VaniKa hat geschrieben: ↑08.03.2021 18:20
Unterhaltung für eine ganz bestimmte Zielgruppe, meist männlich, weiß, hetero. Das darf man dabei nicht vergessen. Wenn man dieser Gruppe angehört, denkt man sich da nichts weiter bei: Alles passt, macht einfach nur Spaß. Aber andere Gruppen waren halt immer ausgeschlossen bzw. haben ein Produkt bekommen, das nicht derart auf sie gepasst hat. Und das zu ändern, Spiele inklusiver zu machen, darum geht es jetzt. Dass dir das persönlich nichts bringt, mag so sein, aber es geht nun eben zum ersten Mal nicht mehr nur um dich bzw. deine Gruppe. Die vermeintliche Normalität war immer nur für eine Gruppe normal. Für andere Gruppen war sie Ausgrenzung, Unsichtbarkeit und teils sogar Diskriminierung und Missbrauch. Politisch waren Spiele insofern schon immer, indem sie zeitgenössisch waren, bloß hat man das nicht gemerkt, wenn die darin vermittelten Werte und Botschaften einfach dem gelebten Alltag entsprochen haben. Heute ändern sich Dinge und diese Veränderungen sind daher auch als solche in Spielen wahrzunehmen.
In meiner Welt sind die Spielehersteller keine Wohlfahrtsunternehmen oder denken in irgendeiner Weise moralisch oder so haben wirklich ein Interesse an Minderheiten. Das ist alles knallharte Kalkulation um mehr Spiele zu verkaufen. Seit etwa ein oder zwei Jahrzehnten ist halt der Markt für Spiele global geworden, und vor allem in China möchte man auch was absetzen. Die Zielgruppe "männlich, weiß, hetero" ist einfach zu klein geworden, das ist alles. Jetzt brauchen wir Diversität in den Spielen, das heißt asiatische Charaktere, alle Hautfarben, Geschlechter, möglichst große Bandbreite um auch niemanden zu vergessen, der oder die das Spiel potentiell kaufen könnten.
Natürlich schreiben die Spielehersteller nicht: Wir haben asiatsiche Charaktere in unserem Spiel, damit wir es auch in China verkaufen können. Sondern hüllen sich in den Mantel der Diversität: Wir sind voll divers und wollen Minderheiten unterstützen. Wer das aber einem Unternehmen, das in erster Linie nur Geld verdienen möchte, blind abkauft, ist in einen Augen schon ein wenig naiv.
tldr: Weil Unternehmen global agieren und wegen der Internationalität der Märke, fördern diese natürlich auch Diversität mit allen Mitteln.