yopparai hat geschrieben: ↑24.05.2021 10:56 Ist doch nix neues. Geht doch schon ne ganze Weile so, dass sie die Charts dominieren und den Markt anführen (wobei der Begriff des Monopols hier wirklich unangebracht wäre).
Das jetzt alleine auf Kinder zurückzuführen ist allerdings etwas kurz gegriffen. Ja, Nintendo spricht *auch* Familien mit Kindern an. Haben sie immer getan. Aber allein damit kann man diese Zahlen nicht mehr erklären.
Was viele vergessen ist, dass Nintendo nicht wirklich das Ziel hat, speziell und primär Kinder zu vereinnahmen, sondern möglichst an alle Spiele und Hardware zu verkaufen, an die sich sowas potenziell verkaufen lässt, und das sieht man auch in diesen Charts. Zelda ist z.B. absolut kein „Kinderspiel“. Es schließt jüngere Spieler nur nicht aus. Ring Fit Adventure lässt sich ebenfalls nicht Kindern zuschreiben, Animal Crossing hat eine Menge weibliche Fans, die sonst eher stiefmütterlich behandelt werden. Super Mario 3D Allstars richtete sich in erster Linie an ältere Spieler, die schonmal mit Nintendo/Mario Kontakt hatten. Mariokart ist eine Reihe, die selbst Nichtspielern bekannt ist, unabhängig vom Alter. Und klar, die klassische Familiensoftware wie Mario Party ist natürlich auch dabei.
Der Witz an Nintendos Strategie ist, dass sie bei ihren Kassenschlagern schlicht möglichst wenige Käuferschichten ausschließen. Ja, ein Mario 3D World enthält nichts, was Kindern das Spiel unmöglich machen würde. Es enthält sicher auch vieles, das Kinder (bzw. deren Eltern) aktiv anzieht, von den schnell zu durchschauenden Regeln bis zur Bonbongrafik. Aber gleichzeitig bietet es den Veteranen z.B. eben auch ziemlich knüppelhartes Gameplay in den späteren Levels.
Wen sie natürlich nicht zielgerichtet damit ansprechen, das sind die Spieler, denen die allerneuste Technik und möglichst aufwendige Inszenierung wichtig sind. Das sind aber nicht alle erwachsenen Spieler, sondern auch nur ein Teil davon. Da deren gezielte Ansprache aber zum einen stärkere Technik erfordern (was sich mit der wichtigen Mobilität beißt) und zum anderen auch die Budgets explodieren lassen würde, verzichten sie darauf bewusst. Natürlich ist das ein Kompromiss. Aber eben der, mit dem sie den größeren Erfolg haben.
Nur rein mit Kindern als Ziel verkauft man nicht mal eben zwischen 10-30 Mio Exemplare je Spiel auf einer Plattform.
Das fasst es ziemlich gut zusammen.
Bei mir selber merke ich halt wirklich jeden Aspekt davon.
Mit meinen Kindern zusammen spiele ich Pokémon, der große erlebt es gerade in der Schule und will natürlich mitsprechen in der Pause.
Alleine darf er mittlerweile auch schon ran und versucht sich an den Mario 2d spielen.
Gemeinsam mit Frau und Kind kommt dann ab und an mal Mario Kart oder Mario Party in die Konsole.
Im lockdown hat meine Frau dann Animal crossing und das neue Professor layton gespielt. Ich spiele abends entspannt dann eher die Core Games (fe, octopath Monster Hunter etc.)
Die Bandbreite macht es halt aus. Zusätzlich halt der mobile Faktor. Ich bin leidenschaftlicher Badewannen zocker, nachmittags ohne Kids im Garten in der Sonne. Abends ne gemütliche Runde im Bett.
Es kamen bei der Switch wirklich viele Faktoren zusammen die hier den Erfolg ausmachen.