dx1 hat geschrieben: ↑13.03.2021 22:43
Jedenfalls nochmals vielen Dank für den Tipp.
Bitteschön.
Ghosts of War
Was hab ich mir hier nur gedacht?
Nach den ersten Bildern hatte ich die Hoffnung, dass man hier vllt eine kleine Überraschung wie Operation: Overlord vor die Augen bekommt. Natürlich nicht mit solch einem Budget dahinter, aber einfach ne kleine runde Sache. WW2 + Geisterstory klingt gar nicht so verkehrt oder?
Die erste Hälfte des Films war auch ganz solide, sah ganz schick aus, insgesamt vllt etwas zu sauber in den Bildern, aber trotzdem unterhaltsam. Tja und dann kommt die zweite Hälfte und das furchtbare Ende.
Gefühlt fehlen plötzlich Szenen, alles wirkt zusammengewürfelt. Wo in einer Spannung aufgebaut, etwas angedeutet wird, ist es in der nächsten kein Thema mehr. Charaktere agieren immer unglaubwürdiger, der Grusel bekommt ein bzw. mehrere lächerliche Gesichter, die Story greift zur einfachsten Gruselerklärung und dann gibts da noch das eigentliche Ende...
Hat sich einer "Im Netz der Versuchung" mit Matthew McConaughey angeschaut? In eine ähnliche Kerbe schlägt dieses Teil, nur dass es hier noch 3x schlechter und verdammt billig im Set inszeniert wurde. Man fühlte sich plötzlich wie in einem billigen TV-Trash Setting, wie bei einem Film von The Asylum. Als Sahnehäubchen obendrauf gibts dann noch die völlig ohne Fingerspitzengefühl inszenierten Folter- und Hinrichtungszenen einer ganzen Familie. Geschmacklos und einfach völlig daneben.
Eric Bress, einer der Regisseure vom großartigen Butterfly Effect, hat das Machwerk übrigens gedreht.
Finger weg! Ich hab euch gewarnt.
The Cooler
Ich sah zufällig einen Trailerausschnitt und dachte, den kennste doch oder? War das nicht son kleiner Looser vs. Casinoboss Thriller? Der Film hat aus der damaligen Zeit auch recht gute Wertungen erhalten. Da schauste nochmal rein, vor allem da William H. Macy mitmacht.
Tja, es war nur in Ansätzen was davon. Es war eher das, was der deutsche Titel andeutet: "Alles auf Liebe"...
Zusätzlich kommt hinzu, dass hier alles auf ein lächerliches Grundgerüst gebaut wird: Der Cooler ist ein Pechvogel und wo er ist, da haben die Leute Pech. Thats it! Nichts weiter. Das glaubt jeder und das ist auch einfach so. Kein Twist, geheimer Trick oder sonstwas, das ist dort die Filmrealität und beeinflusst auch stets die weiteren Handlungen und Ereignisse.
Wenn man sich damit arrangieren kann, dann muss man sich nur noch durch die große Liebesklischeekiste wühlen, welche damals vllt noch nicht so oft geöffnet wurde.
Der Film fühlt sich dadurch wie aus den 90ern an, produziert aber 2003 und ist von vorne bis hinten komplett vorhersehbar. Alles ist drüber, ultrasentimental und das ständige Saxophone-Geduddel geht einem mindestens nach der Hälfte des Films nur noch auf den Sack.
Das einzige was dann wirklich noch irritiert sind die Sex- und Folterszenen, welche so gar nicht in diesen Film passen und bei letzteren gar die Glaubwürdigkeit der Charaktere noch weiter bröckeln lässt. Es sei denn, man wollte unbedingt provozieren.
Also wer eine Looser trifft Schönheit Kitschstory haben möchte, die 90er Zeit vermisst und mit ein paar Gewaltspitzen klarkommt, kann sich den geben.
PS. Wieso fand man den Film damals so gut? Ich verstehs nicht, vor allem im Vergleich, was zu der Zeit alles rauskam...