NewRaven hat geschrieben: ↑08.05.2021 19:30
Temeter hat geschrieben: ↑08.05.2021 16:14
gEoNeO hat geschrieben: ↑08.05.2021 16:09Resident Evil war doch schon immer dämlich, sorry. Allein RE1 Opening und der Satz von Chris „NO! Don‘t Go!“ zeigt doch, dass RE schon immer von Dämlichkeit strotzte.
Wobei das eher der miesen Lokalisierung zu Schulden ist, oder? Afaik war das Original ohne diesen Humor.
War sie, wobei man hier ja sowieso unterscheiden muss: es gibt trashige Storieumsetzungen, die sich ernst nehmen und welche, die sich - oder das Genre, welches sie abbilden - auf die Schippe nehmen. Resident Evil gehört in seiner Gänze eben zu Ersterem, weshalb manch einem kleinere Aspekte wie eben der Duke... also allein dessen... Darstellung stören. Das ist insofern für mich dann auch nachvollziehbar. Natürlich hat die gesamte Serie ihre Lore immer weiter ins Übertriebene, teils auch ins Absurde getrieben, natürlich sind das keine Stories, die Literaturpreise gewinnen würden - das ist alles keine Frage. Aber bisher haben die Geschichte, wie trashig sie von außen als Spieler auch gewirkt haben mögen, nicht wirklich in sich selbst den Schritt zum "albern sein" gemacht. Das war alles, auch wenns einen Trash-Charme für uns hier draußen hatte, innerhalb des Univerums ja durchaus ernst - quasi gänzlich ohne Humor.
Ich habe das Gefühl, dass RE immer eine etwas japanischere Reihe war, oder ein japanischer Ansatz an westliche Klisches. Die Serie hatte immer ein bisschen überzogene Theatralik zB, die auf mich sehr japanisch wirkt, aber durchaus Ernst gemeint ist. Deswegen wohl auch das Missverständnis der englischen RE1-Übersetzung; die haben das wohl für Comedy gehalten.
Aber mit Resident Evil 4, denke ich, war es schon ziemlich krass. Da war man ja absichtlich absurd, von Anfang an gab Leon einen schlechten One-liner nach dem anderen ab, und zB die Funksprüche mit dem kleinen Napoleon haben die vierte Want dem Erdboden gleich gemacht. Ab einem gewissen Punkt hat das Spiel diese Ernsthaftigkeit einfach aufgegeben.
Dagegen finde ich RE8, von meinen 8 oder so Stunden her, eigentlich relativ bodenständig. Sicherlich ist hier eine Absurdität am Werk, mit den ganzen übers Dorf verstreuten Rätseln und fragwürdiger Logistik, mit dem Händler und den Bossen. Aber das Spiel ist damit imo klar, es zeigt sehr früh, mit was für einer comic-haften Welt wir es hier zu tun haben. Und dann hält es diese Niveau erstmal.
Deswegen stört es mich zB nicht, wenn der Händler so ein grotesker Charachter ist; der passt eigentlich ziemlich ordentlich in diese Welt. Sie ist stimmig in ihrer Absurdität.
Natürlich ist das alles ziemlich subjektiv; aber ich denke schon, dass es im Vergleich zu RE4 eher zahm ist. Man darf halt nur nicht eine Wiederholung von RE7s semi-realismus erwarten, welcher Größtenteils mehr auf "bodenständigere" Serienkiller, Psychopathen und Monster gesetzt hat.