dieses persönlichen Eindrucks eine 90er Wertung zu zücken. Das Spiel war trotz der Einfälle einfach zu repetetiv und ob man darüber hinwegsehen kann, persönlich, ist zweitrangig. Der Test ist nicht für mein Tagebuch, sondern für andere Menschen und das Spiel muss sich mit anderen Titeln messen egal wie gut ich es finde.

Mit Cyberpunk ist es da gar nicht anders. Ich habe ja hier im Forum auch geschrieben wie lange ich es gespielt habe und auch einen Beitrag in dem ich meine Motivation erläutert haben. Und obwohl ich kein Redakteur bin, sondern nur Konsument, kann ich trotzdem trennen und das Spiel streng nach dem bewerten, wo es daneben haut. Soviel muss man von der Presse auch erwarten können.

Du hast ja dabei völlig Recht, das im Text diese Dinge immer wieder Mal erwähnt werden oder in den Pro's und Kontrast aber wenn das kaum bis gar nicht in die Wertung einfließt ist selbige unbrauchbar.
Okay, das hat tatsächlich ein Geschmäckle. Gibt es da Quellen zu?

VG
2018 zur E3 verschenkte man die Statue:
https://www.google.com/amp/s/www.vg247. ... -2018/amp/
Benutzeravatar
EintopfLeiter
Beiträge: 518
Registriert: 08.08.2019 11:07
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von EintopfLeiter »

Spoiler
Show
SethSteiner hat geschrieben: 16.02.2021 11:51
EintopfLeiter hat geschrieben: 16.02.2021 10:38 Funktioniert das in der Praxis wirklich so ganz ohne Probleme, nur mit der richtigen Portion Selbstbeherrschung und Kritikfähigkeit? (...)
Nein. Aber nicht weil e Ansicht geht, sondern weil man es nicht versucht. Du schreibst es ja selbst, die Wertungszahl drückt das persönliche aus und da ist falsch. Als Redakteur ist es halt nicht mein Job einen Userscore zu verfassen, sondern Mal mein Gefühle zur Seite zu schieben und auch Mal für etwas womit ich Spaß habe ein deutliches Urteil zu verfassen. Clive Barkers Jericho war damals mein Spiel des Jahres aber als Tester käme ich nicht im Traum darauf wegen dieses persönlichen Eindrucks eine 90er Wertung zu zücken. Das Spiel war trotz der Einfälle einfach zu repetetiv und ob man darüber hinwegsehen kann, persönlich, ist zweitrangig. Der Test ist nicht für mein Tagebuch, sondern für andere Menschen und das Spiel muss sich mit anderen Titeln messen egal wie gut ich es finde.

Mit Cyberpunk ist es da gar nicht anders. Ich habe ja hier im Forum auch geschrieben wie lange ich es gespielt habe und auch einen Beitrag in dem ich meine Motivation erläutert haben. Und obwohl ich kein Redakteur bin, sondern nur Konsument, kann ich trotzdem trennen und das Spiel streng nach dem bewerten, wo es daneben haut. Soviel muss man von der Presse auch erwarten können.

Du hast ja dabei völlig Recht, das im Text diese Dinge immer wieder Mal erwähnt werden oder in den Pro's und Kontrast aber wenn das kaum bis gar nicht in die Wertung einfließt ist selbige unbrauchbar.
Okay, das hat tatsächlich ein Geschmäckle. Gibt es da Quellen zu?

VG
2018 zur E3 verschenkte man die Statue:
https://www.google.com/amp/s/www.vg247. ... -2018/amp/

Bevor wir uns (ich) in die Tretmühle begeben - ich habe auch solche Spielbeispiele, weiß natürlich, worauf Du hinauswillst und will Deinem Beitrag die Richtigkeit nicht absprechen. Das vorweg.

Ich trenne dennoch nochmal zwischen Tests bzw. Kritiken medialer Unterhaltung (Kunst, die auf technischen Gesetzen basiert) und reinen technischen Gegenständen, die eine klare Aufgabe haben, die sie schlicht und ergreifend erfüllen müssen.
Im ersten Fall habe ich einen technischen Rahmen, der durchaus nach objektiven Maßstäben betrachtet werden kann/sollte und den großen Faktor Unterhaltung sowie Vorlieben, wodurch eine Bewertung IMMER nach persönlichen Maßstäben beeinflusst wird. Naja, eine anschließende persönliche Gewichtung der gesamten Einzelteile findet dann auch noch statt. Also subjektive Tests mit objektiven Einflüssen - könnte man es so beschreiben?
Zweite, also technische Gerätschaften, können durchaus objektiv bewertet werden, aber selbst hier schleicht sich Subjektivität ein.

Wertungen sollten (und das habe ich mit meinem Beispiel bezüglich der Einzelwertungen, die sich in einer Gesamtwertung manifestieren, schon anreißen wollen) bestenfalls in einem Kontext stehen. In welchem muss der jeweilige Tester oder Testmagazin selbst klarstellen und darlegen, was wiederrum 4Players ja auch unter "so testet 4Players" anbietet. Ich weiß, viele bezeichnen das als "Verstecken unter dem Deckmantel der Subjektivität". Das liest man immer wieder, ich kann damit aber wunderbar umgehen und habe somit meinen Kontext (auch für die unnötige Zahl am Ende), auch wenn die Grenzen zugegebenermaßen etwas weiter ausfallen können.

Für mich ist der Userscore eines erfahrenen Users hilfreich, wenn er anständig beschrieben und erklärt wird. Das funktioniert hier auch ordentlich, wie ich finde.

VG

PS: Bezüglich der Statue - das verbuche ich unter Werbegeschenke und finde es auch noch irgendwie okay.
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 16.02.2021 15:05, insgesamt 3-mal geändert.
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von SethSteiner »

Es ist unzweifelhaft, dass man Subjektivität nicht völlig ekeminieren kann, erst Recht nicht bei Kunstprodukten und das verlangt auch niemand. Es ist völlig in Ordnung, dass diese enthalten ist. Das Problem ist das Verhältnis und die Selbstverständlichkeit mit der man seinen Geschmack bestimmen lässt, nicht nur bei diesen, sondern auch anderen Themen (Stichwort: Spiel des Jahres). Was sagt das aus, wenn ich Kontrapinkte noch und nöcher aufzählen aber sie nicht einfließen lassen? Dass es ein Missverhältnis gibt und der Geschmack und die Präferenzen und der "Spaß" höher gewichtet wird als die sachliche Betrachtung. Natürlich kann man am Ende damit umgehen, trotzdem die Tests lesen und daraus seinen Nutzen ziehen, keine Frage aber mit Journalismus, Integrität und Professionalität hat das alles nichts mehr zutun, wenn eine ganze Fachpresse etwas in den Himmel lobt, das in der Rezeption der Konsumenten alles andere als gut aussieht und das wegen Mängeln die nichts mit Geschmack zutun haben, sondern die tatsächlich, faktisch vorhanden sind und eben einfach unter den Tisch gefallen sind.

Und das mag ja als Werbegeschenk für dich zählen aber Journalisten haben keine Geschenke anzunehmen. Vor allem nicht, wenn sie hunderte Dollar wert sind aber schon ein Kugelschreiber wäre zuviel. Sie haben sich so wenig wie irgend möglich beeinflussen zu lassen, damit das was sie am Ende schreiben und eben auch die Wertungen die sie vergeben, so unbeeinflußt wie möglich sind. Und das ist hier nicht nur keine Selbstverständlichkeit, der Versuch der Beeinflussung mit hübschen Pressekits und Veranstaltungen gehört fest dazu.
Benutzeravatar
HellToKitty
Beiträge: 1764
Registriert: 10.10.2008 18:42
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von HellToKitty »

SethSteiner hat geschrieben: 16.02.2021 11:51 ...
Zumal ein objektiver Test ja nicht das subjektive Spaßempfinden kategorisch ausschließt.
Man kann auch mit einem schlechten Produkt Spaß haben und das auch ausdrücken, aber man sollte ein schlechtes Produkt nicht als gutes Produkt bewerben und dann behaupten, dass wäre Journalismus.

Cyberpunk wäre ja das perfekte Beispiel für: "Man ist das ein Haufen Mist, aber irgendwie habe ich trotzdem Spaß damit."
Wer es anders macht, ignoriert die falschen Versprechungen im Vorfeld, das irreführende Marketing, den Umstand, dass das Spiel in seinen Einzelteilen im direkten Vergleich weit unterm Standard liegt und seinen allgemeinen technisch katastrophalen Zustand. Das alles sind halt Punkte, die absolut nichts mit "Subjektivität" zu tun haben.

Die breite Masse hat ja auch nicht den Anspruch, einen objektiven Test zu lesen. Sie wollen nur in ihrer Meinung bestätigt werden, die zuvor vom Marketing geformt und manipuliert wurde. Diesem Muster muss man als Fachzeitschrift natürlich nicht ständig verfallen, aber in letzter Konsequenz erzielt das dann die Gewinne.

Das es anders geht, zeigen einzelne YouTuber. Die haben aber aus dieser Haltung ein Konzept gemacht, dass so wahrscheinlich nicht auf eine Onlinezeitung, die einem großen Verlag Rechenschaft ablegen muss zu übertragen ist.
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von johndoe711686 »

HellToKitty hat geschrieben: 16.02.2021 15:14 Cyberpunk wäre ja das perfekte Beispiel für: "Man ist das ein Haufen Mist, aber irgendwie habe ich trotzdem Spaß damit."
Aha. Und was schreibst du da für ne Wertung drunter? Eigentlich ist es ne 60, aber hey, ich hab Spaß also machen wir mal ne 80 draus.

Zumal, eure ach so objektiven Punkte werden doch von jedem Spieler anders eingeschätzt. Klon NPCs stören manch einen so sehr, dass es unspielbar wird, andere juckt das überhaupt nicht. Eine leere Welt stört manche massiv, andere bauen sich darin eigene Geschichten.

Ich möchte hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen über Spiele, sondern lesen, wie es jemand, der oder die es gespielt hat, empfindet. Der oder die mir sagt was ihm oder ihr gefallen hat und was nicht, damit ich daran entscheiden kann ob mir das auch so ginge oder eben nicht.

Ein Spieletest soll keinen Pulitzer gewinnen, sondern mir einen Eindruck vom Spiel vermitteln. Und wenn das Spiel auf einer Platform unspielbar ist, dann wird das angesprochen, vielleicht davor gewarnt und dann ist gut. Dieses Trailer von vor 4 Jahren zerpflücken um zu nörgeln was im Spiel nicht drin ist, ist so kleinkariert und öde, sowas möchte ich in einem Test nicht haben.

Und das war jetzt komplett subjektiv, nur für den Fall.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 16.02.2021 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
EintopfLeiter
Beiträge: 518
Registriert: 08.08.2019 11:07
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von EintopfLeiter »

Spoiler
Show
SethSteiner hat geschrieben: 16.02.2021 15:06 Es ist unzweifelhaft, dass man Subjektivität nicht völlig ekeminieren kann, erst Recht nicht bei Kunstprodukten und das verlangt auch niemand. Es ist völlig in Ordnung, dass diese enthalten ist. Das Problem ist das Verhältnis und die Selbstverständlichkeit mit der man seinen Geschmack bestimmen lässt, nicht nur bei diesen, sondern auch anderen Themen (Stichwort: Spiel des Jahres). Was sagt das aus, wenn ich Kontrapinkte noch und nöcher aufzählen aber sie nicht einfließen lassen? Dass es ein Missverhältnis gibt und der Geschmack und die Präferenzen und der "Spaß" höher gewichtet wird als die sachliche Betrachtung. Natürlich kann man am Ende damit umgehen, trotzdem die Tests lesen und daraus seinen Nutzen ziehen, keine Frage aber mit Journalismus, Integrität und Professionalität hat das alles nichts mehr zutun, wenn eine ganze Fachpresse etwas in den Himmel lobt, das in der Rezeption der Konsumenten alles andere als gut aussieht und das wegen Mängeln die nichts mit Geschmack zutun haben, sondern die tatsächlich, faktisch vorhanden sind und eben einfach unter den Tisch gefallen sind.

Und das mag ja als Werbegeschenk für dich zählen aber Journalisten haben keine Geschenke anzunehmen. Vor allem nicht, wenn sie hunderte Dollar wert sind aber schon ein Kugelschreiber wäre zuviel. Sie haben sich so wenig wie irgend möglich beeinflussen zu lassen, damit das was sie am Ende schreiben und eben auch die Wertungen die sie vergeben, so unbeeinflußt wie möglich sind. Und das ist hier nicht nur keine Selbstverständlichkeit, der Versuch der Beeinflussung mit hübschen Pressekits und Veranstaltungen gehört fest dazu.
Auch hier wieder - ich will Deinen Beitrag gar nicht grundsätzlich als "falsch" bezeichnen. Ich versuchte zu erklären, dass vieles möglich ist, wenn ein Kontext zur besseren Einordnung für den Leser gegeben ist und letztendlich eben doch die Subjektivität überwiegt.

Ich bleibe dabei, all das wäre gelöst, wenn diese verflixte Zahl anschließend weggelassen werden würde. Vergleiche und Wertungsdiskussionen würden ebenfalls zum Großteil wegfallen. Das Gros der Leser wird es aber wohl so haben wollen. Schade!

SethSteiner hat geschrieben: 16.02.2021 15:06 ...aber Journalisten haben keine Geschenke anzunehmen...
Du hast Recht, ich habe mich kurz eingelesen. Es entspricht wohl nicht dem Pressekodex des Presserates. Wie heißt es hier so schön:

"Schon der Anschein, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion könne beeinträchtigt werden, ist zu vermeiden. Journalisten sollen keine Einladungen oder Geschenke annehmen, deren Wert das im gesellschaftlichen Verkehr übliche und im Rahmen der beruflichen Tätigkeit notwendige Maß übersteigt."

In einem anderen Artikel ist hier von max. 15€ die Rede. Besagter Kugelschreiber wäre demzufolge aber wohl doch noch okay.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 16.02.2021 16:39, insgesamt 2-mal geändert.
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von johndoe711686 »

EintopfLeiter hat geschrieben: 16.02.2021 15:56 Du hast Recht, ich habe mich kurz eingelesen. Es entspricht wohl nicht dem Pressekodex des Presserates. Wie heißt es hier so schön:

"Schon der Anschein, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion könne beeinträchtigt werden, ist zu vermeiden. Journalisten sollen keine Einladungen oder Geschenke annehmen, deren Wert das im gesellschaftlichen Verkehr übliche und im Rahmen der beruflichen Tätigkeit notwendige Maß übersteigt."

In einem anderen Artikel ist hier von max. 15€ die Rede. Besagter Kugelschreiber wäre demzufolge aber wohl doch noch okay.
Naja, aber diese Figur hat doch gar keinen Preis. Dass sie bei ebay für 500€ gehandelt wird liegt vor allem an der Exklusivität, aber es wurde ihnen keine 500€ teure Figur geschenkt. Wenn sie denen Kugelschreiber schenken, für die dann bei ebay 500€ gezahlt werden, weil die so toll und exklusiv sind, wäre das ja auch nicht plötzlich über dem Maß.

Hier wird wieder übertrieben und völlig überzogene Ansprüche angesetzt.
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von SethSteiner »

Ja klar, es ist ein übertriebener und völlig überzogener Anspruch, zu erwarten keine Geschenke von denen anzunehmen, über die man kritisch berichten und deren Produkte man testen soll :ugly:

@Eintopfleiter
Theoretisch ist sowas kleines (ein Euro Artikel) selbstverständlich noch im Rahmen aber wenn man wirklich auf Nummer sicher gehen will, dann lässt man das komplett sein. Allerdings haben wir bei der Videospiel-Fachpresse ja nicht mal die Einhaltung dieser absoluten Basis-Standards. Hölle, sogar ich hatte schon Anstellungen, in denen ich keine Geschenke über 20 Euro annehmen durfte und ich war so ein kleines, irrelevantes Rädchen, dass man mich mit Gold überschütten hätte können und ich hätte keinen Einfluss gehabt. Allerdings habe ich selbst da diesen Passus keine Sekunde in Frage gestellt, weil sich das einfach in manchen Bereichen so gehört - wie dem Journalismus auch. Es ist eine Schaden, dass Fachpressen-Journalismus eben jene Begriffeb wie Presse oder Journalismus kaum gerecht wird.
Benutzeravatar
HellToKitty
Beiträge: 1764
Registriert: 10.10.2008 18:42
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von HellToKitty »

Ryan2k6 hat geschrieben: 16.02.2021 15:34 Aha. Und was schreibst du da für ne Wertung drunter? Eigentlich ist es ne 60, aber hey, ich hab Spaß also machen wir mal ne 80 draus.

Zumal, eure ach so objektiven Punkte werden doch von jedem Spieler anders eingeschätzt. Klon NPCs stören manch einen so sehr, dass es unspielbar wird, andere juckt das überhaupt nicht. Eine leere Welt stört manche massiv, andere bauen sich darin eigene Geschichten.

Ich möchte hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen über Spiele, sondern lesen, wie es jemand, der oder die es gespielt hat, empfindet. Der oder die mir sagt was ihm oder ihr gefallen hat und was nicht, damit ich daran entscheiden kann ob mir das auch so ginge oder eben nicht.
Wertungen in Prozentangaben sind in meinen Augen generell unsinnig. Man kann ein Spiel empfehlen, oder davor warnen es zu kaufen. Man könnte sagen, wem das Spiel voraussichtlich Spaß machen wird und wer mit welcher Erwartung vielleicht lieber die Finger davon lassen soll. Die allermeisten Reviewer deren Meinung ich schätze, erklären sich in ihrem Test selber und bewerten ein Spiel nicht in Prozentangaben. Das passt aber nicht in eine Welt in der die Leute im Endeffekt nur in ihrer eigenen Meinung bestätigt werden wollen und überhaupt nicht willens sind, sich Inhalte selber zu erarbeiten bzw. für sich zu interpretieren. Top Ten Listen hier, die 100 wichtigsten Bands dort, alle Filme die man unbedingt gesehen haben muss usw. usf. Geschmack ist in unserer popkulturellen Welt leider ziemlich gleichgeschaltet. Umso heuchlerischer empfinde ich es dann, wenn man mit Subjektivität um die Ecke kommt.

Von Fachjournalisten erwarte ich eine Expertenmeinung die den Test im Kontext zu setzen weiß. Wer beispielsweise über Autos schreibt, sollte auch viele Autos kennen und bereits gefahren sein, damit er Vergleiche anstellen kann. Das unterscheidet den Konsumenten, der vielleicht gar nicht weiß, was es alles so gibt, vom Experten, der alles, oder zumindest vieles kennen sollte. Außerdem muss man das Produkt ganz klar dahingegen bewerten, ob es auch das hält, mit was es beworben wird. Wer das alles nicht kann oder will, ist eben kein Journalist, sondern äußert seine persönliche Meinung. Das hat auch nichts mit "wissenschaftlicher Abhandlung" zu tun. Der Ton kann gerne persönlich sein, aber der Inhalt muss fachlich bleiben.
So sehe ich das zumindest.
Zuletzt geändert von HellToKitty am 16.02.2021 17:09, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3153
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von batsi84 »

Wenn ich eure Beiträge durchlese, dann kristallisieren sich für mich zwei Fragen heraus:

1. Wie kann man ein Medium objektiv bewerten, dass in weiten Teilen auf subjektiven Erfahrungen und Emotionen basiert?

Klar könnte man in der internationalen Spielepresse bzw. -entwicklung objektive Standards einführen. Das würde dann aber eher zu der schon erwähnten Gleichmacherei und dem Verlust der wichtigen Subjektivität führen. Sinnvoller finde ich es, wenn Redakteure verschiedener Magazine sich genreübergreifend über ihre Spieleerfahrung austauschen würden, wie es z.B. die Wissenschaft hält.

2. Warum ist euch die Objektivität so wichtig?

Auch wenn Redakteure und Journalisten eine gewisse Erfahrung und Verantwortung jenseits des eigentlichen Spielens mitbringen sollten (was sie in meinen Augen von uns "einfachen" Spielern unterscheidet) sind es am Ende auch nur Menschen die wie jeder Spaß am Medium "Videospiel" haben und persönliche Erfahrungen mit einbringen. Ich würde z.B. Jörg Luibl oder Maurice von der Gamestar weit weniger schätzen, wenn sie nicht ihr eigenes Interesse an historischen Fakten und die Vorliebe für Rollen- bzw. Brettspiele mit einbringen würden. Dadurch erreichen die beiden erst ihre Qualitäten
Außerdem finde ich es seltsam, wenn Spieler auf der einen Seite schreiben, dass es sich bei einem Test nur um eine Meinung (von vielen) handelt, man dann aber im Extremfall komplett ausgeflippt, weil der Test eben nur ein Urteil von vielen ist. Ich halte es für sinnvoll, jener Diskrepanz mehr Aufmerksamkeit zu schenken :)
Zuletzt geändert von batsi84 am 16.02.2021 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Nerdkiller92
Beiträge: 60
Registriert: 17.12.2014 18:17
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von Nerdkiller92 »

SethSteiner hat geschrieben: 16.02.2021 11:51
EintopfLeiter hat geschrieben: 16.02.2021 10:38 Funktioniert das in der Praxis wirklich so ganz ohne Probleme, nur mit der richtigen Portion Selbstbeherrschung und Kritikfähigkeit? (...)
Nein. Aber nicht weil e Ansicht geht, sondern weil man es nicht versucht. Du schreibst es ja selbst, die Wertungszahl drückt das persönliche aus und da ist falsch. Als Redakteur ist es halt nicht mein Job einen Userscore zu verfassen, sondern Mal mein Gefühle zur Seite zu schieben und auch Mal für etwas womit ich Spaß habe ein deutliches Urteil zu verfassen. Clive Barkers Jericho war damals mein Spiel des Jahres aber als Tester käme ich nicht im Traum darauf wegen dieses persönlichen Eindrucks eine 90er Wertung zu zücken. Das Spiel war trotz der Einfälle einfach zu repetetiv und ob man darüber hinwegsehen kann, persönlich, ist zweitrangig. Der Test ist nicht für mein Tagebuch, sondern für andere Menschen und das Spiel muss sich mit anderen Titeln messen egal wie gut ich es finde.

Mit Cyberpunk ist es da gar nicht anders. Ich habe ja hier im Forum auch geschrieben wie lange ich es gespielt habe und auch einen Beitrag in dem ich meine Motivation erläutert haben. Und obwohl ich kein Redakteur bin, sondern nur Konsument, kann ich trotzdem trennen und das Spiel streng nach dem bewerten, wo es daneben haut. Soviel muss man von der Presse auch erwarten können.

Du hast ja dabei völlig Recht, das im Text diese Dinge immer wieder Mal erwähnt werden oder in den Pro's und Kontrast aber wenn das kaum bis gar nicht in die Wertung einfließt ist selbige unbrauchbar.
Okay, das hat tatsächlich ein Geschmäckle. Gibt es da Quellen zu?

VG
2018 zur E3 verschenkte man die Statue:
https://www.google.com/amp/s/www.vg247. ... -2018/amp/
Ich kann deinen Ausführungen nur beipflichten! Das ist eine äußerst reflektierte und treffende Beschreibung über die Funktionsweise einer zielführenden Kritik.
Kritische Annäherung zieht ihre Berechtigung auch daraus, den Finger in die Wunde zu legen und zu beschreiben, was trotz der Imposanz alles nicht so gut funktioniert. Vor allem sollte sie den Blick hinter die von Entwicklern gewünschte Wirkung wagen. Wenn ein Film mich etwa emotional berührt, sollte ich fragen, ob er damit nicht andere, schwächere Passagen des Drehbuchs zu überdecken versucht. Bei Videospielen lassen sich derartige Fragen auch stellen. Explizit bezüglich ständig wechselnder Welten, Backtracking, Fokus auf emotionale Fallhöhe etc.
Benutzeravatar
HellToKitty
Beiträge: 1764
Registriert: 10.10.2008 18:42
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von HellToKitty »

batsi84 hat geschrieben: 16.02.2021 19:42 1. Wie kann man ein Medium objektiv bewerten, dass in weiten Teilen auf subjektiven Erfahrungen und Emotionen basiert?
Pacing, Spielmechanik, Balancing, technische Umsetzung, Innovation, Umfang, wurde gehalten was versprochen wurde?

Das alles sind wunderbar objektive Punkte die man bewerten kann, bevor man den eigenen Spaß mit in die Sache einfließen lässt.

Wer nur Mensch Ärgere Dich Nicht kennt, mag vielleicht denken, dass es das Beste und raffinierteste Brettspiel wäre. Wer aber auch schon mal Schach gespielt hat, muss zugeben, dass Schach viel tiefgreifender und strategisch komplexer ist, als Mensch Ärgere Dich Nicht. Mit welchem Spiel man dann mehr Spaß hat, stellt den subjektive Teil dar. Eine in meinen Augen seriöse Bewertung wäre dann zu sagen, wer es unkompliziert und einfach haben möchte, spielt Mensch Ärger Dich Nicht, wer taktischen Tiefgang und Komplexität sucht, spielt Schach.

Wenn jetzt ein neues Brettspiel um die Ecke kommt, dass im Großen und Ganzen nur eine Version von Mensch Ärgere Dich Nicht, mit vereinfachten Regeln darstellt. Mit einem wunderbar gezeichneten Spielbrett. Dabei sind die Regeln unvollständig geschrieben und obwohl auf der Packung angegeben ist, dass man es mit 4 Leuten zocken kann, sind nur Figuren für 3 Spieler inbegriffen. Außerdem enthalten noch sehr viele Boxen Fehldrucke des Spielbretts. Trotzdem behaupte ich als Fachpresse, dass wäre das beste Spiel seit langem und stelle es über andere Spiele, die all diese Mängel nicht aufweisen. Dann bekomme ich ein großes Fragezeichen über dem Kopf.

Übrigens: Der Hersteller sagt, dass er die Figuren für Spieler 4 in einem Jahr kostenlos nachliefert. Man wundert sich nur, wo man die hinstellen soll. Auf dem Spielplan sind nämlich nur Startpunkte für 3 Spieler eingezeichnet.

batsi84 hat geschrieben: 16.02.2021 19:42 2. Warum ist euch die Objektivität so wichtig?
Objektivität ist mir bei einer Plattform wichtig, die als unabhängiger Verkaufsberater agieren möchte, weil ich sonst den Eindruck bekomme, einfach nur den verlängerten Arm des Marketings präsentiert zu bekommen.
Zuletzt geändert von HellToKitty am 17.02.2021 13:03, insgesamt 4-mal geändert.
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von johndoe711686 »

HellToKitty hat geschrieben: 17.02.2021 13:00 Pacing, Spielmechanik, Balancing, technische Umsetzung, Innovation, Umfang, wurde gehalten was versprochen wurde?
Ach bitte, bis auf technische Umsetzung ist das alles subjektiv.

Es gibt nicht das eine gute Pacing, das empfindet jeder anders.
Es gibt nicht die eine gute Spielmechanik, manche finden Souls blöd, andere Mario.
Es gibt nicht das eine gute Balancing, das kommt nämlich auch auf die Fähigkeiten des Spielers an, für mich ist Souls völlig unbalanced.
Es gibt auch nicht die eine allgemeingültige Innovation. Und ob es sich dabei um eine handelt oder nicht und ob diese gut ist oder nicht ist ebenfalls subjektiv, siehe Switch Test hier.
Umfang ist der schlimmste Punkt. Ist Skyrim objektiv besser als Uncharted weil 10x so umfangreich?
Benutzeravatar
HellToKitty
Beiträge: 1764
Registriert: 10.10.2008 18:42
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: CD Projekt Red: Erpresser leaken nach großem Hack offenbar erste gestohlene Daten

Beitrag von HellToKitty »

Ryan2k6 hat geschrieben: 17.02.2021 13:42 ...
Dabei geht es doch nicht um gut oder schlecht, sondern um eine begründete Argumentation, damit der Leser nachvollziehen kann, was einem erwartet und dann für sich selber beurteilen kann, ob ihn dieser Punkt so stört oder nicht.

Mit Balancing meine ich auch nicht, ob einem der Schwierigkeitsgrad zusagt, sonder ob die integrierten Spielelemente Sinn machen oder nicht. Wenn ich Talente habe, die nicht zum Einsatz kommen, das Crafting obsolet ist, weil ich ohnehin ständig mit neuen und besseren Gegenständen zugeschüttet werde, ein Endgegner einfacher zu besiegen wäre, als normale Levelgegner und der Schwierigkeitsgrad nicht nachvollziehbar stark schwankt, dann sind das alles Ungereimtheiten die man kritisieren kann.

Ansonsten finde ich die Diskussion an diesem Punkt langsam sehr müßig, weil sie sich einfach nur im Kreis dreht.
Zuletzt geändert von HellToKitty am 17.02.2021 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten